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Lichtbogenofen mit Rauchgasabsaugung Lichtbogenöfen, insbesondere
solche für Eisen und Stahl, entwickeln in manchen Abschnitten eines Ofenganges beträchtliche
Gas- und Qualmmengen, die eine erhebliche Belästigung für die Belegschaft mit sich
bringen. Bis jetzt hat man zur Beseitigung dieser Schwierigkeit entweder große Entlüftungsöffnungen,
unter Umständen mit Ventilatoren, in den Dächern der Gebäude angeordnet, oder man
ist auch mit Auffangtrichtern, die an ausschwenkbaren Rohrarmen befestigt sind,
unmittelbar über die Türen bzw. die Schnauze des Ofens herangegangen, um dort den
Rauch abzusaugen. Die Rauchabzüge im Dach des Gebäudes sind wenig wirksam. Der Rauch
steigt zwar im Anfang durch seine Wärme hoch, wird aber sehr rasch schwerer als
Luft :und erreicht dann das Dach nicht, besonders wenn dasselbe ziemlich hoch liegt.
Überdies wirkt Durchzug in der Halle einem geordneten Rauchabzug bei dieser Anordnung
sofort entgegen.
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Die zweite Anordnung mit ausschwenkbaren Abzugstrichtern über den
Türen bzw. der Schnauze hat besonders bei moderneren Öfen mit Beschickung bei abgehobenem
Deckel, die häufig auch noch um
eine senkrechte Achse drehbar, immer
aber um eine waagerechte Achse kippbar sind, beträchtliche Schwierigkeiten, .und
kann daher nicht als vollkommen angesehen werden. Dazu kommt, daß auch aus den Elektrodendurchführungen
wenigstens während des Anfangs des Einschmelzens mit Rauchaustritt zu rechnen ist.
Dort läßt sich eine derartige Absaugung nur schwer anbringen.
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Es ist auch bekannt, bei elektrischen Öfen über dem Ofengefäß eine
Absaugevorrichtung in Form einer Glocke anzubringen. Die Absaugeglocke ist hierbei
vom Ofen baulich getrennt. Denkt man sich diese Anordnung bei Lichtbogenöfen mit
senkrecht durch den Deckel geführten Elektroden .und einem Portal- oder auslegerartigen
Traggerüst für die Führung der Elektrodentragsäulen und das Deckelhubwerk angewendet,
so muß wegen des hohen Aufbaues die Absaugeglocke sehr hoch über dem Ofengefäß angeordnet
werden. Es wird dann keine bessere Wirkung erzielt als mit den eingangs erwähnten
Entlüftungs- bzw. Absaugeöffnungen in der Gebäudedecke.
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Hingegen kann auch bei der letztgenannten Gattung von Lichtbogenöfen
eine wirksame Absaugung erreicht werden, wenn, wie die Erfindung vorschlägt, das
Traggerüst als eine das Ofengefäß übergreifende Gasabsaugeglocke ausgebildet wird,
durch welche die Elektroden und ihre Tragarme hindurchtreten und an .der im Bereich
der Durchgangsöffnung für die Elektroden die Gasabsaugevorrichtung vorgesehen ist.
Die an den Türen, der Ausgußschnauze und den Elektroden sich entwickelnden Rauchgase
ziehen durch die Durchgangsöffnung für die Elektroden nach oben ab und werden beim
Austritt aus dieser von dem Saugstrom erfaßt.
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In dem Bereich der Elektrodendurchgangsöffnung, iri dem Gasabsaugeöffnungen
nicht vorhanden sind bzw. ajus baulichen Gründen nicht vorgesehen werden können,
werden vorzugsweise Düsen zum Einblasen von Druckluft in solcher Anordnung vorgesehen,
daß ein Druckluftschleier ,erzeugt werden kann, der die außerhalb des Wirkungsbereiches
der Absaugeöffnungeri liegenden Stellen der Elektrodendurchgangsöffnung gegen das
Hochziehen der Ofengase abschirmt.
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Um das Ofengefäß zum Beschicken ausfahren zu können, werden die nach
unten gerichteten Wände der Gasabzugsglocke sämtlich oder zum Teil bis über den
Rand des Ofengefäßes anhebbar ausgebildet. Ein Teil der nach unten gerichteten Wände
der Gasabzugsglocke, z. B. an solchen Stellen, an denen nur eine Beobachtungsmöglichkeit
erwünscht ist, kann jalousieartig ausgebildet werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in drei
Abbildungen dargestellt, .und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht des Ofens, Abb.
2 eine weitere um 9o° versetzte Seitenansicht, Abb. 3 eine Draufsicht.
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Das mit i bezeichnete Ofengefäß steht fest oder drehbar auf einem
Unterwagen 2, der mittels Laufrollen 3 auf einer Kippwiege 4 verfahrbar ist. Mit
5 ist die Haupttür, mit 6 die Ausgießschnauze und mit 7 ,eine kleine Hilfstür des
Ofengefäßes bezeichnet. Der Ofendeckel 8 kann im vorliegenden Beispiel mittels Ketten
9 durch ein Windwerk, von dem in der Zeichnung nur die Kettennüsse io dargestellt
sind, angehoben werden. Das Windwerk ruht auf einer Plattform i i, die einen Teil
des Traggerüstes für die Elektrodensäulen bildet. Die Plattform i i ruht einerseits
auf einem Aufbau 12 der Ofenwiege 4, in welchem sich auch die Tragsäulen 13 für
die Elektroden 14 führen. Die Elektroden r4 werden in der üblichen Weise durch Klemmen
15 gehalten, die mittels Auslegern 16 an den Tragsäulen 13 befestigt sind. Auf der
anderen Seite ist die Plattform ii auf einem portalartigen Bein 17 abgestützt, das
ebenfalls auf der Ofenwiege 4 befestigt ist. Das Bein 17 kann auch, wenn keine Hilfstür
vorhanden ist, als geschlossene Wand ausgebildet werden. Es kann auch gegebenenfalls
wegfallen, so daß die Plattform i i einen Ausleger des Aufbaues 12 bildet. Insoweit
zeigt die Zeichnung nur Bekanntes.
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Nach der Erfindung ist die Plattform i i zwischen dem Aufbau 12 und
dem etwa vorhandenen Bein 17 so ausgebildet, daß eine vollständige Glocke oder Gasabzugshaube
über dem Ofengefäß entsteht. Die unteren Kanten der Gasabzugshaube reichen bis dicht
über die Türen und die Ausgießschnauze, so daß man die Türen eben noch bedienen
kann. Vor der Hilfstür 7 ist in die Öffnung des portalförmigen Beines 17 eine Wand
i8 eingebaut, die zweckmäßigerweise,wie in Abb. 2 dargestellt, als Jalousiewand
ausgebildet wird, damit man gegebenenfalls den Deckel und die Elektroden beobachten
kann. Die beiden Seiten der Gasabzugsglocke zwischen dem Aufbau 12 und dem Bein
17_ werden durch schräg nach unten gerichtete Blechwände i9, an deren freien Enden
noch Verlängerungsbleche 2o angehängt sind, die bis dicht über die Ofentüren bzw.
die Schnauze reichen, gebildet. Zum Anschluß an das Bein 17 bzw. den Aufbau 12 sind
zwischen diesen und den Blechwänden i9 noch Wandstücke 21 eingeschaltet. Die Blechwände
i9 mit den daran hängenden Wänden 2o sind hochklappbar ausgebildet, damit man vor
allem das Ofengefäß i von der Wiege abfahren kann, um es zu beschicken und damit
auf jeden Fall das ganze Ofengefäß und der Deckel bequem zugänglich gemacht werden
können. Das Hochklappen der Wände i9, 2o in die in Abb. i rechts strichpunktiert
gezeichnete Lage erfolgt beispielsweise durch die angedeuteten mit 22 bezeichneten
Seilwinden, die auf der Plattform i i aufgebaut sind.
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Für den Durchgang der Elektroden 14 ist die Plattform i i mit einer
Aussparung 23 versehen. Durch die Öffnung 23 ziehen an den Ofentüren der Ausgießschnauze
und den Elektrodendurchtrittsöffnungen des Ofendeckels sich entwickelnden Rauchgase
ab. Da die Ausleger 16 in der Regel so tief gesenkt werden müssen., @daß sie noch
in die Plattform i i eindringen, würde -die Öffnung 23 erhebliche Ausmaße annehm#em.
Um -die Abzugsöffnung auf einen kleinen Ausschnitt um die Elektroden
herum
zu beschränken, wird sie teilweise durch ein an den Aufbau 12 anschließendes Leitblech
24 nach oben abgedeckt.
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Auf der Plattform i i ist der Gasabzugsstutzen 25 angebracht. Derselbe
hat ein Saugmundstück 26, das die Öffnung 23 der Plattform i i weitgehend wie aus
baulichen Gründen - mit Rücksicht auf die Bewegungsbahn der Ausleger 16 - umschließt.
Aus der Abb. 3 ist zu ersehen, daß die Öffnung 23 von drei Seiten her unter der
Einwirkung der Saugöffnungen steht. Der Gasabsaugestutzen25 ist an ein Rohr 27 angeschlossen,
das entweder zu einem Schornstein mit natürlichem Zug oder einem Lüfter führt. Da
der ganze Ofen mit der Kippwiege 4 gekippt werden muß, muß der Anschluß des. Rohres
27 an den Saugstutzen a5 entweder leict lösbar oder in an sich bekannter Weise beweglich
ausgeführt werden.
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Unter der die Gasabzugsöffnung 23 der Plattform i i begrenzenden Kante
des Leitbleches 24 werden vorteilhaft einige Düsen 29 mit schräg nach oben gerichteten
Mundstücken vorgesehen, durch die Druckluft in Pfeilrichtung Abb. 2 ausgeblasen
wird. Diese Druckluft bildet über der Elektrodendu.rchgangsöffnung 23 einen Schleier,
der die Elektrodendurchgangsöffnung in dem Bereich, in welchem keine Gasabzugsöffnungen
vorgesehen werden können, nach oben abgeschirmt. Dadurch: wird verhindert, daß an
den Stellen, die gegebenenfalls nicht mehr im Wirkungsbereich der Absaugöffnungen
liegen, die Rauchgase ins Freie austreten können.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf Lichtbogenöfen mit
einem abhebbaren Deckel beschränkt. Auch ist es nicht notwendig, daß das Gefäß ausfahrbar
und das Traggerüst i i, 12, 17 fest auf der Kippwiege aufgebaut ist. Die Anordnung
kann auch in an sich bekannter Weise so getroffen sein, daß das Gefäß fest auf der
Kippwiege steht und das Traggerüst ausfahrbar ist oder auf der Kippwiege die Plattform
i i in Form eines ausschwenkbaren Auslegers angeordnet ist.