DE745807C - Verwendung einer Streckziehpresse zum Formstanzen von Blechen - Google Patents

Description

• Verwendung einer Streckziehpresse zum Formstanzen von Blechen Die Verformung von Blechen allgemein und insbesondere von Blechen aus Aluminium- bzw. Magnesiumlegierungen bringt bei kleineren Stückzahlen, sofern diese mit Ziehwerkzeugen unter Ziehpressen hergestellt werden, verhältnismäßig große Werkzeugkosten mit sich, während bei Verwendung von Streckziehpressen mit einem erheblichen Werkstoffabfall zu rechnen ist, weil das Blech an beiden Enden eine Zugabe für das Einspannen erhalten muß.
• Den hohen Werkzeugkosten begegnet man bekannterweise dadurch, daß die Ziehwerkzeuge und Ziehformen aus Leichtmetall, Kunststoffen, Holz mit Stahlarmierung usw. hergestellt werden. Diese Werkzeuge haben jedoch naturgemäß eine begrenzte Lebensdauer und können meistens auch für kleinere Stückzahlen, wenn es sich um größere Teile handelt, kostenmäßig nicht amortisiert werden.
• Für den Fall der Verformung auf der Streckziehpresse ist die Wirtschaftlichkeit gegenüber Handverformung oft durch den verhältnismäßig hohen Abfall in Frage gestellt, ganz abgesehen davon, daß z. B. Bleche aus Magnesiumlegierungen in kaltem Zustande verhältnismäßig spröde sind und an den Einspannstellen abreißen. Auch das bekannte Anwärmen an den am stärksten verformten Stellen schafft hier nur begrenzt Abhilfe.
• Gemäß der Erfindung wird eine Streckziehpresse zum Formstanzen von Blechen unter Benutzung einer von der Spannvorrichtung der Streckziehpresse gehaltenen Stanzmatrize verwendet. Dabei soll die Matrize aus einem auf der Streckziehpresse gezogenen Blech bestehen.
• Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
• Fig. r zeigt eine an sich bekannte Streckziehpresse, deren Preßstempel a heruntergefahren ist und in die ein zu verformendes Blech b eingelegt wurde. Die Fig. 2 zeigt die gleiche Streckziehpresse mit heraufgefahrenem Stempel und bereits eingetretener Verformung, der durch Anwärmung und zusätzliches Hämmern nachgeholfen werden kann.
• Über den eigentlichen Ziehklotz c wird zunächst ein Blech d in bekannter Weise durch Herauffahren des Stempels a formgerecht gezogen, d. h. in die Form gebracht, die dem Formklotz entspricht und die das zu verformende Blech b im endgültigen Zustand erhalten soll. Das auf diese Weise hergestellte Formblech soll zweckmäßigerweise aus einem Merkstoff höherer Festigkeit bestehen als das zu verformende Blech b. Ebenso erhält es zweckmäßigerweise eine etwas höhere Wandstärke.
• Nach diesem Vorgang wird der Stempel wieder Heruntergefahren und das zu verforinende Blech b zwischen den Formklotz c und das Formblech d gelegt, das nur nunmehr als Stanzmatrize dienen soll. Hierbei wird das zu verformende Blech b in seinem Zuschnitt nur so groß gehalten, wie nötig ist, um einerseits die gewünschte Form herauszubringen und andererseits einen unnötigen Abfall beim Beschneiden des fertig verformten Bleches zu vermeiden. Durch langsames Herauffahren des Stempels mit dein Formklotz. wird das zu verformende Blech b in die Matrize d hineingedrückt und eine etwa auftretende Faltenbildung durch Hämmern auf das Formblech d verhindert bzw. wieder beseitigt.
• Je nach Art des zu verformenden Werkstoffs kann während dieses Vorganges durch Erwärmen der Matrize d mit offener Flamme e oder durch Beheizung des Formklotzes f und zusätzliches Hämmern nachgeholfen werden, auch können, wie bekannt, alle drei dieser Möglichkeiten gleichzeitig angewandt werden.
• Bei Teilen, deren Verformungsgrad hierbei ohne Faltenbildung schwer oder unvollkommen erreichbar ist, wird zweckmäßig, wie in dein beispielsweise dargestellten Zuschnitt (Fig. 3), ein der späteren Form entsprechender Einschnitt la angebracht. Dieser Einschnitt lt wird dann am fertiggeformten Teil (z. B. Fig. d.), evtl. unter Beifügung einer Beilage i, durch eine Sehweißung g wieder geschlossen. LTm diese Beilagen i nicht besonders formen zu müssen, können sie, wie in Fig.5 und 6 gezeigt, bei der Verformung des Blechs mit beigelegt und dadurch in die richtige Form gebracht werden (Fig.5). Nach erfolgter Verformung wird jede Beilage gleich nach der zugehörigen CSffnung im verformten Blech angerissen h und damit einschweißbereit gemacht.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Z'erwendung einer Streckziehpresse zum Formstanzen von Bleichen unter Benutzung einer von der Spannvorrichtung der Streckziehpresse gehaltenen Stanzinatrize.
2. 2. Matrize nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dah sie aus einem auf der Streckziehpresse gezogenen Blech besteht.
3. 3. Matrize nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dar sie aus einem G@Terkstoft höherer Festigkeit und/oder höherer Temperaturbeständigkeit besteht als das zu verformende Blech.
4. 4. Bleche zuin Formstanzen nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese vor dem Stanzen an den zur Faltenbildung neigenden Teilen finit Einschnitten versehen werden, die nach dein Stanzen u. U. unter Überdeckung durch Beilagen wieder zugeschweißt werden, wobei diese Beilagen während des Starzens beigefügt und auf diese Weise mitgeformt werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 698 59,4, 704425, 7i6756; französische Patentschrift 681502; britische - Nr.416i/igoo; USA.-Patentschriften ...... Nr. 956 521, 988 763, 1 377 231, 1415 018; »Illustrierte Zeitung für Blechindustrie und Installation« 19:I2, S. 135.