-
Verfahren und Vorrichtung zum Schränken und Härten von Metallsägeblättern
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Sehränken und Härten von Metallsägeblättern
aus hochwertigem Stahl, die zum Kaltsägen von Metall, d. h. für sogenannte Bügelsägen
Verwendung finden.
-
Sowohl die bisher bei der Neuherstellung von Sägeblättern angewandten
Verfahren dieser Art als auch die bisher bekannte Erneuerung von stumpfen Sägeblättern
hatten verschiedene Mängel. Bei der bekannten Herstellung von Sägeblättern sind
folgende getrennte Arbeitsgänge erforderlich: Ausstanzen des Sägeblatts aus Stahlblech,
Fräsen der Zähne, Schränkung der Zähne im Gesenk (kalt), Härten, Anlassen und schließlich
noch Ausglühen der beiden zum Einspannen des Sägeblatts dienenden Enden. Bei dieser
Herstellung entstehen verhältnismäßig grobe Schneidkanten, die einerseits durch
das Fräsen und andererseits auch durch die beim Härten entstehende Glühhaut bedingt
sind.
-
Zur Erneuerung von gebrauchten stumpfen Sägeblättern hat man bisher
die Zähne nur nachgeschliffen, was jedoch praktisch nur ein- bis zweimal möglich
ist, da die Schränkung verschwindet und demzufolge beim Sägen ein Klemmen der Sägeblätter
eintritt.
-
Es ist auch schon ein kombiniertes Härte- und Schränkverfahren für
Sägebänder und Sägeblätter bekanntgeworden, bei dem die Zahnspitzen zwischen zwei
Elektroden durch Widerstandserhitzung auf Rotglut erhitzt werden und dann
mittels
-der Elektroden selbst die Zähne gestaucht oder durch seitlichen Druck derselben
auf die Zahnspitzen diese geschränkt werden: Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens-besteht
darin, daß ein kontinuierlicher Arbeitsgang, d. h. -ein Schränken und Härten mit
fortlaufend bewegtem Sägeblatt nicht möglich ist.
-
Außerdem fordert das Schränken der Zähne mittels der Elektroden verhältnismäßig
komplizierte Vorrichtungen und ist daher für Sägen mit kleiner Zahnteilung praktisch
nicht durchführbar.
-
Ferner müssen die Elektroden schwenkbar angeordnet sein, und es sind
für die verschiedenen Zahnteilungen bzw. Zahngrößen jeweils besondere Elektroden
erforderlich.
-
Demgegenüber besteht das neue Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
darin, daß die beiden bisher zeitlich getrennten Arbeitsgänge, das Schränken und
das Härten, in der Weise zu einem Arbeitsgang vereinigt werden, daß das Sägeblatt
fortlaufend an einer feststehenden Erhitzungsstelle vorbeibewegt, hier mindestens
im Zahnkantenbereich auf Weißglut erhitzt, anschließend durch ein Schränkwalzenpaar
geführt und schließlich in bekannter Weise durch Luftkühlung gehärtet wird. Der
wesentliche Vorteil des neuen Verfahrens gegenüber dem Bekannten besteht darin,
daß das Sägeblatt im Zahnkantenbereich nur einmal, und zwar auf Weißglut erhitzt
wird. Diese einmalige Erhitzung dient sowohl für den Härtevorgang mit nachfolgender
Luftabkühlung, als auch zum Schränken im Warmzustand. Mit diesem neuen Verfahren
wird also in einfacher Weise bei kontinuierlicher Bewegung des Sägeblatts in einem
Arbeitsgang ein einwandfreies Schränken und Härten der Zähne bzw. der Zahnkanten
erzielt.
-
Demgemäß eignet sich dieses neue Verfahren besonders für an der Luft
härtende Stähle, beispielsweise Wolfram-Kobalt-Stahl oder Chrom-Vanadium-Stahl.
-
Bei dem neuen Verfahren werden die Sägeblätter an der Zahnkante im
Schrankbereich mindestens auf etwa 128o° C (Weißglut) erhitzt und dann bei etwa
8oo bis iooo° C zwischen den Schrankwalzen geschränkt. Für das Schränken im warmen
Zustand würde an sich eine Temperatur von etwa 8oo° C genügen. Die vorerwärmte Erhitzung
auf Weißglut ist jedoch erforderlich, um die notwendige . Härtung durch anschließende
Luftabkühlung zu erzielen.
-
Das Kühlen (Abschrecken) kann ohne besondere Maßnahmen an der Luft
erfolgen. Gegebenenfalls kann auch dieser Abschreckvorgang mittels Preßluft erfolgen.
Damit wird ein schnelleres Abkühlen erreicht und ein Verziehen des Sägeblatts vermieden.
In der Zeichnung ist in einem Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung dargestellt,
die zur Durchführung des neuen Verfahrens dient. Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht
einer Vorrichtung zum Schränken und Härten von Metallsägeblättern, Fig: 2 eine Aufsicht
auf diese Vorrichtung, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2, Fig.
q: .eine vergrößerte- Teilaufsicht- auf die Schrankwalzen beim Schrankvorgang, Fig.
5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 4. In der Zeichnung ist mit i eine Grundplatte
bezeichnet, auf der die Lagerböcke 2 und 3 für ein Sc hränkwalzenpaar 4 und 5 angeordnet
sind. Diese beiden Schrankwalzen- werden gemeinsam von einem Elektromotor 6 aus
über ein mit strichpunktierten Linien angedeutetes Rädergetriebe angetrieben. Unmittelbar
vor diesem Walzenpaar ist bei 7 eine Heizvorrichtung angeordnet, die beim :dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einem Gasbrenner (z. B. . Azetylenbrenner) besteht. Dieser
Brenner dient zur- örtlichen Erhitzung eines in Fig. i mit strichpunktierten Linien
angedeuteten Sägeblatts B. Wie ersichtlich, ist dieser Brenner ? so angeordnet,
daß er das Sägeblatt nicht in seiner vollen Breite, sondern nur den oberen Teil
desselben, etwa in einer Breite b erhitzt. Diese Breite b beträgt etwa das Dreifache
der Zahnhöhe.
-
Es ist ferner eine Führungseinrichtung für das Sägeblatt 8 vorgesehen,
das von den angetriebenen Schrankwalzen 4, 5 am einen Ende erfaßt und dann durch
die Schrankwalzen 4, 5 in Richtung A hindurchgezogen wird. Bei dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel besteht diese Führungseinrichtung aus einer auf Schraubenspindeln
g gelagerten Führungsschiene 1o. Mittels der Scheiben i i können die Spindeln g
in den festen Lagern 12 gedreht werden, so daß damit die Führungsschiene io entsprechend
der jeweiligen Höhe bzw. Breite des Sägeblatts 8 eingestellt werden kann. Am Ende
der Führungsschiene 1o ist noch eine Stütze 13 vorgesehen, die ebenfalls in der
Höhe eingestellt und mit einer Klemmschraube 14 festgestellt werden kann. Die Führungsschiene
io besitzt eine Rille 15, in die das Sägeblatt von oben eingeführt wird. Letzteres
ruht hierbei auf waagerechten Stützrollen 16 auf und wird seitlich durch senkrechte
Führungsrollen 17 gehalten. Ferner sind noch an den Stützböcken 18 befestigte, in
Höhe der Schränkwalzenoberkante angeordnete, Anschläge i9 vorgesehen, die das Sägeblatt
8 oben führen. Die aus Spezialstahl bestehenden Schrankwalzen 4 und 5 sind, wie
aus der Zeichnung ersichtlich, im oberen Teil ihres Umfanges mit keilartigen Nuten
2o bzw. Vorsprüngen 21 versehen, die nach - Fig. 4 zahnradartig zusammenwirken und
die Zähne in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise abwechselnd nach der einen oder
anderen Seite drücken. Nach Fig. 4 wird beispielsweise der Zahn a nach der einen
Seite geschränkt, der nachfolgende Zahn g (Räumzahn) nicht geschränkt, während der
nächste Zahn c nach der anderen Seite geschränkt wird.
-
Meist kommt jedoch der Räumzahn g in Wegfall, und es werden alle Zähne
abwechselnd nach beiden Seiten geschränkt.
-
Bei der gezeigten- Vorrichtung ist der Lagerbock 2 für die -Schrankwalze
4 feststehend angeordnet, während der andere Lagerbock 3 verschiebbar, d.: h. um
den Zapfen 22 verschwenkbar
angeordnet ist. Mittels einer Feder
23 werden die beiden Lagerböcke 2 und 3 zusammengespannt, d. h. die Walze 5 mit
Federkraft gegen die Walze 4 gepreßt.
-
Beim Einführen des Sägeblatts 8 in die angetriebenen Schrankwalzen
wird daher das Sägeblatt mitgenommen, ohne daß ein Schränken erfolgt. Erst nach
Umlegen eines Exzenterhebels 24 in Pfeilrichtung B der Fig. 3 wird mittels des Exzenters
25, der gegen das Lager 3 drückt, ein fester, der Sägeblattstärke entsprechender
Abstand der Schrankwalzen 4 und 5 voneinander eingestellt, so daß dann das Schränken
der Zähne bzw. der Zahnkante nach Fig. 4 eintritt.
-
Mit der vorbeschriebenen Vorrichtung können sowohl neue Sägeblätter
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt als auch gebrauchte Sägeblätter wieder
aufgearbeitet werden. Bei der Behandlung neuer Sägeblätter wird nicht das ganze
Sägeblatt erhitzt und gehärtet, sondern nur ein schmaler Streifen 8" (Fig. i), der
durch die punktierte Linie e begrenzt ist. Dabei werden der untere Teil des Sägeblatts,
sowie auch die Einspannenden 8 b nicht gehärtet; diese Teile bleiben also weich,
so daß auch bei einer Knickbeanspruchung das Sägeblatt nicht zu Bruch gehen kann.
-
Das neue Verfahren bedeutet also nicht nur durch die Vereinigung von
zwei Arbeitsgängen eine Vereinfachung, sondern zugleich auch eine Verbesserung.
-
Um heim Schränken ein Abheben des Sägeblatts von den Stützrollen 16
zu vermeiden, sind über der Zahnkante noch mitlaufende Führungsrollen 26 vorgesehen,
die unter der Wirkung von Federn 27 von oben gegen die Zahnkante drücken. Wie ersichtlich,
sind ferner Exzenter 28 angeordnet, mittels deren die Rollen 26 abgehoben werden
können, um das Einführen des Sägeblatts in die Vorrichtung zu erleichtern.