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Hubeinrichtung Zusatz zum Patent 889 688 Die Erfindung bezieht sich
auf eine Hubeinrichtung mit einem festen und einem daran geführten, mittels eines
mechanisch wirkenden, nur in der Hubrichtung angreifenden Gliedes gegen eine Last
absatzweise hebbaren und gegen eine Flüssigkeitsbremse stufenlos in die Ausgangsstellung
zurückführbaren Teil nach Patent 889 688..
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Bauart dahin weiter ausgebildet,
daß für den Rücklauf des gehobenen Teiles eine Flüssigkeitsbremse angeordnet ist,
zu der ein veränderlicher Flüssigkeitsdruckraum gehört, der von zwei ineinander
verschiebbar geführten Körpern begrenzt ist, von denen der eine fest abgestützt
und der andere mit dem hebbaren Teil verbunden ist, und der über ein Ansaugventil
mit einem Flüssigkeitsvorrat in Verbindung steht, der außerhalb von ihm untergebracht
ist, und daß ein Betätigungsglied für das Freigeben einer Öffnung für das Ablassen
der Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsdruckraum vorgesehen ist. Außer dem stufenlosen
und stoßfreien Senken der Last wird -hierdurch erreicht, daß die Last auf der Flüssigkeitssäule
ruht, so daß zugleich Sicherheit gegen Zurückfallen der Last bei Brüchen der Hubeinrichtung
geschaffen ist. Damit wird auch größere Freiheit in der baulichen Ausbildung der
Hubeinrichtung
erzielt. Wie die Bauart nach dem Hauptpatent läßt
sich die vervollkommnete Bauart z. B. im Unterbau von Stühlen mit heb- und senkbarem
Sitz, - also z. B. von Friseurstühlen -und Behandlungsstühlen für Ärzte, aber auch
bei Wagenhebern u. dgl. verwenden.
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Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Die Abbildung
stellt einen Schnitt durch eine gemäß der Erfindung ausgebildete Hubeinrichtung
dar, die au einem Stuhl mit heb- und senkbarem Sitz angebracht ist.
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Der zu hebende Teil ist das Rohr 30, mit dessen oberem Ende eine den
nicht gezeichneten Sitzrahmen des Stuhles, der auch drehbar sein kann, haltende
Platte 3 1 fest verbunden ist. Das Rohr 30 ist in einem zweiten, den festen
Teil bildenden Rohr 17 auf und ab beweglich geführt. Eine Verdrehung des'
Rohres 30 in dem Rohr 17 ist dadurch verhindert, daß in das Rohr 17 ein Keil
32 eingesetzt ist, der in eine auf der Außenfläche des Rohres 30 vorgesehene Nut
33 eingreift. Das Rohr 30 läßt sich mittels des um den Bolzen 3-4 -schwenkbaren,
sich durch Verkanten auf dem Rohr 30 festklemmenden Gliedes :2 absatzweise
heben, das eine Öffnung aufweist; in das eine das Rohr 30 mit Spiel umgebende,
aus härterem Werkstoff bestehende Buchse 35 eingesetzt ist. Das Glied 2 wird von
einem bei dem gezeichneten Beispiel als Fußhebel ausgebildeten Betätigungshebel
5 aus bewegt. Dieser ist in einem Gehäuseteil 36, der mit einer Fußplatte 37 des
Stuhles fest verbunden ist, um eine in der Zeichnung verdeckte Achse schwenkbar
gelagert. An seinem über die Achse hinausragenden Ende trägt der Hebel 5 eine Rolle
38, auf der eine im Gehäuse geführte Stange 39 ruht. Diese ist mit einer Hülse 4.0
längeneinstellbar verschraubt. Die Verschraubung ist durch eine Gegenmutter 41 gesichert.
Im oberer: Ende der Hülse ist der Lagerbolzen 34 für das Verkantungsglied 2 befestigt.
Eine Druckfeder 42 stützt sich zwischen dem oberen Ende der Hülse 40 und einem deckelartigen
Gehäuseteil 43 ab; sie ragt in eine im Teil 43 gebildete Ausnehmung hinein und ist
bestrebt, die Stange 39 nach unten zu drücken und damit den Fußhebel s in ", seiner
obersten Stellung zu halten. Zwischen den deckelartigen Teil 43, der das zu hebende
Rohr 30 ähnlich wie das Rohr 17 führend umgibt, und das Verkantungsglied
2 ist eine das Rohr 30 umgebende Druckfeder 44 eingespannt, die das Verkantungsglied
2 in der gezeichneten, nach links unten verkanteten Stellung hält. Wird der Fußhebel
nach unten gedrückt, so hebt sich die Rolle 38 und damit die Stange 39, die Hülse
4o und der Lagerbolzen 34. Das Verkantungsglied 2 wird parallel zu sich nach oben
mitgenommen und nimmt seinerseits das Rohr 30 mit; die Federn 42 und 44 werden dabei
stärker zusammengedrückt. An seinem unteren Ende ist das Führungsrohr 17 mittels
eines Deckels 45 dicht verschlossen; die dichte Befestigung ist z. B. durch Löten
am Umfang bei 46 bewirkt.. Mit dem Deckel 45 ist ein Rohr 47 fest verbunden, das
in das zu hebende Rohr 3o hineinragt und von ihm im Abstandumgeben wird. Auf dem
Rohr 47 ist ein Rohr 48 flüssigkeitsdicht geführt, das seinerseits mit dem zu hebenden
Rohr 30 fest verbunden ist, und zwar über ein Zwischenstück 49. Am unteren
Ende des Rohres 47 ist ein Ventilsitz 5o angebracht, gegen den sich eine Kugel 51
legt. Diese steht unter der Wirkung der Feder 52, die sich an einem in das Rohr
47 eingeschraubten, eine mittlere .Öffnung 53 aufweisenden Ring 54 abstützt. Durch
die Öffnungen-55 und den Kanal 56 ist der Raum 57 zwischen dem Rohr 47 und dem Rohr
17, der als Flüssigkeitsvorratsraum benutzt ist, mit dem in den Rohren 47
und 48 gebildeten Flüssigkeitsdruckraum über das Saugventil 51 verbunden.
In dem das obere Ende des Rohres 48 abschließenden Zwischenstück 49 ist ein Ablaßventil
untergebracht, gegen dessen Sitz sich die Kugel 58 legt, die unter der Wirkung einer
Feder 59 steht; deren. anderes Ende sich an einem in das Zwischenstück 49 eingeschraubten
Ring 6o abstützt, der eine Durchgangsöffnung 61 aufweist.
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In einem Schraubring 62, der in das zu hebende Rohr 3o eingeschraubt
ist und in den das Zwischenstück 49 eingeschraubt ist, ist ein Stift 63 durch eine
Dichtungsmanschette 64 hindurchgeführt, der auf der Kugel 58 des Ablaufventils
ruht und der mittels eines Arms 65 nach unten gedrückt Werden kann-, so daß er die
Kugel 58 entgegen der Wirkung der Feder 59 von ihrem Sitz abhebt. Der Stift 63 weist
in seinem Mantel eine Anfasung 83 auf. Der Arm 65 ist auf einer Achse 66 befestigt,
mit der ein nicht gezeichneter Handgriff fest verbunden ist. In dem Schraübring
62 befindet sich auch eine Bohrung 67 zum Einfüllen der Bremsflüssigkeit, die durch
eine Stopfenschraube 68 verschlossen ist. Zwischen dem Ring 62 und dem Zwischenstück
49 ist unterhalb der Dichtungsmanschette 64 eine Kammer 69 gebildet, die über sich
rechtwinklig schneidende Bohrungen 70 und 7 1 mit dem zwischen den
Rohren 30 und 48 befindlichen Abstandsraum, also mit dem Flüssigkeitsvorratsraum
57 in Verbindung steht.
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In das obere Ende des Rohres 47 ist eine Schraube 72 eingeschraubt,
die eine Mittelbohrung 73 hat,, deren Durchmesser kleiner ist als der Durchmessec
des Rohres 47. In die Schraube 72 ist nochmals eine ähnliche Schraube 74 eingeschraubt,
die eine Mittelbohrung 75 von noch kleinerem Durchmesser besitzt. Zwischen die Schrauben
72 und 74 ist eine Manschette 76 eingespannt, die die ineinander verschiebbaren
Rohre 47 und 48 gegeneinander abdichtet: Die Bohrungen 73, 75 wirken als Drossel.
Das zu hebende Rohr 30 ist an seinem unteren Ende mit einem Abstreifer 78
aus elastischem Werkstoff, z. B. aus aufvulkanisiertem, ölbeständigem Kunstgummi,
fest verbunden. In seinem oberen Teil weist das Rohr 30 eine Lüftungsöffnung
79 auf, die in solcher Höhe liegt, daß sie bei der gezeichneten tiefsten Stellung
des Rohres 3o durch den deckelartigen Gehäuseteil 43 verdeckt und verschlossen ist.
Das feste Führungsrohr 17 ist an seinem oberen Ende mit einer z. B. aufgeschraubten
Plüssigkeitsfangschale 8o ausgerüstet.
Zwischen dem Gehäuseteil
36 und dem deckelartigen Gehäuseteil 43 ist ein Zylinder 77 eingesetzt, der
die übrigen Teile ummantelt und mit den Teilen 36 und 43 zusammen ein Gehäuse bildet.
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Wenn durch absatzweises Niederdrücken des Fußhebels 5 das Rohr
30 mittels des Verkantungsglieds 2 absatzweise gehoben wird, wird das Rohr
48 mitgenommen. Der in den ineinander verschiebbaren Rohren 47 und 48 gebildete
Flüssigkeitsdruckraum 81 wird also vergrößert, so daß durch das Saugventil 51 Bremsflüssigkeit
aus dem Vorratsraum 57 angesaugt wird. Solange in dem Flüssigkeitsdruckraum 81 bei
noch nicht in Betrieb gewesener Einrichtung noch Luft ist, fällt nach jedem Anheben
das Rohr 30 wieder zurück, sobald das Klemmglied 2 zurückgeht. Dabei entweicht
jedesmal Luft durch das Flüssigkeitsablaßventil 58, bis schließlich der Druckraum
81 ganz mit Flüssig= keit gefüllt ist. Erst dann ist die Einrichtung betriebsbereit.
Ein Zurückfallen des Rohres 30 unter der Last ist dann nicht mehr möglich,
weil beide Ventile, das Saugventil 51 und das Ablaßventil 58, so angeordnet sind,
daß der durch die Lasteinwirkung hervorgerufene Flüssigkeitsdruck im Raum
8 1 im Sinne des Schließens der Ventile wirkt. Es ist daher auch nicht notwendig,
daß die untere Endstellung des Verkantungsglieds 2 wieder eine Klemmstellung ist,
so daß die Last durch das Verkantungsglied aufgenommen wird, sondern die Last ruht
auf der in dem. Raum 81 eingeschlossenen Flüssigkeitssäule. Das Verkantungsglied
könnte deshalb auch durch in eine auf dem Rohr 3o angebrachte Schrägverzahnung eingreifende
Schaltklinke ersetzt sein, ohne daß es notwendig wäre, daß in der unteren Stellung
der Klinke ein Zahn und damit die Last auf der Klinke ruhte.
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Soll das Rohr 30 und damit der Stuhlsitz gesenkt werden, so
wird durch Verschwenken der Achse 66 und damit des Armes 65 der Stift 63 nach unten
gedrückt, die Kugel 58 des Ablaßventils also von ihrem Sitz abgehoben. Die
unter Druck stehende Flüssigkeit entweicht dann aus dem Rohr 81 durch die Drosselbohrungen
73, 75, den Kanal 61, den Sitz des Ventils 58, den von der Fasenfläche 83 freigegebenen
Raum, die Kammer 69, den Kanal 70 und den Kanal 71 in den Vorratsraum 57.
Dadurch, daß die geneigt angebrachte Fasenfläche zunächst nur einen ihrem unteren
schmalen Ende entsprechenden kleinen Durchgang, bei tieferem Herunterdrücken des
Stiftes 63 aber einen größeren Durchgang freigibt, ist die Senkgeschwindigkeit in
gewissen Grenzen je nach der Betätigung des Ablaßventils regelbar. Sobald das Ventil
58 geschlossen wird, bleibt d'ie Platte 31 und damit der Stuhlsitz in der
erreichten Höhe wieder stehen, von der aus sie erneut angehoben oder wieder gesenkt
werden kann, bis die gezeichnete tiefste Stellung erreicht ist.
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Es ist zweckmäßig, wenigstens eines der Rohre 47, 48 nachgiebig zu
lagern, so daß geringe Abweichungen in der Achslage der beiden Rohre, wie sie sich
bei der Herstellung leicht ergeben, kein Klemmen verursachen. Die nachgiebige Anbringung
eines der Rohre kann z. B. dadurch erreicht werden, daß es mittels einer Manschette
aus elastischem Werkstoff in den es haltenden Teil eingeklemmt wird oder dadurch,
daß es gelenkig befestigt, z. B. mittels eines Kugelgelenks gehalten oder kardanisch
aufgehängt wird. Die lange Führung der Rohre 47, 48 aufeinander und die Manschette
76 bieten Gewähr dafür, daß die unter Druck stehende Flüssigkeit aus dem Raum 81
nicht ungewollt austreten kann. Geringe Leckmengen gelangen in den Vorratsraum 57,
treten also nicht nach außen. In dem Vorratsraum steht die Flüssigkeit nicht unter
Druck, so daß die Gefahr, daß Leckflüssigkeit nach außen treten könnte, ohnehin
gering ist. Die lange Führung des Rohres 30 in dem festen Rohr 17 läßt sich
leicht dicht herstellen. Auf dem Innenmamtel des Rohres 17 anhaftende Flüssigkeit
wird beim Abwärtsgehen des Rohres 30 von, dem Abstreifer 78 in den. Flüssigkeitsvorrat
befördert. Etwa austretende geringe Flüssigkeitsmengen werden in der Schale 8o angesammelt,
aus der sie in der Berührungsfläche zwischen den Rohren 17 und
30 wieder in den Vorratsraum 57 sickern, sobald die Ursache für ihr Austreten
wegfällt.
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Der Fußhebel 5 kann durch einen Handhebel ersetzt sein oder mit einem
Gestänge für Handhebelantrieb in Verbindung stehen. Statt das Rohr 48 auf dem Rohr
47 zu führen, kann, man auch umgekehrt das Rohr 47 auf dem Rohr 48 führen. Auch
die sonstigen Einzelheiten lassen zahlreiche Abwandlungsmöglichkeiten zu. Das Saugventil
kann zugleich als durch ein Betätigungsglied beeinflußbares Ablaßventil ausgebildet
sein. Das Betätigungsglied kann dann z. B. um die Gesamtanordnung herumgreifen und
von unten her durch den Deckel 45 geführt sein.