DE939865C - Verfahren und Vorrichtung zur Durchfuehrung chemischer Reaktionen, thermischer Behandlungen u. dgl. - Google Patents

Description

• In der chemischen Industrie ist es vielfach erforderlich, Reaktionen unter erhöhtem Druck durchzuführen, wozu im allgemeinen Autoklaven herangezogen werden. Derartige Reaktionen konnten jedoch immer nur absatzweise durchgeführt werden, weil der Autoklav nach jedesmaliger Füllung und Durchführung der Reaktionen entleert und~ wieder neu gefüllt werden mußte.
• Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können nunmehr derartige Reaktionen und thermische Umsetzungen unter Anwendung von Druck und Hitze in Schneckenpreßmaschinen kontinuierlich durchgeführt werden. Die Erfindung besteht darin, daß die Reaktionskomponenten zunächst in einer zwei= oder mehrspindeligen Schneckenpresse mit ineinandergreifenden Gewindegängen vorbehandelt, sodann in einem daran anschließenden- Reaktionsratim, inwelchem weitere Reaktions- und Behandlungsmittel zugegeben werden, gefördert und anschließend in einer weiteren Schneckenpreßmaschine der gleichen -Art bis zur Beendigung der Reaktion fertig behandelt werden. Die Reaktionskomponenten können aber auch durch getrennte Schneckengehäuse, in denen gegebenenfalls getrennteVorreaktionen stattfinden, einen gemeinsamen Reaktionsraum zugeleitet werden, in dem die Endreaktion sich vollzieht.
• In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur durch führung des Verfahrens in schematischer Darstellung veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. I eine Anordnung, bei welcher das Gut zunächst in einem Schneckengehäuse eine Vorbehandlung erfährt, um dann einem weiteren Schneckengehäuse zugeführt zu werden, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2.
• In dem Schneckengehäuse 2 laufen zwei Schnecken 4 und 6 im gleichen bzw. im entgegengesetzten Drehsinn um (vgl. Abb. 3). Die Schnecken greifen- däbei mit ihren Gewindegängen mehr oder weniger weit ineinander ein, so daß- eine innige Durchmischung des Reaktions- bzxv. Behandlungsgutes und gleichzeitig eine stetige Förderung nach dem Austrittsende: der - Schnecke kin stattfindet.
• Das zu behandelnde Gut wird dem Schneckengehäuse 2 durch einen Trichter 8 zugeführt und gelangt dann in den Bereich der Schnecken 4 und 6.
• An der Austrittsseite des Schneckengehäuses ist ein freier Raum 10 vorgesehen, in welchem sich das Material staut. In diesem Raum 10 können noch weitere Reaktionen durchgeführt werden. Zu diesem Zweck ist eine Leitung I2 angeordnet, durch welche geeignete Reaktionsstoffe dem in dem Raum 10 befindlichen Reaktionsgut zugeleitet werden. DerAustritt des Reaktionsgutes aus dem Raum 10 erfolgt über die Düse 14 in ein weiteres Schneckengehäuse I6, in welchem ebenfalls zwei Schnecken I, 8 umlaufen. In diesem Schneckengehäuse I6 wird eine weitere Behandlung bzw. Durchmischung des Gutes vorgenommen, welches schließlich durch eine Öffnung 20 -im ausreagierten Zustand das Schneckengehäuse verläßt.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur kontinuierlichen Durchführung von chemischen Reaktionen unter Anwendung von Druck und Hitze in Schneckenpreßmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktions-Komponenten zunächst in einer zwei-oder mehrspindeligen Schneckenpresse mit ineinandergreifenden Gewindegängen vorbehandelta sodann in einen daran anschließenden Reaktionsraum, in welchem weitereReaktions- und Behandlungsmittel zugegeben werden, gefördert und anschließend in- einer weiteren Schneckenpreßmaschine der gleichen Art bis zur Beendigung der Reaktion fertig behandelt werden.
2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, Idadurch gekennzeichnet, daß einem gemeinsamen Reaktionsraum zwei oder mehr Schneckenpressen zugeordnet sind. - ~~~~~~~ Angezogene Druckschriften: Deutsche ~Patèntschrift-en~ Nr. 89522, 3764I7, 408594, 652990, 682787, 73452I; U 11 mann, Encyclopädie der technischen Chemie, 2;Auflage, B,d. 7-Ç-I93I-), S. 619;
3. 3. Auflage, Bd. I, S. II39; Beihefte derVDI-Zeitschrift, I942, Heft 4, S. IO9 bis III.