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Verteiler für unter Druck stehende Medien, insbesondere für Schmiermittel
Es sind Verteiler für unter Druck stehende Medien, insbesondere für Schmiermittel,
bekannt, die das Medium nach vier Schmierstellen in gleichen Mengen ausstoßen.
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Diese bekannten Verteiler haben als gemeinsames Merkmal zwei vom Flüssigkeitsdruck
hydraulisch bewegte Kolben, aus deren vier Arbeitsräume die Flüssigkeit nacheinander
verdrängt wird. Dabei steuern die beiden Kolben gegenseitig die Flüssigkeitskanäle,
wobei jeweils ein Kolben die Hubbewegung ausführt, während der andere so lange in
der Steuerstellung gehalten wird, bis der erste Kolben seinen Hub vollendet hat.
Um die Bewegung der beiden Kolben voneinander abhängig zu machen, werden Sperrvorrichtungen
angebracht, z. B. in Querbohrungen geführte und verschiebbare Stifte oder Kugeln,
die der jeweils arbeitende Kolben in Ausnehmungen des anderen Kolbens verdrängt
und ihn so in der Steuerstellung festhält. Die hierbei verwendeten Sperrkörper sind
in Bohrungen nur axial verschiebbar und können deshalb nur wechselseitig auf zwei
Kolben wirken. Damit ist aber bei diesen bekannten Vorrichtungen die Zahl der Auslässe
entsprechend der Zahl der Arbeitsräume auf vier begrenzt.
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Es ist bei Schmieranlagen häufig erwünscht, das Schmiermittel auf
mehr als vier Schmierstellen zu verteilen. In diesem Falle ist die Verteilung mittels
eines Verteilers nach der vorbeschriebenen Art nicht mehr möglich. Es müssen vielmehr
zwei oder mehr Verteiler angewandt werden, wobei es aber wieder notwendig ist, daß
das Schmiermittel den einzelnen Verteilern zwangläufig zugeführt wird, d. h., es
muß jedem Verteiler eine eigene Speisepumpe
zugeordnet sein, oder
es muß den Verteilern ein weiterer Verteiler zugeordnet sein, der das Schmiermittel
auf die einzelnen Verteiler dem Bedarf entsprechend verteilt.
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Es sind daher Verteiler vorgeschlagen worden, mit denen man in der
Lage ist, das Schmiermittel auf sechs und mehr Schmierstellen zu verteilen. Bei
einem dieser vorgeschlagenen Verteiler sind zwischen den Kolben Kupplungselemente
und für jede Auslaßleitung ein besonderer Förderkolben notwendig. Die Kupplungselemente
müssen die für die Förderarbeit erforderlichen Druckkräfte aufnehmen, wodurch sie
einem starken Verschleiß, der zu Funktionsstörungen und zum Versagen des Verteilers
führen kann, unterworfen werden. Andere vorgeschlagene Verteiler zur Versorgung
von sechs und mehr Schmierstellen arbeiten mit federbelasteten Absperrventilen und
Kolben oder federbelasteten Kugelventilen mit unter pulsierendem Druck zugeführten
Schmiermitteln oder mit komplizierten und die Vorrichtung verteuernden Kanalführungen.
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Durch den Gegenstand der Erfindung wird ein Verteiler für sechs und
mehr Schmierstellen geschaffen von einfachem und-billigem Aufbau, der die kostspielige
und umständliche Anordnung mehrerer je vier Schmierstellen versorgender Verteiler
bzw. die Nachteile der sechs und mehr Schmierstellen versorgenden Verteiler vermeidet.
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In bekannter Weise ist der Verteiler mit parallel zueinander angeordneten
Steuerkolben versehen, die je zwei Auslässe versorgen und deren Bewegung durch einen
zwischen ihnen angeordneten und senkrecht zur Steüerkolbenebene verschiebbaren Sperrkörper
gesteuert wird. Erfindungsgemäß ist dieser Sperrkörper als Scheibe ausgebildet,
und die Steuerkolben sind in an sich bekannter Weise auf einem Kreis um diese Scheibe
herum angeordnet, so daß die Achsen der Kolben gleiche Abstände von einer Mittelachse
haben. Der scheibenförmige Sperrkörper ist so angeordnet, daß er jeweils nur die
Bewegung eines Steuerkolbens zuläßt, während er die Hubbewegung der anderen Kolben
sperrt. Nach Beendigung der Hubbewegung dieses einen Kolbens kann der Sperrkörper
in eine Aussparung dieses Kolbens eintreten und gibt dann die Bewegung eines anderen
Kolbens frei.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung mit drei Steuerkolben
ist in den Fig. z und 2 schematisch dargestellt. -Dabei zeigt Fig. z einen Schnitt
durch die Einrichtung senkrecht zu den Kolbenachsen und durch die den Sperrkörper
aufnehmende Mittelkammer, während Fig. 2 einen Schnitt zeigt, der so versetzt ist,
daß -die drei Steuerkolben nacheinander in Richtung radial zur Mittellinie geschnitten
sind.
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Die drei Steuerkolben r, 2 und 3 sind, wie aus den Figuren ersichtlich,
in den Bohrungen ia, 2a und 3a so angeordnet, -daß sie bzw. ihre Achsen gleichen
Abstand von einer Mittellinie 1V1 des Gehäuses haben und ihre Achsen parallel zueinander
und zu dieser Mittellinie liegen. In der Mitte des Gehäuses ist ein Ringraum 4 vorgesehen,
welchem durch den Kanal 5 das Schmiermittel unter Druck zugeführt wird. Dieser Ringraum
umgibt eine Kammer, welche den Sperrkörper 6 aufnimmt. Jeder der drei Kolben weist
in der Mitte eine Aussparung auf, die zu beiden Seiten der Symmetrieebene des Kolbens
Vertiefungen 7 und 8 und in der Mitte eine Sperrnase 9 hat. Die Höhe der Sperrnase
9 und der größte Durchmesser des Sperrkörpers 6 sind so bemessen, daß, wenn der
Sperrkörper bei zwei Kolben in die Vertiefung 7 oder 8 eintritt, er den Weg für
die Sperrnase 9 des dritten Kolbens freigibt. Von jedem Ende der drei Bohrungen
1a, 2Q und 3a führt ein Kanal r r zur Bohrung des benachbarten Kolbens. Die
Mündungen der Kanäle z r in die Bohrungen 1a, 2a und 3" werden während der Kolbenbewegung
zwischen den Endlagen abwechselnd entweder über die Aussparungen 7 bzw. 8 mit dem
Ringraum 4 oder über die in den Kolben angebrachten Aussparungen ro mit einer der
sechs Auslaßöffnungen 12, 13, 14, i5, 16, 17 in Verbindung gebracht.
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In Fig.2 ist jene Stellung der Kolben dargestellt, in der sich der
Kolben T in Richtung des Pfeiles bewegt. Die Kolben 2 und 3 befinden sich in ihren
Endstellungen, und zwar Kolben :2 in der unteren, Kolben 3 in der oberen Endstellung.
Durch die obere Endstellung des Kolbens 3 wird der Ringraum q. über die Aussparung
7 und den oberen Kanal r z mit dem oberen Ende der Bohrung 1a verbunden. Dadurch
tritt das Schmiermittel in den Raum vor dem oberen Ende des Kolbens z und bewirkt
die Bewegung des Kolbens r in der Pfeilrichtung. Zur gleichen Zeit ist durch die
untere Aussparung zo des Kolbens 3 der mit Schmiermittel gefüllte Raum vor dem unteren
Ende des Kolbens r über den unteren Kanal r r mit der Auslaßöffnung 12 verbunden,
aus der durch die Bewegung des Kolbens z das Schmiermittel ausgestoßen wird. Wenn
der Kolben z seine untere Endstellung erreicht hat, kann der Sperrkörper in die
Aussparung 7 dieses Kolbens eintreten. Dabei verschiebt sich der Sperrkörper so
weit, daß er nunmehr den Kolben r in der unteren Endstellung festhält und die Bewegung
des in seiner unteren Endstellung bisher festgehaltenen Kolbens 2 freigibt. Gleichzeitig
wird durch die Aussparung 8 im Kolben z der Ringraum 4 mit dem Kanal z r in Verbindung
gebracht, durch den das Schmiermittel vor das untere Ende. des Kolbens :2 geleitet
wird, der sich nunmehr nach- aufwärts in Bewegung setzt und das vor seinem oberen
Ende befindliche Schmiermittel durch den Kanal rz und die obere Aussparung- ro des
Kolbens r in den Auslaß 13 drückt. Dieser Vorgang wiederholt sich dann bei dem Kolben
3 in der Weise, daß nach Erreichen der oberen Endstellung durch den Kolben :2 die
Bewegung des Kolbens 3 nach unten freigegeben wird, wobei das Schmiermittel durch
den Auslaß 14 ausgestoßen wird. Sodann bewegen sich nacheinander der wieder freigegebene
Kolben z nach oben, wobei das Schmiermittel durch den Auslaß 15 ausgestoßen wird,
der Kolben 2 nach unten, wobei das Schmiermittel durch den Auslaß 16 ausgestoßen
wird, und schließlich der Kolben 3 nach oben, wobei das
Schmiermittel
durch den Auslaß 17 ausgestoßen wird. Damit ist wieder die Ausgangsstellung erreicht,
in der sich der Kolben :2 in seiner unteren, die Kolben I und 3 in ihrer oberen
Endstellung befinden und die Bewegung des Kolbens I nach unten freigegeben ist.
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In ähnlicher Weise ist auch die gegenseitige Verriegelung von mehr
als drei Steuerkolben durch eine quer zur Bewegungsrichtung der Kolben allseitig
verschiebbare Scheibe möglich, so daß beispielsweise bei Anwendung von fünf Steuerkolben
zehn Schmiermittelauslässe vorgesehen werden können.