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Bügelverschlußdeckel für Milchkannen od. dgl.
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Es ist bekannt, Milcbkannen od. dgl. mit einem topfförmigen Deckel
zu verschließen, auf dessen Oberkante ein Riegel befestigt ist, dessen Enden über
den Deckelrand vorragen und in gegenüberliegende Gabeln, die am seitlichen Kannenhals
befestigt sind, einfassen. Diese Riegelenden werden mittels der einen Kurve eines,
mit dem Kannehals gelenkig verbundenen Klemmbügels niedergedrückt und mittels einer
zweiten Kurve des Bügels durch Verschwenken desselben angehoben. Diese Kannen deckel
haben entweder keinerlei Verbindung mit der Kanne oder. sind mittels eines Scharniers
oder einer Kette am Kannenhals befestigt. Im ersteren Fall kann leicht ein Verlust
oder ein Vertauschen der Deckel in der Meierei oder im landwirtschaftlichen Bletrieb
eintreten, wodurch ein nicht immer
paßgerechter, dichter Sitz des Deckels im Kannenhals
eintritt, während im zweiten Fall die Verbindung des Deckels mit der Kanne mittels
des Scharniers oder der Kette eine Säubertung von Kannen und Deckel behindert.
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Bei den bisher bekannten Scharnieren zur Verbindung des Deckels mit
de rKanne ist ma beispeilsweise so vorgegangen, daß eine geschlossene Ose einer
mit dem Deckel verbundenen Lasche einen Schlitz eines am Kannenhals befestigten
Winkels durchgreift. Nachteile, wie sie vorstehend beschrieben sind, werden dadurch
aber nicht vermieden.
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Um nun einerseits einen Verlust oder Vertausch des Deckels zu vermeiden,
andererseits aber die Möglichkeit zu haben, Kanne und Deckel getrennt
voneinander,
bequem und einwandfrei reinigen zu können, weist erfindungsgemäß der in an sich
bekannter Weise im Querschnitt rechteckförmige, zwischen seitlichen, senkrechten
Flanschen des Kannenhalses befestigte GeLenkzapfen eine Dicke auf, die der Weite
eines Spaltes am Umfang der um den Gelenkzapfen schwenkbaren Gelenköse entspricht.
Durch diese Gelenkverbindung bleibt der Deckel ständig mit der Kanne verbunden und
er kann nur in einer ganz bestimmten Lage, in der er mit der Hand gehalten werden
muß, vom Gelenkzapfen Igelöst werden, wie noch näher beschrieben wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht eines Milchkannenhalses mit Bügelverschlußdeckel,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Verschlußdeckel und den oberen Kannenhals,
Fig. 3. eine Teilansicht auf die Gelenkverbindung des Verschlußdeckels und Fig.
4' einen Teilschnitt nach der Linei IV-IV der Filg. 3 mit geöffnetem Kannenhals
und weggenommenem Deckel.
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Der Kannenhals I einer üblichen Milchkanne ist am Mündungsende mit
einer nach innen vorspringene den Sicke 2 versehen und auf der Außenseite durch
einen Ring 3 verstärkt. Der Kannendeckel 4 ist topfförmig ausgebildet und legt sich
beim Verschließen der. Kanne mit dem kurvenförmigen Teil seines Umfanges fest gegen
die nach innen vorspringende Sicke 2. In üblicher Weise ist auf dem Oberrand des
Deckels 4 ein quer über den Deckel laufender Riegel 5, z. B. durch Verschweißen
befestigt, der mit seinen Enden über den Deckelrand vorragt. Diese Enden greifen
zwischen sich gegenüberliegende Gabeln 6, die auf der Außenfläche des den Kannenhals
I verstärkenden Ringes 3 befestigt sind. Unterhalb der beiden Gabeln 6 ist ein Klemmbügel
7 um Zapfen 8 schwenkbar gelagert. Dieser Klemmbügel weist eine Kurveg auf, mittels
der die Enden des Riegels 5 und damit der Deckel 4 in den Kannenhals eingedrückt
werden können, so daß die in den Kannenhals hineinragende kurvenförmig verlaufende
Außenfläche des Deckels 4 fest gegen die Sicke 2 liegt und damit eine einwandfreie
Abdichtung erzielt wind. Zum Abheben des Deckels hat der Bügel, 7 eine Kurve 10,
die beim Verschwenken des Bügels in Richtung des pfeiles 11 (Fig. 1) unter die Enden
des Riegels 5 fassen und diesen mit dem deckel 4 hochdrücken.
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Erfindungsgemäß ist nun der Deckel 4 mit einer Lasche 12 versehen,
die z. B. auf dem Oberrand des dEckels senkrecht zur Längsrichutng des Riegels 5
durch Verschweißung od. dgl. befestigt ist. Diese Lasche 12 ist über den oberen
Rand des Deckels nach außen gerichtet, nach unten etwas geneigt und läuft am freien
Ende in eine, am Umfan,g eine spaltförmige Unterbrechung aufweisende Ose I3 aus.
Diese Öse I3 greift über einen flachen Gelenkzapfen 14, wobei die großen, recheckigen
Flächen seines Querschnittes waagerecht liegen, und seine Dicke etwas kleiner list
als die Spaltweite I3a der Öse 13. Der Gelenkzapfen 14 sitzt zwischen zwei Flanschen
15, die mit dem Kannenhalsring 3 durch Verschweißung erbunden sind. Zur Hersrtellung
dieser Flansche 15 wird ein Stück U-Eisen verwendet, indessen Steg 15α an
den Kannenhalsring 3 geschweißt. ,ist, und dessen Flansche 15 die Lagerböcke für
den Gelenkzapfen 14 bilden. Vorteilhaft werden die beiden Flansche 15 auch auf der
Unterseite überbrückt, um eine größere Steifigkeit zu erreichen.
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Die vorerwähnte erfindungsgemäße Gelenkverbindung arbeitet folgendermaßen.
Sobald der Deckel 4 mittels des Bügels 7 aus dem Dichtungssitz im Kannenhals heran's
gehoben ist, kann er mit der Laschenöse 13 um den Gelenkzapfen 14 geschwenkt werden
Durch sien Eigengewicht wird er im völlig ausgeschwenkten Zustande immer eine Stellung
einnehmen, in der er nicht von dem Gelenkzapfen 14 gelöst werden kann. soll ein
Lösen des Deckels von der Kanne erwrkt wr4den, muß der Deckel mit der Hand in die
Lagenach Fig. 4 gebracht werden, so daß die Spaltweite 13a der Öse 13 sich in waagerechter
Richtung unmittelbar an die äußere Strinseite des flachen Gelenkzapfens 4 anschließt.
In dieser lage kann der Deckel in Richtung des pfieles 16α gegen den Kannenhals
geschoben werden, so daß der flache Gelenkzapfen I4 durch den Spalt 13,, der Lashenöse
13 hindurchgleitet. Nunmehr ist es möglich, den Kannendeckel in Richtung des Pfeiles
16 nach unten wEegzudrücken, wobei die Öse 13 zwischen dem gelenkzapfen 14 und dem
Lagersteg 15α nach unten hindurchgelkeiten kann., Hiermit ist der Deckel von
der Kanne gelöst, wie strichpunktier tin Fig. 4 angedeutet ist.
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Einer der Lagerlfansche 15 kann mit einem seitlichen Ansatz 17 versehen
werden, der eine Bohrung 18 aufweist. Mittels dieses Ansatzes ist es möglich, die
mit dem Deckel verschlossene Kanne zu plombieren oder mittels eines Vorhängeschlosses
zu verschließen, indem ein Plombendraht, Schloßbügel od. dgl. durch die Bohrung
IS über den Bügel 7 gelegt wird.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird erreicht, daß der Deckel
normal ständig mit der Kanne verbunden ist und in der Molkerei nicht vertauscht
werden kann: Er kann aber von Hand in einer ganz besonderen Stellung zur' Kanne
von dieser gelöst werden, um damit eine bequeme und einwandfreie Reinigung von Kanne
und Deckel zu erreichen.