DE460996C

DE460996C - Verfahren zum Herstellen von Buechern aus bedruckten Bogen

Info

Publication number: DE460996C
Application number: DEK102657D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Gottlieb Peiseler
Original assignee: KRAUSEWERK AKT GES
Current assignee: KRAUSEWERK AKT GES
Priority date: 1927-01-30
Filing date: 1927-01-30
Publication date: 1928-06-12

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Büchern aus bedruckten Bogen, bei dem jede Seite eines Buches nur einmal gesetzt und zugerichtet wird und wobei aus einer gegebenen Zahl von verschiedenen Druckbogen ohne Falzung die doppelte Stapelzahl für das Zusammentragen gebildet wird. Dies wird dadurch erreicht, daß auf einem Druckbogen die erste und die letzte Seite eines Buches oder eines geschlossenen zusammenzutragenden Teiles desselben mit aneinanderstoßenden Fußrändern auf der Vorderseite eines Druckbogens, die zweite und die vorletzte Seite des gleichen Buchen aber in gleieher Weise auf der Rückseite dieses Druckbogens, die dritte und die drittletzte Seite des gleichen Buches auf der Vorderseite eines zweiten Druckbogens, die vierte und die viertletzte Seite des gleichen Buches auf der Rückseite dieses zweiten Druckbogens gesetzt werden usf. Die so gedruckten und in Stapeln aufgeschichteten Bogen werden dann zum Zusammentragen so abgelegt, daß man von jedem Stapel die Hälfte abnimmt und den abgenommenen Teil des Stapels mit der Rückseite nach oben als neuen Stapel, der dadurch nach oben kommenden Seitenzahl entsprechend, ablegt. Von diesen so abgelegten Stapeln wird dann in bekannter Weise der Buchblock zusammengetragen.

Hat die Druckpresse ein Format, das größer ist als zwei Druckseiten, so werden dem Druckpressenformat entsprechend verschiedene Werke zusammen gedruckt, und zwar so, daß von den verschiedenen Werken die Anfangs- und Endseiten usf. zusammen gedruckt werden, ganz so, als wenn die \^rereinigung der gleichen Seiten verschiedener Werke als nur eine gesamte Seite behandelt würde. Die Trennung in die einzelnen Werke erfolgt dann erst nach dem falzlosen Zusammentragen. Man kann auch verschiedene Doppelseiten des gleichen Werkes nach dem gleichen Grundsatz zusammen drucken. Um falzlos zusammentragen zu können, muß man dann aber vor dem Zusammentragen die Druckbogen teilen, so daß die eingangs gekennzeichneten Doppelseiten entstehen.

Bei diesem Verfahren zum Herstellen von Büchern aus bedruckten Bogen kann man also aus a verschiedenen Druckbogen ohne Falzung 4 a Werkseiten zusammentragen. Dabei wird selbst bei einer großen Anzahl von Seiren auf einem Druckbogen jede Seite doch nur einmal gesetzt und nur einmal zugerichtet, so daß einer Verbilligung der Buchherstellung aus losen Blättern keine höheren Druckkosten entgegenstehen.

So wird die Möglichkeit gegeben, durch Zusammentragen von Druckbogen und durch Teilen der Stapel mittels einer Schneidemaschine fertige Buchblocks zu erhalten, ohne

*} Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Gottlieb Peiseler in Leip\ig-Lent^sch.

daß eine Falzung notwendig wird. Man spart also das Falzen mit all seinen Nachteilen und gelangt bei nur einmaliger Zurichtung der Druckseiten zu Buchblocks aus einzelnen losen Blättern, die durch Leimen billigst zu binden sind. Das neue Verfahren eröffnet einen neuen Weg zu billig gebundenen Büchern und ist also für die Buchherstellung von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

ίο Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Abb. ι mehrere übereinandergelegte Druckbogen und

Abb. 2 einen Druckbogen mit den gleichen Seiten von vier verschiedenen Werken.

In Abb. ι sind der Einfachheit halber Druckbogen zusammengelegt, auf denen nur die Seiten von einem einzigen Werk~gedrückt sind, und zwar sieht man auf dem obersten Blatt die Seite 1 und in umgekehrter Stellung die Seite 16 eines ioseitigen Buches. In punktierter Schrift sind die Rückseiten dieses Druckbogens angegeben, d. h. hinter der Seite ι steht die Seite 2 und hinter der Seite ιό in der gleichen Richtung wie die Seite 16 die Seite 15. Auf dem nächsten Druckbogen sind auf der Vorderseite die Seite 3 und in umgekehrter Stellung die Seite 14 und auf der Rückseite des Bogens die Seiten 4 bzw. 13 gedruckt, auf dem folgenden Bogen die Seiten 5 und 12 bzw. 6 und 11, auf dem nächsten Bogen die Seiten 7 und 10 bzw. 8 und 9. Dieser letzte Bogen ist dann noch einmal, aber umgedreht abgelegt und erscheint mit der Seite 9 und 8 auf der oberen Seite, so daß die Seiten 10 und 7 auf der Rückseite liegen. Dei dritte Bogen 5 bis 12 ist als sechster Bogen ebenfalls in umgekehrter Richtung abgelegt, so daß die Seiten 11 bis 6 jetzt oben erscheinen. Der zweite Bogen ist als siebenter Bogen umgedreht abgelegt, so daß die Seiten 13 bis 4 oben erscheinen, und der erste Bogen ist als achter Bogen wieder abgelegt, gleichfalls in umgekehrter Richtung, so daß die Seiten 15 bis 2 erscheinen.

Die so zusammengelegten Druckbogen ergeben nach einem Trennschnitt in der Mitte zwei gleiche Werke mit r'6 Seiten, und zwar entstehen die in acht Stapeln abgelegten Bogen in der gekennzeichneten Weise aus den vier Bogenstapeln, indem man die eine Hälfte der vier Bogenstapel mit der einen und die andere Hälfte der vier Stapel mit der Rückseite nach oben nacheinander ablegt zum Zusammentragen. Anstatt in dieser Weise ein Buch mit 16 Seiten zusammenzutragen, kann man natürlich in der gleichen Weise auch ein Buch mit beliebig vielen Seiten drucken und zusammentragen.

Man kann auch ein Buch, anstatt mit der ersten und letzten Seite zusammen zu drucken, in mehrere Abschnitte zerlegen, die Abschnitte für sich zusammentragen und die zusammengetragenen Teile eines Werkes nachher zu einem Buchblock vereinigen.

Die Abb. 2 zeigt das Zusammendrucken eines Werkes A mit den Werken B und C und D. Es sind also von vier verschiedenen Werken jeweils die erste Seite und die entsprechende letzte Seite zusammen gedruckt. Die Seiten A¹ + B¹ + C¹ + D¹ sind also gewissermaßen als eine Gesamtseite zu behandeln und dementsprechend die anderen Seiten der verschiedenen Werke, so daß das oben Gesagte auch für die aus mehreren Werken zusammen gedruckten Bogen gilt.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zum Herstellen von Büchern aus bedruckten Bogen, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Seite und die letzte Seite eines Buches oder eines geschlossen zusammenzutragenden Teiles desselben mit aneinanderstoßenden Fußrändern auf der Vorderseite eines Druckbogens, die zweite und die vorletzte Seite des gleichen Buches in der gleichen Weise auf der Rückseite dieses Druckbogens, die dritte und die drittletzte Seite des gleichen Buches auf der Vorderseite eines zweiten Druckbogens, die vierte und die viertletzte Seite des gleichen Werkes auf der Rückseite dieses zweiten Druckbogens gedruckt werden usf. und daß die halbe Anzahl der so gedruckten Bogen mit der einen Seite, die andere halbe Anzahl mit der Rückseite nach oben zum Zusammentragen abgelegt werden, so daß aus einer gegebenen Anzahl verschiedener Druckbogen die doppelte Anzahl von Stapeln zum Zusammentragen der Bücher entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichen Seiten verschiedener Bücher auf einer Druckbogenseite in der Anordnung nach Anspruch ι zusammen gedruckt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.