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Verfahren zur Herstellung von ß-.Alkoxyaldehyden Die Erfindung befaßt
sich mit der Herstellung von ß-Alkoxyaldehyden, insbesondere mit der Herstellung
von ß-Methoxy- und ß-Äthoxy-propionaldehyd, und betrifft eine Abänderung des im
Patent 891 69o beschriebenen Verfahrens.
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Im Patent 891 69o ist ein Verfahren beschrieben, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß a, ß-ungesättigte Aldehyde mit geraden Kohlenstoffketten in Gegenwart von
geringen Mengen Alkali mit einer stöchiometrisch überschüssigen Menge von primären
niedrigen aliphatischen Alkoholen umgesetzt werden, die anfallende Reaktionsmischung
auf einen pH-Wert zwischen 6,5 bis 7,5 neutralisiert und der erzeugte Alkoxyaldehyd
durch schnelle Destillation derart konzentriert wird, daß die zu destillierende
Mischung weniger als 2o Minuten, zweckmäßig weniger als- io Minuten, mit den beheizten
Oberflächen des Destillationsverdampfers in Berührung bleibt.
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Zweckmäßigerweise wird hierzu der Alkohol, der das Alkali gelöst enthält,
vorgelegt und der Aldehyd bei einer Temperatur von - 15 bis -f- 30° so zugegeben,
daß nicht mehr als 2 °/o freier Aldehyd in der Reaktionsmischung vorliegt. Auf i
Mol Aldehyd werden zweckmäßigerweise mehr als 4 Mol Alkohol
verwendet.
Die Neutralisation auf einen pH-Wert von 6,5 bis 7,5 wird dann mit einer organischen
Säure oder - bevorzugt - mit Phosphorsäure durchgeführt. Die Destillation wird vorzugsweise
so durchgeführt, daß die Gesamtmenge an gebildetem Alkoxyaldehyd und noch vorhandenem
Alkohol in schneller Destillation - von den als Rückstand verbleibenden Salzen abgetrennt
wird.
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Es wurde nun gefunden, daß bei dem obigen Verfahren noch bessere Resultate
erzielt werden,. wenn die Neutralisation des Reaktionsgemisches auf einen pH-Wert
unter 6,5 durchgeführt wird und die Gesamtmenge an Alkoxyaldehyd'und noch vorhandenem
Alkohol in schneller Destillation abdestilliert wird. Vorzugsweise soll die Destillation
so durchgeführt werden, daß das Gemisch mit den beheizten Flächen der Destillationsvorrichtung
weniger als - 30, insbesondere = bis 5, Sekunden in Kontakt bleibt.
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Die Neutralisation muß so durchgeführt werden, daß eine Bildung von
höheren Aldehyden aus dem bereits gebildeten Alkoxyaldehyd (durch Aldolisatioi)
vermieden wird und- auch keine wesentliche Acetalbüdung stattfindet. Bei der Verwendung
von. Phosphorsäure kann die Neutralisation bis zu einem pH-Wert von 4,0, bei Verwendung
von organischen Säuren, wie Essigsäure, Ameisensäure oder Oxalsäure, bis zu einem
pH-Wert von 2,5 durchgeführt werden, ohne daß -der Alkoxyaldehyd bei der Destillation
übermäßig zerstört wird. Die pH-Werte -können kolorimetrisch mit Bromcresolgrün,
Bromphenolblau, Bromthymolblau und ähnlichen Indikatoren ermittelt werden.
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Die Zeit, in welcher die Destillation durchgeführt wird, hängt vom
pH-Wert der Reaktionsmischung ab und beträgt bei pH-Werten um 6,5 weniger als aö
Minuten, bei niedrigeren pH-Werten unter 30 Sekunden, vorzugsweise unter
etwa 5 Sekunden. Derartige schnelle Destillationen können als Blitz-. destillätionen
oder unter Verwendung eines Kletterfilm- oder Fallfilmverdampfers durchgeführt werden.
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Der pH-Wert kann in einigen Fällen während der Destillation etwas
ansteigen. Das rührt daher, daß die alkalische Lösung entweder von Anfang an "oder
durch spätere Absorption Kohlendioxyd enthalten kann, welches auch nach der Neutralisation
mittels Säure noch in der Lösung gelöst verbleibt. Bei der Destillation wird es
dann aus der Lösung freigesetzt und führt so zu einer Erhöhung des pH-Wertes, .gegebenenfalls
sogar ins alkalische Bereich, so däß Aldol gebildet und die Ausbeute an Alkoxyaldehyd
verringert wird. Bei der Verwendung geeigneter Säuren zur Einstellung von p$-Werten,
die nicht zu nahe am Neutralpunkt liegen, sind derartige Anstiege des pH-Wertes
jedoch nicht störend. So bilden Säuren, wie Phosphorsäure und die organischen Säuren,
gewöhnlich gut gepufferte Reaktionsmischungen, in denen solche pg-Wert-Änderungen
nur gering sind.
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Um höchste Ausbeuten an dem gewünschten Alkoxyaldehyd zu erzielen,
ist es bei der Destillation notwendig, den gesamten flüchtigen Teil des Reaktionsgemisches
von den Salzen, die aus dem alkalischen Kondensationsmittel. herrühren, abzudestillieren,
d. h. es muß der gesamte gebildete Alkoxyaldehyd zusammen mit dem nicht umgesetzten
Alkohol entfernt werden.
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Alle übrigen Einzelheiten des Verfahrens entsprechen denen, wie sie
im Patent 89= 69o beschrieben worden sind.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Ausfübrungsbeispiele näher
erläutert Beispiel i Es wurde ein Kondensations-Reaktionsgemisch hergestellt, indem
man 2392 g rohes Acrolein in ein mit einer Rührvorrichtung ausgestattetes Reaktionsgefäß,
das =2 814 g Methanol und 46,5 g Kaliumhydroxyd als Katalysator enthielt, langsam
mit solcher Geschwindigkeit einlaufen ließ, daß die Temperatur des Reaktionsgemisches
unter -3° gehalten wurde: Die Konzentration des Acroleins in dem Reaktionsprodukt
ging über 0,5 °/o nicht hinaus.
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Das Kondensationsprodukt wurde unter Aufrechterhaltung der niedrigen
Temperatur mit wäßriger Phosphorsäure auf einen pH-Wert gebracht, wie er in der
folgenden Tabelle angegeben ist, die auch die der Destillationsvorrichtung zugeführte
Beschickung und die Mengen des gewonnenen Methoxypropionaldehyds angibt. Geringe
noch im Rückstand befindliche @ Mengen an Metfioxypropionaldehyd können ebenfalls
noch gewonnen werden.
Zufuhr (berechnet Destillat in Samtmenge an -ge- Gewinnung
von |
Lfd. eingestellt als Mol Methoxy- Mol Meihoxy- wonnenem Methoxy-
Methoxypropion- |
Nr. auf pa propionaldehyd in Mol aldehyd. in Mol- |
propionaldehyd) propionaldehyd (aus Destillat -[- Rückstand)
prozent |
W 1 5,0 10,46 9,2 . 9,28 88,7 |
2 4,0 11,09 8,614 9,35 84,3 |
3 2,5 8,17 3,67 3,79 46,4 |
Beispiel 2 Es wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, ein Kondensationsgemisch hergestellt.
Diesem Gemisch wurde Essigsäure zugesetzt, bis der pH-Wert - kolorimetrisch mit
Bromphenolbläu als Indikator bestimmt - 3,o betrug. Beim Destillieren durch einen
Filmverdampfer mit einer Verweilzeit unter 3 Sekunden wurde Methoxypropionaldehyd
mit einer Ausbeute von 9i,6 0% gewonnen. Zu einem anderen Ansatz eines Reaktionsgemischesgleicher
Zusammensetzung wurde Essigsäure zugesetzt, bis der pH-Wert 6,3 betrug. Durch Destillation
wurde Methoxypropionaldehyd in einer Ausbeute von 94,2 % erhalten-Ähnliche Resultate
wurden erhalten, wenn in den obigen Beispielen andere alkalische Kondensationsmittel
-benutzt wurden, wie sie im Hauptpatent angefühit worden sind. Es wurde auch ß-Äthoxypropionaldehyd
in
ähnlichen Ausbeuten erzeugt, wenn in den obigen Beispielen Methanol durch eine äquivalente
Menge Äthanol ersetzt wurde.