DE939529C - Verfahren zur Herstellung von Formen oder Kernen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formen oder Kernen

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DE939529C
DE939529C DEC1221D DEC0001221D DE939529C DE 939529 C DE939529 C DE 939529C DE C1221 D DEC1221 D DE C1221D DE C0001221 D DEC0001221 D DE C0001221D DE 939529 C DE939529 C DE 939529C
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Germany
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DEC1221D
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Johannes Croning
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/16Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
    • B22C1/165Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents in the manufacture of multilayered shell moulds

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Formen oder Kernen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formen oder Kernen, bei dein auf das Modell zunächst eine dünne Schicht aus feinkörnigem Formstoff und. auf diese eine dickere Schicht aus grobkörnigem Formstoff aufgebracht wird, darin bestehend, daß der aus Quarzsand bestehende feinkörnige Formstoff, der durch geeignete Aufbereitung frei von Schwebestaub und flugfähiger Kieselsäure ist oder aus einem; ausreichend hitze beständigen kieselsäurearmen Material, z. B. Basalt oder Diabas, Wasser und Bindemittel besteht, aufgespritzt oder durch Tauchbad aufgebracht und durch Aufschütten oder Einschütten des grobkörnigen Formstoffes zu einer festen Form oder einem festen Kern ausgebildet wird, worauf Form oder Kern getrocknet und von dem Form- oder Kernmodell abgehoben werden. Dia Erfindung soll in der Hauptsache dem Ziel dienen, die Entstehung der Staublungenkrankheit (Silikosis) zu verhindern. Bekanntlich wird die Silikosis durch die Einatmung des in der Luft feins.t verteilten Quarzstaubes hervorgerufen, der chemisch betrachtet reine Kieselsäure (S'02) darstellt, weshalb auch die Krankheit nach dem chemischen Stoff, durch den sie entsteht, den Namen Silikosis erhalten hat.
  • Da die Erfindung die chemischen Einflüsse, die die Silikosis entstehen lassen, beseitigen will, muß man sich zunächst über die Vorgänge Rechenschaft geben, wie sie medizinisch betrachtet, gegeben sind. In der menschlichen Lunge übt die Kieselsäure, begünstigt durch die Körperwärme, durch die Konzentration von Kohlensäure und schwere körperliche Tätigkeit, fortschreitend physikalische Reize und chemische Reaktion aus, die zur Verhärtung der Lungengewebe und damit letzten Endes zum Erstickungstode führen. Nur der dem bloßen Auge nicht sichtbare feine Schwebestaub,, dessen Körner kleiner als o,oo5 mm sind, gefährdet die Gesundheit des Menschen nachhaltig. Staubkörner, die größer als 0,005 mm sind, werden durch die Flimmerbewegungen der Atmungsorgane selbsttätig wieder ausgeschieden. Die flugfähig freie Kieselsäure, soweit sie nicht schon im Neusand enthalten ist, wird im Gebrauchssand, der durchschnittlich dreimal zur Verwendung kommt, zusätzlich erzeugt .durch Zersplitterung größeren Quarzkornes in der Hitze des Gießmetalls, durch mechanische Reibung bei der Durchmischung und der Förderung des heißen und trocknen Sandes und durch die Anreicherung des seine Quellfähigkeit verlorenen, totgebrannten Tones, der immer freie Kieselsäure enthält: 'Nach der theoretischen Formel der Tonsubstanz A1203-2 Si0.2-H2O sind im Ton 46,4d/o@ Kieselsäure vorhanden. Formerlehm ist quarzhaltiger (durch Brauneisen gefärbter) Ton.
  • Der Staub, der flugfähige Kieselsäure enthält, entsteht hauptsächlich bei der Entleerung der Formkästen, dem Vorputzen, dem Entkernen, dem Sandstrahlgebläse und dem Aufbereiten des Formsandes. Er lagert sich auf dem Flur der Gießerei an allen Orten ab und wirkt, getragen von unvermeidlicher Zugluft, austretender Preßluft oder örtlichen Hitzezentren als ständige Gefahr für den. Gießereiarbeiter. Über die Hälfte aller entschädigten Berufskrankheiten entfällt allein auf die Silikosis, und da es klinische Mittel zur Bekämpfung dieser Krankheit nicht gibt, und der Atemschützer nur das gröbere Korn, nicht aber den feinen Schwebestaub den Atmungsorganen fernhält, stehen Technik und Wissenschaft dieser -gefährlichen Berufskrankheit bisher machtlos gegenüber.
  • Mit Rücksicht darauf, daß somit eine Beseitigung der Silikosis nur dadurch möglich ist, daß die Voraussetzungen für das Entstehen beseitigt werden, ist erfindungsgemäß die. Durchführung des Herstellungsverfahrens für die Formen oder Kerne unter Zugrundelegung entsprechender Formstoffe so gewählt, daß die Voraussetzungen für das Entstehen der Silikosis gefallen sind, da- Kieselsäure in einer solchen Form, in; der sie die Lunge schädigt, nicht mehr in diese gelangen kann. Dabei wird entweder der Schwebestaub und die flug fähige Kieselsäure aus dem Formstoff entfernt oder ein Formstoff verwendet, der überhaupt frei von Kieselsäure ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren beschränkt sich in seinen Auswirkungen aber nicht nur auf die Beseitigung der Silikosisgefahr, sondern bringt außerdem noch erhebliche technische Vorteile. Es wird bei dem vorliegenden Verfahren eine außerordentlich große Gasdurchlässigkeit der Formen und Kerne erzielt, und außerdem besitzen die mit diesen Formen und Kernen hergestellten Gußstücke eine ganz außergewöhnlich glatte Gußfläche. Obendrein sind die wirtschaftlichen Vorteile sehr erlieblich, wie aus den nachstehenden Darlegungen noch näher hervorgeht.
  • Es ist'zwar schon bekannt, aus den Formstoffen die Staubteile zu entfernen, de die Qasdurchlässigkeit - herabmindern, jedoch ist man hierbei stets nur so Weit gegangen, wie es die technischen Nottvendigkeiten bedingen, ohne dabei auch gleichzeitig die Gefahr der Entstehung der Silikosis zu vermeiden. Es ist auch bekannt, auf das Formmodell zunächst eine dünne Schicht aus feinkörnigem Formstoff und auf diese eine dickere Schicht aus grobkörnigem Formstoff aufzubringen. 'Hierbei sind aber weder Formstoffe verwendet, die frei von Schwebestaub oder flugfähiger Kieselsäure sind, noch ist ein Kombinationsverfahren durchgeführt worden, bei dem der.feinkörnige Formstoff durch Aufspritzen oder Tauchbad und der grobkörnige. Formstoff durch Aufschütten aufgebracht wird. -Soweit Quarz als Formstoff benutzt wird, muß der Neusand vor der Anlieferung durch geeignete Aufbereitung von Körnungen, die kleiner als 0,005 mm sind, befreit sein; damit die Bildung von flugfähiger Kieselsäure sowohl während der Herstellung der Formen@und Kerne als auch nach dem Gießen vermieden wird. Der Quarzsand, soweit er mit dem Gußmetall in unmittelbare Berührung kommt, muß andererseits so feinkörnig sein, daß eine Kornzertrümmerung durch Hitzeeinwirkung unmöglich ist. Ein feines Korn. -besitzt naturgemäß weniger Einschlüsse, die zur Kornzertrümmerung führen. können und kann auch den Ausgleich von Wärmespannungen sicherer herbeiführen als ein größeres Korn. Außerdem bildet feinkörniger Sand eine glatte Form, so daß eine teilweise Umfassung des Kornes von flüssigem Metall; wie bei muhen Formen, nicht möglich ist.
  • Die ' Gießereisande enthalten zum Zwecke der Bldsamkeit und Formfestigkeit-bis zu 25% Ton. An sich sind Quarz und Ton, "wenn sie frei von Beimengungen, sind, von ausreichender Hitzebeständigkeit für alle industriell vergossenen, Metalle. Doch kommen sie in der Natur fast nie rein vor, sondern. enthalten Beimengungen von Feld.-spat, Kalk, Metalloxyden und Alkalien, die den Schmelzpunkt des Hauptminerals herabsetzen. In der Hitze des Gußmetalls wirken diese Beimengün-,gen als Flußmittel, wie die keramische und Glasindustrie diese Chemikalien bewußt und systematisch bei ihren Brennprozessen verwendet. Der Schmelzpunkt der Formstoffe.wird - auch schon bei Anwesenheit kleiner Mengen - durch diese Flußmittel so weit heruntergesetzt, daß Sinterungenl .im Formstoff hervorgerufen werden. Die Ursache" hiervon ist das bekannte Festbrennen des Formsandes an der Oberfläche des Gußstückes.
  • Aus. diesem Grunde werden das Vorputzen und das nachträgliche Strahlen dies Gußkörpers mit Sand öder Strahlkies -erforderlich.
  • Wird nun unter Vermeidung jeglicher Tonsubstanz reiner, von allen Flugmitteln befreiter Quarzsand entsprechend feiner Körnung und frei von flugfähiger Kieselsäure als Formstoff verwendet, so ist die Gußoberfläche - auch bei -frei von festgebranntem Sand, so daß sowohl das Vorputzen als auch das Sand- oder Strahlkiesgebläse in Fortfall kommen und; damit zwei Arbeitsstellen gefährlicher Schwebe staubbildung ausgeschaltet werden.
  • Die Standfestigkeit,' die sonst durch den Tongehalt des Sandes erreicht wird, wird im vorliegenden Falle in an sich bekannter Weise ersetzt durch die Zugabe von wasserlöslichen Bindemitteln zum Formstoff. Diese Bindemittel verkohlen oder verkoken in der Hitze des Gußmetalls und lockern den Formstoff in der Umgebung des Gußlings derartig auf, daß auch das Entleeren des Formkastens eine in jeder Hinsicht staubfreie Arbeitsoperation geworden. ist.
  • Die Bildsamkeit, die der Ton bisher dem, Formsand verliehen hat, wird dadurch ersetzt, daß der neue Formstoff als dünne Schicht in wäßrigem Zustand auf das Modell aufgetragen wird. Da diese dünne Schicht dem Druck des Gußmetalls nicht standhalten würde, wird der verbleibende Hohlraum des Formkastens in am; sich bekannter Weise aufgefüllt mit einer grobkörnigen, schüttfähigen. Masse, die aus hitzebeständigen Mineralkörnern. und wiederum einem organischen, wasserlöslichen Bindemittel besteht, so daß sich hinter der wenig widerstandsfähigen Feinschicht ein Gerüst oder Raumgitter hoher Standfestigkeit gebildet hat, das den Drücken des flüssigen Metalls standhält.
  • Sinngemäß werden die Kerne hergestellt. Das Entkernen geschieht in einfacher und staubfreier Weise dadurch, daß die Gußlinge in Wasser gelegt werden, wodurch das nicht in der Gußhitze zerstörte Bindemittel gelöst wird, so, daß der Kernformstoff durch Schütteln aus dem Guß staubfrei entfernt werden kann.
  • Mit Rücksicht darauf, daß auf jeden Fall der Formstoff, der mit dem Gießmetall in Berührung kommt, feinkörnig sein muß und dieser feine Formstoff im Sinne der Verhinderung des Entstehens von Schwebestaub, nicht wieder aufbereitest, sondern nach einmaliger Verwendung beseitigt wird, wird erfindungsgemäß so bei der Herstellung von Formen und Kernen verfahren, daß auf das Form- oder Kernmodell der feinkörnige Formstoff aufgespritzt oder durch Tauchbad aufgebracht und durch Aufschütten des grobkörnigen Formstoffes zu einer festen Foren oder einem festen Kern ausgebildet wird.
  • Durch dieses Verfahren wird bei jeder Form oder jedem Kern nur eine ganz geringe Menge von Formstoff nach dem Guß beseitigt, weil die aufgespritzte oder durch Tauchbad aufgebrachte Schicht feinkörnigen Formstoffes nur sehr dünn ist. Die Grobmasse dagegen. wird in einer Trommel oder ähnlicher Einrichtung unter gleichzeitigem Zusatz von. Wasser oder Wasserdampf und etwas Bindemittel als Ersatz für die verbrannte Menge für die nächste Formherstellung schüttfähig und bindefähig gemacht. Da der feine Sand nur einmal gebraucht und die Grobmasse naß und in einer Arbeitsoperation im geschlossenen Gefäß wieder schüttfähig gemacht werden kann, so ist auch die Aufbereitung des neuen Formstoffes frei von der Bildung jeglichen Schwebestaubes.
  • Wenn das grobe Korn, das niemals mit dem schmelzflüssigen Metall in Berührung kommt, aus einem hinreichend teinperaturwechselbeständigen Mineral besteht, ist die Grobmasse praktisch unbegrenzt brauchbar, ohne ergänzt oder erneuert werden zu müssen. Daher bietet das neue Verfahren erhebliche wirtschaftliche Vorteile im Einkauf des Formstoffes, an inner- und außerbetrieblichen Transportkosten, in der Vereinfachung der Aufbereitung und den Fortfall der laufenden Sandkontrollen. Die Zugabe gelegentlich erforderlich werdender Reduktionsmittel beschränkt sich bei dem vorliegenden Verfahren lediglich auf die ge,-ringe Menge der metallseitig angeordneten Feinschicht und ist daher außerordentlich sparsam. Das neue Verfahren gestattet daher auch ohne Gefährdung der Wirtschaftlichkeit die Verwendung hochwertiger kieselsäurefreier Mineralien, wie beispielsweise Basalt oder Diabas und die Verwendung reinsten und von flugfähiger Kieselsäure befreiten Quarzes.
  • Wird der Unterschied in der Korngröße entsprechend gewählt, so ist nach dem Gießen die Trennung der nur einmal zu verwendenden Feinschicht von der wieder aufzubereitenden Grobschicht mit einfachem Mitteln leicht möglich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Formen oder Kernen, bei dem auf das Modell zunächst eine dünne Schicht aus feinkörnigem Formstoff und auf diese eine dickere Schicht aus grobkörnigem Formstoff aufgebracht wird, darin. bestehend, daß der aus Quairzsand bestehende feinkörnige Formstoff, der durch geeignete Aufbereitung frei von Schwebestaub und flugfähiger Kieselsäure ist oder aus einem ausreichend hitzebeständigen kieselsäurearmen Material, z. B. Basalt oder Diabas, Wasser und Bindemittel besteht, aufgespritzt oder durch Tauchbad aufgebracht und durch Aufschütten oder Einschütten des grobkörnigen Formstoffes zu einer festen Form oder einem festen Kern ausgebildet wird, worauf Form oder Kern getrocknet und. von dem Form- oder Kernmodell abgehoben werden. a. Verfahren nach Anspruch i, darin bestehend, daß an den Flächen; der Forrn oder des Kernes, die mit dem schmelzflüssigen Material in Berührung kommen, das Formmaterial so feinkörnig gehalten wird, daß eine Zertrümmerung dies Kornes in der Hitze des Gießmetalls nicht erfolgt. Angezogene Druckschriften: »The, Metal Industry«, Okt. igo7; deutsche Patentschrift Nr. 665 58i.
DEC1221D 1941-03-12 1941-03-12 Verfahren zur Herstellung von Formen oder Kernen Expired DE939529C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE967780C (de) * 1950-06-12 1957-12-12 Boehler & Co Ag Geb Verfahren zur Herstellung von Formen fuer das Praezisionsgiessverfahren
DE1204780B (de) * 1958-06-17 1965-11-11 Edward Joseph Mellen Jun Verfahren zur Herstellung von duennwandigen feuerfesten Giessformen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE665581C (de) * 1935-05-31 1938-09-29 Oesterr Amerikan Magnesit Formmasse zum Giessen von Leichtmetallen

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