DE665581C - Formmasse zum Giessen von Leichtmetallen - Google Patents

Formmasse zum Giessen von Leichtmetallen

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DE665581C
DE665581C DEO21865D DEO0021865D DE665581C DE 665581 C DE665581 C DE 665581C DE O21865 D DEO21865 D DE O21865D DE O0021865 D DEO0021865 D DE O0021865D DE 665581 C DE665581 C DE 665581C
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    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/01Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
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Description

  • Formmasse zum Gießen von Leichtmetallen Die Erfindung bezieht sich auf Massen zum Herstellen von Formen für das Gießen von Leichtmetallen, insbesondere von Magnesium und Aluminium, und von Leichtmetallegierungen.
  • Soweit verlorene Formen in Betracht kommen, werden zum Gießen von Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen im allgemeinen Sandformen verwendet. Hierbei entstehen jedoch durch die Gegenwart von Wasser erhebliche Schwierigkeiten, indem insbesondere Magnesium und hochprozentige Magnesiumlegierungen in geschmolzenem Zustand mit Wasser oder Wasserdampf explosionsartig reagieren. Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten hat die einschlägige Technik zwei nebeneinanderlaufende Wege eingeschlagen.
  • Es wurde zunächst auf ein Mittel zurückgegriffen, das in der allgemeinen Gießereitechnik schon seit langem benutzt wurde, um das Arbeiten mit getrockneten Sandformen, das teuer ist und fortlaufend gute Ergebnisse doch nicht sicher verbürgt, zu vermeiden, nämlich auf die Verwendung von nichtwässerigen Flüssigkeiten, insbesondere Kohlenwasserstoffölen, zum Bildsammachen des Sandes. Ein Vorschlag dieser Art besteht in der Verwendung solcher Bindemittel zur Herstellung von Formen aus getrocknetem Formsand. Später ist die Verwendung nichtwässeriger Bindemittel auch in Verbindung mit anderen Formstoffen, wie Kohlepulver, gebrannter Magnesia, Siliciumkarbid, wasserfreier Tonerde, Schamottemehl, empfohlen worden.
  • Im Gegensatz zu diesen Versuchen, die die technische Entwicklung nicht beeinflußt haben, ist durch den Zusatz bestimmter Schutzstoffe zum Formsand ein Verfahren geschaffen worden, daß für den Magnesiumguß erhebliche technische Bedeutung erlangt hat. Diese Arbeitsweise nahm ihren Ausgang von Vorkehrungen zur Verbesserung getrockneter Sandformen. Da auch bei Verwendung dieser teueren Formen an den Gußstücken nicht selten Brandstellen auftraten, wurde der Vorschlag gemacht, auf die getrocknete Sandform als Schlichte Stoffe aufzubringen, die das gemeinsame Kennzeichen haben, das sie in Berührung mit dem geschmolzenen Metall Gase oder Dämpfe abgeben, welche weder selbst noch in Form ihrer Oxydationsprodukte mit dem Magnesium reagieren. Später stellte sich hefaus, daß Schutzstoffe dieser Art, insbesondere elementarer Schwefel, Bicarbona.te, Oxalate, Borsäure und auch Harnstoff, geeignet sind, die viel einfachere, aber vorher unausführbare Arbeitsweise des Vergießens von Magnesium in feuchte Sandformen zu ermöglichen. In der Folge sind verschiedene Klassen von Schutzstoffen zu gleichem Zweck mit Erfolg verwendet worden. Als Beispiele sind zu nennen: Ammoniumsalze im allgemeinen, Ammoniumfl'uorid, Ammoniumbifluorid oder Salze, die Ammoniumflüorid in komplexer Form gebunden enthalten, oder, Mischungen von Ammoniumfluorid oder oder, solchen komplexen Salzen mit Stoffen saurii£. Natur, Borfluorwasserstoffsäure oder flüctige Salze dieser Säure, Metallsilicofluoride' wie Natrium- oder Magnesiumsilicofluorid, und Metallfluoride.
  • Diesem Verfahren zum Gießen von Magnesium in grüne Sandformen haftet jedoch ein schwerwiegender Nachteil an. Die Wärmeleitfähigkeit des Formsandes ist zum Schaden der feinkristallinen Struktur und der damit zusammenhängenden mechanischen Eigenschaften der Gußstücke schon von Haus aus. gering. Werden nun verdampfende Zusatz-Stoffe, die beim Gießen des Metalls Gaspolster zwischen die Gußform und das Gußstück legen, dem Sand zugemischt oder als Schlichte auf die Oberfläche der Sandform aufgebracht, so wird dadurch die Abkühlung der Gußstücke derart verzögert, daß diese an stärkeren Stellen ein grobkristallines Gefüge aufweisen und daß an Übergangsstellen von dickeren zu dünneren Querschnitten Haarrisse auftreten. Beide Erscheinungen beeinflussen die mechanischen Eigenschaften der Erzeugnisse sehr ungünstig. Die bekannten Hilfsmittel, über die die Gußtechnik zur Er- !, höhung der Wärmeleitfähigkeit verfügt (Einverleibung von fein verteilten, die Wärine gut leitenden Zusätzen in die Formstoffe, Verwendung von Formen mit Abschreckplatten), steigern nicht nur die Kosten, sondern führen auch nicht mit Sicherheit zur regelmäßigen Erzielung völlig befriedigender Ergebnisse. So besteht insbesondere beim Gießen in For-. tuen mit Abschreckplatten die Gefahr, daß ': Uch durch Kondensation von Wasserdampf auf' diesen Platten am Gußstück Brandstellen und Gußblasen bilden.
  • Gemäß der Erfindung dienen nun zum Herstellen von Formen für das Gießen von Leichtmetallen und ihren Legierungen Massen, die trockene Metalloxyde oder kieselsäurearme oxydische Erze und Hüttenerzeugnisse, wie z. B. Magnesiumoxyd oder gebrannten Magnesit, Chromoxyd oder Chromft, als Hauptforinstoffe enthalten, welche Formstoffe unter Zusatz der bekannten Schutzstoffe, die üblicherweise beim Arbeiten mit grünem Sand \'er-Wendung finden, mit Hilfe eines nichtwässerigen flüssigen Bindemittels von der Art der Kohlenwasserstofföle in den bildsamen Zustand übergeführt werden. Metalloxyde der angegebenen Art haben eine wesentlich größere Wärmeleitfähigkeit als Quarzsand; so ist z. B. die Wärmeleitfähigkeit der Magnesia doppelt so groß als die des Sandes. Ferner ist auch die auf die Raumeinheit bezogene spezifische Wärme dieser Oxyde beträchtlich höher als die des Quarzsandes. Die nachfolgende Zahlentafel, in der A die Wärmeleitfähigkeit, c die spezifische Wärme, y das Raumgewicht und c # y die spezifische Wanne; auf die Raumeinheit bezogen, bedeuten, zeigt die Wärmeübergangszahlen von Quarzsand, Sintermagnesit und C'hromit in Form gekörnter Pulver, die eine Minute gerüttelt worden sind.
    Dank dieser beträchtlichen Überlegenheit der angegebenen Formstoffe in bezug auf die Wärmeübergangseigenschaften wird den Gußstücken die Wärme so schnell entzogen, daß die mit der Verwendung von Schutzstoffen unvermeidlich verknüpfte Verzögerung der Abkühlung sich nicht schädlich auswirken kann. Hinzu kommt, daß zufolge der Verwendung von trockenen Formstoffen in Verbindung mit den nichtwässerigen Plastifizierungsmitteln, also durch den praktisch vollkommenen Ausschluß von Wasser, mit besonderern Vorteil Schutzstoffe gewählt werden können, die in Berührung mit dein geschmolzenen Metall nur eine geringe Menge von Gasen und Dämpfen entwickeln oder nahezu unzersetzt bleiben, so daß die wesentlich kräftigere Abschreckwirkung des Formstoffes trotz der Gegenwart der Schutzstoffe fast ungeschwächt zur Geltung kommt. Die Möglichkeit, mit solchen Schutzstoffen auszukommen, ist auch in anderer Hinsicht wertvoll. Die Verarmung des Formmaterials an Schutzstoff, die mit der reichlichen Entwicklung von Gasen und Dämpfen unvermeidlich verbunden ist, bedeutet nicht nur eine Verteuerung durch den Mehrverbrauch an Zusatzmitteln, sondern bringt auch eine unliebsame Unsicherheit finit sich, indem beim Gießen Ausschußstücke mit Brandstellen usw. entstehen können, weil der Gehalt an Schutzstoff schon unter das zulässige 1laß gesunken ist.
  • Als Folge der Kornverfeinerung und Verineidung von Haarrissen wird eine überraschende Verbesserung der mechanischen Eigenschaften erzielt. Zur Beleuchtung dieses Fortschrittes mögen die nachfolgend wiedergegebenen Ergebnisse von Versuchen dienen, bei denen die Festigkeitseigenschaften von Zerreißstäben, die in feuchte Sandformen mit einem Zusatz von 5°/o Schwefel gegossen wurden, mit denen von Stäben verglichen werden, welche in kohlenwasserstoffölgebundenen Sinterinagnesitformen und gleichartigen Chromitformen mit einem Zusatz von 2 °/o Ammoniumfluorid aus der gleichen Schipelze unter gleichen Bedingungen hergestellt worden sind. Ammoniumfluorid, das bei der Gießtemperatur große Mengen von Gasen abgibt, also durchaus nicht zu den bevorzugten Schutzstoffen im Sinne der Erfindung gehört, wurde bei diesen Vergleichsversuchen gewählt, um die Überlegenheit des Verfahrens besonders zu veranschaulichen. Es wurden Zerreißstäbe mit 17, 2o, 22 und 27 mm Durchmesser gegossen und diese auf 16 und 18 mm abgedreht. F ist die Festigkeit in l@g/mm=, I) die Dehnung in Prozenten.
    E s zeigt sich, daß die in Sintermagnesitforinen gegossenen Stäbe die höchsten mechanisclicn Werte aufweisen, denen die Werte der in C hromit gegossenen Stäbe ziemlich nahekonimen, während den in grüne Sandformen gegossenen Stäben wesentlich geringere Festigkeits- und Dehnungszahlen entsprechen. Dabei ergibt sich noch der nicht geringe Vorteil gießereitechnischer Natur, daß beim Verfahren gemäß der Erfindung die angegebenen Ergebnisse mit sehr kleinen Steigern erzielt werden; mit grünem Sand werden selbst bei einer Vergrößerung der auf die Köpfe der Zerreißstäbe aufgesetzten Steiger um 5o°/0 die erfindungsgemäß erzielten Werte nicht erreicht.
  • Mit dein durch die Zusammenwirkung der Teilmaßnahmen des Verfahrens zustande kominenden Fortschritt geht einher, daß auch die Übelstände vermieden sind, die bei Sandformen aus dem hohen Kieselsäuregehalt des Sandes entspringen. Insbesondere Magnesium und Magnesiuinlegierungen sind gegen die Kieselsäure des Sandes chemisch nicht indifferent. Da es sich im Gießereibetrieb nicht mit völliger Sidierheit vermeiden läßt, daß an Steigern und Eingüssen Formsand haftenbleibt, so gelangt beim Wiedereinschmelzen der Steiger und Eingüsse aus diesem Formsand Kieselsäure in das Metall, wodurch es zur Bildung von Siliciden 'kommt, die das Metall schädlich beeinflussen. Auch diese Nachteile, die der Beachtung bisher entgangen sind, indem z. B. zur Herstellung von Formen für den hlagnesiumguß Formsand mit hohem Kieselsäuregehalt bevorzugt worden ist (vgl. Irresberger, Gießerei-Zeitung, XIX, 1922, S. 6,)o, DRP. 567 823, S. i, Zeile 56), sind durch die Wahl der angegebenen kieselsäurefreien oder kieselsäurearmen Formstoffe beseitigt.
  • Unter den Schutzstoffen, die zufolge vermiedener oder verminderter Gasentwicklung für das Verfahren vorzugsweise in Betracht .kommen, haben sich als besonders geeignet solche erwiesen, die durch Abspaltung von gasförmigen Fluorverbindungen mit dem zu gießenden Metall Fluoride bilden, so daß sie also gegen das Metall keineswegs indifferent sind. Hierfür kommen in erster Linie die Metallfluorsilicate in Betracht und unter diesen insbesondere das Natrium- und Magnesiumsilicofluorid, die sich bei der Erhitzung teilweise in Metallfluorid und Siliciumtetrafluorid spalten. Dieses letztere wirkt z. B. auf Magnesium unter Bildung eines hauchdünnen Überzuges von Magnesiumfluorid ein. Ein Zusatz von 3'[" Natriumsilicofluorid zu kohlenwasserstoffölgebundenen M.agnesitformen ergibt einen vollkommen sicheren Schutz. Eine noch bessere Schutzwirkung erhält man beim Zusatz von Magnesiumsilicofluorid zum Formstoff, von welchem Salz schon 1°/o genügt, um ohne jede zusätzliche Maßnahme vollkommen einwandfreie Gußstücke zu erzielen. Auch die Fluoborate sind für das Verfahren als Schutzstoffe tauglich; sie sind jedoch wesentlich teurer als die Metallfluorsilicate. Die besondere Wirkung solcher das Magnesium angreifender Schutzstoffe, durch die ein Gaspolster nicht erzeugt wird, beruht auf der Vergrößerung der Oberflächenspannung des schmelzflüssigen Metalls. So fließt beispielsweise Magnesium in Berührung mit Formwänden, welche die angegebenen Schutzstoffe enthalten oder abgeben, ganz anders als in Berührung mit anderen Formwänden. Während sich sonst beim Gießen ein Strahl bildet, der sich nach Art des Wassers mit gekräuselter Oberfläche fortbewegt und daher die lebhafte Neigung zeigt, schwarz zu werden und zu brennen, nimmt die Oberfläche des Gußstrahles in Berührung mit solchen Formen eine Beschaffenheit an, die sieh am besten durch den Vergleich mit der glatten Oberfläche einer Quecksilberkuppe veranschaulichen läßt. Hierdurch ist die Neigung des Magnesiums zur Bildung von Verbindungen mit Sauerstoff und Stickstoff und zur Entzündung aufgehoben. Diese veränderte Art des Fließens, die also ganz sinnfällige Vorteile mit sich bringt, läßt sich gerade nur mit Schutzstoffen erzielen, die mit dem f\Iagnesium in Reaktion treten.
  • Um die Überführung der trockenen Formstoffe mit dem nichtwässerigen Plastifizierungsmittel zu erleichtern und gleichzeitig einen höheren Grad von Plastizität zu erreichen, kann man andere kieselsäurearme Formmaterialien bekannter Art mitverwenden, die befähigt sind, gewissermaßen als Bindemittel für den Hauptformstoff zu dienen. Es können Zusätze anorganischer Art, wie Ton, Bauxit, mit gleichem Vorteil verwendet werden wie solche organischer Art, wie Kohlepulv er oder Graphit. In jedem Fall muß aber der Anteil an kieselsäurearmem Formstoff mit guter Wärmeleitfähigkeit überwiegen, vorzugsweise soll er nicht unter 9o°/0 liegen.
  • Durch Zusammensetzung des Hauptformstoffes oder der Zusatzstoffe oder beider aus gröberen und feineren Anteilen kann die Plastifizierung des Formstoffes weiterhin geregelt werden. Eine solche Zusammensetzung des Formstoffes bietet außerdem die Möglich-]zeit, die Beschaffenheit der Formen den Erfordernissen des Gusses anzupassen. Im Grenzfall wird der Formstoff aus grob dispersen Anteilen und Anteilen von kolloidem Dispersitätsgrad zusammengesetzt. In dieser Weise kann der Zusatz fremder Stoffe zu dem Wärme gut leitenden Formstoff ganz vermieden werden, indem man an Stelle fester Stoffe von anderer Art zur Erhöhung der Bildsamkeit Gemische verwendet, die einen kleineren oder größeren Anteil dieses Formstoffes in kolloidem Zustande, und zwar zweckmäßig in Form eines geeigneten Organosols, enthalten. Ausführungsbeispiele: i. Sintermagnesit der ungefähren Zusammensetzung 85 bis 90°/o Mg 0, 3 bis 5°/o Kieselsäure, 3 bis d.°/, Eisenoxyd, i °/o Aluminiumoxyd, i bis 3°/o Calciumoxyd wird in einer Korngröße von o bis o,5 mm mit d.°/, Ton und 10/" Steinkohle von ungefähr gleicher Körnung gemischt und mit Hilfe eines asphaltischen Erdöles oder eines künstlichen Gemisches von Kolilenwasserstofföl,en mit Bitumen in der Menge von etwa 3 °/,, des Ganzen bildsam gemacht, wobei dein Gemisch als Schutzstoff entweder 3 % Natriumsilicofluorid oder i % Magnesiumsilicofluorid zugesetzt wird. Die Form wird aus dieser Masse in der üblichen Weise hergestellt und ihre Oberfläche, beispielsweise mit einer alkoholischen Suspension von \Tatriuinsilicoflnoricl oder Magnesiumsilicofluorid in Spiritus oder mit Graphit, geschlichtet oder mit einem dieser Schutzstoffe bestäubt. Das Gießen vollzieht sich bei den üblichen Temperaturen.
  • 2. An Stelle von Sintermagnesit wird als Hauptformstoff in dem im Beispiel i angegebenen Gemisch C'hromit der ungefähren Zusammensetzung d.o bis 5o% Chromoxyd, 14 °/" Eisenoxyd, i4'/, Aluminiumoxyd, id °/o Nlagnesiumoxyd, 7°/o Kieselsäure in gleicher Körnung verwendet. Im übrigen bleibt die Vorschrift des ersten Beispiels unverändert.
  • Es ist bekannt, Formmassen zum Gießen von Flußstahl oder Flußeisen aus einem Gemenge eines an gebundener und freier Kieselsäure sehr armen basischen Stoffes mit Bindemitteln herzustellen. Insbesondere ist gebrannter Magnesit als geeigneter Formstoff empfohlen worden. Als Formstoff für den Eisen- oder Stahlguß ist die Magnesia kieselsäurehaltigen Formmassen durch ihre größere Feuerfestigkeit überlegen, indem sie, im Gegensatz zu den Silicaten des Sandes, bei den Gießtemperaturen des Flußeisens oder -stahls nicht schmilzt und daher keine leichtflüssigen Schlacken bildet. Es soll also beim Stahlguß durch die Verwendung von Magnesit als Hauptformstoff die Bildung von leichtflüssigen Silicatschlacken vermieden werden. Hingegen vollzieht sich das Gießen von Leichtmetallen bei Temperaturen, die weit unter dem Schmelzpunkt der Silicate des Sandes liegen. Die Anforderungen an die Beschaffenheit des Formstoffes sind daher in wesentlicher Hinsicht verschieden. Die <furch die vorliegende Erfindung erzielte Verbesserung der mechanischen Eigenschaften bei Leichtmetallen konnte aus der Anwendung von Magnesia als Formmasse für Stahlguß um so weniger abgeleitet werden, als, wie schon erwähnt wurde, Sand mit hohem Kieselsäure-Behalt bis in die jüngste Zeit als Formmasse für den Guß von leicht oxvdierbaren Metallen, wie Magnesium, bevorzugt worden ist.
  • Auch Schlichten für Metallformen sind vorbeschrieben, die aus einer Suspension von M-0, Kreide, Talkum, Infusorienerde oder anderen inagnesiumreichen Stoffen in einer Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, bestehen. Schließlich ist in Verbindung mit verlorenen Formen vorgeschlagen worden, %Iagnesium- Oxyd für jene Teile der Form zu verwenden, mit denen das geschmolzene Metall in Berührung kommt, während der Hauptteil der Form aus Kohle und Speckstein bestehen soll, alstr aus Stoffen, die im Vergleich zu Magnesiufnoxyd als Isolatoren anzusehen sind. Audh durch diese Vorschläge ist nicht nahegelegt gewesen, verlorene Formen aus Magnesium= Oxyd als Hauptformstoff herzustellen, um durch Ausnutzung der guten Wärmeleitfähig-]zeit dieses Formstoffes besonders hochwertige Gußstücke zu erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Formmasse zum Gießen von Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen, die aus trockenem Formstoff, z. B. Magnesiumoxyd, mit einem nichtwäßrigen flüssigen Bindemittel, wie Kohlenwasserstoffölen, besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens zu go% aus Magnesiumoxyd oder gebranntem Magnesit, Chromoxyd oder Chromit bestehenden Masse Schutzstoffe zugesetzt sind, die in Berührung mit dem geschmolzenen Metall nur eine geringe Menge von Gasen entwickeln oder nahezu unzersetzt bleiben, insbesondere solche, die bei der Gießtemperatur mit dem zu vergießenden Metall Fluoride bilden. :2. Masse nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein Gemisch von grob und kolloidal verteilten Anteilen.
DEO21865D 1935-05-31 1935-06-09 Formmasse zum Giessen von Leichtmetallen Expired DE665581C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE939529C (de) * 1941-03-12 1956-02-23 Johannes Croning Verfahren zur Herstellung von Formen oder Kernen
DE1076333B (de) * 1952-07-23 1960-02-25 Gen Motors Corp Verfahren zum Giessen von hochtemperaturbestaendigen, Aluminium und Titan enthaltenden Nickellegierungen

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