DE945096C - Verfahren fuer den Betrieb von Druckluftbremsen mit zwei Beschleunigungseinrichtungen - Google Patents

Verfahren fuer den Betrieb von Druckluftbremsen mit zwei Beschleunigungseinrichtungen

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DE945096C
DE945096C DEK19417A DEK0019417A DE945096C DE 945096 C DE945096 C DE 945096C DE K19417 A DEK19417 A DE K19417A DE K0019417 A DEK0019417 A DE K0019417A DE 945096 C DE945096 C DE 945096C
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Dr Ernst Moeller
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KNORR BREMSE GmbH
Knorr Bremse AG
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KNORR BREMSE GmbH
Knorr Bremse AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T15/00Construction arrangement, or operation of valves incorporated in power brake systems and not covered by groups B60T11/00 or B60T13/00
    • B60T15/02Application and release valves
    • B60T15/36Other control devices or valves characterised by definite functions
    • B60T15/42Other control devices or valves characterised by definite functions with a quick braking action, i.e. with accelerating valves actuated by brake-pipe pressure variation

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Braking Systems And Boosters (AREA)

Description

  • Verfahren für den Betrieb von Druckluftbremsen mit zwei Beschleunigungseinrichtungen Es sind Druckluftbremsen für Schienenfahrzeuge bekannt, deren Steuerventile außer mit einer normalerweise mit ihnen vereinigten Beschleunigungseinrichtung, welche die lokale Anzapfung der Hauptluftleitung bei Einleitung der ersten Bremsstufe durchführt, noch mit einem zweiten, sogenannten »Schnellbremsbeschleuniger« ausgerüstet sind, der nur bei Schnellbremsungen, bei welchen der Druck der Hauptluftleitung in steilem Abfall bis auf den Druck der Außenluft abgesenkt wird, in Tätigkeit zu treten hat.
  • In Fig. I der Zeichnung ist ein Diagramm dargestellt, in welchem die Druckverhältnisse in der Hauptluftleitung bei Betriebs- und Schnellbremsung in Abhängigkeit vom Ablauf der Zeit dargestellt sind. Bei einer »Betriebsbremsung« (dargestellt durch die voll ausgezogene Linie) wird der Druck von 5 atü in der Hauptluftleitung beim Ansprung des Steuerventils - also bei Einleitung der ersten Bremsstufe - durch den ersten Beschleuniger gemäß Abschnitt I verhältnismäßig rasch auf 4,6 atü abgesenkt, worauf sich die weitere Druckabsenkung in der Steuerleitung bis auf den der Vollbremsung entsprechenden Druck von 3,5 atü nach dem flacheren Abschnitt 2 über das Führerbremsventil vollzieht.
  • Wird dagegen vom Lokomotivführer, wiederum mittels des Führerventils, eine Schnellbremsung mit Druckabsenkung in der Hauptluftleitung bis auf den Atmosphärendruck veranlaßt, so vollzieht sich diese Druckabsenkung gemäß der steilen, gestrichelten Linie 3, unterstützt von der hierbei zur Wirkung kommenden zweiten Beschleunigungseinrichtung, dem sogenannten Schnellbremsbeschleuniger. -Die Ansprechempfindlichkeit dieses in seinen bekannten Ausführungen an sich von Beginn der Bremsung an funktionsfähigen Schnellbremsbeschleunigers mußte also bisher so niedrig gehalten werden (z. B. durch eine starke Gegenfeder), daß er auch bei einem Druckabfall gemäß Abschnitt I der Betriebsbremslinie noch nicht ansprang, sondern erst bei dem noch steileren Druckabfall nach der gestrichelten Linie 3 zur Durchführung einer Schnellbremsung. Diese große, bisher nicht zu umgehende Unempfindlichkeit der bekannten Schnellbremsbeschleuniger bringt jedoch den für den Eisenbahnbetrieb grundsätzlichen Nachteil mit sich, daß ein solcher Beschleuniger nicht mehr verwendbar ist, wenn sein Wirkungsbereich eine Anzahl von Leitungswagen, also Wagen, welche ohne eigene Bremse nur die durchgehende Hauptluftleitung besitzen, mit umfaßt. Das Luftvolumen des gesamten Leitungsabschnittes aller dieser Wagen ist dann so groß, daß es an dem mit Steuerventil, Beschleuniger und den übrigen Bremsteilen ausgerüsteten Wagen auch bei Durchführung einer Schnellbremsung nicht zu dem steilen Abfall des Leitungsdruckes gemäß Linie 3 des gezeigten Diagrammes kommt, so daß der in seiner großen Unempfindlichkeit auf diesen Abfall abgestimmte Schnellbremsbeschleuniger nicht anspringt.
  • Dieser Nachteil ist zwar bereits bei einer bekannten, aus Betriebs- und Schnellbremsbeschleuniger zusammengesetzten Beschleunigungseinrichtung vermieden, bei welcher der Schnellbremsbeschleuniger in Abhängigkeit von der Funktion des Betriebsbremsbeschleunigers zur Wirkung gebracht wird. Hierbei wird jedoch der in der Übertragkammer des Betriebsbremsbeschleunigers sich aufbauende Druck zur Beaufschlagung eines zum, Schnellbremsbeschleuniger gehörenden Kolbens herangezogen, welcher seinerseits bei einem, einer Schnellbremsung entsprechenden Druckabfall in der Hauptluftleitung den Einsatz des Schnellbremsbeschleunigers veranlaßt. Diese Abhängigkeit des Schnellbremsbeschleunigers vom Druckaufbau in der Übertragkammer des Betriebsbremsbeschleunigers bringt die Gefahr mit sich, daß sich unnötig große zeitliche Verzögerungen im Verlauf der Schnellbremsung einstellen, was wiederum eine für die Brems- und damit Verkehrssicherheit nachteilige Verringerung der Durchschlagsgeschwindigkeit der Bremse zur Folge hat. Die Labilität der Vorgänge wird noch erhöht durch thermodynamisch bedingte Schwankungen im Druckaufbau in der Übertragkammer des Betriebsbremsbeschleunigers.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, eine aus Betriebs-und Schnellbremsbeschleuniger bestehende Beschleunigungseinrichtung unter Vermeidung des Nachteils der zuletzt erwähnten bekannten Einrichtung so zu betreiben, daß - wiederum im Gegensatz zum Stand der Technik - der Schnellbremsbeschleuniger einerseits gegen unzeitiges Anspringen unbedingt gesichert ist, andererseits aber seine Empfindlichkeit trotzdem so hoch gewählt werden kann, daß z. B. jede praktisch vorkommende Zahl von Leitungswagen von ihm beherrscht wird.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, bei welchem der an die Hauptluftleitung angeschlossene Raum auf der einen Seite des Betätigungskolbens des zweiten Beschleunigers im gelösten Zustand der Bremse mit dem Raum auf der anderen Kolbenseite über einen so großen Strömungsquerschnitt leitend verbunden ist, daß die Ansprechempfindlichkeit dieses Beschleunigers auf einem die Funktionsunfähigkeit des letzteren bedingenden Wert gehalten wird, worauf nach Beginn einer Bremsung erst bei einem Druck in der Hauptlüftleitung, welchem mindestens die Beendigung des durch den ersten Beschleuniger bewirkten Beschleunigungsvorganges entspricht, eine Überwachungseinrichtung den großen Strömungsquerschnitt zwischen den Räumen beiderseits des Betätigungskolbens absperrt, so daß, höchstens unter Verbleib eines durch eine Düse gedrosselten Parallelweges, die Ansprechempfindlichkeit des zweiten Beschleunigers so gesteigert wird, daß er in der gewünschten Weise funktionsfähig ist.
  • In den Fig. 2 und 3 der Zeichnung sind Bremseinrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
  • Gemäß Fig. 2 ist an die Hauptluftleitung 4 in üblicher Weise ein Steuerventil 6 angeschlossen, welches in vorliegendem Fall als Zweidrucksteuerventil ausgebildet ist, ebensogut aber auch ein Dreidrucksteuerventil sein könnte. Die Hauptluftleitung 4 führt zu einem Raum 8 dieses Steuerventils, welcher durch einen Kolben Io von einem weiteren Raum I2 getrennt ist. Im Raum I2 ist ein Schieber I4 gleitend gelagert, welcher vom Kolben I5 mittels der Gabel I6 bewegt wird. In der gezeigten Endstellung des Kolbens Io gibt der letztere eine gedrosselte Verbindungsleitung I8 zwischen den Räumen 8 und I2 des Steuerventils frei, über welche der Hilfsluftbehälter 2o aus der Hauptluftleitung 4 gefüllt wird. Außer letzterem Behälter sind im gelösten Zustand der Bremse auch die Räume 8 und I2 mit dem höchsten Regeldruck der Hauptluftleitung gefüllt, wobei der Kolben Io durch die Feder 22 in seiner gezeigten Endstellung gehalten wird. In der letzteren nimmt der Schieber I4 die ebenfalls aus der Zeichnung ersichtliche Lage ein, in welcher seine Muschel 24 die zum Bremszylinder 26 führende Leitung 28 mit dem Auslaß 3o verbindet. Der Kolben Io betätigt außer dem Schieber I4 ein Ventil 3I, welches den Leitungsweg 32 der Hauptluftleitung 4 zwecks lokaler Abzapfung der letzteren in die Übertragkammer 34 überwacht. Das Ventil 31 bildet zusammen mit der Übertragkammer 34 die erste Beschleunigungseinrichtung, zu welcher auch ein Ventil 36 gehört, das, betätigt von einem mit dem Druck im Bremszylinder beaufschlagten Kolben.38, die Entlüftung der Übertragkammer 34 über die gedrosselte Leitung 39 überwacht. Außer dieser ersten Beschleunigungseinrichtung ist noch eine zweite Beschleunigungseinrichtung 4o vorgesehen, in deren Gehäuse ein verschiebbarer Kolben 42 die Wand zwischen zwei Räumen 44 und 46 bildet, wobei der Raum 44 über die Leitung 47 mit der Hauptluftleitung 4 verbunden ist. Der Kolben 42 betätigt ein federbelastetes Ventil 48, das, zusammenwirkend mit einem Sitz 5o, die Entlüftung des Raumes 44 und damit die lokale Abzapfung der Hauptluftleitung 4 über den Auslaß 52 ins Freie überwacht. Der Raum 44 ist mit dem Raum 46 durch eine Leitung 54 verbunden, in welche ein Drosselquerschnitt 56 eingeschaltet ist. Dieser gedrosselten Verbindung ist eine ungedrosselte Verbindung 58 parallel geschaltet, die von einem Ventil 6o überwacht wird. Dieses Ventil betätigt gegen die Kraft einer Feder 62 ein Kolben 64, der über die Leitung 66 mit dem Druck im Bremszylinder 26 beaufschlagt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der beschriebenen Einrichtung in folgender Weise durchgeführt: Im gelösten Zustand der Bremse nehmen die Teile die aus Fig. 2 ersichtliche Lage ein. Der Kolben Io des Steuerventils 6 befindet sich, zu beiden Seiten mit dem Höchstdruck der Hauptluftleitung 4 beaufschlagt, unter der Wirkung der Feder 22 in seiner in der Zeichnung rechten Endlage, in welcher das Ventil 3I geschlossen ist und der Schieber I4 den Bremszylinder 26 über den Auslaß 3o entlüftet. Der Hilfsluftbehälter 2o ist über die Leitung I8 gefüllt. Infolge des Fehlens des Bremszylinderdruckes ist das Ventil 36 offen und die Übertragkammer 34 über dieses Ventil entlüftet. Ebenso fehlt auch die Beaufschlagung des Betätigungskolbens 64 für das Ventil 6o, so daß auch das letztere, bewirkt durch die Feder 62, geöffnet ist, womit die urgedrosselte Verbindung 58 zwischen den beiden Räumen 44 und 46 des zweiten Beschleunigers 4o zur Verfügung steht. Der Kolben 42 dieses Beschleunigers ist zu beiden Seiten mit dem gleichen Überdruck der Hauptluftleitung 4 beaufschlagt und nimmt, veranlaßt durch die Federbelastung des Ventils 48, eine Stellung ein, in welcher dieses Ventil auf seinem Sitz 5o aufliegt, womit der Raum 44 und damit auch die Hauptluftleitung 4 vom Auslaß 52 getrennt sind.
  • Wird vom Lokomotivführer mittels des üblichen, nicht gezeigten Führerbremsventils eine Betriebsbremsung eingeleitet und damit der Druck in der Hauptluftleitung 4 verringert, so kommt es zu einem entsprechenden Druckabfall im Raum 8 gegenüber dem Raum I2 des Steuerventils 6 und damit zu einer Linksbewegung des Kolbens Io. Diese Bewegungseinleitung ist dadurch begünstigt, daß die Gabel I6 mit Spiel gegenüber dem Schieber I4 ausgebildet ist, so daß der letztere zunächst in Ruhe verbleibt und nur das Ventil 3I der ersten Beschleunigungseinrichtung geöffnet wird. Über dieses geöffnete Ventil strömt Druckluft aus der Hauptluftleitung 4 in die Übertragkammer 34 und füllt die letztere, was die rasche Drucksenkung in der Hauptluftleitung gemäß Abschnitt I in Fig. I bedingt. Dieser Druckabfall intensiviert wiederum den Ansprung des Kolbens Io im Steuerventil, so daß nunmehr auch der Schieber I4 mitgenommen wird, wobei er den Bremszylinder 26 vom Auslaß 30 trennt und ihn dafür mit dem Raum I2 bzw. dem Hilfsluftbehälter 2o verbindet. Aus dem letzteren strömt Druckluft zum Bremszylinder, und der Druck in demselben steigt. Durch diesen Druckanstieg wird der Kolben 38 unter Abschluß des Ventils 36 betätigt, womit die gefüllte Übertragkammer 34 von der Außenluft abgesperrt und die Wirkung der ersten Beschleunigungseinrichtung für den weiteren Bremsverlauf beendet ist. Diesem Betriebszustand entspricht der Knickpunkt zwischen den Linienabschnitten I und 2 der Fig. I. Der weitere Verlauf des durch das Führerbremsventil überwachten Druckabfalles in der Hauptluftleitung bis zu dem der Vollbremsung entsprechenden Druck von 3,5 atü vollzieht sich nun nach Abschnitt 2 des Diagramms.
  • Während der Tätigkeit der ersten Beschleunigungseinrichtung 3I, 34 ist der Druck in der Hauptluftleitung noch nicht so weit abgefallen und dementsprechend der Druck im Bremszylinder 26 noch nicht auf einen solchen Betrag angestiegen, daß der von letzterem Druck beaufschlagte Kolben 64 die Feder 62 überwindet und das Ventil 6o schließt. Es besteht also bis jetzt die urgedrosselte Verbindung 58 zwischen den beiden Räumen 44 und 46 der zweiten Beschleunigungseinrichtung 4o, wobei der Raum 44 außerdem über den Leitungsast 47 mit der Hauptluftleitung 4 verbunden ist. Die Druckabsenkungen in letzterer Leitung finden urverzögert jeweils auch in den Räumen 44 und 46 statt, so daß der Kolben 42 in Ruhe und das Ventil 48 unter seiner Federbelastung geschlossen bleibt. Während des Bestandes der ungehinderten Verbindung zwischen den Räumen 44 und 46 ist die Ansprechempfindlichkeit der zweiten Beschleunigungseinrichtung 40 gleich Null, d. h. diese Einrichtung ist nicht funktionsfähig. Erst wenn die Tätigkeit der ersten Beschleunigungseinrichtung beendet, d. h. der Knickpunkt im Druckabfall I, 2 (Fig. I) der Hauptluftleitung erreicht ist, hat der Bremszylinde-rdruck eine Höhe erreicht, bei welcher der von ihm beaufschlagte Kolben 64 die Feder 62 überwindet und das Ventil 6o schließt. Damit ist die Verbindung 58 verriegelt, und es besteht nur noch die Verbindung 54, in welche der Drosselquerschnitt 56 eingeschaltet ist. Die zweite Beschleunigungseinrichtung 40 ist jetzt funktionsfähig gemacht. Nachdem dieses Funktionsfähigmachen erst erfolgt, wenn mindestens der Beschleunigungsvorgang durch die erste Beschleunigungseinrichtung 31, 34 beendet ist, braucht nun auf die Steilheit des Abschnittes i in Fig. i keine Rücksicht mehr genommen zu werden, und der die Ansprechempfindlichkeit des zweiten Beschleunigers bestimmende Drosselquerschnitt 56 kann völlig freizügig z. B. so klein dimensioniert, d. h. die Ansprechempfindlichkeit so hoch getrieben werden, daß dieser Beschleuniger bereits bei einem zeitlichen Abfall des Leitungsdruckes anspringt, der bei einer Schnellbremsung auch mit der größtmöglichen Anzahl von Leitungswagen sicher erreicht wird. Bei einer Schnellbremsung wird der Druck im Raum 44 des Beschleunigers 4o so rasch abgesenkt, daß nach Abschluß des Ventils 6o der Druckabfall im Raum 46 infolge des Drosselquerschnittes 56 nicht Schritt halten kann, so daß es unter dem entstehenden Überdruck in letzterem Raum zur Bewegung des Kolbens 42 und damit zu einem Öffnen des Ventils 48 kommt. Die Druckluft aus der Hauptluftleitung 4 kann über dieses geöffnete Ventil und den Auslaß 52 ins Freie schießen, und es ergibt sich unter der Mitwirkung des zweiten Beschleunigers 4o schließlich ein Verlauf des Leitungsdruckabfalles gemäß der strichpunktierten Linie 67 in Fig. I. Der für eine Schnellbremsung vorgeschriebene zeitliche Anstieg des Bremszylinderdruckes ist damit gesichert. Das Ventil 48 wird jeweils so lange offengehalten und die Anzapfung der Hauptluftleitung damit so lange fortgesetzt, bis es über die Drossel 56 zum Druckausgleich zwischen den Räumen 44 und 46 und damit zu einem Abschluß des federbelasteten Ventils 48 kommt.
  • Beim Lösen der Bremse wird, wenn der Druck in der Hauptluftleitung wieder auf den durch den Knickpunkt in Fig. I gekennzeichneten Betrag angestiegen und damit der Druck im Bremszylinder auf einen entsprechenden Restbetrag gesunken ist, das Ventil 6o durch die Feder 62 erneut geöffnet, womit die zweite Beschleunigungseinrichtung 40 wieder funktionsunfähig ist. Dafür ist im gelösten Zustand der Bremse über das Ventil 36 die Übertragkammer 34 des ersten Beschleunigers entlüftet und dieser somit einsatzbereit.
  • Der Lösevorgang vollzieht sich bei der beschriebenen Bremseinrichtung im übrigen in bekannter Weise und braucht daher nicht näher beschrieben zu werden.
  • Wie die vorstehenden Ausführungen zeigen, ist durch das verspätete Funktionsfähigmachen der zweiten Beschleunigungseinrichtung 4o der wesentliche Vorteil erreicht, daß die letztere nicht mehr mit einer übermäßig großen Unempfindlichkeit ausgestattet werden muß, sondern daß im Gegenteil ihre Empfindlichkeit beliebig hochgetrieben werden kann, ohne daß damit die Gefahr eines ungewollten Anspringens verbunden ist.
  • Es besteht sogar die Möglichkeit, die Verbindung 54 mit der die Empfindlichkeit bestimmenden Drossel 56 völlig wegzulassen und damit eine Beschleunigungseinrichtung 40 zu schaffen, welche nicht nur bei Schnellbremsungen, sondern auch bei allen Betriebsbremsstufen, die auf die Tätigkeit der bei Einleitung der ersten Bremsstufe zuständigen Beschleunigungseinrichtung 3I, 34 folgen, Anzapfungen der Hauptluftleitung vornimmt und damit zur möglichst schnellen Reaktion der Bremseinrichtung über den ganzen Betriebsbereich beiträgt. Nachdem die zweite Beschleunigungseinrichtung erst in zeitlichem Abstand nach dem Anspringen des Steuerventils funktionsfähig gemacht wird, könnte dieselbe auch eine höhere Ansprechempfindlichkeit erhalten, als sie für das Steuerventil bei Einleitung einer Bremsung zulässig ist. In Fig. 3 der Zeichnung ist die zweite Beschleunigungseinrichtung 4o in einer Ausführung gezeigt, bei der, wie zuletzt erläutert, die gedrosselte Verbindung 54 zwischen den beiden Räumen 44 und 46 völlig fehlt und nur mehr die vom Ventil 6o überwachte, ungedrosselte Verbindung 58 vorhanden ist. Außerdem betätigt bei dieser Ausführung der Kolben 42 außer dem Ventil 48 ein weiteres Ventil 68, welches die Entlüftung des Raumes 46 durch einen gedrosselten Auslaß 7o überwacht.
  • Die Eingliederung dieser Beschleunigungseinrichtung in die Bremseinrichtung sowie die übrigen Teile der letzteren sind dieselben wie in Fig. 2 gezeigt, und die Wirkungsweise soll daher auch in Verbindung mit dieser Bremseinrichtung beschrieben werden.
  • Beim Ansprung des Steuerventils 6 erfolgt zunächst wieder die Anzapfung der Hauptluftleitung 4 mittels der ersten Beschleunigungseinrichtung 3I, 34, bis mit dem Druckabfall in der Hauptluftleitung auf den Knickpunkt gemäß Fig. I die Aufgabe dieser Beschleunigungseinrichtung beendet ist. Die zweite Beschleunigungseinrichtung 40 war während dieses Abschnittes infolge des Geöffnetseins des Ventils 6o funktionsunfähig und wird erst jetzt, nachdem der Bremszylinderdruck zum Abschluß des Ventils 6o ausreicht, funktionsfähig gemacht. Infolge des Fehlens der Druckausgleichsmöglichkeit über einen Drosselquerschnitt ist aber die Ansprechempfindlichkeit der Beschleunigungseinrichtung 4o nun so hoch, daß bei allen folgenden Betriebsbremsstufen der Kolben 42 die Ventile 48 und 68 öffnet. Über das Ventil 48 wird wiederum die Hauptluftleitung z. B. in eine nicht gezeigte, entsprechend kleine Übertragkammer abgezapft, während über das Ventil 68 Druckluft aus dem Raum 46, welcher im gelösten Zustand der Bremse über das dann offene Ventil 6o mit dem höchsten Regeldruck der Hauptluftleitung 4 aufgefüllt wurde, ins Freie abströmt, wobei das Zeitmaß der Druckabsenkung durch die Drossel 7o bestimmt wird. Der Druckabfa11 im Raum 46 dauert so lange an, bis bei Gleichheit mit dem Druck im Raum 44, d. h. mit dem Druck in der Hauptluftleitung, der Kolben 42 durch die Federbelastung des Ventils 48 unter Abschluß des letzteren sowie auch des. Ventils 68 in seine Anfangsstellung zurückbewegt wird. Mit weiterer Absenkung des Hauptleitungsdruckes bei der nächsten Bremsstufe kommt. es zu einer Wiederholung des beschriebenen Vorganges, so daß alle Stufen von der Funktion der Beschleunigungseinrichtung 4o begleitet sind. Bei einer Schnellbremsung kommt es natürlich ebenfalls zum Ansprechen der in Fig. 3 gezeigten Beschleunigungseinrichtung 40, und zwar nach Beendigung des Abschnittes der Funktionsunfähigkeit der letzteren.
  • Zur Erfüllung der verfahrensgemäßen Bedingung, daß die Beschleunigungseinrichtung 4o erst bei einem bestimmten Druck in der Hauptluftleitung funktionsfähig werden soll, kann als steuernder Druck außer dem bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen herangezogenen Druck im Bremszylinder auch der Druck in der Hauptluftleitung selbst oder jeder andere zu letzterem Druck in Beziehung stehende Druck verwendet werden.
  • Außerdem läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch mit Hilfe eines Zeitrelais, welches in bekannter Weise ausgebildet sein kann, verwirklichen, wobei dieses Zeitrelais die zweite Beschleunigungseinrichtung 4o erst nach einem Zeitablauf funktionsfähig machen darf, welcher wenigstens annähernd zur Erreichung des Knickpunktes der Abschnitte I und 2 gemäß Fig. I benötigt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren für den Betrieb von Druckluftbremsen für Schienenfahrzeuge, welche außer einer Beschleunigungseinrichtung für Betriebsbremsung eine zweite Beschleunigungseinrichtung für Schnellbremsung besitzen, die erst funktionsfähig gemacht wird, nachdem der durch die erstgenannte Beschleunigungseinrichtung bewirkte Beschleunigungsvorgang beendet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der an die Hauptluftleitung angeschlossene Raum (44) auf der einen Seite des Betätigungskolbens (42) der zweiten Beschleunigungseinrichtung (4o) im gelösten Zustand der Bremse mit dem Raum (46) auf der anderen Kolbenseite über einen so großen Strömungsquerschnitt leitend verbunden ist, daß die Ansprechempfindlichkeit dieser Beschleunigungseinrichtung auf einem die Funktionsfähigkeit der letzteren bedingenden Wert gehalten wird, worauf nach Beginn einer Bremsung erst bei einem Druck in der Hauptluftleitung, welchem mindestens die Beendigung des durch die erste Beschleunigungseinrichtung (3I, 34) bewirkten Beschleunigungsvorganges entspricht, eine Überwachungseinrichtung (6o) den großen Strömungsquerschnitt zwischen Raum (44) und Raum (46) absperrt, so daß, höchstens unter Verbleib eines durch eine Düse (56) gedrosselten Parallelweges, die Ansprechempfindlichkeit der zweiten Beschleunigungseinrichtung so gesteigert wird, daß sie in der gewünschten Weise funktionsfähig ist.
  2. 2. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungskolben (42) der zweiten Beschleunigungseinrichtung (4o) mit einem weiteren Überwachungsorgan (68) gekuppelt ist, über welches für den Fall, daß mit der Tätigkeit der Überwachungseinrichtung (6o) die Verbindung zwischen den Räumen (44, 46) zu beiden Kolbenseiten völlig unterbrochen wird, der eine Raum (46) vorzugsweise gedrosselt auf den jeweiligen Druck der Hauptluftleitung entlüftet wird.
  3. 3. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungseinrichtung (6o) zur Unterbrechung des großen Strömungsquerschnittes zwischen den Räumen (44, 46) der zweiten Beschleunigungseinrichtung (40) durch ein Kolbenglied (64) betätigt wird, welches vom Druck im Bremszylinder beaufschlagt ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 58o 525.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1090701B (de) * 1958-02-11 1960-10-13 Knorr Bremse Gmbh UEberwachungseinrichtung fuer Schnellbremsbeschleuniger von Druckluftbremsanlagen fuer Schienenfahrzeuge

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE580525C (de) * 1930-05-28 1933-07-12 Westinghouse Bremsen Ges M B H Druckluftbremseinrichtung mit einem Steuerventil und einer Beschleunigungskammer

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