CH188084A - Verfahren zur Herstellung verlorener Formen für den Guss von Leichtmetallen und ihren Legierungen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung verlorener Formen für den Guss von Leichtmetallen und ihren Legierungen.

Info

Publication number
CH188084A
CH188084A CH188084DA CH188084A CH 188084 A CH188084 A CH 188084A CH 188084D A CH188084D A CH 188084DA CH 188084 A CH188084 A CH 188084A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
silica
low
sep
metal oxides
molding material
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Aktiengesellschaft Oe Magnesit
Original Assignee
Oesterr Amerikan Magnesit
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Oesterr Amerikan Magnesit filed Critical Oesterr Amerikan Magnesit
Publication of CH188084A publication Critical patent/CH188084A/de

Links

Landscapes

  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description


  Verfahren zur Herstellung verlorener Formen für den     Gnss    von     Leiehtmetallen     und ihren Legierungen.    Gegenstand der Erfindung ist ein Ver  fahren zur Herstellung verlorener Formen  für den Guss von Leichtmetallen, insbeson  dere von Magnesium und Aluminium und  ihren Legierungen.  



  Soweit verlorene Formen in Betracht  kommen, werden zum Giessen von Leicht  metallen und     Leichtmetallegierungen    im all  gemeinen Sandformen verwendet.     Hierbei     entstehen jedoch durch die Gegenwart von  Wasser erhebliche     Schwierigkeiten,    indem  insbesondere Magnesium und hochprozentige       Magnesiumlegierungen    in geschmolzenem     Zu-          Eand    mit Wasser oder Wasserdampf explo  sionsartig reagieren. Zur     Überwindung    dieser  Schwierigkeiten hat die einschlägige Technik  zwei nebeneinander laufende Wege einge  schlagen.  



  Es wurde zunächst auf ein Mittel zurück  gegriffen, das in der allgemeinen     Giesserei-          r-,    schon seit langem benutzt wurde  (vergleiche zum Beispiel U. S. A. Patent-         schrift    Nr. 198.852 vom Jahre 1878), um  das Arbeiten mit getrockneten Sandformen,  das teuer ist und fortlaufend gute Ergeb  nisse doch nicht sicher verbürgt, zu vermei  den, nämlich auf die Verwendung von nicht  wässerigen Flüssigkeiten,     insbesondere    Koh  lenwasserstoffölen, zum     Bildsammachen    des  Sandes.

   Ein Vorschlag dieser Art findet sich  in der amerikanischen Patentschrift Nummer       1,363,384        (Bakken),    wo die Verwendung  solcher Bindemittel in     Verbindung    mit ge  trocknetem Formsand, insbesondere auch für  das Giessen von Magnesium beschrieben ist.  Ein Verfahren gleicher Art ist Gegenstand  des deutschen Patentes Nr. 376,789, in dessen  Beschreibung verschiedene Formstoffe neben  einander erwähnt sind, und zwar Sand,       Kohlepulver,    gebrannte Magnesia,     garbo-          rund,    wasserfreie Tonerde,     Schamottemehl     und dergleichen.  



  Im Gegensatz zu diesen Versuchen, die  die     technische    Entwicklung nicht beeinflusst      haben, ist durch den Zusatz bestimmter       Schutzstoffe    zum Formsand ein Verfahren  geschaffen worden, das für den Magnesium  guss erhebliche technische Bedeutung erlangt  hat.

   Diese     Arbeitsweise    nahm ihren Ausgang  von Vorkehrungen zur Verbesserung getrock  neter     Sandformen.    Da auch bei Verwendung  dieser teuren Formen an den     Gussstücken     nicht selten Brandstellen auftraten,     wurde     der Vorschlag gemacht, auf die getrocknete  Sandform als Schlichte Stoffe aufzubringen,  die das     gemeinsame    Kennzeichen haben, dass  sie in Berührung mit dem geschmolzenen Me  tall Gase oder Dämpfe abgeben, welche  weder selbst noch in Form ihrer Oxydations  produkte mit dem     Magnesium    reagieren       (DRP    368906).

   Auch dieses Verfahren hat  die Technik nicht wesentlich bereichert, son  dern nur     mittelbar    beeinflusst, indem sich  hernach herausstellte, dass Stoffe dieser Art  auch geeignet sind, die viel einfachere, aber  bis dahin unausführbare Arbeitsweise des       Vergiessens    von Magnesium in feuchte Sand  formen zu ermöglichen. In der deutschen Pa  tentschrift Nr. 384137, in der dieses Verfah  ren beschrieben ist, sind als Beispiele derar  tiger Schutzstoffe elementarer Schwefel, Bi  karbonate,     Oxalate,    Borsäure genannt, zu  welchen Stoffen später noch Harnstoff hin  zugekommen ist. In der Folge sind verschie  dene Klassen von Schutzstoffen zu gleichem  Zweck mit Erfolg verwendet werden.

   Als  Beispiele sind sind zu nennen:     Ammoniumsalze     im     allgemeinen,        Ammoniumfluorid,        Ammo-          niumbifluorid    oder Salze, die     Ammonium-          fluorid    in komplexer Form gebunden enthal  ten, oder Mischungen von     Ammoniumfluorid     oder von solchen komplexen Salzen mit Stof  fen saurer Natur,     Borfluorwasserstoffsäure     oder     flüchtige    Salze dieser Säure,     Metallsili-          kofluoride,

      wie Natrium- oder     Magnesium-          silikofluorid    und     Metallfluoride.     



  Diesem Verfahren zum Giessen von Mag  nesium in     grüne    Sandformen, das durch das       Hinzukommen    der von verschiedenen Sei  ten als brauchbar erkannten weiteren Schutz  stoffe wesentlich verbessert worden ist, haftet  jedoch ein     schwerwiegender    Nachteil an. Die    Wärmeleitfähigkeit des Formsandes ist zum  Schaden der fein kristallinen     Struktur    und  der damit zusammenhängenden mechanischen  Eigenschaften der     Gussstücke    schon von     Haiis     aus gering.

   Werden     nun@verdampfende    Zusatz  stoffe, die beim Giessen des     Metalles    Gas  polster zwischen die     Gussform    und das     Guss-          stück    legen, dem Sand zugemischt oder als  Schlichte auf die Oberfläche der Sandform  aufgebracht, so     wird    dadurch die Abkühlung  der     Gussstücke    derart verzögert, dass diese  an stärkeren Stellen ein     grobkristallines    Ge  füge aufweisen, und dass an Übergangsstellen  von dickeren zu dünneren Querschnitten  Haarrisse auftreten. Beide Erscheinungen be  einflussen die mechanischen Eigenschaften  der Erzeugnisse sehr ungünstig.

   Die bekann  ten Hilfsmittel, über die die     Gusstechnik    zur  Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit verfügt  (Einverleibung von fein verteilten, die  Wärme gut leitenden Zusätzen in die Form  stoffe, Verwendung von Formen mit Ab  schreckplatten), steigern nicht nur die Kosten.  sondern führen auch nicht mit Sicherheit zur  regelmässigen Erzielung völlig befriedigender       Ergebnisse.    So besteht insbesondere beim  Giessen in Formen mit     Abschreckplatten    die  Gefahr, dass sich durch Kondensation von  Wasserdampf auf diesen Platten am     Guss-          stück    Brandstellen und     Gussblasen    bilden.  



  Das Verfahren gemäss der Erfindung zur  Herstellung von verlorenen Formen für den  Guss von Leichtmetallen und ihren Legie  rungen besteht nun darin, dass man in Ver  bindung mit Schutzstoffen, die das Giessen  in Formen aus wasserhaltigem Formsand er  möglichen, trockene kieselsäurearme Metall  oxyde als     Hauptformstoff    verwendet, wobei  diese Stoffe mit Hilfe von Kohlenwasser  stoffölen in den     bildsamen    Zustand überge  führt werden.

   Als den     Hauptformstoff    bil  dende Metalloxyde kommen sowohl die reinen  Oxyde als auch     oxydisohe    Erze und Hütten  erzeugnisse, zum Beispiel     Magnesiumoxyd     oder     gebrannter        hlagnesit,    Chromoxyd oder       Chromit,    Bauxit,     Puddelschlacke    und der  gleichen, somit auch alle Mineralien oder       ogydischen    Erze und metallurgischen Neben-      Produkte in Betracht, die arm an Kieselsäure  sind und Metalloxyde als wesentliche Be  standteile enthalten.

   Metalloxyde der ange  gebenen Art haben eine wesentlich grössere  Wärmeleitfähigkeit als Quarzsand; so ist  zum Beispiel die Wärmeleitfähigkeit der  Magnesia doppelt so gross als die des Sandes.  Ferner ist auch die auf die Raumeinheit be  zogene spezifische Wärme dieser Oxyde be-         trächtlich    höher als die des Quarzsandes.

   Die  nachfolgende Zahlentafel, in der     A.    die       Wärmeleitfähigkeit,    c die spezifische Wärme,  7 das Raumgewicht und<I>c</I>     #   <I>y</I> die spezifische  Wärme, auf die Raumeinheit bezogen, be  deuten, zeigt die     Wärmeübergangszahlen    von  Quarzsand,     Sintermagnesit    und     Chromit    in  Form gekörnter Pulver, die eine Minute     ge-          r        üttelt    worden sind.

    
EMI0003.0011     
  
    Material <SEP> <U>Kcal</U> <SEP> _ <SEP> <U>Kcal</U> <SEP> _ <SEP> kg <SEP> _ <SEP> <U>Kcal</U>
<tb>  <B>3000</B> <SEP> h.m. <SEP>   <SEP> C <SEP> 0-4000 <SEP> kg <SEP> # <SEP>   <SEP> C <SEP> r <SEP> dm3 <SEP> <I>c <SEP> r</I> <SEP> dm3 <SEP> # <SEP> 0 <SEP> C
<tb>  Quarzsand <SEP> 0,32 <SEP> 0,210 <SEP> 1,47 <SEP> 0,309
<tb>  Sintermagnesit <SEP> 0,68 <SEP> 0,275 <SEP> 2,54 <SEP> 0,698
<tb>  Chromit <SEP> 0,46 <SEP> 0,22 <SEP> 2,56 <SEP> 0,563       Dank dieser beträchtlichen Überlegenheit  der angegebenen Formstoffe in bezug auf  die W     ärmeübergangseigenschaften    wird den       Gussstücken    die Wärme so schnell entzogen,  dass die mit der Verwendung von Schutz  stoffen unvermeidlich verknüpfte Verzöge  rung der Abkühlung sich nicht schädlich  auswirken kann.

   Hierzu kommt, dass zufolge  der Verwendung von trockenen Formstoffen  i Verbindung mit den nichtwässerigen     Pla-          D,        t'          stizierungsmitteln,    also durch den praktisch  vollkommenen Ausschluss von Wasser, mit  besonderem Vorteil     Schutzstof    f e gewählt wer  den können, die in Berührung mit dem ge  schmolzenen Metall nur eine geringe Menge  von Gasen und Dämpfen entwickeln oder  nahezu     unzersetzt    bleiben, so dass die wesent  lich kräftigere Abschreckwirkung des Form  materials trotz der Gegenwart der Schutz  stoffe fast ungeschwächt zur Geltung kommt.  Die Möglichkeit, mit solchen Schutzstoffen  auszukommen, ist auch in anderer Hinsicht  wertvoll.

   Die Verarmung des Formmaterials  an Schutzstoff, die mit der reichlichen Ent  wicklung von Gasen und Dämpfen unver  meidlich verbunden ist, bedeutet nicht nur  eine Verteuerung durch den Mehrverbrauch  an Zusatzmitteln, sondern bringt auch eine  unliebsame Unsicherheit mit sich, indem beim  Giessen     Ausschussstücke    mit Brandstellen    <B>USW.</B> entstehen können, weil der Gehalt an       Schutzstoff    schon unter das zulässige Mass       gesunken    ist.  



  Als Folge der Kornverfeinerung     und    Ver  meidung von Haarrissen wird     eine    überra  schende Verbesserung der mechanischen  Eigenschaften erzielt. Zur Beleuchtung dieses  Fortschrittes mögen die nachfolgend wieder  gegebenen     Ergebnisse    von Versuchen dienen,  bei denen die Festigkeitseigenschaften von  Zerreissstäben, die in feuchte Sandformen mit  einem Zusatz von 5 % Schwefel gegossen       wurden,    mit denen von     Stäben    verglichen  werden,

   welche in     kohlenwasserstoffölgebun-          denen        Sintermagnesitformen    und gleicharti  gen     Chromitformen    mit einem Zusatz von       .\2    %     Ammoniumfluorid    aus der gleichen  Schmelze unter gleichen Bedingungen herge  stellt worden     sind.        Ammoniumfluorid,    das  bei der Giesstemperatur grosse Mengen von  Gasen     abgibt,    also durchaus nicht zu den  bevorzugten Schutzstoffen im oben erwähn  ten Sinne gehört, wurde bei diesen Ver  gleichsversuchen gewählt, um die Überlegen  heit des Verfahrens besonders zu veranschau  lichen.

   Es wurden Zerreissstäbe mit 17, 20,  22 und 27 mm Durchmesser gegossen und  diese auf 16     und    18 mm abgedreht. F ist die  Festigkeit in     Kilogramm/mm        s,    D die Deh  nung in Prozenten.    
EMI0004.0001     
  
    Querschnitte <SEP> der <SEP> Gussstäbe <SEP> 17 <SEP> mm <SEP> 20 <SEP> mm <SEP> 22 <SEP> mm <SEP> 27 <SEP> mm
<tb>  F <SEP> D <SEP> F <SEP> I <SEP> D <SEP> F <SEP> D <SEP> F <SEP> <B>#</B> <SEP> D
<tb>  Quarzsand <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 16,4 <SEP> 6,2 <SEP> 15,7 <SEP> 5,8 <SEP> 15,1 <SEP> 5,1 <SEP> 13,7 <SEP> 4,5
<tb>  Sic)termagnesit <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 19,9 <SEP> 9,5 <SEP> 18,3 <SEP> 7,8 <SEP> 17,3 <SEP> 7,0 <SEP> 15,8 <SEP> 5,8
<tb>  Chromit <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> .

   <SEP> 1.9,2 <SEP> 8,6       Es zeigt sich, dass die in     Sintermagnesitfor-          men    gegossenen     Stäbe    die höchsten mecha  nischen Werte aufweisen, denen die Werte  der in     Chromit    gegossenen Stäbe ziemlich  nahekommen, während den in grüne Sand  formen gegossenen Stäben wesentlich gerin  gere     Festigkeits-    und     Dehnungszahlen    ent  sprechen.

   Dabei ergibt sich noch der nicht  geringe Vorteil     giessereitechnischer    Natur,  dass beim Verfahren gemäss der Erfindung  die angegebenen Ergebnisse mit sehr kleinen  Steigern erzielt werden; mit grünem Sand  werden selbst bei einer Vergrösserung der  auf die Köpfe der Zerreissstäbe aufgesetzten  Steiger um<B>50%</B> die erfindungsgemäss erziel  ten Werte nicht erreicht.  



       Mit    dem durch die Zusammenwirkung der  Teilmassnahmen des Verfahrens     zustandekom-          menden    Fortschritt geht einher, dass auch die  Übelstände vermieden sind, die bei Sandfor  men aus dem hohen Kieselsäuregehalt des       Sandes    entspringen. Insbesondere Magnesium  und     Magnesiumlegierungen    sind gegen die  Kieselsäure des Sandes chemisch nicht indif  ferent.

   Da es sich im     Giessereibetrieb    nicht  mit völliger Sicherheit vermeiden lässt, dass  an Steigern und Eingüssen Formsand haften  bleibt, so gelangt beim     Wiedereinschmelzen     der Steiger und Eingüsse aus diesem Form  sand Kieselsäure in das Metall, wodurch es  zur Bildung von     Siliziden    kommt, die das  Metall schädlich beeinflussen.

   Auch diese  Nachteile, die der Beachtung bisher ent  gangen sind, indem zum Beispiel zur Her  stellung von Formen für den     Magnesiumguss          Formsand    mit hohem Kieselsäuregehalt be  vorzugt worden ist (vergleiche     Irresberger,          Giesserei-Zeitung,        XIX,    1922, Seite 600;       DRP"        56'l    823, Seite 1, Zeile 56), sind durch    die Wahl der     angegebenen    kieselsäurefreien  oder kieselsäurearmen Formstoffe     beseitigt.     



  Unter den Schutzstoffen, die zufolge ver  miedener oder verminderter Gasentwicklung  für das Verfahren vorzugsweise in Betracht  kommen, haben sich als     besonders    geeignet  solche erwiesen, die durch Abspaltung von  gasförmigen     Fluorverbindungen    mit dem zu  giessenden Metall     Fluoride    bilden, so dass sie  also gegen das Metall keineswegs     indifferent     sind.

   Hierfür kommen in erster Linie die     Me-          tallsilikofluoride    in Betracht und unter die  sen insbesondere das Natrium- und Mag  nesiumsilikafluorid, die sich bei der Erhit  zung teilweise in     Metallfluorid    und     Sili-          ziumtetrafluoridspalten.    Dieses letztere wirkt  zum Beispiel auf Magnesium unter Bildung  eines hauchdünnen Überzuges von     Magne-          siumfluorid    ein.

   Ein Zusatz von 3 %     Na-          triumsilikofluorid    zu     kohlenwasserstoffölge-          bundenen        Magnesitformen    ergibt einen voll  kommen sicheren Schutz. Eine noch bessere  Schutzwirkung erhält man beim Zusatz von       1lagnesiumsilikofluorid    zum Formstoff, von  welchem Salz schon 1 % genügt, um ohne jede  zusätzliche Massnahme vollkommen einwand  freie     Gussstücke    zu erzielen.

   Auch die     Bor-          fluoride    sind für das Verfahren als Schutz  stoffe tauglich; sie sind jedoch wesentlich  teurer als die     Metallsilikofluoride.    Die be  sondere Wirkung solcher das Magnesium an  greifender Schutzstoffe, durch die     ein    Gas  polster nicht erzeugt wird, beruht auf der  Vergrösserung der Oberflächenspannung des  schmelzflüssigen     Metalles.    So fliesst beispiels  weise Magnesium in Berührung mit Form  wänden, welche die angegebenen Schutzstoffe  enthalten oder abgeben, ganz anders als in  Berührung mit andern Formwänden.

   Wäh-      send sich sonst beim Giessen ein Strahl bildet,  der sich nach Art des Wassers mit gekräusel  ter Oberfläche fortbewegt und daher die leb  hafte Neigung zeigt, schwarz zu werden und  zu brennen, nimmt die Oberfläche des     Guss-          strahls    in Berührung mit solchen Formen  eine Beschaffenheit an, die sich am besten  durch den Vergleich mit der glatten Ober  fläche einer Quecksilberkuppe veranschau  lichen lässt. Hierdurch ist die Neigung des       Magnesiums    zur Bildung von Verbindungen  mit Sauerstoff und Stickstoff und zur Ent  zündung aufgehoben.

   Diese veränderte Art  des     Fliessens.    die also ganz sinnfällige Vor  teile mit sich     bringt,    lässt sich gerade nur mit  Schutzstoffen erzielen, die mit dem Magne  sium in Reaktion treten. Besonders vorteil  haft ist die Anwendung solcher Schutzstoffe,  welche auf dem vergossenen Metall einen  korrosionsbeständigen Überzug bilden. Diese  Eigenschaft kommt allen oben aufgezähl  ten Schutzstoffen zu.  



       LTm    die Mischung der trockenen Form  stoffe mit dem nichtwässerigen     Plastizie-          rungsmittel    zu erleichtern, und gleichzeitig  einen höheren Grad von Plastizität zu errei  chen, kann man andere kieselsäurearme Form  materialien bekannter Art     mitverwenden,    die  befähigt sind, gewissermassen als Bindemittel  für den     Hauptformstoff    zu dienen. Es kön  nen Zusätze anorganischer Art, wie Ton,  Bauxit, mit gleichem Vorteil verwendet wer  den wie solche organischer Art, wie Kohlen  pulver oder Graphit. In jedem Fall muss aber  der Anteil an kieselsäurearmen Metalloxyd  überwiegen, vorzugsweise soll er nicht unter  90 % liegen.  



  Durch Zusammensetzung des     Hauptform-          materials    oder der Zusatzmaterialien oder       beider    aus gröberen und     feineren    Anteilen  kann die     Plastizierung    des Formmaterials  weiterhin geregelt werden. Eine solche Zu  sammensetzung des Formmaterials bietet  ausserdem die Möglichkeit, die Beschaffen  heit der Formen den Erfordernissen des Gus  ses anzupassen.

   Im Grenzfall wird das Form  material aus     grobdispersen    Anteilen und An  teilen von kolloidem     Dispersitätsgrad    zu-         sammengesetzt.    In dieser Weise kann der Zu  satz fremder Materialien zu dem Wärme gut  leitenden Formstoff ganz vermieden werden,  indem man an Stelle fester Stoffe von ande  rer Art zur Erhöhung der     Bildsamkeit    Ge  mische verwendet, die einen kleineren oder  grösseren Anteil dieses Formstoffes in kolloi  dem Zustande, und zwar zweckmässig in  Form eines geeigneten     Organosols,    enthalten.

    <I>Beispiel 1:</I>       Sintermagnesit    der ungefähren Zusam  mensetzung     85-90%        Mg0,        3-5%    Kiesel  säure, 3-4 % Eisenoxyd, 1 %     Aluminium-          oxyd,    1-3 %     galziumogyd    wird in einer  Korngrösse von 0-0,5 mm mit 4 % Ton und  1 % Steinkohle von ungefähr gleicher Kör  nung gemischt und mit Hilfe eines     asphal-          tischen    Erdöls oder eines künstlichen Ge  misches von Kohlenwasserstoffölen mit Bitu  men in der     Menge    von     etwa    3 % des Ganzen  bildsam gemacht,

   wobei dem Gemisch als  Schutzstoff entweder 3 %     Natrium-Siliko-          fluorid    oder 1 %     Magnesium-Silikofluorid     zugesetzt     wird.    Die Form wird aus die  ser Masse in der üblichen Weise herge  stellt und ihre Oberfläche beispielsweise  mit einer alkoholischen Suspension von     Na-          trium-Silikofluorid    oder     Magnesium-Siliko-          f        luorid    in Spiritus oder mit Graphit, ge  schlichtet oder mit einem dieser Schutzstoffe  bestäubt. Das Giessen vollzieht sich bei den  üblichen Temperaturen.  



  <I>Beispiel 2:</I>  An Stelle von     Sintermagnesit    wird als       Hauptformstoff    in dem im Beispiel 1 ange  gebenen Gemisch     Chromit    der ungefähren  Zusammensetzung 40 - 50 % Chromoxyd,  14 % Eisenoxyd, 14 % Aluminiumoxyd, 14       Magnesiumoxyd,    7 % Kieselsäure in gleicher  Körnung verwendet. Im übrigen bleibt die  Vorschrift des ersten Beispiels     unverändert.     



  Es ist bekannt, Formmassen zum Giessen  von     Flussstahl    oder     Flusseisen    aus einem Ge  menge eines an gebundener und freier Kiesel  säure sehr armen basischen Materials mit       Bindemitteln    herzustellen. Insbesondere ist      gebrannter     Magnesit    als geeignetes Material  empfohlen worden. Als Formstoff für den  Eisen- oder     Stahlguss    ist die Magnesia kiesel  säurehaltigen Formmassen durch ihre grössere       Feuerfestigkeit    überlegen, indem sie, im  Gegensatz zu den Silikaten des Sandes, bei  den Giesstemperaturen des     Flusseisens    oder       -stahls    nicht schmilzt und daher keine leicht  flüssigen Schlacken bildet.

   Es soll also beim       Stahlguss    durch die Verwendung von     Magne-          sit    als     Hauptformstoff    die Bildung von  leichtflüssigen     Silikatschlacken    vermieden  werden. Hingegen vollzieht sich das Giessen  von Leichtmetallen bei Temperaturen, die  weit unter dem Schmelzpunkt der Silikate  des Sandes     liegen.    Die Anforderungen an die  Beschaffenheit des Formstoffes sind daher  in wesentlicher Hinsicht verschieden.

   Die  durch die vorliegende Erfindung erzielte  Verbesserung der mechanischen Eigenschaf  ten bei Leichtmetallen konnte aus der An  wendung von Magnesia als Formmasse für       Stahlguss    um so weniger abgeleitet werden, als,  wie schon erwähnt wurde, Sand mit hohem  Kieselsäuregehalt bis in die jüngste Zeit als  Formmaterial für den Guss von leicht     ogy-          dierbaren    Metallen,     wie    Magnesium, bevor  zugt worden     ist.    .

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von verlorenen Formen für den Guss von Leichtmetallen und ihren Legierungen, dadurch gekennzeichnet, dass man in Verbindung mit Schutzstoffen, die das Giessen in Formen aus wasserhaltigem Formsand ermöglichen, trockene. kieselsäure arme Metalloxyde als Hauptformstoff ver wendet, wobei diese Stoffe mit Hilfe von Kohlenwasserstoffölen in den bildsamen Zu stand übergeführt werden. <B>UNTERANSPRÜCHE:</B> 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Haupt formstoff kieselsäurearme oxydische Erze verwendet werden. 2.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Haupt- Formstoff kieselsäurearme oxydische Hüt tenerzeugnisse verwendet werden. ä. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Haupt formstoff Magnesiumoxyd verwendet wird. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Haupt formstoff gebrannter Magnesit verwendet wird. 5. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Haupt formstoff Chromoxyd verwendet wird. 6. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Haupt formstoff Chromit verwendet wird. 7.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Schutzstoffe verwendet werden, die in Berührung mit dem geschmolzenen Metall nur eine ge ringe Menge von Gasen und Dämpfen entwickeln. B. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Schutzstoffe verwendet werden, die in Berührung mit dem geschmolzenen Metall nahezu Linzer setzt bleiben. 9. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Schutzstoffe verwendet werden, welche auf dem ver gossenen Metall einen korrosionsbestän digen Überzug bilden. 10. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass Schutzstoffe verwendet werden, die bei der Giesstem peratur mit dem zu giessenden Metall Fluoride bilden. 11.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass. als Schutz stoffe Silikofluoride verwendet werden. 12. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Schutz stoff Natrium - Silikofluorid verwendet wird. 18. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Schutz stoff Magnesium-Silikofluorid verwendet wird. 14. Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Schutz stoffe Salze der Borfluorwasserstoffsäure verwendet werden. 15.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man ausser den Schutzstoffen solche Gemische von trockenen kieselsäurearmen Metalloxyden mit andern kieselsäurearmen Formmate rialien verwendet, in welchen der Anteil an Metalloxyden überwiegt. <B>16.</B> Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeich net, dass man Gemische von kieselsäure armen trockenen Metalloxyden mit an dern kieselsäurearmen Formmaterialien anorganischer Art verwendet. 17. Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeich net, dass man Gemische von kieselsäure armen trockenen Metalloxyden mit Ton verwendet. 18. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass man Gemische von kieselsäurearmen trockenen Metalloxyden mit Bauxit ver wendet. 19.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass man Gemische von kieselsäurearmen trockenen Metalloxyden mit Formmate rialien organischer Art verwendet. . 20. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass man Gemische von kieselsäurearmen trockenen Metalloxyden mit Kohlenpul ver verwendet. 21. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass man Gemische von kieselsäurearmen trockenen Metalloxyden mit Graphit ver wendet.
    2 29 - Verfahren gemäss Patentanspruch und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeich net, dass man solche Gemische von trocke nen kieselsäurearmen Metalloxyden mit andern kieselsäurearmen Formmaterialien verwendet, in welchen der Anteil an Me talloxyden 90 % nicht unterschreitet. <B>2 3.</B> Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das Formma terial aus grobdispersen Anteilen und Anteilen von kolloidem Dispersitätsgrad zusammengesetzt ist.
CH188084D 1935-05-31 1936-03-18 Verfahren zur Herstellung verlorener Formen für den Guss von Leichtmetallen und ihren Legierungen. CH188084A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT188084X 1935-05-31

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH188084A true CH188084A (de) 1936-12-15

Family

ID=3664137

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH188084D CH188084A (de) 1935-05-31 1936-03-18 Verfahren zur Herstellung verlorener Formen für den Guss von Leichtmetallen und ihren Legierungen.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH188084A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60315076T3 (de) Kugelgusssand
DE1433934A1 (de) Verfahren zur Formung und Herstellung exothermer Mischungen in der Giessform
DE1289253B (de) Formteile, wie Platten, aus waermeisolierendem Material fuer Blockkopfauskleidungen von Kokillen
DE2744486C3 (de) Amorphe feuerfeste Zusammensetzung
DE1299794B (de) Verfahren zur Herstellung eines Formkoerpers aus exothermer Masse
DE2553420A1 (de) Verfahren zur herstellung einer immersionsduese (eintauchduese) und eines langen spunds zum kontinuierlichen giessen von stahl
DE2414719A1 (de) Verfahren zum giessen von bloecken
DE1458190A1 (de) Auskleidung fuer Giessformen und Verfahren zu deren Herstellung
DE1483628A1 (de) Bodenstopfen fuer Blockformen und Verfahren zu dessen Herstellung
DE1471219B1 (de) Ungebrannte feuerfeste Masse
DE2831505A1 (de) Hitzebestaendiger exothermer waermeisolierender gegenstand
DE69005578T2 (de) Verfahren und zusammensetzung zum auskleiden eines metallurgischen gefässes mittels einer reinigenden auskleidung und auf diese weise hergestellte auskleidung.
CH188084A (de) Verfahren zur Herstellung verlorener Formen für den Guss von Leichtmetallen und ihren Legierungen.
DE2057787A1 (de) Exothermes Lunkerverhuetungsmittel
DE665581C (de) Formmasse zum Giessen von Leichtmetallen
DE2451968A1 (de) Rauchlose exotherme abdeckmasse
AT148182B (de) Verfahren zum Gießen von Leichtmetallen und ihren Legierungen.
DE905194C (de) Aluminothermische Mischung
DE1297820B (de) Verfahren zur Herstellung einer poroesen, waermedaemmenden Auskleidung fuer Blockkoepfe und Speiser
DE1483633C2 (de) Auskleidung für einen Gußformaufsatz
DE1807618A1 (de) Verfahren zur Herstellung von dicht gegossenem,feuerfestem Material
DE2527535A1 (de) Verfahren zur herstellung von gussbloecken aus beruhigtem stahl
DE2450043C2 (de) Verfahren zum Füllen eines Loches in einem Körper aus eisenhaltigem Metall
AT202506B (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Magnesit-Chromformkörper
AT242875B (de) Gießform