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Verfahren züm Herstellen von Schreibheften od. dgl. Brei den bisher
üblichen Verfahren zum Herstellen von Schreibheften bzw. den dazu benutzten Maschinen
wird das von einer Rolle in fortlaufender Bahn ablaufende Papier zunächst in einzelne
Bögen geschnitten, die dann weiterhin in der Mitte gefalzt werden, so daß sich die
für einen Buchblock erforderlichen Doppelbögen ergeben. Die einzelnen Doppelbögen
gelangen auf eine Unterlage, von wo sie nach Anfall einer genügenden Anzahl von
übereinandergelegten Bögen abgenommen und zur Hefteinrichtung weitergeführt werden.
Diese Art der Herstellung hat u. a. den Nachteil, ,daB der Falzvorrichtung immer
einzelne Bögen vorgelegt werden müssen. Es mu.B also dafür gesorgt werden, daß die
Bögen jeweils genau ausgerichtet auf die Falzvorrichtung gelangen; das Falzen der
einzelnen Bögen muB dabei auch absatzweise vor sich gehen, weil jeder Bogen für
sich den Falzvorgang durchläuft.
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Es ist bei der Herstellung von Büchern aber auch,schon ein Verfahren
bekanntgew&den" wobei die von einer Rolle abgezogene Papierbahn vor dem Abschneiden'
gefalzt und nach dem Zerschneiden
auf eine Unterlage abgelegt wird.
Bei einer Einrichtung dieser Art wird nach dem Zerschneiden noch ein Falzvorgang
durchgeführt, wobei das Papier quer zur Längsrichtung gefaltet wird:.
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Demgegenüber ist das Verfahren gemäß der Erfindung durch drei in gleichem
Abstand voneinander vorgesehene Falzbrüche in Laufrichtung der Papierbahn gekennzeichnet,
wobei ein äußerer Falzbruch entgegengesetzt zu den beiden anderen gerichtet ist,
und die gefalzte Papierbahn in zusammenhängende Doppelbögen zerschnitten wird.
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Dieses. Verfahren, insbesondere zur Herstellung von Schreibheften,
erweist sich in verschiedener Hinsicht gegenüber den bisherigen Herstellungsweisen
als vorteilhaft. Beim Zerschneiden nach dem neuen Verfahren werden zusammenhängende
Doppelbögen erhalten, d. h., die Leistung der Maschine ist größer, besonders auch
noch deswegen, weil kein Falzapparat den in einer Richtung laufenden Papierfluß
unterbricht. Infolge der Doppellage wird auch eine wesentliche Stabilität der Bögen
erreicht und die Bögen der Hefte so aus der Papierbahn geschnitten, daß der Rücken
parallel zur Laufrichtung, d. h. Faserrichtung des Papiers liegt. Wenn ein zweiter
Falzbruch quer zur Papierbahn liegt, so besteht die Gefahr, daß sich die Papierblätter
wellen.
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Die Zeichnung veranschaulicht das neue Verfahren und eine dazu geeignete
Vorrichtung. Es zeigt Fig. i eine schematische Darstellung der eiÜzelnen Vorgänge
an einer Papierbahn, Fig. 2 in schematischer Weise den Aufbau der Vorrichtung.
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Die Papierbahn i läuft links in Fig. i von einer Rolle (nicht dargestellt)
ab. Zunächst wirkt eine Rillvorrichtung auf die Papierbahn ein, durch die drei Falzbrüche
2, 3, 4 erzeugt werden. Der Falzbruch 3: befindet sich in der Mitte der Papierbahn
i, während die beiden anderen Falzbrüche 2, 4 wieder in der Mitte der beiden, durch
-den ersten Falzbruch gegebenen Bahnhälften liegen. Infolge der beabsichtigten,
doppelten Falzung der Bahn ist z. B. der äußere Falzbruch 2 entgegengesetzt zu den
beiden anderen Falzbrüchen 3 und 4 gerichtet (oder sinngemäß der äußere Falzbruch
4 entgegengesetzt zu den beiden Falzbrüchen 3 und 2). Nun wird die Papierbahn längs
des mittlerem. Falzbruches 3 gefalzt, so daß die Bahn an: der Stelle 5 einmal gefalzt
ist. Daran anschließend wird eine zweite Falzung nach den nunmehr übereinanderliegenden
Falzbrüchen 2, 4 vorgenommen.
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Die Bahn wird dann längs der Falzbrüche 2, 4 wieder aufgefaltet, wie
bei 6 ersichtlich, und die Papierbahn wird; dann zu einzelnen Bögen 7 zeischndtten.
Die Bögen gelangen nun weiter auf eine satteldachförmige Unterlage B. Damit gelangen
auf die Unterlage immer je zwei zusammenhängende Doppelbögen, wobei diese Bögen
an der Kante g. zusammenhängen.
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Ist die gewünschte Anzahl von Bögen auf der Unterlage 8 vorhanden,
;so wird ein Heftdeckel aufgelegt, der Stapel, abgenommen und zu einer Heftvorrichtung
gebracht. Beim Beschneiden der fertig gehefteten Blöcke wird die Verbindung der
Doppelbögen an der Kante g aufgehoben.
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Aus Fig. 2 ist der Gesamtaufbau einer Maschine zur Durchführung des
Verfahrens ersichtlich. Das Papier wird von der Rolle io abgezogen, die Papierbahn
i r läuft durch Linierwalzen 12 und Rillenwalzen 13 hindurch, wobei die Falzbrüche
2, 3, 4 erzeugt werden. Ein Trichter 14 falzt die Papierbahn in der Mitte, ein weiterer
Trichter i 5 bewirkt die zweite Falzung. Das Auseinanderfalten der letzten Falzung
erfolgt durch die Einrichtung 16, worauf die einzelnen Doppelbögen durch den Querschneider
17 abgeschnittenwerden. Schließlich gelangen die .einzelnen Doppelbögen, bestehend
aus je zwei zusammenhängenden Bögen., über die Bänderbrücke 18 auf die Unterlage
ig.
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In übereinstimmung mit dieser Verarbeitung der Papierbahn zu Doppelbögen
arbeitet ein zweites System für die Heftdeckel. Das Papier wird von der Rolle 2o
abgezogen, durch die Walze 21 mit Aufdruck versehen, gerillt und gefalzt, ferner
durch den Querschneider 22 zerschnitten, und die einzelnen Deckel -kommen dann nach
Ablage einer gewünschten Anzahl von Doppelbögen ebenfalls auf die 'satteldachförmige
Unterlage ig, so daß schließlich immer ein zusammengestelltes Heft abgenommen ünd
zur Heftmaschine gebracht %verden kann.