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Einrichtung zum Vorbehandeln von Holz, insbesondere für hydraulische
und Reibungs-Entrindungsanlagen Holz durch Reibung oder durch die Einwirkung von
scharfen Wasserstrahlen zu entrinden, ist bekannt. Solche Reibungs- bzw. hydraulischen
Entrindungseinrichtungen haben vor den Einrichtungen, welche mit Messerschälung
arbeiten, den Vorzug eines sehr geringen Holzverlustes und einer verhältnismäßig
großen Leistung bei geringem Personalbedarf. Es hat sich aber nun ergeben, daß Holz,
welches längere. Zeit in vollrindigem oder auch nur mit dem Bast behaftetem Zustand
gelegen hat, sich mit den üblichen Reibungs-Entrindungseinrichtungen (Trommel-Entrindung,
Taschen-Ent-@rirndung, Ketten- und Drahtseil-Entrindung) nur schwer entrinden läßt.
Die Leistung solcher Reibungs-Entrindungsanlagen sinkt daher jedoch sehr stark ab,
der Kraftbedarf steigt an, und bei dem hohen Investitionsbedarf werden solche Anlagen
unwirtschaftlich. Wasserstrahl-Entrindungsanlagen können dadurch wirksamer gemacht
werden, daß man den Wasserdruck stark erhöht. Die Folgen solcher Druckerhöhung sind
jedoch stark ansteigender Kraftverbrauch, hoher Wasserverbrauch und größerer Hofverlust,
da bei -den zur Anwendung kommenden sehr hohen. Drücken die Wasserstrahlen einer
Messerwirkung sehr nahe kommen.
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Es ist bekannt, daß man vollrindiges und bastbehaftetes Holz der Reibungsentrindung
eher zugänglich machen kann, wenn man es zuvor für
lange Zeiträume
in möglichst warmem Wasser einweicht. Es ist auch vorgeschlagen worden, das Holz
mit Dampf zu behandeln. Weiterhin hat man eine wechselnde Kalt-Warm-Behandlung vorgesc!hlagen
sowie die gleichzeitige oder vorangehende Behandlung mit gewissen sauren bzw. alkalischen
Chemikalien als wirksam beschrieben. Zur Durchführung solcher Vorbehandlungen hat
man Kammern, Tröge, Kanäle, Schächte und Silos in Vorschlag gebracht, in welche
das Holz eingelegt oder eingefördert wird, worauf es dann der vorerwähnten Behandlung
unterworfen iWerden kann. Allen diesen Vorschlägen ist gemeinsam, daß sie von feststehenden
Kammern, Trögen, Kanälen, Schächten oder Silos ausgehen, zu bzw. von denen das Holz
hintransportiert und nach erfolgter Behandlung wieder abtransportiert werden muß.
Erschwerend kommt noch hinzu, daß zur günstigsten Raumausnutzung das Holz bzw. die
zu behandelnden Holzprügel parallel eingelagert werden müssen. Will man ein solches
KammeT- oder Trog-bzw. Känal-Vorbehandlungsverfahren auch noch kontinuierlich oder
halbkontinuierlich gestalten, so ergeben sich recht komplizierte Fördereinrichtungen,
welche zudem den großen Nachteil aufweisen, daß sie, da innerhalb der Behandlungskammern,
-tröge oder -kanäle angeordnet, denselben: Behandlungsbedingungen unterworfen sind
.wie das Holz selbst. So werden Kettentransporteure durch die ständige Wärmebehandlung
und durch die großen Zugkräfte, welchen sie ausgesetzt werden müssen, zu schnellem
Verschleiß gebracht, was wiederum die Unterhaltungskosten solcher Vorbehandlungsanlagen
stark erhöht. Wird überdies noch mit kurzen Holzprügeln oder Scheiten gearbeitet,
die nur eine Länge von z oder a m aufweisen, so gestaltet sich das parallele Einlagern
in Kammern, Tröge, Kanäle, Schächte oder Silos ebenso schwierig, wie ihr Entleeren
nach erfolgter Behandlung. Es ist offensichtlich, daß die Anwendung von Chemikalien
in solchen Anlagen wegen der vielen bewegten Teile, die zum größten Teil aus Stahl
oder Eisen zu bestehen pflegen, auf erhebliche Schwierigkeiten stößt.
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Im Gegensatz zu den bisher bekanntgewordenen Vorschlägen wird bei
der Einrichtung gemäß der Erfindung nicht das Holz bewegt oder in Kammern, Tröge
bzw. Kanäle eingelagert, sondern die Aufstapelung des Holzes geschieht, wie bei
der Mehrzahl aller mitteleuropäischen Zellstoff- und Papierfabriken üblich, z. B.
in langen Reihenstapeln, wobei die Prügel parallel zu liegen kommen. Für die Errichtung
solcher Holzstapel können alle im Gebrauch bekannten und bewährten Stapelvorrichtungen
Verwendung finden, wie Hubstapler, Brückenkranbahnen mit Hängekatze und Greifer,
Seilbahnen und andere. Diese Holzstapel werden über zwei Längsträgern errichtet,
auf welchen die Prügel mit ihren Enden aufliegen; während der zwischen den Längsträgern
befindliche Raum für die Anbringung von Dampf- und Wasserleitungen frei bleibt und
im übrigen dazu dient,, etwaige Behandlungsflüssigkeiten, wie Wasser, Lösungen von
Säuren, Basen und Salzen, aber auch Kondensat zu sammeln und vorgesehenen Vorrats-
oder Sammelgefäßen oder -bütten zuzuführen.
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Über den so vorbereiteten Holzstapel wird nun-' mehr eine Haube gedeckt,
so daß der Stapel nach allen Seiten abgeschlossen ist und- nunmehr jeder gewünschten
Behandlung, welche für die Erweichung der Rinde und des Bastes erwünscht ist, unterworfen
werden kann. Bei sehr kleinen Anlagen kann man die Haube in einem einzigen Stück
durch eine Hebevorrichtung über den Stapel heben und über diesen heruntersenken.
Größere Anlagen erfordern Hauben, welche auf Rädern verschiebbar sind und von der
Seite her über den Holzstapel geschoben werden. An den Stirnflächen kann die Haube
nach dem Überdecken des. Holzstapels durch Türen, welche gegebenenfalls als Rolltüren,
Schwenktüren oder Flügeltüren ausgestaltet sein können, verschlossen werden.
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Eine weitere Variante der Erfindung besteht darin, daß die Haube in
der Mitte unterteilt ist, so daß sich zwei gleiche Hälften ergeben, die seitlich
über den Holzstapel geschoben in der Mitte sich gegeneinander schieben. Zur Steigerung
der Leistungsfähigkeit solcher beweglicher, einheitlicher öder unterteilter Hauben
kann man nach erfolgter Behandlung des Holzes die Hauben oder deren Teile nach der
Seite auf vorbereitete Loren verschieben und auf diesen Loren ruhend senkrecht zum
behandelten Holzstapel vor einen vorbereiteten, zweiten Holzstapel führen, über
diesen Holzstapel ziehen und sofort mit einer neuen Behandlungsperiode des Stapels
beginnen, während der soeben behandelte -abgeräumt und mit noch zu behandelndem
Holz neu aufgerichtet wird.
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Da größere Hauben, auch wenn sie hälftig unterteilt sind, bei der
parallelen und senkrechten Verschiebung zum Holzstapel viel Raum benötigen, besteht
eine weitere Variante der Erfindung darin, daß die einheitliche Haube oder deren
Hälften teleskopartig oder. harmonikaartig zusammengeschoben wird bzw. werden, bevor
die parallele oder senkrechte Verschiebung erfolgt.
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Sehr große und leistungsfähige Anlagen erhält man dadurch, daß man
lange und breite Holzstapel errichtet, wobei sich unschwer Stapel von 4 m Breite
und mehr erreichen lassen. Auch solche breiten und langen Stapel werden mit Hauben
überdeckt, wobei man verständlicherweise die Haube nur einen Bruchteil der Länge
des Stapels überdecken läßt. Es ist auf diese Weise möglich, zu einem halbkontinuierlichen
bzw. vollkontinuierlichen Behandlungsvorgang zu kommen, je nachdem man die Haube
sich kontinuierlich und gleichmäßig mit einer der Behandlungsdauer angepaßten Vörschubgeschwindigkeit
über den Stapel hinwegbewegen oder abschnittsweise nach jeweiliger Behandlungsperiode
um eine der Haubenlänge entsprechende Zone vorrücken läßt.
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An Hand der schematischen Darstellungen in den Zeichnungen sollen
die verschiedenen Ausführungsformender Einrichtung gemäß Erfindung nochmals beschrieben
werden:.
Fig. i a zeigt eine zweiteilige Haube 3, welche über dem
auf den Längsträgern i errichteten Holzstapel 2 sich befindet. Die beiden Haubenhälften
stoßen bei q. zusammen und können auf den. Rollen 5 auf den Führungsschienen 6 bewegt
werden. Fig. i a zeigt rechts die mit 3" bezeichnete Haubenhälfte auf eine Lore
7 ausgefahren, auf welcher sie mit Hilfe der Rollen 8 der Lore und auf den Führungsschienen
g senkrecht zum Holzstapel 2 und vor einen Holzstapel 2, geschoben und über diesen
letzteren gezogen werden kann.
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Fig. i b zeigt dieselbe zweiteilige Haube im Längsschnitt. Rechts
außen befindet sich die eine Haubenhälfte 3" auf die Lore 7 mit ihrem Fahrgestell
8 ausgefahren.
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Fig. i c zeigt die über dem Holzstapel 2 befindliche Haube 3 im Querschnitt.
Die Längsträger i umschließen einen kanalartigen Raum, der zur Aufnahme von Dampf-,
Wasser- und Flüssdgkeitsleitungen bestimmt ist und der abfließende Flüssigkeiten
oder Kondensat über einen Kanal i i' zu einem Sammelkanal 1:2' führt. Im oberen
Hohlraum 13 der Haube sowie an den Seitenwänden 3 können Spritzrohre, Zerstäubungsdüsen,
Rieseldüsen, Brausen oder Dampfdüsen untergebracht werden.
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Fig. i d zeigt eine Variante, welche an und für sich mit der Einrichtung
nicht in direktem Zusammenhang steht. Auf Führungsschienen 12 kann ein als Hubwagen
ausgestatteter Planwagen i i unter den Holzstapel 2 bewegt werden. Auf diese Weise.
kann das Ein- und Ausfahren eines vorbereiteten oder behandelten Holzstapels oder
Teilen desselben wesentlich beschleunigt werden.
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Fig. 2 a gibt eine harmonikaartig in zwei Teilen zusammenschiebbare
Haube wieder. Auch hier stellt wieder 2 den Holzstapel dar, über welchem sich die
Haubenhälften 3 befinden. Die rechte Hälfte ist zusammengeschoben, die linke Hälfte
ausgezogen.
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Fig.2b gibt eine vergrößerte Detaildarstellung. Zur Erhaltung der
Stabilität sind zwischen den zusammenfaltbaren Wandteilen jeweils stehende Versteifungselemente
14 vorhanden, welche auch die Rollen 5 tragen, welche beim Zusammenschieben der
Haube und beim seitlichen Verschieben auf den Führungsschienen 6 das Gewicht der
Haubenhälften aufnehmen. Das Zusammenfalten der Wandteile erfolgt mit Hilfe der
Drehgelenke 15 bzw. 15Q. Der Abstand B entspricht der Breite der Haube und richtet
sich nach der Breite .des Holzstapels 2. Die zusammengeschobenen Haubenhälften können,
wie dies. in Fig. i a und i b gezeigt worden ist, parallel und. senkrecht zum Holzstapel
mit Hilfe der dort gezeichneten Lore verschoben werden.
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Fig. 2 c zeigt eine solche Haube im Querschnitt. Die Versteifungselemente
können ,im Hohlraum 13 mit den vorerwähnten Düsen, Rieselern usw. ausgerüstet sein.
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Fig. 3 a zeigt eine teleskopartig zusammenschiebbare Haube, die in
diesem Falle wiederum zweiteilig aus den Haubenteilen 3Q, 3b und 3, besteht, wobei
nur das Haubenteil 3" eine Stirnwand besitzt. Die linke Haubenhälfte ist ausgezogen,
die rechte Hälfte zusammengeschoben gezeichnet.
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Fig. 3 b zeigt den Querschnitt dieser Haube. Jedes Haubenteil trägt
seine eigene Förderrolle 5 und hat seine eigene Führungsschiene 6. Die Querstabilität
des Haubenelementes 3" kann durch eine außerhalb desselben angebrachte Spannrahmenkonstruktion
17 erzielt werden, während diejenige der Teile 3b und 3, z. B. durch die Anker 16
sich erzielen läßt. Für die parallele und senkrechte Verschiebung der zusammengeschobenen
Haubenhälften gilt das vorstehend Gesagte.
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Fig, q.a zeigt eine Großanlage, wobei zur konstruktiven Vereinfachung
und zur Erreichung der bei größeren Haubenbreiten erforderlichen Quersteifigkeit
die Haube selbst in einer aus mehreren Brückenteilen bestehenden Konstruktion aufgehängt
ist. Diese Brückenteile 18 sind untereinander durch Längstraversen 1g verbunden,
wie in Fig. q.b dargestellt ist, und sie bewegen sich und damit die darin aufgehängte
Haube 3 mit Hilfe der Rollen 5 und der Führungsschienen 6 über den Holzstapel 2
hinweg.
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Fig. q.c zeigt den Längsschnitt einer salchen Einrichtung, Fig. .4d
den Grundruß. Der Holzstapel selbst, der, wie bereits ausgeführt, in diesem Falle
das Mehrfache der Länge der Haube aufweisen muß, wird zweckmäßig durch Stützelemente
2o in Zonen aufgeteilt, weil sich hierdurch das Errichten und Abtragen des Stapels
erleichtern läßt. Der Hohlraum io unter dem Holzstapel wird ebenfalls in Sektoren
aufgeteilt, wodurch sich die Möglichkeit ergibt, die bei jeder Behandlungszone anfallenden
Wasser-, Lösungs- und/oder Kondensatmengen zu sammeln, zurückzuführen oder zu speichern.
Ist die Haube 3 am Ende eines Stapels angekommen, so wird sie zum Ausgangspunkt
zurückgeführt, wo inzwischen das behandelte Holz weggefördert und frisches, der
Behandlung zu unterwerfendes Holz angefördert und gestapelt worden ist.