DE704425C

DE704425C - Verfahren zum elektrischen Erhitzen von unter Waerme zu bearbeitendem Leichtmeltall

Info

Publication number: DE704425C
Application number: DET46749D
Authority: DE
Original assignee: LEIPZIGER LEICHTMETALL WERK RA
Current assignee: LEIPZIGER LEICHTMETALL WERK RA
Priority date: 1936-04-12
Filing date: 1936-04-12
Publication date: 1941-03-31

Description

Verfahren zum elektrischen Erhitzen von unter Wärme zu bearbeitendem Leichtmetall Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum elektrischen Erhitzen von unter Wärme zu bearbeitendem Leichtmetall, insbesondere; Blechen aus Magnesiumlegierungen, bei dem das Werkstück isoliert gelagert ist.
Bei den bekannten Verfahren werden die Metalle und deren Legierungen auf hohe Temperatur gebracht, um sie hämmerbar zu machen. Dabei wird auf elektrischem Wege das Werkstück zwecks Ausgleichung erwärmt.
Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß sowohl das Werkzeug. (Zieh-, Drück- oder Streckstempel) als auch das Werkstück je für sich isoliert gelagert sind, das Werkzeug durch einen niedergespannten Wechselstrom großer Stärke mittels elektrischer Widerstandserhitzung erwärmt und das Werkstück während der Bearbeitung an dem geheizten Werkzeug festgehalten und erhitzt wird.
In weiterer Ausbildung dieses Verfahrens wird an den Stellen geringeren Querschnitts des Werkstückes durch angeklemmte Brücken eine teilweise Ableitung des Stromes durch derart bemessene Parallelstromwege gebildet, daß der überbrückte Teil nur noch durch einen Teilstrom auf die gewünschte Temperatur erhitzt wird.
Es ist bekannt, daß Leichtmetalle, insbesondere die vorerwähnten Leichtmetalle, außerordentlich spröde sind, so daß die Verformung dieses Materials bei gewöhnlicher Temperatur fast unmöglich ist, insbesondere dann, wenn kleinere Krümmungsradien in Frage kommen. Durch eine gewaltsame Verformung werden, nämlich in dein. Material Strukturveränderungen hervorgerufen, die die Festigkeit beträchtlich herabsetzen.
Die Erfindung ermöglicht die Erhitzung von unter Wärme zu bearbeitenden Leichtmetallblechen auf einfachste Weise, wobei eine gleichmäßige und genau abstimaribare Erwärmung ermöglicht wird. Insbesondere wird erreicht, daß derart sprödes Leichtmetall, wie Magnesiumlegierungen, während der Bearbeitung bzw. Verformung derart behandelt werden kann, daß weder ein Verbrennen des Materials eintreten kann, noch eine überhitzung entstehen und daß man anderseits die Temperaturen leicht überwachen und regeln kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei= spiel . zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung schematisch dargestellt.
Die Figur stellt eine Presse zum Strecken von Blechen dar. 8 ist der Streckstempel, der von den. Stützen 9, 1o getragen und z. B. auf hydraulischem Wege von der Presse i i nach oben gedrückt wird. Das zu-streckende Blech i? ist zu beiden Seiten in Haltern 13 eingespannt, gegen welche ihre Sockel i¢ bei i 5 isoliert sind. Die Stromzuführung von der Stromquelle 6 erfolgt an den Stellen 16 und 17 zu den äußeren Enden des Streckstempels, si daß sowohl dieser als auch das auf ihm aufliegende Blech durch die Stromwärme erhitzt wird. Zur Vermeidung eines Nebenschlusses sind die Stützen 9 und io gegen den Stempel 8 isoliert. Ferner kann auch noch bei 18 eine Isolierung vorgesehen sein.
Gleiche oder ähnliche Maßnahmen zur Widerstandserhitzung lassen sich aber auch bei anders geformten Streckstempeln sowie auch bei Zieh- und Drückwerkzeugen anwenden.
An den Stellen geringeren Querschnitts des Werkstückes kann durch angeklemmte Brücken eine teilweise Ableitung des Stromes durch derart bemessene Parallelstromwege gebildet werden, daß der überbrückte Teil nur noch durch den Teilstrom auf die gewünschte Temperatur erhitzt wird. Diese Ilberbrückungsleitung kann beispielsweise durch einen Kupferdraht oder eine Kupferschiene gebildet werden, die einen solchen Widerstand hat, daß die Stelle geringeren Querschnitts des Werkstückes durch den sie noch durchfließenden Strom auf die gleiche Temperatur gebracht wird wie das Werkstück an seinen anderen Stellen mit größerem Querschnitt. Will man beispielsweise die Stelle geringeren Querschnitts überhaupt nicht erhitzen, so kann ein entsprechend großer Querschnitt einer tiberbrückungsleitung Anwendung finden.

Claims

PA'i'IeN'rANSPlt ÜCIIE: 1. Verfahren zum ele',trischen Erhitzen von unter Wärme zu bearbeitendem Leichtmetall, insbesondere Blechen aus Magnesiumlegierungen, bei dem das Werkstück isoliert gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Werkzeug (Zieh-, Drück- oder Streckstempel) als auch das Werkstück je für sich isoliert gelagert sind, das Werkzeug durch einen niedergespannten Wechselstrom großer Stärke mittels elektrischer Widerstandserhitzung er- wärmt und das Werkstück während der Bearbeitung an dem geheizten Werkzeug festgehalten und erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stellen geringeren Querschnitts des Werkstückes durch angeklemmte Brücken eine teilweise Ableitung des Stromes durch derart bemessene Parallelstromwegegebildet wird, daß der überbrückte Teil nur noch durch einen Teilstrom auf die gewünschte Temperatur erhitzt wird.