DE9421695U1 - Vorrichtung zur Vermeidung von Passerdifferenzen - Google Patents

Vorrichtung zur Vermeidung von Passerdifferenzen

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Description

MAN Roland Druckmaschinen A G Mühlheimer Str. 341 D-63075 Offenbach
Vorrichtung zur Vermeidung von Passerdifferenzen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vermeidung von Passerdifferenzen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Moderne Bogenoffsetdruckmaschinen werden in der Regel durch drehzahlgeregelte Gleichstromantriebe angetrieben, was deren Betrieb in einem weiten Drehzahlbereich erlaubt. Auch werden auf heutigen Bogenoffsetdruckmaschine Druckgeschwindigkeiten von 15.000 Bogen/h und mehr erreicht. Das Betreiben einer Bogenoffsetdruckmaschine in weitem Drehzahlbereich einerseits sowie die erreichbaren hohen Druckgeschwindigkeiten andererseits bedingen aber hohe kontruktiven Aufwand hinsichtlich des Vermeidens von Passerdifferenzen. Die in den einzelnen Druckwerken verschiedenfarbig aufgedruckten Teilbilder müssen dabei lagerichtig auf dem Bedruckstoff zum Liegen kommen. Um gerade die bei Änderung der Druckgeschwindigkeit auftretenden Passerdifferenzen aussteuern zu können, ist es daher bekannt, in den einzelnen Druckwerken insbesondere fernverstellbare Einrichtungen zur Registerverstellung vorzusehen. Zur Seiten-, Umfangs- und Schrägregisterkorrektur können dabei insbesondere die Plattenzylinder gegenüber den mit ihnen zusammenwirkenden Gummituchzylinder fernverstellbar ausgeführt sein.
Beim Hochfahren einer Druckmaschine beispielsweise von der Grunddrehzahl zur Fortdruckdrehzahl treten zum Teil beträchtliche Passerdifferenzen auf. Dies gilt dabei nicht nur für die Beschleunigungsphase, d.h. innerhalb der Zeitspanne, in der die Drehzahl der Druckmaschine pro Zeiteinheit geändert wird, sondern auch im letztlich erreichten stationären Zustand. Die auftretenden Passerdifferenzen sind dabei darauf zurückzuführen, daß im mechanischen Antriebszug der Maschine aufgrund des drehzahlabhängigen Lastmomentes der einzelnen Druckwerke insgesamt eine drehzahlabhängige Torsion auftritt. In Abhängigkeit von der Steifigkeit des mechanischen Antriebszuges, also der
Elastizität der die Leistung übertragenden Glieder zwischen den einzelnen Druckwerken, kommt es somit zu PasserdifFerenzen.
Herkömmlicher Weise werden diese PasserdifFerenzen dadurch ausgeglichen, daß man insbesondere an mitgedruckten Paßzeichen, Paßmarken, Paßkreuzen oder dergleichen eben die PaßdifFerenzen der einzelnen Teilfarben zueinander ermittelt und sodann daraus Stellbefehle für die nötigen Registerkorrekturen errechnet und diese sodann zur Einstellung bringt. Gerade für das Umfangsregister werden also die einzelnen Plattenzylinder in den Druckwerken in ihrer Lage so korrigiert, daß die einzelnen Teilfarben wieder lagerichtig zur Deckung kommen. Dies hat aber den Nachteil, daß bei einem derartigen Vorgehen kostenintensive Makulatur entsteht.
Aus der EP 0 446 641 A2 ist eine Positionsregler für die Antriebswellen einer Druckmaschine bekannt, mittels dem eine fehlerhafte Registerhaltigkeit während der Beschleunigung der Druckmaschine vermieden werden soll. Dazu werden Positionssignale an den unterschiedlichen Wellen der Druckmaschine gebildet und diese mit einer Auswerte- und Steuerschaltung auf stets gleichbleibende Phasenlage reguliert. Diese vorbekannte Lösung ist wohl bei Rollenrotationsdruckmaschinen mit mehreren Antriebsmotoren anwendbar, weist aber bei entsprechender Übertragung auf eine Bogenoffsetdruckmaschine mit mehreren Druckwerken erhebliche Nachteile auf. So müßten an den einzelnen Druckwerken bzw. den Plattenzylinderachsen, Signalgeber mit höchster Auflösung angebracht werden, um Positionsdifferenzen noch erfassen zu können, welche in der Größenordnung von 1/100mm und darunter liegen. Derartige Signalgeber sind aber, wenn überhaupt bei einer Bogenoffsetdruckmaschine einsetzbar, sehr kostenintensiv. Einen ähnlichen Lösungsweg zur Registerregelung an Druckmaschinen mit mehreren Druckwerken während der Beschleunigung oder Verzögerung schlägt ferner die DD-PS 115 069 vor.
Aus der DE 31 48 449 Cl ist ein Verfahren zur Verringerung von Registerfehlern und eine entsprechende Druckmaschine zur Durchführung des Verfahrens bekannt, bei welcher die Druckwerke von einem gemeinsamen Motor aus angetrieben werden und Einrichtungen zur Registerverstellung aufweisen. Vorgesehen ist, daß der funktionelle Zusammenhang
·· &Ggr; MAN
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zwischen dem vom Motor gelieferten Drehmoment oder einer für das Drehmoment charakteristischen Größe und der zur Einhaltung eines einwandfreien Registers notwenigen Registerverschiebung festgestellt und gespeichert wird, und daß im laufenden Betrieb das vom Motor gelieferte Drehmoment überwacht und die Registerverschiebung auf einen dem jeweiligen Drehmoment funktionell zugeordneten Wert eingestellt wird. Nachteilig bei dieser vorbekannten Ausführung ist, daß direkt mit dem Drehmoment bzw. einer davon abhängigen Größe gearbeitet wird. So ist es bei Bogenoffsetdruckmaschinen bekannt, daß das treibende Drehmoment, bezogen auf eine eintourige Umdrehung der Maschine, um einen Mittelwert herum schwankt, so daß bei entsprechender Anwendung dieser Vorgesehensweise zusätzliche Maßnahmen zur Glättung oder Filterung dieser Schwankungen vorzusehen sind, da sonst auch die kurzzeitig auftretenen Drehmomentänderungen bzw. Stromschwankungen zu Registerverstellvorgängen führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Vermeidung von Passerdifferenzen dem Oberbegriff des Vorrichtungsanspruches derartig zu erweitern, so daß die voranstehend aufgezählten Nachteile vermieden werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß einer Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, in Druckversuchen festzustellen, welche Passerdifferenzen sich bei unterschiedlichen Druckgeschwindigkeiten sich ergeben, um daraufhin daraus abzuleiten, welche Registerkorrekturen für die einzelnen Druckwerke bei unterschiedlichen Druckgeschwindigkeiten nötig sind. Auf diese Art und Weise kann für jedes Druckwerk eine Kennlinie ermittelt werden, welche angibt, wie groß die insbesondere durchzuführende Korrektur des Umfangsregisters sein muß, um eben die durch das betrachtete Druckwerk verursachte Passerdifferenz in Umfangsrichtung korrigiert werden muß. Ausgenutzt wird dabei, daß die Druckgeschwindigkeit während des Maschinenbetriebes eine weitestgehend konstante Größe ist, welche also ohne zusätzliche Maßnahmen zwecks Zuordnung der entsprechenden Registerverstellung verwendbar ist.
Die in einer Vielzahl von Versuchen durch statistische Auswertung ermittelten Kennlinien
werden in der erfindungsgemäßen Steuerung abgespeichert. Dabei kann ferner auch vorgesehen sein, fur jedes Druckwerk jeweils eine Kennlinie für verschiedene Typen von Bedruckstoffen bzw. Bedruckstoffstärken abzuspeichern. Statt einer empirischen Ermittlung der druckgeschwindigkeitsabhängigen Registerkorrekturen ist es auch möglich, die Korrekturwerte durch theoretische Modellbildung unter Berücksichtigung der Steifigkeit des Antriebszuges der Druckmaschine durchzufuhren.
Während des Druckbetriebes erfolgt sodann durch die erfindungsgemäße Steuerung, daß in Abhängigkeit von der durch die Steuerung erfaßte Druckgeschwindigkeit bzw. einer dieser entsprechenden Größe in den einzelnen Druckwerken Umfangsregisterkorrekturen entsprechend den zugehörigen Kennlinien ausgeführt werden. Die erfindungsgemäße Steuerung steht dazu mit einer an sich bekannten Registerfernverstelleinrichtung in Wirkverbindung, welche die Umfangsregisterkorrekturen an den einzelnen Plattenzylindern in den Druckwerken zur Ausführung bringt.
Durch die erfindungsgemäße, von der Druckgeschwindigkeit abhängige Korrektur von insbesondere Umfangsregisterfehlern wird vermieden, daß bei Änderung der Druckgeschwindgkeit Passerdifferenzen in Umfangsrichtung zum Teil in beträchtlicher Größenordnung auftreten können. Selbstverständlich werden durch diese erfindungsgemäße Maßnahme auch Passerdifferenzen während der Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsphase selbst vermieden, da die Umfangsregisterkorrektur über die Registerfernverstellung entsprechend dem aktuell vorliegenden Wert der Druckgeschwindigkeit, also der Drehzahl der Druckmaschine ausgeführt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß zusätzlich zu der voranstehend beschriebenen Maßnahme der Wert des dem drehzahlgeregelten Gleichstromantriebes der Druckmaschine zugeführten Stromes erfaßt wird und Umfangsregisterkorrekturen in den einzelnen Druckwerken entsprechend zuvor ermittelter Kennlinien zur Ausführung gebracht werden. Allgemein wird also das Register in Abhängigkeit des Lastmomentes korrigiert, welches die Druckmaschine dem Hauptantrieb entgegensetzt. Auch hier wird wieder in Druckversuchen ermittelt, welche Passerdifferenzen in den verschiedenen Druckwerken verursacht werden, wenn der dem
Gleichstromantrieb zugeführte Motorstrom unterschiedliche Werte annimmt. Aus diesen Passerdifferenzen werden dann für die einzelnen Druckwerke wiederum Kennlinien ermittelt, welche angeben, welche Umfangsregisterkorrektur im jeweiligen Druckwerk bei einem bestimmten Wert des Motorstromes notwendig ist um eine Passerdifferenz in Umfangsrichtung zu vermeiden. Die Umrechnung von PasserdifFerenzen in Umfangsrichtung entsprechende Stellbefehle für eine Registerverstellvorrichtung in Umfangsrichtung ist dabei an sich bekannt, so daß ein tieferes Eingehen hierauf unterbleiben kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, aus den PasserdifFerenzen Registerkorrekturwerte für die dem ersten Druckwerk folgenden Druckwerke zu errechnen. Die im ersten Druckwerk aufgedruckte Farbe wird also zur Standfarbe und die Register in den folgenden Druckwerken werden auf diese Standfarbe bezogen korrigiert.
Bevorzugt gestaltet sich die Erfindung also, wenn in den einzelnen Druckwerken Umfangsregisterkorrekturen nicht nur in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit sondern auch in Abhängigkeit des Motorstromes durchgeführt werden. Dazu werden wiederum in Druckversuchen für eine Vielzahl an Werten der Druckgeschwindigkeit und jeweils auch unterschiedlicher Motorströme die nötigen Umfangsregisterkorrekturen für die einzelnen Plattenzylinder ermittelt, so daß PasserdifFerenzen in Umfangsrichtung vermieden werden. Um bei einer vorgegebenen Druckgeschwindigkeit unterschiedliche Motorströme vorgeben zu können, kann dabei vorgesehen sein, an den einzelnen Druckwerken Bremseinrichtungen anzubringen, bei denen das Bremsmoment einstellbar ist. Auch ist es denkbar, die Belastung in den einzelnen Druckwerken dadurch zu variieren - was bei vorgegebener Druckgeschwindigkeit eine Veränderung des Motorstromes zur Folge hat -, indem die Pressung zwischen den Druckwerkszylindern und/oder die Stärke von Zylinderaufzügen und/oder die Viskosität der Druckfarbe variiert wird. Auch ist es möglich, zur Variation des Motorstroms bei vorgegebener Druckgeschwindigkeit die voranstehend erwähnten Druckversuche bei unterschiedlichen Maschinentemperaturen durchzuführen, da die Lastmomente der Lager in einer kalten Druckmaschine größer sind als bei einer Maschinentemperatur, die dem Druckbetrieb entspricht.
Die in den voranstehend beschriebenen Druckversuchen zu bestimmenden Kennlinienfelder, welche angeben, welche Umfangsregisterkorrektur im jeweiligen Druckwerk in
Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit sowie des Motorstromes durchzufuhren sind, werden in der erfindungsgemäßen Steuerung abgespeichert, wobei dieser ein Signal zugeführt wird, welches sich in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit ändert und ferner ein weiteres Signal zugeführt wird, welche den Wert des aktuellen Motorstromes wiedergibt. Für den aktuellen Wert der Druckgeschwindigkeit kann beispielsweise das Signal eines Tachogenerators verwendet werden. Ein netzgeführter Stromrichter für einen Gleichstromantrieb stellt den aktuellen Drehzahlwert aber auch in digitaler Form zur Verfügung. Für die Erfassung des aktuellen Stromwertes des Gleichstromantriebes kann beispielsweise der Ankerstrom direkt gemessen werden oder ein entsprechend am Stromrichter bereitgestellter Wert zur Anwendung kommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie eine entsprechend ausgestaltete Steuerung vermeiden insbesondere Passerdifferenzen in Umfangsnchtung bei Änderung des Wertes der Druckgeschwindigkeit und ferner auch bei insbesondere durch Änderung der Maschinentemperatur dadurch, daß in den einzelnen Druckwerken empirisch ermittelte Korrekturen des Umfangsregisters zur Einstellung kommenrEs wird sich dabei die Tatsache zu Nutze gemacht, daß der Antriebszug einer Bogenoffsetdruckmaschine mit mehreren Druckwerken eine bestimmte Verdrehsteifigkeit aufweist, also bei unterschiedlichen Lastmomenten zwischen den einzelnen Druckwerken eine vorhersagbare Torsion auftritt.
Die bei Änderung der Druckgeschwindigkeit auftretenden Passerdifferenzen haben dabei ihre Ursache darin, daß das in einem Druckwerk hervorgerufene Lastmoment eine Funktion der Drehzahl, also der Druckgeschwindigkeit ist. Bei einer Änderung der Druckgeschwindigkeit wird somit nicht nur die in dem Antriebszug einzuspeisende Leistung größer, sondern auch die Lastmomente in den einzelnen Druckwerken. Daraus ergeben sich durch vorhersagbare Registerfehler, Passerdifferenzen die durch das erfindungsgemäße Vorgehen sowie eine entsprechend ausgebildete Steuerung durch Umfangsregisterkorrekturen wieder ausgeglichen werden können.
Die Registerkorrektur in Abhängigkeit des erfaßten Motorstromwertes des Gleichstromantriebes macht sich dabei ebenfalls die Tatsache zu Nutze, daß zum einen der Motorstrom (Ankerstrom) eines Gleichstromantriebes proportional zu dem vom Motor aufgebrachten Drehmomentes ist, wenn eben dieser mit einer vorgegebenen Drehzahl läuft.
Zum zum anderen ist das Drehmoment des Antriebes gleich dem Lastmoment der Druckmaschine, welches die Summe der einzelnen Lastmomente der Druckwerke ist. Eine während des Druckbetriebes eintretende Erwärmung der Maschine fuhrt somit in den einzelnen Druckwerken zu sich ändernden Lastmomenten, so daß bei vorgegebener Drehzahl der Stromwert des Gleichstromantriebes sich ändert. Somit ist also auch über den Stromwert vorhersagbar, wie groß die aufgrund von Torsionen hervorgerufenen Passerdifferenzen in den einzelnen Druckwerken werden und demzufolge auch, wie groß die entsprechenden Registerkorrekturen zu deren Kompensation sein müssen.
Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausrührungsbeispieles der Erfindung anhand der Zeichnungen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Bogenoffsetdruckmaschine mit Registerfernverstellung
und einer erfindungsgemäßen Steuerung, welche mit dem Hauptantrieb der Druckmaschine in Verbindung steht, und
Fig. 2 prinzipiell ein Kennlinienfeld, welches den Zusammenhang der nötigen Umfangsregisterkorrekturen in einem Druckwerk
als Funktion der Drehzahl sowie des Motorstroms wiedergibt.
Fig. 1 zeigt die ersten vier Druckwerke einer Bogenoffsetdruckmaschine. Die Plattenzylinder Pl bis P4 sind dabei mit Registerverstelleinrichtungen Rl bis R4 verbunden, die eine Korrektur der Registerstellung der Plattenzylinder P1 bis P4 wenigstens in Umfangsrichtung erlauben. Die Registerverstelleinrichtungen Rl bis R4 stehen dabei mit einer an sich bekannten Registerferaversteüung RS in Wirkverbindung, welche die Positionierantriebe der Registerverstelleinrichtungen Rl bis R4 entsprechend vorgegebener Daten ansteuert. Über eine Eingabestation können an der Registerfernverstellung RS auch Registerkorrekturen manuell vorgenommen werden.
Die einzelnen Druckwerke sind durch einen als Räderzug R ausgebildeten Antriebszug miteinander verbunden, der durch die jeweils doppeltgroßen Stirnräder der Gegendruckzylinder G sowie der entsprechenden Transfertrommeln T gebildet ist. Der Räderzug R und somit die einzelnen Druckwerke werden durch einen Gleichstrommotor M angetrieben, der seine Leistung in den hier beispielhaft dargestellten Maschinenkonzept die Leistung auf das Antriebsrad einer Transfertrommel einspeist.
Der Gleichstromantrieb M wird durch einen als Stromrichter ausgeführten Hauptantrieb HA gesteuert, wobei dieser noch mit einem Tachogenerator T in Wirkverbindung steht, der mit dem Gleichstrommotor M gekoppelt ist. In Verbindung mit dem Tachogenerator T erfolgt die Drehzahlregelung des Gleichstrommotors M.
Die erfindungsgemäße Steuerung S erfaßt beispielsweise über den Hauptantrieb HA jeweils ein Signal, daß der Drehzahl &eegr; des Gleichstrommotors M bzw. der Druckgeschwindigkeit der Druckmaschine entspricht, sowie ein Signal, daß dem Motorstrom (Ankerstrom) IA des Gleichstrommotors M entspricht. In der Steuerung S sind für die einzelnen Druckwerke Kennlinien abgespeichert, nach welchen in Abhängigkeit des Motorstromes IA sowie der Drehzahl (Druckgeschwindigkeit) &eegr; Verstellwerte für das Umfangsregister der Plattenzylinder Pl bis P4 in den verschiedenen Druckwerken ermittelbar sind. Die über die Steuerung S ermittelten Umfangsregisterkorrekturen werden durch die, Registerfernverstellungen RS an dem Plattenzylinder Pl bis P4 zur Einstellung gebracht. Die Einstellung der jeweiligen Korrekturwerte für das Umfangsregister erfolgt dabei simultan zum vorliegenden aktuellen Wert des Motorstroms (Ankerstrom) IA sowie der Drehzahl &eegr; (Druckgeschwindigkeit). Auch kann vorgesehen sein die im ersten Druckwerk gedruckte Farbe als Standfarbe zu definieren und Umfangsregisterkorrekturen in den folgenden Druckwerken durchzuführen.
Fig. 2 zeigt rein prinzipiell eine Kennlinie für ein Druckwerk, nach welcher die z.B. empirisch ermittelten nötigen Umfangsregisterkorrekturen AU als Funktion der Drehzahl &eegr; (Druckgeschwindigkeit) sowie des Motorstroms IA auszuführen sind. Wiedergegeben ist hierbei rein prinzipiell ein Kennlinienfeld in Form einer schief in Richtung Ursprung des Koordinatensystem verlaufenden Ebene. Diese Kennlinie bzw. dieses Kennlinienfeld gibt
dabei die grundsätzliche Tendenz wieder, daß die Umfangsregisterkorrektur AU fur ein Druckwerk mit zunehmender Drehzahl &eegr; auch bei einem vorgegebenen Drehzahlwert mit steigendem Wert des Motorstromes IA zunimmt. Der Einfachheithalber zeigt das hier rein grundsätzlich zu verstehende Kennlinienfeld rein lineare Abhängigkeiten der notwendigen Umfangsregisterkorrekturen AU als Funktion der Drehzahl &eegr; bzw. des Motorstromes IA. Ferner ist dargestellt, daß das Kennlinienfeld erst oberhalb einer in der n-IA-Ebene liegenden Grade beginnt, was seine Ursache darin hat, daß es für jede Drehzahl &eegr; (Druckgeschwindigkeit) einen gewissen Mindeststrom IA gibt. Umfangsregisterkorrekturen mit umgekehrtem Vorzeichen und negativen Strom (elektrisches Bremsen) sind nicht dargestellt.
Im zuvorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde erläutert, daß sämtliche Druckwerke bzw. sämtliche Plattenzylinder P1 bis P4 der Druckwerke in Abhängigkeit der Drehzahl &eegr; sowie des Motorstromes IA in Umfangsregisterrichtung korrigiert werden.
Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die erfindungsgemäß vorgesehenen Umfangsregisterkorrekturen als Funktion der Drehzahl &eegr; sowie des Motorstromes IA auch nur in bestimmten Druckwerken vorzunehmen. Es wäre also möglich, den Plattenzylinder Pl im ersten Druckwerk stets in der gleichen Registerposition zu belassen und die vorgesehene Registerkorrekturen in den folgenden Druckwerken auszuführen.
Bezugszeichenliste Plattenzylinder
PlbisP4 Registerverstelleinrichtung
Rl bis R4 Registerfernverstellung
RS Räderzug
R Antriebsrad Gegendruckzylinder
G Antriebsrad Transferzylinder
T Gleichstrommotor
M Hauptantrieb (Stromrichter)
HA Tachogenerator
TA Motorstrom
IA Drehzahl
&eegr; Umfangsregisterkorrektur
AU

Claims (4)

Schutzansprüche
1) Vorrichtung zur Vermeidung von Passerdifferenzen beim Betreiben einer Druckmaschine mit mehreren Druckwerken, insbesondere für eine Bogenoffsetdruckmaschine, wobei die Druckwerke Verstelleinrichtungen zumindest fur das Umfangsregister aufweisen und eine mit dem Antrieb der Druckmaschine in Wirkverbindung stehende Steuerung vorgesehen ist, welche den Betriebszustand des Hauptantriebes erfaßt und entsprechend der Signale des Hauptantriebes in Verbindung mit gespeicherten Weiten in Abhängigkeit des Betriebszustandes die Registerverstelleinrichtungen in den Druckwerken aktiviert, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerung (S) ein dem aktuellen Wert der Druckgeschwindigkeit (n) entsprechendes Signals zufuhrbar ist, daß die Steuerung (S) für eine Vielzahl unterschiedlicher Druckgeschwindigkeiten (n) die zur Kompensation von Passerdifferenzen notwendigen Korrekturen für die jeweiligen Druckwerke gespeichert enthält, und daß durch die Steuerung (S) diese gespeicherten Registerkorrekturen bei der jeweilig vorliegenden Druckgeschwindigkeit (n) in den entsprechenden Druckwerken zu Ausführung bringbar sind.
2) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der jeweiligen Druckgeschwindigkeit (n) zur Kompensation von Passerdifferenzen notwendigen Registerkorrekturen in Form von ermittelten Werten in der Steuerung (S) abgespeichert sind.
3) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der jeweiligen Druckgeschwindigkeit (n) zur Kompensation von
Passerdifferenzen notwendigen Korrekturen durch theoretische Modellbildung unter Berücksichtigung der Steifigkeit des Antriebszuges der Druckmaschine ermittelt und in der Steuerung (S) abgespeichert sind.
4) Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerung (S) neben dem aktuellen Wert der Druckgeschwindigkeit (n) auch ein dem Lastmoment, welches die Druckmaschine dem Hauptantrieb entgegengesetzt, entsprechendes Signals zufuhrbar ist, und daß durch die Steuerung (S) in den
Druckwerken die Registerverstellvorgänge in Abhängigkeit des aktuellen Wertes der Druckgeschwindigkeit (n) sowie in Abhägnigkeit des Lastmomentes einleitbar sind.
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