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Saftfänger für Vakuumkocher, insbesondere für die Zuckerindustrie
Die in der Zuckerindustrie verwendeten Vakuumkochapparate dienen zum Verkochen des
Zuckerdicksaftes bis zur fertigen Füllmasse und zur Bildung der Zuckerkristalle.
Während des Eirndampfvorganges steigt dauernd der Saft aus der ringförmigen Heizkammer
in den darüber befindlichen Saftraum auf, wendet sich nach innen, strömt dann durch
das in der Mitte des zylindrischen Kochergefäßes angeordnete Zirkulationsrohr bis
in die Nähe des Kocherbodens zurück und tritt nach nochmaliger Umlenkung wieder
von unten in die Heizkammer ein. Durch besondere Saftlenkvorrichtungen wird der
Einlauf der oberhalb der Heizkammer ihre Strömungsrichtung umkehrenden Füllmasse
in das Zirkulationsrohr erleichtert. Ein Saftverlust, der durch das Mitreißen- von
Saftteilchen in den Brüdenabzug entsteht, kann jedoch nicht gänzlich vermieden werden.
Dieser Saftverlust ist bei den) bekannten Vakuumkochern auch dann noch zu beobachten,
wenn zwischen dem höchsten Saftspiegel im Kochergefäß -und der Eintrittsöffnung
ein verhältnismäßig hoher freier Raum vorgesehen ist.
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Bei den bekannten Vakuumkochern ist der Saftfänger oberhalb des Kocherdeckels
angeordnet und wird von einem domartigen Aufbau gebildet, der den in ihn hirneinreichenden
Rohrstutzen für den Brüdendurchtritt umgibt. Oberhalb des Rohrstutzens
ist
eine Prallplatte zur Abscheidung des in den Brüder enthaltenen Saftes vorgesehen.
Ein derartig ausgebildeter Saftfänger ermöglicht. .nur eine Vorabscheidung des Saftes,
so daß die Bmüdenabzugleitungen mehrerer Kocher zu einem gemeinsamen Saftfänger
geführt wurden. Hierbei ergibt sich der Nachteil, daß sich in den Zuführungsleitungen
zum Saftfänger eine erhebliche Menge Kondensat bildet, das- den im Saftfänger abgeschiedenen
Saft so erheblich verdünnt, daß es unwirtschaftlich wurde, diesen verdünnten Saft
wieder einzudicken.
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Es ist zwar bereits versucht worden, eine restlose Abscheidung des
Saftes in dem domartigen Aufbau mittels gitterförmiger Saftfänger vorzunehmen; jedoch
konnte diese Einrichtung ihren Zweck nicht erfüllen, weil die zähen Safttröpfchen
alsbald die gitterförmigen .Saftfänger verstopften.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Saftfänger für Vakuumkocher,
insbesondere für die Zuckerindustrie, bei dem. wie bei den bekannten Kochern, oberhalb
eines im Kocberdeckel angeordneten, von einem domartigen Aufbau umgebenen Rohrstutzen
für den Brüdendurchtritt eine Prallplatte zur Abscheidung des in den Brüder enthaltenen
Saftes vorgesehen ist, und besteht darin, dtaß mistig unter dem Kocherdeckel und
Rohrstutzen eine Prallplatte angeordnet ist, die von ,einer einen Ringspalt. frei
lassenden, sich nach oben erweiternden, eine Brüdendurchflußkammer bildenden kegelstumpfförmigen
Haube umgeben ist, und daß die oberhalb des Rohrstutzens angeordnete Prallplatte
glockenförmig ausgebildet ist, die den Rohrstutzen mit Abstand übergreift.
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Die Erfindung macht sich die besondere Ausbildung der Saftlenkeinrichtungen
zunutze, derzufolge die aus der Heizkammer auf steigendenDampf.-blasen in Richtung
auf die Gefäßwandung zusammengedrängt werden, so daß in den mittleren Teil des oberhalb
des Saftstandes vorgesehenen freien Raum verhältnismäßig wenig Saftspritzer geschleudert
werden. Durch die sich nach oben erweiternde, kegelstunLpfförmige Haube werden nun
die in der Nähe der Gefäßwandung hochgeschleuderten Saftspritzer von dem Eintritt
zur Brüdendurchflußkammer abgehalten, so daß nur verhältnismäßig geringe Mengen
von Safttröpfchen enthaltene Brüder in die Brüdendurchflußkaminer gelangen, in der
eine Vorabscheidung zufolge der Anordnung der Prallplatte stattfindet. In dem domartigen:
Aufbau findet dann eine Feinabscheidung statt, indem durch die glockenförmige Ausbildung
der Prallplatte den Brüder ein S=förmiger Weg aufgezwungen wird. Hierdurch wird
erreicht, daß praktisch saftfreie Brüder aus dem Kocher austreten.
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In vorteilhafter Weise kann der über dem-Rohrstutzen angeordnete glockenförmige
Prallkörper zugleich als senkrecht bewegbarer Ventilkörper eines Brüderventils ausgebildet
werden, der in der Schließstellung auf dem als Ventilsitz vorgesehenen Rand des
Rohrstutzens aufliegt. Auf diese Weise wird ein besonderes Abschlußorgan für den
Kocher erspart. Die Erfindung sieht ferner eine von dem den Rohrstutzen umgebenden
Ringraum in den Kocher führende, absperrbare Rücklaufleitung vor-Beim Anstellen
des Köchers kann die Rücklaufleitung auch zur Vorentlüftung des Kochers dienern.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausf%rhrungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigt sie einen: senkrechten Schnitt durch einen Vakuumkocher für Zuckersaft.
-Im unteren Teil des zylindrischen Kochergefäßes L ist im Ringraum zwischen dem
weiten Zirkulatio.nsrohr 2 und der Wandung .des. Kochers die Heizkammer 3 angeordnet.
Durch den Rohrstutzen q. tritt der Heizdampf in die Eintrittskammer 3" ein. Aus
der Auistrittskammer 3b werden die unkondensierbaren Gase durch den Rohrstutzen
5 und das Kondensat durch den Rohrstutzen 6 abgeleitet. Das Zirkulationsrohr 2 ist
über die Heizkammer 3 hinaus durch das trichterförmig erweiterte Aufsatzstück 2a.
nach oben verlängert, wobei zwischen dein zylindrischen Teil :2 und dem trichterförmigen
Teil 2, des Zirkulationsrohres ein Ringspalt 7 vorgesehen ist.
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Durch die in dem kegelförmig gestalteten Boden 8 vorgesehene Öffnhng
9 mit dem darüber angeordneten Leitkörper 1o wird die eingedic1ete Füllmasse abgezogen,
während der frische Saft -durch den Anschlußstutzen 13 in das Gefäß eingeführt wird.
Von hier aus wird dann. der Saft durch den Ring= -spalt r r gleichmäßig verteilt
in .den Kocher geleitet.
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Erfindungsgemäß ist ein Teil des Saftfängers unterhalb des Kocherdeckels
16 angeordnet. Dieser Teil besteht aus der am Kocherdeckel befestigten, sich nach
oben erweiternden -kegelstumpfförmigen Haube 27 mit der Brüdeneintrittsöffnung 27a
Lind der oberhalb dieser angeordneten, einen Ringspalt 27b frei lassendem Prallplatte
17. Auf diese Weise ist unterhalb des Kocherdeckels eine Brüdendurchflußkammer 18
gebildet, in, die die saftarmen Brüder, die bereits einen Teil der Saftspritzer
in der Nähe der Gefäßwandung verloren haben, eintreten und zufolge der Umlenkung
beim Durchtritt durch den Ringspalt 27b einen .Teil ,Lies mitgeführten Saftes abscheiden.
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Auf. dem Kocherdeckel 16 ist ein domartiger Aufbau 21 befestigt, in
den der Rohrstutzen 19
hineinragt, der von einer glockenförmigen Prallplatte
2o mit Abstand umgeben ist.
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Die in dem Brüdendurchtrittsraum 18 vorgereinigten Brüder werden durch
diese Anordnung von Rohrstutzen r9 und glockenförmiger Pralilplatte 2o gezwungen,
den eingezeichneten S-förmigen Weg zu nehmen, wobei die letzten Reste mitgerissenen
Saftes an den Umlenkstel.len abgeschieden werden. Sie sammeln sich entweder in dem
Ringraum Zia oder tropfen von der Prallplatte 2o ab. Die gereinigten Brüder verlassen
das Gefäß durch den in dem domartigen Aufbau 21 vorgesehenen Austrittsstutzen 28,
der durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Rohrleitung mit dem Kondensator
verbunden ist. Der sich in dem Ringraum Zia sammelnde Saft fließt über die Rücklaufleitung
29 durch ein während des Kochvorganges
ständig geöffnetes Eckventil
30 in den Kocherraum zurück. Die Rücklaufleitung 29 kann zur Vorentlüftung
des Kochers benutzt werden, wozu das geschlossene Eckventil 30 .mittels des
Handrades 31 geöffnet wird.
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Die glockenförmige Prallplatte 2o ist zugleich als senkrecht bewegbarer
Ventilkörper eines Brüdenventils ausgebildet, der in der gestrichelt dargestellten
Schließstellunauf dem Rand des Rohrstutz-,ns i9 aufliegt. Zur Verstellung des Ventilkörpers
2o dienen die Spindel 2-2, die Kegelräder 23, die Welle 2:4, das Kettenrad 25 und
die Kette 26.