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Sparbüchse Die Erfindung bezieht sich auf eine Sparbüchse mit einem
geschlossenen Geldsammelbehälter, in dessen Wandung ein Geldeinwurfschlitz vorgesehen
ist. Die Sparbüchse gemäß der Erfindung ist vorzugsweise zum Gebrauch in Kraftfahrzeugen
bestimmt, kann jedoch auch gegebenenfalls anderweitig- verwendet werden.
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Man unterscheidet im wesentlichen zwei Arten von Sparbüchsen. Die
eine Art besitzt einen Sammelbehälter mit einem abnehmbaren Deckel, der mit Hilfe
eines Schlosses oder einer Plombe verschließbar ist. Eine solche Sparbüchse ist
in der Herstellung wegen der zusätzlichen Verschlußorgane teuer und hat außerdem
den Nachteil, daß sie mit Hilfe eines Nachschlüssels oder durch geschickte Lösung
der Plombierung geöffnet und der Inhalt entnommen werden kann, ohne daß dies nach
erfolgtem Wiederverschluß äußerlich erkennbar ist. Die andere Art von Sparbüchsen
besteht aus einem Material, wie insbesondere Porzellan, gebranntem Ton od. dgl.,
und muß zwecks Entnahme' des Inhaltes vollständig zertrümmert werden, so daß ihr
Verlust unvermeidlich und endgültig ist.
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Demgegenüber besteht die Sparbüchse gemäß der Erfindung in der den
Geldeinwurfschlitz umgebenden Wandungszone mindestens teilweise aus einem ohne Beschädigung
des übrigen Behälters zerstörbaren bzw. entfernbaren Material, durch dessen Zerstörung
bzw. Entfernung eine Öffnung von solcher Größe entsteht, daß der Inhalt des Sammelbehälters
durch
diese Öffnung hindurch ohne weiteres entnommen werden kann
und der verbleibende Behälter nicht vollständig unbrauchbar wird, sondern zu beliebigen
sonstigen Zwecken, vorzugsweise als Aschenbecher, verwendet werden kann.
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Der durch diese Erfindung erzielte technische Fortschritt wird vor
allem darin erblickt, daß die Sparbüchse; solange die den Geldeinwurfschlitz umgebende
Zone intakt ist, ihre Funktion als Geldsammelbehälter einwandfrei erfüllen kann
und jede unbefugte Öffnung des Behälters sofort erkennbar ist und daß dieser Sparbüchsenbehälter
äußerst einfach und billig aus einem Stück, vorzugsweise aus Preßstoff, Kunststoff,
Kunstharz od. dgl., hergestellt werden kann. Andererseits braucht der Behälter zur
Entnahme seines Inhaltes nicht gänzlich zerstört zu =werden, sondern er wird im
Gegenteil durch die Bildung der größeren Öffnung in einen Gebrauchsgegenstand umgewandelt,
welcher seinen Wert behält und noch lange gute Dienste anderer Art tun kann. Gegebenenfalls
besteht auch die Möglichkeit, die zerstörte, den Geldeinwurischlitz enthaltende
Wandungszone wieder zu ersetzen, um den Behälter nochmals als Sparbüchse Verwenden
zu können.
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Infolgedessen gewährt die Erfindung einen größeren Anreiz, eine solche
Sparbüchse anzuschaffen, wen i der Benutzer die Gewißheit hat, daß er damit nicht
nur den angestrebten Sparzweck erreichen kann, sondern nach Erfüllung dieses Zweckes
gewissermaßen als zusätzliche Belohnung noch einen praktischen Gebrauchsgegenstand
erhält. Vorzugsweise ist eine solche Sparbüchse dazu bestimmt, in Kraftfahrzeugen,
z. B. mittels eines Saugnapfes, an der Windschutz-3cheibe oder am Armaturenbrett
befestigt zu werden, um vor allem mitfahrenden Gästen unaufdringlich die Gelegenheit
zu geben, sich an den Kosten der Fahrt zu beteiligen. Nach erfolgter späterer Öffnung
dieser Sparbüchse kann der gleiche Behälter mit nunmehr größerer Öffnung in dem
Kraftfahrzeug vorteilhaft als Aschenbecher oder auch z. B. als Blumenvase od. dgl.
noch lange vorteilhaft verwendet werden. Es ist zweckmäßig, der Sparbüchse für den
Gebrauch in Kraftfahrzeugen eine flache Form zu geben, jedoch könnte der Behälter
auch z. B. in Gestalt eines kleinen Kraftfahrzeugmodells usw. angefertigt werden.
Die flache Behälterform hat den Vorteil, daß sie auf ihrer Vorderfläche genügend
Raum zur Anbringung von Beschriftungen oder sonstigen Darstellungen bietet, z. B.
von scherzhaften Aufforderungen zum Sparen, zur Abgabe von Beiträgen für Benzinkosten
oder auch von Reklame aller Art.
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Gemäß einer besonders einfachen und vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird der gesamte Behälter der Sparbüchse aus Kunststoff hergestellt,
wobei die den Geldeinwurfschlitz umgebende Zone aus einer verhältnismäßig dünnen
Verschlußplatte besteht, deren Stärke normalerweise eine genügende Haltbarkeit gewährleistet,
aber bei Anwendung von Gewalt ein Herausbrechen dieses plattenförmigen W andungsteiles
ermöglicht. Der Rand der zu bildenden größeren Öffnung wird daher zweckmäßig verstärkt
und ein sprunghafter Übergang zu dem stärkeren Wandungsquerschnitt geschaffen, so
daß dieser Öffnüngsrand beim Herausbrechen der dünnen Verschlußplatte nicht wesentlich
beschädigt wird. Die Verwendung von Kunststoff ist für die Zwecke der Erfindung
besonders günstig, weil dieses Material genügend spröde ist, um ein Herausbrechen
in der gewünschten Weise zu gestatten.
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Be. der Ausbildung des Behälters als späterer Aschenbecher kann der
die größere Öffnung umgebende Rand in an Aschenbechern bekannter Weise mit Zigarettenauflagen,
z. B. in Form von abgerundeten Vertiefungen, versehen werden. Die sonstige Ausbildung
des Behälters kann in beliebiger, den jeweiligen Verwendungszwecken angepaßter Weise
erfolgen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. i zeigt in perspektivischer Darstellung den Erfindungsgegenstand
als Kraftfahrzeugsparbüchse; Fig. 2 zeigt die Sparbüchse gemäß Fig. i in einem Querschnitt
nach der Linie A -B der Fig. i ; Fig.3 zeigt in perspektivischer Darstellung
den Erfindungsgegenstand in seiner Verwendung als Kraftfahrzeug-Aschenbecher, und
Fig. q. zeigt den Aschenbecher gemäß Fig. 3 in einem Querschnitt nach der Linie
G-D der Fig. 3. Der zunächst als Sparbüchse und später als Aschenbecher verwendbare
Erfindungsgegenstand besteht im wesentlichen aus einem geschlossenen Behälter i
aus Kunststoff od. dgl. Der Behälter i weist, um im Kraftfahrzeug nicht zu sehr
in den Fahrzeugraum vorzustehen, eine flache, etuiartige Form mit länglichem, an
den Schmalseiten abgerundetem Grundriß mit einem Boden 2 und einem Deckel 3 auf.
Die Herstellung des Behälters als Kunststoffpreßkörper od. dgl. kann in an sich
beliebiger Weise geschehen. Beispielsweise kann der Bodenteil oder der Deckelteil
als gesondertes Stück gepreßt und in den übrigen Behälterteil eingesetzt und fest
mit diesem verbunden werden. Auf jeden Fall soll eine Öffnung des Behälters durch
einfaches Lösen und Abnehmen des Deckels oder Bodens nicht möglich sein.
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Der Deckelteil 3 des Behälters i weist eine ringsumlaufende, verhältnismäßig
starke Wandung auf, die rahmenartig -um eine längliche, mittlere Vertiefung q. herumläuft,
die unten durch eine wesentlich schwächere Verschlußplatte 5 abgeschlossen ist.
In dieser Verschlußplatte ist ein in Längsrichtung verlaufender Geldeinwurfschlitz
6 vorgesehen. Um ein Herausangeln von Geld durch den Einwurfschlitz 6 zu verhindern,
können seitlich des Schlitzes 6 in den Innenraum 7 des Behälters ragende Führungswände
8 in bei Sparbüchsen an sich bekannter Weise vorgesehen sein. Wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist, verändert sich der Deckelwandungsquerschnitt beim Übergang von der dünnen Verschlußplatte
5 zu dem stärkeren, umgebenden Rand der Öffnung q sprunghaft, um das Herausbrechen
der dünnen Verschlußplatte 5 zu erleichtern und zu bewirken, daß der Bruch im wesentlichen
glatt an den Rändern der Öffnung. ¢ erfolgt. Gegebenenfalls kann man die Erzielung
einer glatten Bruchkante dadurch fördern, daß z. B. innen oder außen an der Übergangsstelle
von der dünnen Verschlußplatte 5 zu dem stärkeren Deckelrand 3 eine Kerbe od. dgl.
eingepreßt wird.
Der Deckel kann zweckmäßig an beiden Seiten mit
Rasten oder Auflagen 9 zum Ablegen von Zigaretten oder Zigarren versehen sein. Diese
Ablagen werden in einfacher Weise als halbrunde Vertiefungen in den. Deckel 3 eingepreßt
und stören die Funktion des Behälters als Sparbüchse in keiner Weise.
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Um die Sparbüchse im Kraftwagen anbringen zu können, ist der Behälter
mit irgendwelchen Haltemitteln, - z. B. Haken, Schnallen od. dgl., versehen. Gemäß
einer besonders einfachen und zweckmäßigen Ausführungsform ist die in Fig. i dem
Beschauer zugewandte, flache Rückseite des Behälters i mit einem Saugnapf io aus
Gummi versehen, der z. B. mit Hilfe eines in die Behälterwand eingepreßten Zapfens
ii am Behälter befestigt ist. Dieser Saugnapf gestattet in bekannter Weise ein einfaches
Anheften des Behälters i an eine glatte Fläche, z. B. an die Windschutzscheibe oder
an das A::Liaiürenbrett oder an ein Seitenfenster des Kraftwagens. Es ist ohne weiteres
klar, wie diese Sparbüchse verwendet wird. In Fig. = ist das Einwerfen einer Münze
i2 in den Geldeinwurfschlitz dargestellt. Ebenso können auch Geldscheine in das
Innere 7 des Behälters i eingeworfen werden.
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Um nun das Innere des Behälters i zwecks Entnahme seines Inhaltes
frei zugänglich zu machen, genügt es, die dünne Verschlußplatte 5 mit Hilfe eines
geeigneten Werkzeuges, z. B. eines Schraubenziehers od. dgl., derart herauszubrechen,
daß sich die bei der Sparbüchse gemäß Fig. i und 2 vorhandene Vertiefung q. zu einer
vollständig durchgehenden Öffnung nach dem Innenraum 7 hin erweitert. Durch den
scharfen Übergang von der dünnen Verschlußplatte 5 zu dem stärkeren, umgebenden
Deckelrand 3 entsteht eine ziemlich glatte Bruchkante. Gegebenenfalls kann man noch
überstehende Bruchkanten mit Hilfe des Werkzeuges leicht abbrechen. Man erhält dann
einen mit einer verhältnismäßig großen Öffnung q. versehenen Behälter, der gemäß
Fig.3 und q. der Zeichnung als Aschenbecher verwendbar ist. Dieser Aschenbecher
kann mit Hilfe des Saugnapfes io ebenfalls an einer glatten Fläche im Innern des
Kraftwagens befestigt werden. Er kann aber auch in Wohnräumen oder z. B. in Badezimmern,
Toiletten od. dgl., z. B. an einer glatten Fliesenwand, angebracht werden; seine
Verwendung ist also vielseitig. Gegebenenfalls kann auch der Saugnapf derart an
dem Behälter i befestigt werden, daß er auf Wunsch leicht entfernt werden kann,
ohne daß das Aussehen des Behälters beeinträchtigt wird. Dann kann der Aschenbecher
auch als Tischgerät benutzt werden.
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Es versteht sich, daß vor allem die flache Vorderwand des Behälters
i zur Aufnahme von Beschriftungen oder bildlichen Darstellungen, Reklameaufschriften
usw. dienen kann. Man kann auch z. B. in die Bodenfläche des Behälters eine knappe
Gebrauchsanweisung gleich bei der Herstellung der Büchse einpressen. Im übrigen
beschränkt sich die Erfindung selbstverständlich nicht auf die in der Zeichnung
veranschaulichte und vorstehend beschriebene Ausführungsform, sondern sie umfaßt
alle Varianten im Rahmen des wesentlichen Erfindungsgedankens. Insbesondere kann
die- Gestalt der Sparbüchse und damit auch die Form des aus dieser Sparbüchse nach
Zerstörung der Verschlußzone entstehenden Gebrauchsgegenstandes beliebig gewählt
werden. Beispielsweise kann die Sparbüchse eine runde, topfförmige oder ovale Gestalt
erhalten und die zerstörbare Verschlußplatte genügend groß ausgebildet werden, um
die Sparbüchse nach Entfernung der dünnen Verschlußplatte in einen schalenförmigen
Aschenbecher oder in eine sonstige Schale od. dgl. umwandeln zu können.