DE938745C - Verfahren zum Spinnen von Glas aus einer geschmolzenen Glasmasse - Google Patents
Verfahren zum Spinnen von Glas aus einer geschmolzenen GlasmasseInfo
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- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B37/00—Manufacture or treatment of flakes, fibres, or filaments from softened glass, minerals, or slags
- C03B37/01—Manufacture of glass fibres or filaments
- C03B37/02—Manufacture of glass fibres or filaments by drawing or extruding, e.g. direct drawing of molten glass from nozzles; Cooling fins therefor
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 9. FEBRUAR 1956
S6sp IV c/32 a
Mailand (Italien)
Die Erfindung bezieht sich auf diejenige Art der Erzeugung von Glasfäden oder -fasern, bei der eine
in einem elektrisch oder sonstwie geheizten Ofen befindliche geschmolzene Glasmasse durch Spinnöffnungen
des Ofens zum Austritt gebracht und in irgendeiner Weise zu Fäden ausgezogen wird.
Die Erfindung hat den Zweck, die technischen Bedingungen für das Glasspinnen bei diesen bekannten
Verfahren zu verbessern und besteht darin, daß auf die geschmolzene Glasmasse im Ofen ein
künstlicher Druck ausgeübt wird.
Der auf die Glasmasse auszuübende Druck kann in irgendeiner geeigneten Weise erzeugt werden,
beispielsweise dadurch, daß in den die geschmolzene Glasmasse enthaltenden Ofen ein gasförmiges
Druckmittel eingeführt wird oder daß man auf die Glasmasse ein mechanisches Mittel, beispielsweise
einen Kolben einwirken läßt, der aus einem feuerfesten, bei den hohen Temperaturen beständigen
Werkstoff besteht.
Durch die Anwendung eines künstlichen Drucks auf das Glasbad wird die Qualität der Glasfäden
von dem Grad der Zähflüssigkeit des geschmolzenen Glases unabhängig gemacht, weil es genügt, den
auf das Glas ausgeübten Druck zu ändern, um ein mehr oder weniger starkes Austreten des Glases
durch die Spinndüsen hindurch zu erreichen, womit sich die Möglichlceit einer entsprechenden Erhöhung
der Ziehgeschwindigkeit ergibt.
Bei den bekannten Spinnmethoden, bei welchen ein zusätzlicher künstlicher Druck nicht zur Anwendung
gelangt, ändert sich die Austrittsgeschwindigkeit des Glases natürlich mit dem Grad der
Flüssigkeit des Glases, die von der Zähflüssigkeit der geschmolzenen Masse abhängig ist, und das
ίο Spinnen erfolgt lediglich unter der Wirkung des Schwergewichtes des Glases selber.
Bei einem der bekannten Glasspinnverfahren erfolgt das mechanische Ausziehen durch Aufwickeln
der Fäden auf Spulen verschiedener Durchmesser oder auch mit Hilfe von Gasströmen, die zusammenfließend
die Glasströme erfassen und sich mit großer Geschwindigkeit fortbewegen. Bei diesen
Spinnverfahren wird eine kleine Menge Glas,- die entweder aus dem die geschmolzene Masse enthaltenden
Ofen oder aber von einem im Schmelzzustand gehaltenen Ende eines festen Glaskörpers
kommt, den mechanischen Ziehwirkungen- unterworfen, und die Ziehgeschwindigkeit hängt ausschließlich
von der Wirkung der Schwere ab, welche die Größe der in der Zeiteinheit gelieferten Glasmenge
bestimmt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, welches bei allen irgendwie geheizten Glasspinnöfen anwendbar
ist, kann die Ziehgeschwindigkeit ohne zu starke Steigerung der Temperatur erhöht oder es
kann auch mit niedrigerer Temperatur gearbeitet werden, in welch letzterem Fall die größere Zähflüssigkeit
der Glasmasse durch Anwendung eines entsprechend höheren künstlichen Drucks ausgeglichen
wird. Bei diesem Verfahren können Spinnöffnungen sehr kleinen Du rcnxnes s ers.b enutz t werden.
Mit Hilfe geeigneter Vorrichtungen ist es möglich, den genannten Ausgleich so durchzuführen,
daß die Austrittsgeschwindigkeit des geschmolzenen Glases konstant bleibt, Indem Änderungen der
Zähflüssigkeit und/oder des vom Stand und der Dichte des Glasbades abhängigen statischen Drucks
automatisch durch Änderung des erfindungsgemäß zur Anwendung kommenden künstlichen zusätzliehen
Drucks ausgeglichen werden.
In der Zeichnung ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei verschiedenen beispielsweisen
Ausführungen von Glasspinnöfen dargestellt.
Abb. ι ist ein senkrechter Schnitt durch einen
elektrisch oder sonstwie geheizten Glasschmelzofen, der allseitig luftdicht abgeschlossen ist und in den
ein gasförmiges Druckmittel eingeführt wird.
Abb. 2 ist ein waagerechter Schnitt durch einen Glasspinnofen, bei dem der zusätzliche Druck auf
das Glasbäd durch einen Kolben aus feuerfestem Werkstoff ausgeübt wird, der in einem im Ofen
selber gebildeten Zylinder spielt.
Abb. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch einen der Abb. 2 ähnlichen Ofen, bei dem jedoch der Kolben
in senkrechter Richtung arbeitet und die Spinndüse wie üblich so angeordnet ist, daß das Glas
senkrecht nach unten austritt.
Bei der Ausführung nach Abb. 1 ist in dem Ofen i, welcher das geschmolzene Glasbad 2 enthält,
eine Kammer 3 für ein gasförmiges Druckmittel vorgesehen. Der Ofen ist allseitig luftdicht
geschlossen, so daß der Druck in der Kammer 3 sich nicht entspannen kann. Das Druckmittel wird
der Kammer 3 durch eine Leitung 4 zugeführt, die durch ein Manometer 5 kontrolliert wird. 6 sind
die öffnungen der Spinndüse für die Glasfaden 7, die aus dem Ofen'nicht nur durch die Wirkung der
eigenen Schwere, sondern auch durch den zusätzlichen Druck austreten, der von dem Druckmittel
in der Kammer 3 auf die Oberfläche 2a des Glasbades
2 ausgeübt wird.
Zufolge dieser Maßnahme kann das Glasbad auf einer Temperatur gehalten werden, die tiefer als
die normale Temperatur ist und trotzdem für das Glas eine Austrittsgeschwindigkeit erzielt werden,
die gleich derjenigen ist, die man ohne den Druck in die Kammer 3, aber mit einer höheren Temperatur
erzielen könnte.
Der zusätzliche Druck kann V10, V10, 3/10 Atm.
und mehr betragen.
Der Ofen i' der Abb. 2 weist eine Spinndüse mit
waagerecht liegenden Spinnöffnungen 6 auf, wodurch eine Wickeltrommel 8 erforderlich wird, die
mit ihrer Oberfläche 8' senkrecht zu den Öffnungen 6 liegt. Diese Anordnung kann auch so geändert
werden, daß die Spinnöffnungen im oberen Teil des Ofens liegen, so daß das Spinnen von dem
statischen Druck des Glasbades unabhängig und nur durch den Druck bedingt wird, der von dem in
dem Zylinder 10 spielenden feuerfesten Kolben 9 auf das Bad 2' ausgeübt wird.
Bei der Ausführung nach Abb. 3 wird ein Druckpolster 3" durch die Druckwirkung des hier in einer
senkrechten Ebene wirkenden 'feuerfesten KoI-bens 9" auf das Bad 2" gebildet. In diesem Fall
addieren sich der statische Druck des Bades und der von dem Kolben 9" erzeugte Druck; bei sonst gleichen
Verhältnissen wird deshalb die Durchflußgeschwindigkeit der Fäden 7' erhöht.
Wie bereits angegeben, können die Temperatur und der Druck, die für das Arbeiten der Spinndüse
bestimmend sind, im gegenläufigen Sinne geändert werden. Durch geeignete Kupplung eines Thermometers
mit einem Membran-Manometer ist es beispielsweise möglich, ein beständiges Gleichgewicht
zwischen diesen beiden Faktoren, der Temperatur und dem Druck, herzustellen, um ein Durchfließen
des Glases mit konstanter Geschwindigkeit durch die Spinnöffnungen zu erzielen, gleichviel wie hoch
die Temperatur liegt, auf welcher das Glasschmelzbad aus sonstigen technischen Gründen gehalten
werden soll.
Zur Erzielung einer gleichmäßigen Austrittsgeschwindigkeit
kann man auch den Faktor der Zähflüssigkeit mitwirken lassen, dessen Größe nicht
ausschließlich von der Temperatur, sondern auch "von der Beschaffenheit und dem Mischungsverhältnis
der das Glasbad bildenden Bestandteile abhängig ist. Zu diesem Zweck kann mit der obenerwähnten
Kupplung von Thermometer und Mano-
meter gleichzeitig ein Viskosimeter kombiniert werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Spinnen von Glas aus einer geschmolzenen Glasmasse, die durch Spinnöffnungen
des Ofens zum Austritt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Ofen allseitig
ίο luftdicht geschlossen ist und daß auf das in ihm
enthaltene Glasbad ein künstlicher Druck ausgeübt wird, der, zusätzlich zum statischen Druck
des Bades oder unabhängig von diesem wirkend, die Durchtrittsgeschwindigkeit des geschmolzenen
Glases durch die Spinnöffnungen beeinflußt und sich nach der gewünschten Fadenziehgeschwindigkeit
richtet.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß im Ofen oberhalb des Glasbades eine Druckkammer gebildet ist, die von
einer Erzeugerquelle aus mit einem gasförmigen Druckmittel gespeist wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der künstliche Druck durch mechanische Mittel, beispielsweise durch einen unmittelbar auf die Glasmasse wirkenden Kolben,
ausgeübt wird, wobei ein gasförmiges Druckpolster zum Druckausgleich vorgesehen werden kann und die Spinnöffnungen irgendeine
gewünschte Richtung und Lage einnehmen können.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spinnen bei unter der
üblichen Temperatur liegenden Temperaturen vorgenommen und zur Erzielung einer bestimmten
Glasaustrittsgeschwindigkeit die größere Zähflüssigkeit der Glasmasse durch einen auf
sie ausgeübten entsprechend höheren Druck ausgeglichen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß durch Zusammenwirken eines die Glasmasse kontrollierenden Thermometers
und eines Manometers für das zugeführte Druckmittel die Glasaustrittsgeschwindigkeit
selbsttätig konstant gehalten wird, gegebenenfalls unter Mitwirkung einer den, je
nach der Badzusammensetzung und Temperatur veränderlichen, Zähflüssigkeitskoeffizienten
kontrollierenden Vorrichtung.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß der angewandte künstliche
Druck V10, 2/10, 3/10 Atm. oder mehr beträgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 509 642 2.56
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT989932X | 1944-10-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE938745C true DE938745C (de) | 1956-02-09 |
Family
ID=11333077
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES659A Expired DE938745C (de) | 1944-10-04 | 1949-11-08 | Verfahren zum Spinnen von Glas aus einer geschmolzenen Glasmasse |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE938745C (de) |
FR (1) | FR989932A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1052072B (de) * | 1955-09-09 | 1959-03-05 | Owens Corning Fiberglass Corp | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fasern aus in der Waerme erweichbaren faserbildenden Mineralstoffen |
US3049754A (en) * | 1959-12-29 | 1962-08-21 | Owens Corning Fiberglass Corp | Method and apparatus for processing heat-softenable materials |
-
1949
- 1949-06-30 FR FR989932D patent/FR989932A/fr not_active Expired
- 1949-11-08 DE DES659A patent/DE938745C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1052072B (de) * | 1955-09-09 | 1959-03-05 | Owens Corning Fiberglass Corp | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fasern aus in der Waerme erweichbaren faserbildenden Mineralstoffen |
US3049754A (en) * | 1959-12-29 | 1962-08-21 | Owens Corning Fiberglass Corp | Method and apparatus for processing heat-softenable materials |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR989932A (fr) | 1951-09-14 |
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