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Wellenlagerung für mittels Treibriemen angetriebene Vorrichtungen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Wellenlagerung und Lagerbefestigung für Vorrichtungen,
wie z. B. Werkzeug- und Arbeitsmaschinen aller Art, deren das. anzutreibende Organ
tragende Welle über einen Treibriemen od. dgl. angetrieben wird. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf Schleifvorrichtungen mit Riemenantrieb der Schleifstein-oder
Schleifscheibenwelle oder auf äbnliche Maschinen mit rotierendem, auswechselbarem
Werkzeug, da die Anwendung der Erfindung bei Vorrichtungen dieser Art besondere
Vorteile bietet.
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Bei Schleifvorrichtungen, wie sie beispielsweise in der Landwirtschaft
zum Schleifen von Mähmesserklingen oder in Gewerbe und Handwerk zum Schleifen von
Werkzeugen aller Art gebraucht werden, müssen jeweils besondere Schleifsteine oder
Schleifscheiben mit bestimmten, den einzelnen Mähmessern oder Werkzeugen angepaßten
Profilen auf der Welle der Schleifvorrichtung befestigt werden. Dieses Auswechseln
der Schleifsteine ist bei den üblichen Schleifvorrichtungen umständlich, zeitraubend
und nur unter Zuhilfenahme besonderer Werkzeuge ausführbar, weil auf jeden Fall
die Halteschrauben der Wellenlager gelöst und wieder befestigt werden müssen. Aus
diesem Grunde, und weil vor allem in der Landwirtschaft oft die exforderlichen
Werkzeuge
nicht greifbär oder verloren gegangen sind, unterbleibt in vielen Fällen das Auswechseln
der Schleifsteine, so daß die Mähmesser od. dgl. nicht mit den dazu genau passenden
Spezialsteinen, sondern mit falsch.' profilierten Schleifsteinen geschliffen werden.
Dadurch wird der Schliff zumindest ungenau und schlecht, die Messer oder sonstigen
Werkzeuge werden verdorben, und auch die Schleifsteine leider darunter.
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Es sind .zwar bereits Zapfenlager für herausnehmbare Wellen bekannt,
bei denen die den Lagerzapfen aufnehmende Lagerbüchse den inneren Laufring eines
seitlich drehbaren, in einer gegen Federkraft zurückschiebbaren Büchse befestigten
Kugellagers bildet. Durch die seitliche Drehbarkeit der Lagerstelle kann hierbei
der Lagerzapfen zwar leicht eingeführt werden. Ein einfaches Herausnehmet nach oben
ist aber nicht ohne weiteres möglich, da die Welle an beiden Enden fest gelagert
ist. Diese Anordnung ist bei der bekannten Lagerung auch notwendig; weil keine:
anderen Mittel zum Festhalten der Welle auf ihren Auflagern vorgesehen sind. Es
handelt sich bei der bekannten Einrichtung auch nicht um eine Wellenlagerung für
mittels Treibriemen- angetriebene Einrichtungen. Die bekannte Einrichtung arbeitet
überdies mit versahiebbaren Teilen und einer Feder, wodurch sie teuer und gegen
Störungen und Verschmutzungen anfällig wird.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, eine Wellenlagerung für mittels
Treibriemen angetriebene Vorrichtungen, wie insbesondere Schleifvorrichtungen, zu
schaffen, welche besonders einfach und robust ist und bei der die Auswechslung des
angetriebenen Organs, z. B. eines Schleifsteines, ohne sonstige Werkzeuge leicht,
rasch und ohne besondere Hilfsmittel vorgenommen werden kann.
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Die Wellenlagerung gemäß der Erfindung verwendet eine doppelseitig
gelagerte Welle, auf welcher das angetriebene Organ, wie z. B. ein Schleifstein,
zwischen den: Wellenlagern befestigt ist.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der Treibriemen über
eine außerhalb der Wellenlager fliegend auf der Welle angeordnete Riemenscheibe
lauft und die Welle auf der der Riemenscheibe benachbarten Seite von einem in Richtung
der Riemenspannung abstützenden Auf-. leger und auf der der Riemenscheibe gegenüberliegenden
Seite von einem sowohl in Richtung als auch entgegen der Richtung der Riemenspannung
abstützenden Auflager getragen wird, so daß die Welle unter der Wirkung des gespannten
Treibriemens auf ihren Auflagern gehealten wird und durch Abnehmen des Treibriemens
lösbar ist.
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Die abstützenden Auflager können zugleich als Lauflager ausgebildet
sein, in denen sich die Welle dreht. Vorteilhafter ist es indessen, diese Lauflager
von den ortsfesten Auflagern zu trennen und als abnehmbare, auf der Welle sitzende
Lagerböcke auszubilden, welche ihrerseits in die mit entspre chenden Anschlagflächen
versehenen Auflager einsetzbar bzw. einschiebbar sind. Die. an den Lagerhöcken und
Auflagern vorgesehenen Anschläge und Gägenanschläge sind z. B. in Form von Vorsprüngen
und entsprechenden Ausnehmungen oder Nuten derart angeordnet, daß der der Riemenscheibe
benachbarte Lagerbock unten und seitlich, dagegen der am entgegengesetzten Ende
der Welle befindliche Lagerbock sowohl unten und seitlich als auch außerdem oben
gehalten wird. Nach der Wellenmitte hin können die zweckmäßig auf der Welle längs
verschiebbaren Lagerböcke durch auf der Welle angebrachte Anschläge in einem bestimmten
gegenseitigen Abstand gehalten werden.
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Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt besteht im
wesentlichen darin, daß es zwecks Anbringung, Entfernung oder Auswechslung des auf
der Welle sitzenden Schleifsteines oder sonstigen Organs genügt, den normalerweise
gespannten Treibriemen von einer der Riemenscheiben zu lösen, worauf die Welle durch
einfaches, leichtes Anheben auf der Riemenscheibenseite und anschließendes Herausziehen
aus der gegenüberliegenden Verriegelung frei abgenommen werden kann. Nach erfolgter
Auswechslung- des Schleifsteines- od. dgl. kann die Welle dann in umgekehrter Reihenfolge
der Arbeitsvorgänge ebenso leicht wieder in ihre Lager eingesetzt und durch Wiederauflegen
des Treibriemens sicher befestigt werden. Irgendwelche Handwerkszeuge, wie z. B.
Schraubenschlüssel, sind hierbei nicht erforderlich, vielmehr können die wenigen
Handgriffe von jedem Laien so rasch ausgeführt werden, daß das Auswechseln eines
Schleifsteines oder sonstigen Organs in weniger als einer Minute vollzogen werden
kann. Da z. B. in der Landwirtschaft während der Erntezeit die verschiedensten Mähmesserklingen
oft nachgeschliffen werden müssen und jeder Zeitverlust unbedingt vermieden werden
ruß, ist die erfindungsgemäß herbeigeführte Verbesserung der bekannten Schleifvorrichtungen
von ausschlaggebender Bedeutung für die praktische Brauchbarkeit einer solchen Vorrichtung.
Die rasche und bequeme Auswechslungsmöglichkeit der Schleifsteine gestattet ein
wiederholtes und genaues Nachschleifen der Mähmesser auch dann,. wenn die Zeit drängt,
wodurch wiederum der Mähvorgang erleichtert und beschleunigst wird. Ähnliche Vorteile
gelten bei der Anwendung der Wellenlagerung gemäß der Erfindung für andere, mit
Riemenantrieb versehene Vorrichtungen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform veranschaulicht,
und zwar ist als Beispiel die Wellenlagerung einer Schleifvorrichtung gewählt, ohne,
dadurch die Anwendung der Erfindung für andere Vorrichtungen und Maschinen auszuschließen.
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Fig. I zeugt in teilweise abgebrochenem Längsschnitt den oberen Teil
einer Schleifvoirrichtung in Arbeitsstellung, während Fig. 2 schaubildlich die wesentlichen
Teile der Vorrichtung .in auseinandergenommenem Zustand zeigt.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel besitzt die Schleifvorrichtung zwei
Lagerständer I zur Auflagerung einerWelleg.auf der zwischen denLagemständern i ein
auswechselbarer Schleiifstenn 3 befestigt
ist. Auf ein seitlich
vorstehendes Ende der Schleifsteinwelle 2 ist eine Keilriemenscheibe 4 aufgekeilt,
die mittels eines. Keilriemens 5 von einer auf der Vorgelegewelle 6 befestigten
Riemenscheibe 7 durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben wird.
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Die Schleifsteinwelle 2 trägt auf ihrer der Riemenscheibe 4 benachbarten
Seite einen ringförmigen Anschlagbund 8 und an ihrem anderen Ende einen verjüngten
Wellenzapfen 9, an den sich nach der Wellenmitte hin ein Schraubengewinde Io anschließt.
Gegen die innere Anschlagfläche; des Anschlagbundes 8 kann sich ein Halteteller
II abstützen, während auf das Gewinde Io ein. Gegenteller I2 aufschraubbar ist.
Zwischen den beiden Tellern. II und I2 kann der mit einer Zentrierungsbüchse I3
versehene Schleifstein 3 festgespannt werden.
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Die Schleifsteinwelle 2 ist in zwei Lagerböcken I4 und I5 drehbar
gelagert. Der der Riemenscheibe 4 benachbarte Lagerbock I4 ist auf der Welle 2 zwischen
der Riemenscheibe 4 und dem Anschlagbund 8 verschiebbar und besitzt einen im wesentlichen
senkrecht zur Wellenachse nach unten vorspringenden Ansatz I6, der in eine hierzu
passende; im wesentlichem senkrecht zur Wellenachse einspringende Versenkung I7
eines auf dem einen Lagerständer I befestigten Auflagers I8 einsetzbar ist. Der
Lagerbock I5 ist auf den Wellenzapfen 9 aufschiebbar und an seinem Fußteil I9 mit
einer von der Außenseite nach innen einspringenden, nutartigen Ausnehmung 2o versehen,
die sich etwa parallel zur Wellenachse nach innen und quer zur Wellenachse nach.
beiden Seiten erstreckt. Der Fußteil I9 des Lagerbockes. I5 paßt in eine entsprechende
Versenkung 2I eines auf dem anderen Lagerständer I befestigten Auflagers. 22, welches
außerdem einen in Richtung der Wellenachse nach innen vorspringenden Ansatz 23 trägt,
welcher in die nutartige Ausnehmung 2o des Lagerbockes I5 paßt. Die Auflager 18,
22 sind zweckmäßig plattenförmiig ausgebildet und können auf die Lagerständer I
aufgeschweißt oder aufgeschraubt werden.
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In ihrer Gebrauchsstellung nimmt die Vorrichtung die in. Fig. I veranschaulichte
Stellung ein, in welcher der Riemen. 5 gespannt ist und daher erfindungsgemäß die
Welle 2 mit ihren Lagerböcken I4 und I5 fest auf bzw. in den Auflagern I8 und 22
festhält. Da die Auflager I8, 22 genau auf den Lagerständern I jusitiert sind: und
die Lagerböcke I4 und I5 ebenso genau von den Auflagern gehalten werden, nimmt die
Schleifsteinwelle 2 automatisch die gewünschte richtige Lage ein, ohne daß es einer
Nachstellung bedarf.
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Um nun den Schleifstein auszuwechseln, wird lediglich der Keilriemen
5 gelöst, z. B. von der unteren Riemenscheibe 7 abgenommen.. Durch die Entspannung
des Riemens wird die die Welle 2 nach unten ziehende Kraft aufgehoben und die Welle
freigegeben. Durch einfaches Anheben der Welle 2 an der Seite der Riemenscheibe
4 wird der Lagerbock I4 mit seinem unteren Vorsprung I6 aus der Versenkung I7 der
Auf lagerplatte, I8 herausgehoben. Sodann wird die Welle 2 mit dem Schleifstein
3 und dem Lagerbock 15 nach der Riemenscheibe 4 hin, also entgegengesetzt zur Richtung
des in Fig. 2 eingezeichneten Pfeiles 24, aus dem Auflager 22 herausgezogen. Die
Verriegelung, welche an dieser Lagerseite durch den in die Nut 2o eingreifenden
Ansatz 23 bestand, wird dadurch gelöst, und der Schleifstein 3 kann zusammen mit
der Welle 2 nach oben abgehoben werden. Der Lagerbock I5 wird von dem Wellenzapfen
9 abgezogen. Durch einfaches Festhalten des Schleifsteines 3 und Drehen der Keilriemenscheibe
4 löst sich die mit Pratzen od. dgl. an dem Stein 3 sitzende Haltescheibe I2 auf
dem Gewinde Io und kann leicht von Hand vollends abgeschraubt werden. Nunmehr kann
die Welle 2 aus dem Schleifstein 3 herausgezogen und in die Lagerbüchse des neu
einzusetzenden Schleifsteines eingeschoben werden.. Durch Wiederholung der vorstehenden
Arbeitsgänge in umgekehrter Reihenfolge wird der neue Schleifstein auf der Welle
:2 befestigt, das ganze etwa in die in Fig. 2 veranschaulichte Stellung gebracht
und der auf den Wellenzapfen 9 , aufgeschobene Lagerbock I5 mit seiner seitlichen
Aus nehmung 2o in den Ansatz 23 des Auflagers 22 eingeschoben, wie durch den Pfei
24 angedeutet ist. Sodann wird der Lagerbock I4 bis an den Anschlagbund 8 herangeschoben
und mit seinem Vorsprung 16 in die Vertiefung I7 des Auflagers I8 eingesetzt. Schließlich
wird der Riemen 5 wieder auf die Riemenscheiben 4 und 7 aufgezogen. Die dadurch
hervorgerufene Spannung des Riemens 5 hält dann die Welle 2 mit dem Schleifstein.
wieder wie vorher auf den Lagerständern I @. t.
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Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist in dem nachfolgenden Hauptanspruch
gekennzeichnet. Die Gegenstände der Unteransprüche sind nur im Zusammenhang mit
dem Hauptanspruch zu werten. Im einzelnen sind natürlich konstruktive Abweichungen
von dem vorstehend beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
möglich, ohne dadurch den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.