DE947470C - Verfahren zur Herstellung in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierter aromatischer Mono- und Polyisocyanate - Google Patents

Verfahren zur Herstellung in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierter aromatischer Mono- und Polyisocyanate

Info

Publication number
DE947470C
DE947470C DEF11550A DEF0011550A DE947470C DE 947470 C DE947470 C DE 947470C DE F11550 A DEF11550 A DE F11550A DE F0011550 A DEF0011550 A DE F0011550A DE 947470 C DE947470 C DE 947470C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
halogen
polyisocyanates
substituted aromatic
aromatic mono
side chain
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF11550A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Holtschmidt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DEF11550A priority Critical patent/DE947470C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE947470C publication Critical patent/DE947470C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07BGENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
    • C07B39/00Halogenation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierter aromatischer Mono- und Polyisocyanate Isocyanate, die außer der Isocyanatgruppe noch andere reaktionsfähige Gruppen besitzen, sind für viele Fälle als Zwischenprodukte erwünscht, da mit ihnen nach Festlegung der Isocyanatgruppe weitere Reaktionen durchführbar sind.
  • Aus diesem Grunde wurden auch schon zahlreiche Isocyanate, in denen sich die N C S-, S O2 F-, S °2 Cl-, C N-, NO2- oder CO O R-Gruppe befindet, hergestellt.
  • Bekanntlich sind in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierte Aromate sehr reaktionsfähig, so daß sich mit ihnen zahlreiche Austausch- und Quaternierungsreaktionen durchführen lassen.
  • Ein Isocyanat mit einer derartigen Gruppe wurde erstmals in dem 3-Chlormethyl-phenylisocyanat hergestellt (Annalen, 562, 75 [I949]). Es entsteht in mäßiger Ausbeute (etwa 500/0) aus m-Aminohenzylalkoholchlorhydrat und Phosgen oder in etwas besserer Ausbeute, wenn man vom salzsauren m-Aminobenzylmethyläther ausgeht, durch Einleiten von H Cl die Ätherbrücke spaltet und dann phosgeniert.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich aromatische Mono- und Polyisocyanate, welche halogensubstituierte, aliphatische Seitenketten besitzen, in überraschend einfacher Reaktion und guter Ausbeute herstellen lassen, wenn man alkylsubstituierte aromatische Mono- oder Polyisocyanate auf etwa I20 bis I500 erwärmt und unter gutem Rühren und ßestrahlen mit UV-Licht Chlor einleitet oder Brom zutropft und zweckmäßig nach Aufnahme der gewünschten Halogenmenge etwa 1/2 Stunde bei 100 bis I400 Stickstoff durch die Lösung leitet, um eventuell noch vorhandenes, intermediär entstandenes Carbaminsäurehalogenid zu zerstören und sämtliche Halogenwasserstoffsäure aus dem Reaktionsgemisch zu entfernen.
  • Vorteilhaft löst man das Isocyanat in einem hochsiedenden indifferenten Lösungsmittel, wie beispielsweise Acetylentetrachlorid oder Tetrachloräthylen, und leitet dann bei Temperaturen zwischen I00 bis I500 unter Bestrahlung mit Uv-Licht Chlor ein oder läßt Brom zutropfen.
  • Die Halogenierung läßt sich jedoch auch ohne Verdünnungsmittel durchführen. Die Ausbeute wird allerdings bei dieser Arbeitsweise etwas beeinträchtigt. Während sie bei der Halogenierung in einem Verdünnungsmittel meist 80 bis goO/o beträgt, liegt sie beim Arbeiten ohne Verdünnungsmittel etwa 5 bis I0°/o tiefer.
  • Alkylsubstituierte aromatische Isocyanate, die dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung unterworfen werden können, sind z. B. o-, m-, p-Äthyl-phenylisocyanat, o-, m- und p-Tolylisocyanat, Xylidylisocyanat, Trimethylphenylisocyanat, Toluylendiisocyanat, Toluidindiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat u. a.
  • Das neue Verfahren ist nicht auf die Herstellung von Monohalogensubstitutionsprodukten beschränkt; vielmehr können auch 2 oder 3 Halogenatome unter Bildung der entsprechenden Benzal-bzw. Benzoltrihalogenid-Verbindungen eingeführt werden.
  • Die Verfahrensprodukte zeichnen sich durch eine außerordentliche Reaktionsfähigkeit aus, die selbst im Vergleich zu den bisher bekannten reaktionsfähigsten Isocyanaten. (r, 5-Naphthylendiisocyanat, Chlorphenylendiisocyanat) noch erheblich gesteigert ist. Mit bifunktionellen Alkoholen, wie z. B.
  • I, 4-Butandiol, reagiert beispielsweise das I-Chlormethyl- (bzw. Brommethyl-) phenyl-2, 6-diisocyanat mit fast explosionsartiger Heftigkeit unter - Bildung eines Polyurethans.
  • Durch tertiäre Basen lassen sich zahlreiche Derivate der neuen Isocyanate, wie z. B. die Urethane und Harnstoffe, in wasserlösliche Quaternierungsprodukte verwandeln. Ferner sind mannigfaltige Austauschreaktionen an den aktivierten Halogenatomen möglich, so daß die neuen Isocyanate wertvolle Zwischenprodukte darstellen.
  • Beispiel I I33 g (I Mol) m-Toluylisocyanat werden in der gleichen Menge Acetylentetrachlorid gelöst.
  • Die Lösung wird auf I20 bis I300 erhitzt, und unter kräftigem Rühren und Bestrahlung mit einer UV-Lampewird so lange Chlor eingeleitet, bis die berechnete Menge (35,5 g) aufgenommen ist. Anschließend wird noch etwa t/2 Stunde unter Einleitung von Stickstoff gerührt. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man das 3-Chlormethyl-phenylisocyanat durch Vakuumdestillation in einer Ausbeute von I35 g = 81 0/o der Theorie, Kp.,0 116 bis 1180.
  • Beispiel 2 Die Chlorierung des p-Toluylisocyanats wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel I durchgeführt.
  • Das 4-Chlormethylisocyanat wird in einer Ausbeute von 800/0 der Theorie erhalten. Kplo 115 bis 117°, Fp. 340 Beispiel 3 133 g (1 Mol) p-Toluylisocyanat werden in der gleichen Menge Acetylentetrachlorid gelöst und in die Lösung in der Siedehitze unter Bestrahlung von UV-Licht I60 g Brom eintropfen gelassen.
  • Das Brom wird rasch verbraucht, und große Mengen HBr entweichen. Nach etwa I1/2 Stunde ist die Bromierung beendet. Nach dem Vertreiben der HBr durch Blasen mit Stickstoff bei I300 und dem Abdestillieren des Lösungsmittels wurde das 4-Brommethyl-phenylisocyanat in einer Ausbeute von 620/0 der Theorie gewonnen, Kr wo I3I bis °, Fp. 58 bis 600.
  • Beispiel 4 I74 g (I Mol) Toluylendiisocyanat-(2, 4) wurden gemäß Beispiel 1 chloriert, bis 1 Mol Chlor aufgenommen war. Weitere Aufarbeitung wie unter Beispiel 1. Ausbeute 890/0 der Theorie Kp.ll I52 bis i55" Beispiel 5 I74 g (I Mol) Toluylendiisocyanat-(2, 6) wurden gemäß Beispiel 3 bromiert, bis 80g Brom aufgenommen war. Weitere Aufarbeitung gemäß Beispiel 1. Ausbeute goO/o der Theorie Kp.000 II2 bis 1150. Wird die Bromierung ohneVerdünnungsmittel durchgeführt, so beträgt die Ausbeute 840/0.
  • Es hinterbleibt ein harzartiger Rückstand im Kolben.
  • Beispiel 6 In I74 g (I Mol) I, 2, 4-Toluylendiisocyanat -werden zwischen 100 und I30" unter Rühren und Bestrahlung mit UV-Licht 3 Mol Chlor eingeleitet.
  • Das I-Trichlormethyl-2, 4-phenylendiisocyanat siedet bei 0,3 mm bei I34 bis 1400. Ausbeute 800/a der Theorie.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierter aromatischer Mono- und Polyisocyanate, dadurch gekennzeichnet, daß man alkylsubstituierte aromatische Mono- oder Polyisocyanate auf etwa I20 bis I500 erwärmt und unter Rühren und Bestrahlen mit UV-Licht Chlor einleitet oder Brom zutropft und zweckmäßig nach Aufnahme der gewünschten Halogenmenge noch einige Zeit auf Temperaturen zwischen 100 bis I400 erhitzt und durch das Reaktionsgemisch Stickstoff bläst, um intermediär entstandenes Carbaminsäurehalogenid zu zerstören und die abgespaltene Halogenwasserstoffsäure aus dem System zu entfernen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man das Isocyanat in einem hochsiedenden indifferenten Lösungsmittel löst und dann bei 100 bis I500 unter Bestrahlung mit UV-Licht Chlor einleitet oder Brom zutropft
DEF11550A 1953-04-10 1953-04-10 Verfahren zur Herstellung in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierter aromatischer Mono- und Polyisocyanate Expired DE947470C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF11550A DE947470C (de) 1953-04-10 1953-04-10 Verfahren zur Herstellung in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierter aromatischer Mono- und Polyisocyanate

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF11550A DE947470C (de) 1953-04-10 1953-04-10 Verfahren zur Herstellung in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierter aromatischer Mono- und Polyisocyanate

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE947470C true DE947470C (de) 1956-08-16

Family

ID=7086770

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF11550A Expired DE947470C (de) 1953-04-10 1953-04-10 Verfahren zur Herstellung in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierter aromatischer Mono- und Polyisocyanate

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE947470C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1108904B (de) Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen aufweisenden Schaumstoffen
DE1932832A1 (de) Neue Isocyanatverbindung einschliesslich eines neuen Amins und deren Verwendung zur Herstellung von Polyurethanen
DE3212510C3 (de)
DE2316028B2 (de) Verfahren zur gleichzeitigen Verringerung des Gehalts an Verbindungen mit hydrolysierbarem Chlor und an sauer wirkenden Verbindungen in einem organischen Roh-Isocyanat
EP0597361A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Dinitrotoluol
DE1018042B (de) Verfahren zur Herstellung von kernfluorierten aromatischen Verbindungen
DE1122254B (de) Verfahren zur Herstellung von primaere Amino- und Harnstoffgruppen aufweisenden hoehermolekularen Verbindungen
DE1300931B (de) Verfahren zur Herstellung von mehrkernigen, Isocyanatgruppen enthaltenden alkylaromatischen Verbindungen
DE2837341A1 (de) Verfahren zur herstellung von organischen mono- und polyisocyanaten durch thermische spaltung der hydrochloride trisubstituierter harnstoffe
DE947470C (de) Verfahren zur Herstellung in der aliphatischen Seitenkette halogensubstituierter aromatischer Mono- und Polyisocyanate
DE967601C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von zu Kunststoffen vernetzbaren hoehermolekularen Spaltprodukten aus Abfaellen vernetzter stickstoffhaltiger Polykondensationsprodukte
DEF0011550MA (de)
DE1165580B (de) Verfahren zur Herstellung von Polyisocyanaten mit Biuret-Struktur
DE2249459A1 (de) Verfahren zur herstellung von isocyanaten
DE1132118B (de) Verfahren zur Herstellung von Bis-(chlormethyl)-carbamidsaeurechlorid
EP0270906A1 (de) Diisocyanate und Diisocyanatgemische, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihrer Verwendung bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen
DE1122058B (de) Verfahren zur Herstellung von ª‡-Halogenalkylisocyanaten
EP0029161A1 (de) Substituierte Polyisocyanate oder Polyisocyanatgemische der Diphenylmethanreihe, die Chlorsulfonylgruppen enthalten, ein Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie ihre Verwendung bei der Herstellung von Polyisocyanat-Polyadditions-Verbindungen
EP0012930B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Isocyanatoarylsulfochloriden
DE1966562A1 (de) 2,4'-dicyclohexyldiamin und seine verwendung bei der herstellung von polyurethanen
AT237608B (de) Verfahren zur Herstellung perchlorierter Arylisocyanate
DE848810C (de) Verfahren zur Herstellung von Diisocyanaten der aromatischen Reihe
DE942145C (de) Verfahren zur Herstellung aromatischer Di- und Polyisocyanate
EP0195928B1 (de) 4,4'-Diisocyanato-phenylbenzylether, ein Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung als Isocyanatkomponente bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen
DE1044405B (de) Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln loeslichen, hoehermolekularen zwei oder mehr Isocyanatgruppen aufweisenden harzartigen Additionsprodukten