-
Vorrichtung zum Entfernen von Kesselsteinansatz Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Entfernen von Kesselsteinansatz oder Mineralschlamm
aus Wasserrohrkesseln und Dampferzeugern, und zwar handelt es sich um eine Vorrichtung,
die es ermöglicht, Sehlamm und Kesselstein von Zeit zu Zeit ohne wesentliche Beeinträchtigung
des normalen Betriebs des Kessels oder Dampferzeugers zu entfernen. Die gemäß der
Erfindung vorgesehene Vorrichtung enthält eine Vorratskammer für eine Menge von
Reibkörpern, die mittels Schwerkraft und unter Steuerung durch ein von Hand bedienhares
Ventil in den Strömungsweg des iri den Wasserrohrkessel eintretenden Speisewassers
gelangen. Ferner ist für diese Reibkörper eine mit der Speisewasserauslaßleitung
in Verbindung stehende Sammelkammer vorgesehen. An der Verbindungsstelle von Sammelkammer
und Auslaßleitung ist eine Vorrichtung zum Ablenken der Reibkörper in die Sammelkammer
vorgesehen, und in einem von der Sammelkammer in die Vorratskammer führenden Auslaß
liegt .ein von Hand bedienbares Ventil.
-
Es ist bereits bekannt, Reibkörper, wie Sand, Glas, Kugeln od. .dgl.,
als Reinigungsmittel für Verdampferrohre zu verwenden. Dabei ist die Einrichtung
jedoch so getroffen, daß .diese Reinigungsmittel ständig im Verdampfer verbleiben.
Hierbei besteht die Gefahr, daß das Reinigungsmittel aus
den Verdampferrohren
in die übrige Anlage mitgeführt wird, insbesondere zu Betriebszeiten, in denen plötzlich
ein starker Dampfstrahl entlassen wird.
-
Bei der Erfindung besteht der Vorteil, daß das Reinigungsmittel in
dem Sammelbehälter jederzeit verfügbar gehalten wird und ohne Betriebsunterbrechung
den zu reinigenden Rohren zugeführt werden kann, daß es aber trotzdem nicht ständig
in diesen Rohren zu verbleiben braucht.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen an einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel beschrieben.
-
Fig. i veranschaulicht die Erfindung in Anwendung auf einen Wasserrohrkessel,
der sowohl zur Warmwassererzeugung als auch als Dampferzeuger verwendet werden kann;
Fig. 2 zeigt im Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. i im vergrößerten Maßstab eine
konstruktive Einzelheit.
-
Der mit einer Rohrschlange io ausgerüstete Wasserrohrkessel wird durch
einen Brenner ii beheizt und steht mit seinem Einlaßende mit dem Innern eines hohlen
Verbindungsstückes 12 in Verbindung, das .eine Fortsetzung -der Speisewasserleitung
13 bildet, in welcher ein Absperrvenfil 14 vorgesehen ist. Die Speisewasserleitung
13 ist mit einer an sich bekannten, nicht dargestellten Speisewasserpumpe verbunden.
Ferner kann eine Rohrleitung 15 mit einem Absperrventil 16 vorgesehen sein, die
an einen gesonderten, von der Speisewasserpumpe unabhängigen Wasserbehälter angeschlossen
ist, so daß der Rohrschlange Druckwasser zugeführt werden 'kann, wenn die Speisepumpe
nicht- in Betrieb ist.
-
Das Auslaßende der Rohrschlange io ist über eine Auslaßleitung 17
und die ,Rohrkupplung 18 mit einem besonderen Verbindungsstück 1g verbunden, in
welchem ein Ablenkorgan in Form eines Siebes oder Gitters 2o angeordnet ist, welches
die Reibkörper od. dgl. aus dem aus .der Rohrschlange io austretenden Wasser oder
Gemisch von Wasser und Dampf aussiebt, jedoch dem Warmwasser oder Dampf über die
zum Dampfabscheider 22 führende Leitung 2i freien Durchtritt gewährt. Der Dampf
steigt in dem Dampfabscheider 22 der an sich -bekannten Bauart nach oben und kann
durch die Leitung 22a austreten. Das Wasser sammelt sich im unteren Ende 22b des
Abscheiders -2s und kann durch eine mit einem Ventil 40 versehene Auslaßleitung
22, abgezogen werden. Wenn das sich im Dampfabsc'heider ansammelnde Wasser keine
wesentlichen Mengen an Kesselstein oder Mineralschlamm ,mehr enthält, 'kann es als
Speisewasser für den Kessel verwendet werden. Ist es jedoch stark mit Mineralschlamm
oder Kesselstein verunreinigt, so ist die Behandlung als Abwasser angezeigt.
-
Zwischen den Verbindungsstücken 1.2 und ig.ist eine Abzweigleitung
23 angeordnet mit einem Leitungsabschnitt 24, einer oberen Kammer 24a und einem
die untere Kammer 25" bildenden Leitungsabschnitt 25. Die beiden Kammern sind für
die Aufnahme einer bestimmten Menge der Reibkörper 26 vorgesehen, wobei die Kammer
24, die Reibkörper aufnimmt, die durch die Auslaßleitung 17 -zugeführt werden, während
die Kammer 25" die Reibkörper für das Wiedereinbringen in die Rohrschlange io des
Kessels bereithält. Die erwähnten Reibkörper haben vorzugsweise die Form von kleinen
Stücken gehärteten Stahls mit scharfen Ecken oder Kanten, die aus Kohlenstoffstahl,
und zwar zweckmäßig aus Stangenmaterial von beliebigem Querschnitt hergestellt werden
können. Es (können jedoch auch Reibkörper anderer Form verwendet werden, die sich
für das Aufbrechen der erhärteten Mineralablagerungen in der Rohrschlange io eignen.
-
Die Reibkörper gelangen aus der oberen Kammer 24a in die untere Kammer
25" durch eine mit einem Ventil verschließbare ' öffnung s7. Diese Öffnung 27 wird
durch einen Ventilsitz von im allgemeinen trichterförmiger Gestalt gebildet und
arbeitet mit einem Kugelverschluß oder einem Ventil 28 zusammen, das die Öffnung
27- abschließt. Die Kugel 28 -ist an einem Glied 29 aufgehängt, das an seinem oberen
Ende mit einem 'kurzen Hebelarm 30 gelenkig verbunden ist. Dieser Hebelarm
30 sitzt auf einer Achse 31, die mit einem Handhebel 32 versehen ist.
-
Das untere Ende des Behälters 25 hat eine mit einem Ventilsitz von
trichterförmiger Gestalt versehene Auslaßöffnung, an der normalerweise ein Kugelwerschlußkörper
oder ein Ventil 34 angedrückt wird, das am oberen Ende des Ventilschaftes 35 befestigt
ist, dessen unteres Ende durch eine Stopfbüchsenpackung 36 geführt und mit einem
Betätigungshebel 37 verbunden ist. Die Schraubenfeder 38 zieht den Ventilschaft
35 nach oben und dient dazu, die Kuge'134 auf ihrem Sitz zu halten, bis sie durch
den Handhebel 37 abgehoben wird.
-
In Abständen, die durch die jeweilige Beschaffenheit des Wassers bedingt
sind, wird durch die Bedienung der Hebel, 37 zum Abheben der Kugel 34 von
ihrem Sitz betätigt, so daß die in der Kammer 25" befindlichen Reibkörper 26 oder
ein Teil derselben in das Verbindungsstück 12 fallen, das einen Teil der Speisewasserleitung
bildet. Diese Reibkörper werden dann sofort mit großer Kraft durch die Rohrschlange
io durch das unter hohem Druck und mit hoher Geschwindigkeit über die Leitung 13
zugeführte Speisewasser durchgetrieben. Die Reibkörper scheuern bei ihrer Bewegung
durch die Rohrschlange io an der Innenwandung des Rohres und entfernen dadurch alle
Mineralschlamm- und Kesselsteinpartikel, die sich an dieser festgesetzt haben. Der
abgelöste Schlamm oder Kesselstein gelangt mit deni aus der Rohrschlange austretenden
Gemisch von Wasser und Dampf in den Dampfabscheider 22, wobei die Reibkörper auf
das Sieb oder Gitter 2o auftreffen, so daß sie nach unten in die Aufnahmekammer
24" abgelenkt werden. Die Reibkörper 26 bleiben dabei in der Aufnahmekamm-er 24a,
da das Ventil 28 während des Durchspülens oder der Bewegung der Reibkörper durch
die Rohrschlange io normalerweise geschlossen ist.
Nachdem alle
Reibkörper aus der Rohrschlange io in die Aufnahmekammer 24a gefördert worden sind,
können sie durch öffnen des Ventils 28 aus der Kammer 24a in die Kammer 25" übertreten,
in welcher sie zur erneuten Förderung durch .die Rohrschlange io bereitliegen. Der
gesamte Inhalt der Kammer 25" an Reibkörpern oder ein Teil desselben kann nun so
oft wie gewünscht oder erforderlich durch die Rohrschlange io geschickt werden,
um diese von Schlamm und Kesselstein freizuhalten. Durch die Förderung der Reibkörper
durch die Rohrschlange wird der normale Betrieb des Kessels oder Dampferzeugers
nicht gestört. Die Erfindung ermöglicht daher auch unter den erwähnten ungünstigen
Umständen die Verwendung eines Wasserrohrkessels.
-
Das Sieb oder Gitter 2o muß sehr kräftig sein, so daß es für eine
lange Zeit dem Aufschlag und der Schleifwirkung des die Reibkörper mitführenden
Strahls standhalten kann. Zweckmäßigerweise kann dieses Sieb oder Gitter aus einer
Anzahl gehärteter Stahlplatten 42 bestehen, deren untere Kanten, wie Fig. i zeigt,
mit einer nach unten gekrümmten Kurve ausgebildet sind und die seitlich einen Abstand
voneinander haben, der so bemessen ist, daß Dampf, Wasser und Mineralschlamm ungehindert
zum Dampfabscheider 22 gelangen können, wobei jedoch die Reibkörper nicht hindurchtreten
können. Der von der Rohrinnenwand losgelöste Kesselstein wird unter der Wirkung
der Reibkörper zu Pulver oder feinkörnig zerkleinert, so daß er mit dem Dampf und
dem Wasser durch das Gitter durchtritt. Das Gitter.2o ist vorzugsweise so ausgebildet,
daß es zur Reparatur oder für das Wiederauffüllen der Reibkörper 26 leicht ausgebaut
werden kann. Zu diesem Zweck sind die voneinander in Abstand befindlichen Platten
auf einer Grundplatte 2o, befestigt, die mittels Bolzen tob an einem Verschlußstück
20, für das Abschließen eines Endes des Verbindungsstückes ig festgeschraubt ist.
Das Verschlußstück 20, wird durch Klemmbolzen 20d in seiner Lage gehalten.
-
Wenn die dargestellte Vorrichtung als Wassererhitzer in einer Warmwasseranlage
verwendet wird, füllt sich die Kammer 22 des Dampfabscheiders völlig mit Wasser,
wobei der in die Kammer 22 mit dem Wasser gelangende Kesselstein oder Schlamm sich
im unteren Teil des Behälters absetzt und als Abfallstoff aus diesem von Zeit zu
Zeit durch das Öffnen des Ventils 4o entfernt werden kann.
-
Wenn die Rohrschlange io bei außer Betrieb befindlichem Kessel ausgeschlämmt
und gereinigt werden soll, wird die Speisewasserleitung durch das Ventil 14 geschlossen
und das Ventil 16 geöffnet, so daß in die Rohrschlange Wasser aus der Hilfswasserleitung
15 zugeführt wird. Während des Schlämmvorgangs können die Reibkörper beliebig oft
durch die Rohrschlange io gefördert werden, um diese von allen mineralischen Ablagerungen
gründlich zu reinigen.
-
Wenn die Rohrschlange während des normalen Betriebs des Kessels gereinigt
wird, können die Reibkörper 26 durch alle Rohrschlangen des Kessels gefördert werden.
Wie sich aus Fig. i ergibt, können die Reibkörper jedoch auch durch einzelne Rohrschlangen
durch unmittelbares Verbinden des Einlaß- und Auslaßendes derselben mit dem Verbindungsstück
12 bzw. mit der Auslaß'leitung 17 gefördert werden. Wenn auch im allgemeinen Speisewasser
für das Hindurchtreiben der Reibkörper durch die Rohrschlangen verwendet wird, so
können für diesen Zweck natürlich auch Dampf, Druckluft oder andere Strömungsmittel
verwendet werden, dadurch, daß die Leitungen 13 und/oder 15 an entsprechende Lieferquellen
angeschlossen werden.