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Hämmermaschine mit Keilantrieb Die Erfindung bezieht sich auf eine
Hämmermaschine mit Keilantrieb. Man hat vorgeschlagen, einen Keil oder einen Doppelkeil
durch eine Kurbelstange anzutreiben und. damit z. B. unter Zwischenschalten von
Rollen die Hämmer der Hämmermaschine anzutreiben.
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Eine solche Hämmermaschine ist in Fig. i der Zeichnung dargestellt.
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Bei dem gewählten Darstellungsbeispiel sind vier Hämmer 1, 2, 3 und
q. vorgesehen. Jeder der Hämmer besitzt auf seiner Antriebsseite eine durch die
Flächen 5 und 6 gebildete Begrenzung, auf der eine Rolle 7 abläuft. Angetrieben
werden die einzelnen Rollen 7 durch Schubstangen 8, 9, io und i i, an deren Enden
ein Doppelkeilstück 12 mit den Keilen 12, und i2p angeordnet ist. Eine weitere Rolle
13 überträgt die Kräfte vom Doppelkeilstück 12 auf die als Rollenlaufbahn dienende
Winkelfläche 14 des Gegenlagers. Das Gegenlager kann durch den Keil 15 verstellt
werden. Dadurch ändert sich die Öffnungsweite der Schlagbacken. Kurbelantrieb und
Antrieb für die Verstellung des Keiles 15 können von einem Königsrad 16 abgegriffen
werden.
Das Hämmern selbst kann hierbei derart erfolgen, daß zwischen
den Hämmern ein kurzer zylindrischer oder konischer Dorn vorgesehen wird, über den
das zu verformende Rohr herübergeschoben und durch die Hämmer auf den Dorn verformt
wird. Der Dorn kann mit Ausnehmungen versehen sein, die bei der Verformungsarbeit
eine entsprechende Verformung der Innenflächen des Rohres hervorrufen, so daß hierdurch
ein Schußwaffenlauf mit Zügen herstellbar ist.
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Wird dabei der konische Dorn axial verschoben, so kann ein innenkonisches
Rohr hergestellt werden.
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Wird die Öffnung der Schlagbacken der Hämmer z. B. durch Veränderung
in der Stellung des Widerlagers kontinuierlich geändert, so kann ein außenkonisches
Rohr hergestellt werden.
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Bei der beschriebenen Anordnung ist das Exzenterlager, durch welches
der Keil angetrieben wird, entsprechend der Keilsteigung schwächer belastet. Der
gesamte Arbeitsdruck überträgt sich auf die Keilflächen und die mit den Keilflächen
zusammenarbeitenden Rollen. Es hat sich dabei herausgestellt, daß diese Höchstbeanspruchung
der Rollen sehr leicht zu Deformationen der Keillaufflächen führt. Da bei der Herstellung
von Schußwaffen größte Genauigkeit gefordert wird und durch die Deformation der
Keillaufflächen für die Rollen die Arbeitsweise der Hämmermaschine gestört wird,
treten damit Ungenauigkeiten in der Herstellung ein. Um solche Ungenauigkeiten zu
verringern, ist ein öfteres Auswechseln der Widerlager und der Laufflächen an den
Hämmern erforderlich.
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Um hier Abhilfe zu schaffen, wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen,
zwei oder mehrere Rollen hintereinander zur Kraftübertragung unter Zusammenwirken
mit entsprechend gelegenen und vervielfachten Keilflächen vorzusehen. Um dabei ein
gleichmäßiges Arbeiten zu gewährleisten, werden zweckmäßigerweise die hintereinanderliegenden
Rollen je in einem sie haltenden Korb zusammengefaßt. Durch die mehrfache Anordnung
der Rollen wird erreicht, daß die linienförmige Auflage der Rollen verdoppelt und
damit die Belastung der Rollflächen und damit deren Verschleiß herabgesetzt wird.
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In der Zeichnung ist in Fig.2 und 3 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, woraus die Verstärkung der Widerlager ersichtlich ist. Hiernach ist
für jede der beiden Rollen eine gesondert ausgebildete Keilfläche vorgesehen. Die
Schubstange 8 wird von einem Exzenter 18 angetrieben. Sie besitzt an ihrem
anderen Ende eine kräftige Lagerung z9, in der das Doppelkeilstück 2o gelagert ist..
Das Doppelkeilstück ist in Fig. 4 gesondert herausgezeichnet. Es sind hierbei die
Keilbahnen 21, 22 auf jeder Seite zweimal angeordnet. Auf diesen Bahnen und entsprechenden
Keilbahnen 25 und 26 des Widerlagers 17 bzw. des Hammerteiles 4 läuft je eine Rolle
23 und 24. Bei einem solchen zweifach doppelkeilförmig ausgebildeten Mitnehmerstück
stimmt die gegenseitige Entfernung der Rollen-Drehachsen mit dem Abstand der Schnittlinien
entgegengesetzt geneigter Keilbahnen überein. Die hintereinanderliegenden Rollen
23,24 sind in einem Korb 41 zusammengefaßt. Der Widerlagerteil 17 wird durch
eine Deckplatte 27 im Maschinengehäuse gehalten. Um die' seitlichen Drücke aufzunehmen,
sind Verschleißteile 28 und 29 eingelegt. In der Platte 27 ist ein flanschartiger
Vorsprung 3o vorgesehen, an dem die Federn 31 und 32 angreifen. Die Federn sind
an ihrem andern Ende an Hebeln 33 befestigt, die um die Achse 34 drehbar gelagert
sind und mittels einer Rolle 35 auf das Hammerstück 4 drücken und dieses nach beendigter
Hämmerarbeit wieder zurückholen. Entsprechend der gewünschten Verformung wird in
das Hammerstück ¢ eine Schlagbacke 36 eingesetzt, die auf ihrer Hinterseite gegen
einen Vorsprung 37 anliegt und auf der Vorderseite mittels eines verschraubbaren
Haltestückes 38 festgehalten wird. Soll eine andere Schlagbacke 36 eingesetzt werden,
so wird die Verschraubung des Haltestückes 38 gelöst und die Schlagbacke nach vorn
herausgezogen. In dem Maschinenbett ist eine Öffnung 39 vorgesehen, durch die das
verformte Werkstück nach hinten aus der Maschine herausgeführt wird.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird nicht nur eine unterteilte
Kraftübertragung erreicht, es wird vielmehr zugleich eine erzwungene Führung des
als Schiebeteil dienenden Mitnehmerstückes 2o bewirkt, welches gelenkig mit der
Schubstange 8 verbunden ist. Für das einwandfreie Arbeiten einer Hämmermaschine
ist es notwendig, daß die Kraftübertragung für die Hämmer in deren Wirkungsrichtung
erfolgt, ohne daß sich hierbei die Rollen verkanten. Durch die Doppelanordnung der
Rolle ist, wie aus der Fig. 2 ohne weiteres zu ersehen ist, ein Verkanten des Mitnehmerstückes
2o nicht möglich. Anstatt das Mitnehmerstück im Lager zg zu lagern, kann dieses
in dem Symmetriemittelpunkt bei 40 gefaßt und mitgenommen werden, so daß sich das
Mitnehmerstück im indifferenten Gleichgewicht befindet und durch die Rollen 23,24
jeweils in genau senkrechter Richtung geführt wird.