DE939330C - Verfahren zum fortschreitenden einseitigen Oberflaechenhaerten - Google Patents

Verfahren zum fortschreitenden einseitigen Oberflaechenhaerten

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DE939330C
DE939330C DED1653D DED0001653D DE939330C DE 939330 C DE939330 C DE 939330C DE D1653 D DED1653 D DE D1653D DE D0001653 D DED0001653 D DE D0001653D DE 939330 C DE939330 C DE 939330C
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DE
Germany
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temperature
workpiece
hardening
heating
progressive
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Expired
Application number
DED1653D
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English (en)
Inventor
Gerhard Dr-Ing Seulen
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Deutsche Edelstahlwerke AG
Original Assignee
Deutsche Edelstahlwerke AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/06Surface hardening

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
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  • Heat Treatment Of Articles (AREA)

Description

  • Verfahren zum fortschreitenden einseitigen Oberflächenhärten Zum einseitigen Oberflächenhärten von Werkstücken aus Stahl bedient man sich sowohl des Erhitzens auf elektroinduktivem Wege als auch durch Gasbrenner. Im fortschreitenden Verfahren wird dabei. so vorgegangen, daß die Heizeinrichtung mit einer solchen Geschwindigkeit über die zu härtende Oberfläche bewegt wird, daß unmittelbar hinter der Heizeinrichtung die erforderliche Abschrecktemperatur erreicht ist, worauf das Abschrecken der betreffenden erhitzten Zone erfolgt. Sowohl das Heizen mit Gas als auch auf elektroinduktivem Wege hat sich überall dort bewährt, wo die Härtetiefe nicht zu große Ausmaße annimmt. Sollen indes erhebliche Härtetiefen erreicht werden, wie dies beispielsweise für Schiffspanzer dicker Abmessungen erforderlich ist, so ergeben sich gewisse Schwierigkeiten, weil die Energiezufuhr weder mit Brennern noch mit Induktionsspulen so gestaltet werden kann, daß das Werkstück in der erforderlichen Tiefe auf die notwendige Härtetemperatur gebracht wird. Eine Steigerung der Energiezufuhr ergäbe nicht eine nach größeren Werkstücktiefen fortschreitende Erhöhung der Temperatur, sondern lediglich eine unerwünschte Erhöhung der Temperatur an der Oberfläche, die zu Verbrennungen oder sonstigen Beeinträchtigungen des Werkstoffes führen kann.
  • Gemäß der Erfindung können beim einseitigen Oberflächenhärten im fortschreitenden Verfahren größere Tiefen der Erwärmung und damit größere Einhärtetiefen erreicht werden, wenn außer dem an sich bekannten einseitigen Erwärmen der zu härtenden Fläche auf Härtetemperatur,das Werkstück von der Gegenseite her ebenfalls im fortschreitenden Verfahren auf erhöhte Temperaturen gebracht wird. Es muß darauf geachtet werden, daß die Temperaturerhöhung von der Rückseite her nicht so weit getrieben wird, daß die Anlaßtemperatur überschritten wird, da sonst die Wirkung einer zuvorigen Vergütung des Werkstückes zunichte gemacht wird. Unmittelbar hinter der Heizeinrichtung, die das Erwärmen von zwei Seiten fortschreitend vornimmt, wird das Werkstück beiderseitig abgeschreckt, so daß einerseits die Härtung erfolgt und andererseits verhindert wird, daß der Wärmeinhalt des Werkstückes auf die gehärtete Zone nachträglich eine Anlaßwirkung; ausübt.
  • Die Tatsache, daß mit dem Verfahren gemäß der Erfindung größere Einhärtetiefen erreicht werden können, ist offenbar die Folge des Wärmeflusses von der Gegenseite aus. Im nachfolgenden werden an Hand eines Schaubildes die Verhältnisse in einem Werkstück, das im fortschreitenden Verfahren erhitzt wird, näher erläutert.
  • Auf der Abszisse ist die Werkstückdicke aufgetragen, während auf der Ordinate die Temperaturen aufgetragen sind. Wenn das bisher bekannte Verfahren des einseitigen Erhitzens angewendet wird, so ergibt sich beispielsweise bei einer bestimmten Energiezufuhr ein - Temperaturverlauf im gesamten Werkstückquerschnitt gemäß der Kurve i. Die Kurve ist im wesentlichen eine Exponentialkurve. Auf der Rückseite des Werkstückes wird lediglich die Außentemperatur erreicht, während auf der Vorderseite, von der aus die Wärmezufuhr erfolgt, sich eine Temperatur einstellt, die die Härtetemperatur um einen gewissen Betrag übersteigt. Da unterhalb der Härtetemperatur eine Härtung beim nachfolgenden Abschrecken nicht mehr stattfindet, liegt die Grenze der Einhärtetiefe an der Stelle, an der die Exponentialkurve die Horizontale der erforderlichen Härtetemperatur schneidet. Die Einhärtetiefe beträgt bei Maßnahmen, die zu der Kurve i führen, d1. Eine weitere Steigerung der Energiezufuhr, sei es durch Erhöhung der elektrischen. Energie beim elektroinduktiven Erhitzen oder durch eine verstärkte Gaszufuhr beim Erhitzen mittels Gasbrennern, würde an dem Verlauf der Kurve i vom Schnittpunkt mit der Härtetemperaturlinie an wenig geändert, lediglich im Anfangsteil der Kurve würde eine Versteilung eintreten, da in den Oberflächenschichten eine erhöhte Temperatur erzielt würde. Dies ist um so, mehr der Fall, als beim elektroinduktiven Erhitzen, insbesondere bei der Verwendung. von Spulen, die das Werkstück umschließen, eine Kühlung von der Rückseite des Werkstückes während des Erhitzens vorgenommen wird.
  • Die Kurve 2 stellt den Temperaturverlauf in einem Werkstück dar, das gemäß der Erfindung gleichzeitig von der Rückseite her erwärmt wird. Die Erwärmung von der Rückseite her verläuft nach einer Exponentialkurve, die bei 2, angedeutet ist, so daß auf der Werkstückrückseite eine erhöhte Temperatur T2 erreicht wird. Die auf Grund -beiderseitiger Einwirkung sich ergebende Temperaturstaffelung gemäß Kurve 2 schneidet infolge der Maßnahmen gemäß der Erfindung trotz gleicher Temperatur an der Vorderseite .die Härtetemperatu:rhorizontale erst bei d2, d. h., die erhöhte Temperatur ist bedeutend tiefer in das Werkstück eingedrungen, und beim Abschrecken ergibt sich infolgedessen eine größere Härtetiefe. Wird die Temperatur von der Rückseite her bis zum Punkt T3 gesteigert, so ergibt sich ein Temperaturverlauf im Werkstück nach der Kurve 3, und es ist ersichtlich, daß nach dem Abschrecken eine noch größere Härtetiefe d3 erreicht wird.
  • Bei Benutzung von Spulen, die das Werkstück umfassen, ist diese Wirkung ohne zusätzlichen Energieaufwand zu erreichen, weil die Rückflußleiter an der Unterseite des Werkstückes zur Erhöhung dar Temperatur ausgenutzt werden, können. Bei Benutzung von -Leiterschleifen, bei denen die Rückflußleiter nicht auf der Gegenseite des Werkstückes liegen und bei Anwendung von Brennern ist es erforderlich, für das Beheizen der Rückseite zusätzliche Geräte vorzusehen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ist überall dort anwendbar, wo an der Temperaturverteilung im Werkstück der Wärmefluß im Werkstück mitwirken kann. Dies ist sowohl beim elektrischen -Verfahren als auch bei@n Gaserhitzen der Fall, wenn die Werkstücke selbst hinreichenden Querschnitt besitzen. Die Eindringtiefe der an sich vergleichsweise niedrigen Temperatur, die an der Rückseite des Werkstückes erzeugt wird, kann dadurch beeinflußt werden, daß der Brenner oder Heizleiter auf der Rückseite gegenüber dem Brenner bzw. Heizleiter auf der Vorderseite um einen gewissen Betrag versetzt ist, derart, daß der Beginn der Temperaturerhöhung an der Rückseite früher einsetzt als an der Vorderseite. Dadurch ist der von der Rückseite zugeführten Wärme die Möglichkeit gegeben, auf dem Wege der Wärmeleitung tiefer einzudringen. Aus den Darlegungen in Verbindung mit dem Schaubild ist ersichtlich, daß die Höhe der Temperatur an der Rückseite nicht nui-die Härtetiefe bestimmt, die an der Vorderseite erzielt wird, sondern auch die Breite der Zone beeinflußt, in der zwar die Härtetemperatur noch nicht erreicht, jedoch bereits ein Temperaturzustand herbeigeführt wird, in welchem sich Gefügeänderungen. vollziehen können. Bei Stahl wird auf diese --Weise zwischen. der gehärteten Außenschicht. und- der vergüteten rückseitigen Schicht eine Zone mit Übergangsgefüge erzeugt. Die Höhe der Temperatur an. der Werksitückrückseite beeinflußt mithin auch die Breite dieses Übergangsgefüges. Das -Übergangsgefüge ist beispielsweise für Platten von besonderer Bedeutung.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung ist darin gelegen, daß bei der-Behandlung von Werkstücken mit großer Längserstreckung, wie beispielsweise Platten, der Verzug auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird.
  • Das Verfahren ist auch anwendbar auf andere metallische Werk§tofFe,. . vorausgesetzt, . daß bei. diesen Legierungen das Gefüge auf eine aus Erhitzen und Abschrecken bestehende Wärmebehandlung anspricht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Erreichen großer Einhärtetiefen beim fortschreitenden einseitigen Oberflächenhärten von Werkstücken aus Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem an sich bekannten einseitigen Erwärmen der zu härtenden Fläche auf Härtetemperatur das Werkstück von der Gegenseite ebenfalls fortschreitend auf erhöhte Temperaturen auf wenig unter der Anla,ßtemperatur gebracht und anschließend beiderseitig abgeschreckt wird.
DED1653D 1941-03-26 1941-03-26 Verfahren zum fortschreitenden einseitigen Oberflaechenhaerten Expired DE939330C (de)

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