DE946055C - Verfahren zur Herstellung von Perchlorindan - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Perchlorindan

Info

Publication number
DE946055C
DE946055C DEF8338A DEF0008338A DE946055C DE 946055 C DE946055 C DE 946055C DE F8338 A DEF8338 A DE F8338A DE F0008338 A DEF0008338 A DE F0008338A DE 946055 C DE946055 C DE 946055C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
perchlorindane
chem
naphthalene
schwemberger
gordon
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF8338A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Heinrich Vollmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DEF8338A priority Critical patent/DE946055C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE946055C publication Critical patent/DE946055C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Perchlorindan Es ist hekannt, daß durch erschöpfende Chlorierung von Naphthalin in Gegenwart von Eisenchlorid, wie W. J. Schwemberger und W. M. Gordon gefunden haben (Zentralblatt, I939, II, S. 3690, Originalarbeit russisch: Journal obschtschej chimiji, 8, S. I353 bis I360 [I938]), das Naphthalinmolekül unter Bildung von Perchlorindan und Tetrachlorkohlenstoff einer Ringverengung unterliegt. Nach den Angaben dieser Autoren wird das lleichtflüchtige Spaltstück dieses Prozesses, der Tetrachlorkohlenstoff, in einer Ausbeute von über 90% der Theorie (i C Cl4 auf I CloH8) erhalten, während die Ausbeute an Perchlorindan nicht mit Zahlen belegt wird. Es wird beschrieben, daß das Rohprodukt eine dunkle, fast schwarze, kristalline Masse darstelle, die reich an harzigen Beimengungen sei. Aus diesem Rohprodukt wurde reines Perchlorindan durch mehrfache Umkristallisation erhalten. Eigene Nacharheitungen ergaben Reinausbeuten um 60 bis 65% der Theorie. Nach Angaben von Ro e di g (Chemische Berichte, 80, S. 210 [I947]) wird bei Einsatz eines Hexachlornaphthalingemisches als Ausgangsprodukt bei der chlorierenden Spaltung nach Schwemberger iund Gordon eine Rohausbeute von etwa 700/0 der Theorie erhalten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Perchlorindan mit einer Ausbeute von 95% der Theorie und, abgesehen von dem Gehalt an Katalysator wie FeC13, in nahezu reiner Qualität erhalten kann, wenn man Chlor bei Gegenwart von Eisenchlorid auf nicht vorgereinigtes Perchlornaphthalin einwirken läßt.
  • Ein für das erfindiungsgemäße Verfahren geeignetes Perchlo.rnaphthalingemisch wird erhalten, wenn man Naphthalin im Schmelzfluß in Gegenwart von Antimonpentachlorid und in Abwesenheit von Eisenhalogenid mit Chlor behandelt.
  • Der Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, daß die harzartigen, höhermolekularen Nebenprodukte, welche bei der chlorierenden Naphthalinspaltung zu Perchlorindan bei der bisherigen Arbeitsweise die Ausbeuten erniedrigten und die Reinigung erschwerten, nicht etwa ein Nebenprodukt der eigentlichen Spaltungsreaktion sind, sondern bereits während der Hochchlorierung des Naphthalins entstehen, sofern Friedel-Crafts-Katalysatoren, wie z. B. Fe C13, zugegen sind. Versuche zeigten jedenfalls, daß sowohl Perchlorindan (mit drei CCl2-Gruppen) wie Perchlonuden (mit einer C Cl2-Gruppe) und auch Octachlornaphthalin-I, 4-dichlorid (mit zwei C Cl2-Gruppen) bei Gegenwart von Eisenchlorid sehr leicht mit Benzol oder allen noch wasserstoffhaltigen Chlörnaphthalinen unter Austritt von Chlorwasserstoff und Bildung höhermolekularer Kondensationsprodukte reagieren. Diese harzbildenden Nebenreaktionen können gemäß vorliegendem Verfahren völlig vermieden werden.
  • Für die Herstellung von reinem Perchlorindan ist es ferner von Bedeutung, daß nach Beendigung der Spaltungsreaktion - erkenntlich an der Beendigung der Tetrachlorkohlenstoffentwicklung -die Temperatur des Reaktionsgemisches unter 2000 gesenkt wird, nach Möglichkeit bis etwa 1450, d. h. wenig über den Schmelzpunkt des reinen Perchlorindans, und daß dabei gleichzeitig noch so lange Chlor eingeleitet wird, bis das in diesem Stadium vorhandene Perchlorinden verschwunden ist. Diese Maßnahme ist erforderlich, da sich bei höheren Temperaturen ein Gleichgewicht zwischen Perchlorindan (Fp. = 1350) und Perchlorinden (Fp. = I320) einstellt und Mischungen dieser beiden Verbindungen einen niedrigeren Schmelzpunkt und ein schlechtes Kristallisationsvermögen zeigen.
  • Beispiel 750 Gewichtsteile reines Naphthalin werden unter Zusatz von 15 Gewichtsteilen Antimonpentachlorid in einer eisenfreien Apparatur bei guter Gasverteilung mit Chlor behandelt. Die anfangs große Reaktionswärme wird durch AuSenkühlung abgeführt, wobei die Innentemperatur bis etwa I500 steigen kann und wobei der anziehende Chlorwasserstoff durch einen aufgesetzten Rückflußkühler von Chlornaphthalindämpfen befreit wird.
  • Wenn die Reaktionswärme zu gering wird, um die Temperatur der Schmelze über der Erstarrungstemperatur zu halten, wird Wärme zugeführt, wobei die Temperatur zum Schluß bis gegen I90° steigen kann. Die während dieser Chlorierung entnommenen Proben zeigen in der Tetra- bis Pentachlofstufe den bekannten Wachscharakter, später kristallisieren sie in langen Strahlen, wobei der Schmelzpunkt auf I650 bis maximal I850 (innerhalb von etwa 50 schmelzend) ansteigt. Beim Maximalschmelzpunkt liegt fast reines Octachlornaphthalin vor (Fp. = 1920), das sich in Chlorsulfonsäure farblos löst.
  • Leitet man unter Abkühlung von 190 auf 1600 weiter Chlor ein, so sinkt der Schmelzpunkt der Proben allmählich wieder auf etwa I4°o bis I580 ab. Es liegt ein Gemisch von Octachlornaphthalin mit Octachlornaphthalin-IJ 4-dichlorid vor. Eine Probe löst sich in Chlorsulfonsäure mit intensiv violetter Farbe. Diese ist charakteristisch für das Octachlornaphthalin-I, 4- di chlorid, welche aus Benzol oder Chloroform in farblosen, glänzenden, derben Prismen kristallisiert und sich bei raschem Erhitzen gegen 2060 unter Abspaltung von Chlor bei quantitativem Übergang in Octachlornaphthalin zersetzt.
  • Erhitzt man in diesem Stadium der Chlorierung eine Probe auf etwa 2500, so entweicht Chlor, und der Schmelzpunkt steigt hierbei erneut bis maximal 1850 an. Diese erhitzte Probe löst sich in Chlorsulfonsäure wieder farblos.
  • Ist dieses Chlorierungsstadium erreicht, so gibt man 7 Gewichtsteile Eisenpulver zu, schließt einen absteigenden Kühler mit gekühlter Vorlage und an diese Vorlage einen Tauchverschluß an. Bei weiterer Chlorzufuhr beginnt bei Temperaturen von I90 bis 2000 in wenigen Minuten die Abspaltung von Tetrachlorkohlenstoff, der in der Vorlage aufgefangen wird. Da keine Gasentwicklung mehr erfolgt, braucht nur so viel Chlor zugefügt zu werden, als aufgenommen wird. Die Geschwindigkeit der Spaltungsreaktion hängt bei der beschriebenen Arbeitsweise nur noch von der Gasverteilung im Reaktionsgefäß ab.
  • Die während der Abspaltung von Tetrachlorkohlenstoff entnommenen Proben zeigen nur ein geringes Kristallisationsvermögen, da Stoffgemische vorliegen (Octachlornaphthalin, Octachlornaphthalin-I, 4-dichlorid, Perchlorindan, Perchlorinden, Tetraehiorkohlenstoff und: vermutlich noch Perchlortetralin und I-Trichlormethylperchlorindan) .
  • Bei Beendigung der Tetrachlorkohlenstoffahspaltung enthält das Rohprodukt noch viel Perchlorinden, das an der fuchsinroten Farbe seiner Lösung in kalter Chlorsulfonsäufe erkannt werden kann. Man senkt nun bei weiterer Chlorzufuhr die Temperatur allmählich auf 140 bis I500, bis sich eine Probe in Chlorsulfonsäure nicht mehr rot, sondern hellgelb löst. In diesem Stadium erstarrt eine Pro;be rasch und vollständig kristallin.
  • Die Farbe des gepulverten Rohproduktes ist hellgrau, es sintert ab I200 und schmilzt bei etwa 1300. Ausbeute 660 Gewichtsteile = 97 O/o der Theorie.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE.
    I. Verfahren zur Herstellung von Perchlorindan durch chlorierende thermische Zersetzung von Perchlorverbindungen ,des Naphthalins oder dessen Hydfoderivaten in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren, insbesondere Eisen(III) -chlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man von noch nicht vorgereinigten Perchlornaphthalinen ausgeht, die durch Chlorierung von Naphthalin im Schmelzfluß in Abwesenheit von Eisenhalogenid hergestellt wurden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man nach beendeter Tetrachlorkohlenstoffentwicklung die Temperatur ,unter 2000 senkt und dabei gleichzeitig noch so lange Chlor einleitet, bis das in diesem Stadium noch erhaltene Perchlorinden verschwunden ist. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 829 887; Schwemberger und Gordon: I. Gen. Chem., USSR., I932, 2, S.92I bis 928 (Chem. Zentralblatt, I934, 1., 5. 2I5); Schwemberger und Gordon, Chem. Zentralblatt, I935, II., S. 5I4; Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 9. Jahrgang, 1876, S. I483ff.
DEF8338A 1952-02-14 1952-02-14 Verfahren zur Herstellung von Perchlorindan Expired DE946055C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF8338A DE946055C (de) 1952-02-14 1952-02-14 Verfahren zur Herstellung von Perchlorindan

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF8338A DE946055C (de) 1952-02-14 1952-02-14 Verfahren zur Herstellung von Perchlorindan

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE946055C true DE946055C (de) 1956-07-26

Family

ID=7085802

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF8338A Expired DE946055C (de) 1952-02-14 1952-02-14 Verfahren zur Herstellung von Perchlorindan

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE946055C (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE829887C (de) * 1949-11-01 1952-01-31 Solvay Werke A G Deutsche Verfahren zum Chlorieren von Naphthalin

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE829887C (de) * 1949-11-01 1952-01-31 Solvay Werke A G Deutsche Verfahren zum Chlorieren von Naphthalin

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1286031B (de) Verfahren zur Herstellung cyclischer Di-(ª‡,ª‡,ª‡',ª‡')-tetrafluor-p-xylylene
DE2337396A1 (de) Verfahren zur herstellung aromatischer 1,3-diketone
DE946055C (de) Verfahren zur Herstellung von Perchlorindan
DE2005259B2 (de) Verfahren zur Herstellung von p-BromphenoL
EP0021381A1 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Pyrolyseenergie bei der Herstellung von Vinylchlorid durch thermische Spaltung von 1,2-Dichlorethan
DE1933784A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Tetrachlorpyrimidin
DE2633204C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Benzylnatrium oder Chlorbenzylnatrium
DE69021535T2 (de) Verfahren zur Herstellung von chlorierten Carbonsäurechloriden.
DE3201761C2 (de)
DE1103922B (de) Verfahren zur Herstellung von ª‰-Chloraethanphosphonsaeuredichlorid
DE1168420B (de) Verfahren zur Herstellung von Isonitroso-Carbonylverbindungen
DE2336403A1 (de) Verfahren zur herstellung von isocyanaten
DE937647C (de) Verfahren zur Herstellung von p-Xylylendichlorid bzw. -dibromid
DE2114219C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dihydrofluoranthen aus Fluoranthen
DE940351C (de) Verfahren zur Herstellung Stickstoff, Schwefel, Kohlenstoff und Sauerstoff enthaltender Verbindungen
DE2548908A1 (de) Verfahren zur herstellung von formaldehyd
DE2244238A1 (de) Verfahren zur herstellung von iminen
AT241471B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen, hochchlorierten S-heterocyclischen Verbindungen
DE1070172B (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Hydrochloriden cyclioaliphatischer Ketoxime
DE1568799A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Benzophenon-Derivaten
EP0156195B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2,2,3,3-Tetrachlor-1,4-benzodioxenen und die neue Verbindung 6-Isocyanato-2,2,3,3-tetrachlor-1,4-benzodioxen
DE1244169B (de) Verfahren zur Herstellung von halogenierten Cyclopentyl- oder Cyclohexylalkylaethern
DE1908863C (de) Verfahren zur Herstellung von perchloriertem Pyridin und perchlorierten Cyanpyridinen
AT340426B (de) Verfahren zur herstellung von 4,5-dihydrotetrazolo-(1,5-a)-chinolinverbindungen
DE1224726B (de) Verfahren zur Herstellung von 2, 5-Dialkoxybenzaldehyden