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Warnanlage für pneumatische Mühlen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Warnanlage für einzelne Abschnitte einer aus mehreren funktionell hintereinanderliegenden
Maschinen und Förderstrecken bestehenden Anlage zum pneumatischen Fördern von Massengut,
wie z. B. Mahlprodukten, bei welcher mehrere Kontaktgeber in Abhängigkeit von dem
Betriebszustand der einzelnen Anlageeinrichtungen Warner betätigen.
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Der Ausfall einer Maschine, beispielsweise bei Mühlen mit pneumatischer
Förderung im Gegensatz zu solchen mit mechanischer, ist viel eher mit unangenehmen
Folgen verbunden, weil die Fördergeschwindigkeilten wesentlich größer sind und die
Bewegung des Gutes nicht so augenfällig ist. Es ist daher zweckmäßig, Funktionskontrollen
einzubauen, die dem betriebsführenden Personal sofort anzeigen, wenn eine Maschine
ausfällt, ein Förderrohr verstopft ist, oder sonst eine Funktion nicht wunschgemäß
vor sich geht.
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Bei Anlagen mit pneumatischer Förderung können nun beabsichtigte
und unbeabsichtigte Störungen bzw. Unterbrechungen eintreten. Unter einer beabsichtigten
Unterbrechung ist z. B. ein Stillsetzen des Walzenstuhles bei ausbleibender Mahlgutzufuhr
unter gleichzeitiger Absperrung der pneumatischen Absaugleitung zu verstehen. Eine
unbeabsichtigte Störung ist beispielsweise die Verstopfung der Förderrohrleitung
oder ein Leckloch in dieser. Es ist daher bei einer beabsichtigten Unterbrechung
nicht notwendig, dringend etwas zu unternehmen, da sich in den meisten Fällen diese
Unterbrechung von selbst behebt, beispielsweise wenn das Mahlgut wieder in die Maschine
einläuft, während bei einer unbeabsichtigten Störung sofort
das
Bedienungspersonal' zur Stelle sein muß, um größeren Schaden zu verhindern.
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Es sind bereits Warnanlagen- bekanntgeworden; bei denen die Maschinen
selbst zentral iiberwacht werden. Zu diesem Zweck werden die zur Inbetrieb- -nahme
der Elektromotoren notwendigen Schütze einschließlich ihrer Kontrollampen - auf
einem im Walzenboden angebrachten Blindschaltbild zusam- -mengefaßt. Es ist hiermit
aber lediglich eine Kontrolle der Funktion der einzeLnen Maschinen erreicht, ohne
einen Uberblick über das Arbeiten der gesamten Anlage zu haben. Andere bekannte
Warnanlagen überwachen Zuleitungsrohre zu Vermahlungsmaschinen und geben dann Kontakt,
wenn die Zuleitung verstopft oder leer ist bzw. schalten die Vermahlungsmaschine
automatisch aus. Es handelt sich somit nur um eine beabsichtigte'Unterbrechung.
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Gemäß der Erfindung ist nun die Warnanlage, -derart ausgebildet,
daß zur Verhinderung von Scheinwarnungen neben der Verbindung zwischen einem Kontaktgeber
und einem zugehörigen Schalt -ter auch eine Verbindung zu einem zusätzlichen Schalter
für denjenigen Warner besteht, dessen Kontaktgeber von der Einrichtung, an der der
erstgenannte Kontaktgeber angeordnet ist, funktionell abhängt. Es ist dadurch sofort
zu erkennen, ob es sich um eine beabsichtigte Unterbrechung oder eine unbeabsichtigfe
Störung handelt; wonach dann das Bedienungspersonal entsprechend handeln kann.
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Die Erfindung wird. im folgenden an. Hand der Zeichnung, die das
Schema einer pneumatischen Mühle darstellt, und zwar in den für die pneumatische
Förderung wichtigen Teilen, nämlich den Walzenstühlen und den Abscheidern einschließlich
Sauglufterzeugern, Filter. und Rohrleitungen in einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Dabei sind die pneumatischen Verbindungen durchDoppelstriche, die mechanischen Verbindungen
durch dicke Striche und die Servokraftverbindungen, in diesem Fall elektrische,
als dünne Striche dargestellt. Die Arbeitsmaschinen und Apparate sind durch Randschraffur
verdeutlicht.
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Das Mahlgut erreicht, verschiedene Maschinen', wie z. B. Sichter,
auf dem Fallwege passierend, den Walzenstuhl I0, von wo es mittels Saugluft durch
die Haüptsteigleitung 6o in den Abscheider 20 kommt, an dessen unterem Ende der
Austrag- des Mahlgutes erfolgt, während an dessen- oberem Ende die Förderluft mittels
des F:örderlüfters~30 abgezogen und in den Filter 40 hineingedrückt wird.
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Hier verliert die Förderluft den größten Teil der in ihr noch verbliebenen
Unreinigkeiten und wii-d dann mittels des Filterlüfters 50 abgezogen und ins Freie
befördert.
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Der Walzenstuht 10 ist beispielsweise über den Mahlgutzulauf mit
einem Kontaktgeber 12 versehen, welcher zwei Schalter 13' und I3" betätigt..
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Der Schalter I3' bewirkt in seiner unteren Kontaktlage die Einschaltung
des Warners 14 und eine Schließung der Mahlgutabführung durch die Sperrklappe 15,
während der Schalter. I3" bei dieser Kontaktlage in seiner Ruhestellung liegt, Der
Kontaktgeber 62 für Störungen in der Rohrleitung60 ist mit dem Schalter 63 verbunden,
welcher in der Lage ist, in Verbindung mit dem Schalter r3" den Warner 64 einzuschalten.
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In ähnlicher Weise ist der Warner 44 für den Filter40 und der Warner
34 für den Förderlüfter 30 geschaltet. Der Kontaktgeber 42 betätigt den Schalter
43 für den Warner 44 des Filters 40. Der Wárner44 kann aber nur betätigt werden,
wenn der Stromkreis über den Schalter 33', 33 geschlos-- sen ist, wobei vorausgesetzt
ist, daß der Förderlüfter 30 arbei.tet. Der Kontaktgeber 32 wird von dem Antriebsmotor
31 dès Förderlüfters 30 beeinflußt und betätigt den Schalter 33, der in seiner unteren
Schaltstellung den Warner 34 einschaltet.
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Es können nun folgende Betriebsfällevorkommen: I. Der Filter 40 stopft
sich voll. In diesem Fall, der - auch andere Ursachen-haben kann, steigt der Druck
in ihm an und der D,ruckkontaktgeber42, z.-B. ein Membranschalter, betätigt den
Schalter 43, der wiederum den Warner 44 in Betrieb setzt. Dieser spricht -aber nur
an, wenn die Förderlüftergruppe 30, 31 in Betrieb ist, der Kontaktgeber 32 also
den Schalter 33 auf dem oberen Kontakt hält, nicht aber in dem Fall, wenn 2. der
Förderlüfter 30 mit Motor 3I ausfällt. In diesem Fall zieht der Konltaktgeber 32
den Schalter 33 nach unten und setzt den Warner 34 in Tätigkeit. Die Leitung zur
Filter-Warnanlage ist damit Unterbrochen, denn wenn der Lüfter 30 nicht läuft, ist
jede druckabhängige Anzeige sinnwidrig und daher irreführend. Weiterhin kann eintreten,
daß 3.das Fördergut in der Hauptsteigleitung 6o stopft und keine Förderung mehr
stattfindet. In diesem Fall pflanzt- sich die Saugspannung in voller, am ASscheider
20 vorhandener Höhe bis zum Unterdruckkontaktgeber 62 fort, der den Schalter 63
und mit-ihm den Warner 64 betätigt, was allerdings-nur möglich ist, wenn sichder
Kontaktgeber 12 des Walzenstuhls in Intaktstellung befindet und den Schalter 13"
in der oberen Stellung hält und somit den Stromschluß zur Minusseite des Netzes
hin herstellt. Es kann nämlich der Fall eintreten, daß 4. der Walzenstuhl ausfällt;
z. B. weil kein Mahlgut mehr nachkommt, und der Regler den Walzenstuhl in Leerlaufstellung
bringt. Dann wird sofort auch die Sperrklappe I5 geschlossenj damit nicht Förderluft
umsonst gefördert wird. Die Folge davon ist ein. Anwachsen der Saugspannung und
ein Reagieren des Kontaktgebers 62, der somit den Warner 64 zu einer falschen Anzeige
veranlassen würde, denn die Hauptsteigleitung 60 ist ja intakt.
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Der Schalter 13" ist somit mit dem Schalter 13'; der vom Kontaktgeber
I2 bei Ausfall des Walzenstuhles zur Einschaltung des Warners 14 in die untere Schaltstellung
gebracht wird, zu koppeln; eine Fehlermeldung der Haupt'steigleitung unterbleibt
auf diese Art und Weise.
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Als Warner kommen optische und akustische Geräte sowie beide Arten
gleichzeiti,g in Frage.
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Zum Beispiel können Leuchten, die an den betroffenen Maschinen oder
Anlagen befestigt sind, Leuchtzeichen auf Schalttafeln oder in der Betriebszentrale
angeordnete, gekennzeichnete Lampen ver-
wendet werden. Zur Unterstützung
dieser Vorrichtung sind alle Arten der bekannten akustischen Warner verwendbar,
und zwar in dem betreffenden Stockwerk, der betreffenden Anlagengruppe oder in der
Betriebszentrale, je nach Erfordernis. Es kann gewünscht werden, daß noch unterschieden
werden soll zwischen dem Intakt- und Tot-Zustand der Anlage. Für diesen Fall sind
die oberen Stellungen der Schalter 13', 33 usw. bzw. die untere Stellung des Schalters
63 vorgesehen, an deren Kontakte (in der Zeichnung durch einen Leitungsansatz mit
drei Folgepunkten dargestellt) ein Intakt-Zeichen, z. B. eine grüne Leuchte, angeschlossen
werden kann.
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An Stelle der in diesem Ausführungsbeispiel angenommenen pneumatisch
wirkenden Kontaktgeber ist auch die Anordnung anderer Kontaktgeber, z. B. auf lichtelektrischer
Basis, denkbar. In den gutführenden Anlageteilen werden dann durchsichtige Zwischenstücke
vorgesehen, die einem Lichtstrahl den Durchtritt zu einer Fotozelle verwehren oder
die Intensität eines auf eine Fotozelle gerichteten Spiegelstrahles ändern. Ebenfalls
ist eine in Abhängigkeit des Betriebszustandes der Mühlenanlage vorzunehmende Schaltung
der Servokraft zweckmäßig, mit dem Zweck nur dann Servokraft zur Verfügung zu stellen,
wenn Betriebskraft da ist.
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PATENTANSPROCHE: I. Warnanlage für einzelne Abschnitte einer aus
mehreren funktionell hintereinanderliegenden Maschinen und Förderstrecken bestehenden
Anlage zum pneumatischen Fördern von Massengut, wie z. B. Mahlprodukten, bei welcher
mehrere Kontaktgeber in Abhängigkeit von dem Betriebszustand der einzelnen Anlageeinrichtungen
Warner betätigen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verhinderung von Scheinwarnungen
neben der Verbindung zwischen einem Kontaktgeber (I2) und einem zugehörigen Schalter
(I3') auch eine Verbindung zu einem zusätzlichen Schalter (I3") für denjenigen Warner
(64) besteht, dessen Kontaktgeber (62) von der Einrichtung (Io), an der der erstgenannte
Kontaktgeber (I2) angeordnet ist, funktionell abhängt.