DE944186C - Verfahren zur Gewinnung wasserstoffhaltiger Synthesegase - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung wasserstoffhaltiger SynthesegaseInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B3/00—Hydrogen; Gaseous mixtures containing hydrogen; Separation of hydrogen from mixtures containing it; Purification of hydrogen
- C01B3/02—Production of hydrogen or of gaseous mixtures containing a substantial proportion of hydrogen
- C01B3/06—Production of hydrogen or of gaseous mixtures containing a substantial proportion of hydrogen by reaction of inorganic compounds containing electro-positively bound hydrogen, e.g. water, acids, bases, ammonia, with inorganic reducing agents
- C01B3/12—Production of hydrogen or of gaseous mixtures containing a substantial proportion of hydrogen by reaction of inorganic compounds containing electro-positively bound hydrogen, e.g. water, acids, bases, ammonia, with inorganic reducing agents by reaction of water vapour with carbon monoxide
- C01B3/16—Production of hydrogen or of gaseous mixtures containing a substantial proportion of hydrogen by reaction of inorganic compounds containing electro-positively bound hydrogen, e.g. water, acids, bases, ammonia, with inorganic reducing agents by reaction of water vapour with carbon monoxide using catalysts
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Description
Das Patent 908 013 betrifft ein Verfahresa zur Gewinnung wasserstofThaltiger Gasgemische, die
als Ausgangsstoffe für Synthesen unter hohem Druck dienen sollen, durch Umsetzung von kohlenoxydhaltigen
Gasen mit Wasserdampf zu Kohlendioxyd und Wasserstoff und anschließende Entfernung
des Kohlendioxyds. Die Umsetzung des Kohlenoxyds mit Wasserdampf erfolgt dabei unter erhöhtem, aber niedrigerem Druck als dem
Synthesedruck. Ein Teil des entstandenen Kohlendioxyds wird durch Kondensation, der Rest zusammen
mit schwefelhaltigen Verunreinigungen mit Hilfe eines unter den herrschenden Temperatur-
und Druckbedingungen flüssig bleibenden Lösungsmittels bei tiefer Temperatur entfernt. Zur weiteren ig
Reinigung des Gases kann mit flüssigem Stickstoff gewaschen werden.
Bei diesem bekannten Verfahren erfolgt die Regenerierung des benutzten Lösungsmittels, z. B.
Methanol, durch Entspannen und Erwärmen. Um so das Lösungsmittel wieder im Verfahren verwenden
zu können, ist es notwendig, es erneut abzukühlen, bevor es auf die Waschkolonne zurückgepumpt
wird.
Es wurde nun gefunden, daß man den bei dieser
bekannten Regenerierung erforderlichen Energie-
aufwand für Kälteerzeugung wesentlich verringern kann, wenn man bei dem Verfahren nach dem
Hauptpatent das zum Waschen des Synthesegases benutzte Lösungsmittel in einer oder mehreren
Stufen entspannt, wobei es vom Hauptteil der gelösten Gase befreit wird, und dann die restlichen
Gase durch Hindurchleiten anderer Gase entfernt. Gegenüber bekannten Verfahren, bei denen das
zum Auswaschen der Gase verwendete Lösungsmittel durch Entspannen und Erwärmen regeneriert
wird, hat die Arbeitsweise nach der Erfindung den Vorteil, daß man unter Wiederverwendung des
durch Entspannen und Begasen regenerierten Lösungsmittels den Gehalt an Kohlendioxyd in
dem zu reinigenden Gas bis unter o,i%, z.B. bis
auf 0,01 bis 0,03 Volumprozent herabsetzen kann und dabei erhebliche Energie spart, die bisher zum
Abkühlen des durch Erwärmen regenerierten Lösungsmittels erforderlich war.
Zum Entgasen des Lösungsmittels verwendet man zweckmäßig mit Einbauten, z. B. Horden,
versehene oder mit Ringen gefüllte Türme, in denen die zum Austreiben des Kohlendioxyds verwendeten
Gase von unten nach oben der Waschflüssigkeit entgegenströmen. Das Verfahren verläuft weitgehend
isotherm, abgesehen von Kälteverlusten durch Abstrahlung und geringen Temperaturänderungen
beim Austreiben des Kohlendioxyds. ■ Besonders zweckmäßig ist es, zum Regenerieren
der Waschflüssigkeit Gase aus dem Verfahren selbst zu verwenden. So eignen sich z. B. die bei
der Tiefsttemperaturwäsche aus der Waschflüssigkeit (z. B. Stickstoff) entweichenden Gase, die vorher
zweckmäßig schon mit den Synthesegasen in Wärmeaustausch standen. Diese Gase aus der
letzten Stufe der Reinigung sind völlig frei von Kohlendioxyd und daher besonders für die Austreibung
des Kohlendioxds aus der in einer vorhergehenden Stufe verwendeten Waschflüssigkeit geeignet.
Sie bestehen entweder aus Methan oder aus Stickstoff-Kohlenoxyd-Gemischen. Auch einen Teil
des zur Abkühlung und Verflüssigung des Hochdruckstickstoffes verdampften Niederdruckstickstoffes
kann man für diesen Zweck verwenden. Ebenso eignen sich die Abgase einer Luftzerlegungsanlage,
z. B. Stickstoff oder auch Sauerstoff, wobei im letztgenannten Fall darauf zu achten ist, daß keine Sättigung an Methanol erreicht wird, die sich der unteren Explosionsgrenze
nähert.
Die Entgasung wird zweckmäßig in mehrere Stufen unterteilt, wobei die verschiedenen erwähnten
Gase getrennt verwendet werden. Dies hat den Vorteil, daß ein unerwünschtes Vermischen
verschiedener Gase vermieden wird. Man kann z. B. eine Vorentgasung mit einem Gemisch von
Kohlenoxyd und Stickstoff vornehmen, wobei die Hauptmenge Kohlendioxyd entfernt wird, und
dann in einer getrennten Apparatur mit reinem Stickstoff die letzten Spuren aller Verunreinigungen
aus dem Lösungsmittel entfernen. Wenn nur kleine Mengen von reinem Stickstoff zur Verfügung
stehen, ist es vorteilhaft, nur einen Teil des Lösungsmittels auf diese Weise zu reinigen und
dieses besonders saubere Lösungsmittel dann für eine Nachwäsche der Synthesegase zu verwenden.'
Die aus dem Lösungsmittel, z. B. Methanol, ausgetriebenen Gasgemische kann man, soweit sie in
ihrer Zusammensetzung den Ausgangsgasen ähnlich sind, in die Waschvorrichtung zurückführen. Die
übrigen Gase werden je nach ihrer Zusammensetzung weiter verwendet, nachdem man sie gegebenenfalls
gereinigt, insbesondere entschwefelt hat. So wird z. B. der zum Austreiben von Verunreinigungen
verwendete Stickstoff nach sorgfältiger Entschwefelung wieder komprimiert und
in die mit flüssigem Stickstoff betriebene Waschvorrichtung zurückgeführt oder zur Einstellung des
Wasserstoff-Stickstoff-Verhältnisses in dem Gas für die Herstellung von Ammoniak verwendet.
In manchen Fällen, z. B. wenn nicht genügend Gase zum Austreiben der Verunreinigungen aus
dem Lösungsmittel zur Verfügung stehen, kann man mit der Begasung eine Wärmebehandlung verbinden.
Dies geschieht zweckmäßig in der Weise, daß man einen Teil des durch Entgasen gereinigten
Lösungsmittels zusätzlich noch durch Wärmebehandlung von Verunreinigungen befreit und
diesen Teil dann bei einer mehrstufigen Wäsche zur Feinreinigung der Synthesegase verwendet. go
Statt oder außer durch Wärmebehandlung kann man die Regenerierung durch die Begasung auch
durch Anwendung von Vakuum verbessern.
Das Verfahren ermöglicht es, Kohlendioxyd aus den Gasen der Konvertierung sehr weitgehend zu
entfernen, wodurch die bisher aufgetretenen lästigen Verstopfungen durch festes Kohlendioxyd vermieden
werden. Auf eine so weitgehende Reinigung kann verzichtet werden, wenn statt eines Rekuperators
zwei oder mehrere verwendet werden, so daß ein periodisches Umschalten und Reinigen der
Rekuperatoren möglich ist. Verwendet man für den Wärmeaustausch Regeneratoren mit Speichermassen,
so scheidet sich Kohlendioxyd nach längerer Benutzung auf den Regeneratorflächen ab.
Es kann von Zeit zu Zeit in einfacher Weise durch Entspannen oder Spülen entfernt werden. Bei dieser
Art des Wärmeaustausches, die eine restlose Entfernung des Kohlendioxyds nicht erforderlich
macht, vereinfacht sich auch die Regenerierung des no
für die Auswaschung von Kohlendioxyd verwendeten Lösungsmittels, da auch dieses dann nicht
restlos von Kohlendioxyd befreit werden muß.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Verfahrens sei an Hand der Abbildung näher erläutert.
Das zu reinigende Gas wird im Kompressor 1 auf den gewünschten Druck, z. B. 25 at, komprimiert
und in der Konvertierungsanlage 2 mit Wasserdampf umgesetzt. In dem Abscheidegefäß 3
wird aus dem Gas nach Abkühlung mittels verdampfenden Kohlendioxyds in 4 flüssiges Kohlendioxyd
abgeschieden. Das Gas wird dann im Waschturm 5 bei —500 mit Methanol berieselt und
gelangt schließlich in den Turm 6, in dem die Reste der Verunreinigungen durch flüssigen Stickstoff
ausgewaschen werden.
Das sich im Turm 5 unten ansammelnde Methanol wird durch das Ventil 7 in das Gefäß 8
auf 10 at entspannt. Das dabei entweichende, im wesentlichen aus Kohlendioxyd, Wasserstoff,
Kohlenoxyd und Stickstoff bestehende Gas wird, wenn es nicht zu anderen Zwecken verwendet
werden soll, im Kompressor 9 verdichtet und in den Turm 5 zurückgeführt. Das Methanol gelangt
durch das Ventil 10, durch das es auf 1 ata entspannt
wird, in das Gefäß 11, in dem sehr reines Kohlendioxyd frei wird, und rieselt dann über die
Einbauten des Entgasungsturmes 12, wo ihm Stickstoff aus dem Waschturm 6 nach Entspannen in
Ventil 13 entgegenströmt. Hierbei wird vorwiegend Kohlendioxyd und der wesentliche Teil der
Schwefelverbindungen ausgetrieben. Die Entfernung der letzten Reste der Verunreinigungen
geschieht in dem Waschturm 14, in den oben das Methanol durch die Pumpe 15 und unten schwefelfreie
Gase, z. B. Stickstoff aus einer Linde-Luftzerlegungsanlage, eingebracht werden. Durch
Pumpe 16 wird das reine Methanol dem Waschturm 5 wieder zugeführt.
Claims (8)
- PaTENTANSPKOCHE:I. Verfahren zur Gewinnung von wasserstoffhaltigen Gasgemischen für Hochdrucksynthesen durch Umsetzung von kohlenox-ydhaltigen Gasen mit Wasserdampf unter erhöhtem, aber niedrigerem Druck als dem Synthesedruck zu Kohlendioxyd und Wasserstoff und anschließende Entfernung des Kohlendioxyds durch Kondensation und Herauswaschen mit einem unter den herrschenden Temperatur- und Druckbedingungen flüssig bleibenden Lösungsmittel nach Patent 908 013, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel durch Entspannen in einer oder mehreren Stufen und durch Hindurchleiten von Gasen von den Verunreinigungen befreit und erneut für das Auswaschen von Synthesegasen benutzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Entfernung der Verunreinigungen solche Gase durch das Lösungsmittel geleitet werden, die bei dem Waschverfahren gewonnen wurden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in einer Gasverflüssigungsanlage gewonnenen Gase zur Regenerierung des Lösungsmittels verwendet werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeneration des Lösungsmittels in mehreren Stufen erfolgt, wobei in den einzelnen Stufen gegebenenfalls verschiedene Gase verwendet werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel nicht nur durch Behandlung mit Gasen, sondern auch durch Wärmebehandlung und/oder durch Anwendung von Vakuum regeneriert wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Nachreinigung der Synthesegase ein Teil des durch Verwendung reiner Gase und/oder durch Anwendung von Wärme oder Vakuum regenerierten Lösungsmittels verwendet wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Regeneration der Waschflüssigkeit entweichenden Gase kornprimiert und der Waschvorrichtung wieder zugeführt werden.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlendioxyd nur zum Teil ausgewaschen wird und der Rest, der sich in den Wärmeaustauschern niederschlägt, periodisch nach Umschalten der Wärmeaustauscher mittels anderer Gase ausgetrieben wird.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 550992, 868208; deutsche Patentanmeldung B 13155 IVb/121 (Patent 908 013).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 518 5.56
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB31567A DE944186C (de) | 1950-12-22 | 1954-06-26 | Verfahren zur Gewinnung wasserstoffhaltiger Synthesegase |
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DE944186C true DE944186C (de) | 1956-06-07 |
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DEB31567A Expired DE944186C (de) | 1950-12-22 | 1954-06-26 | Verfahren zur Gewinnung wasserstoffhaltiger Synthesegase |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE944186C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3119306A1 (de) * | 1980-05-16 | 1982-03-04 | Snamprogetti S.p.A., Milano | Verfahren zur herstellung eines als kraftstoff geeigneten gemisches aus methanol und hoeheren alkoholen |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE550992C (de) * | 1928-01-31 | 1932-05-26 | Ici Ltd | Trennung von Wasserstoff oder wasserstoffhaltigen Gasen und Kohlendioxyd |
DE868208C (de) * | 1939-01-04 | 1953-02-23 | Basf Ag | Verfahren zum selektiven Auswaschen von Gasbestandteilen aus Gasen |
DE908013C (de) * | 1950-12-22 | 1954-04-01 | Basf Ag | Verfahren zur Gewinnung wasserstoffhaltiger Synthesegase |
-
1954
- 1954-06-26 DE DEB31567A patent/DE944186C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
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DE550992C (de) * | 1928-01-31 | 1932-05-26 | Ici Ltd | Trennung von Wasserstoff oder wasserstoffhaltigen Gasen und Kohlendioxyd |
DE868208C (de) * | 1939-01-04 | 1953-02-23 | Basf Ag | Verfahren zum selektiven Auswaschen von Gasbestandteilen aus Gasen |
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DE3119306A1 (de) * | 1980-05-16 | 1982-03-04 | Snamprogetti S.p.A., Milano | Verfahren zur herstellung eines als kraftstoff geeigneten gemisches aus methanol und hoeheren alkoholen |
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