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Temperaturüberwachungsgerät Zusatz zum Patent 905 800 In der Hauptpatentschrift
9o5 8oo sind Geräte zur Temperaturüberwachung beschrieben, die aus einem mit Ausdehnungsstäben
oder -rohren arbeitenden Temperaturfühler und einem damit zusammengebauten Werk
bestehen. Der geringe Wärmehub des Fühlers ist durch einen Hebel vergrößert, dessen
kurzer Arm in Schneide-Pfanne-Anordnungen gelagert ist und dessen langer Arm an
seinem freien Ende das die Überwachungsmaßnahme bewirkende Organ trägt. Das fest
(temp-eraturunabhängig) eingestellte Lagerteil für den kurzen Arm des Übersetzungshebels
ist an einem z. B. mittels Stellschraube verbiegbaren, schwenkbaren oder einstellbaren
Bauteil befestigt, wobei aber das feste Lagerteil einen größeren Weg bei Verstellung
durch die Stellschraube zurücklegt, als die Stellschraubenmutter. Dies ergibt eine
nicht sehr feinfühlige Einstellung.
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Der vorliegenden Erfindung gemäß wird die erforderliche Feinfühligkeit
der Verstellung erreicht, indem das feste Lagerteil zwischen der Biegestelle bzw.
Schwenkstelle des hebelartigen Bauteils und seinem Stellschrauben-Angriffspunkt
angeordnet wird, so daß jetzt das feste Lagerteil bei Verstellung einen kleineren
Weg zurücklegt, als der Angriffspunkt der Verstelleinrichtung. Um eine besonders
große Untersetzung zwischen der Bewegung des Angriffspunktes und der des festen
Lagerteils zu erhalten, wird man den (senkrecht zur Bewegung gemessenen) Abstand
Schwenkstelle-festes Lagerteil kleiner wählen als den Abstand festes Lagerteil -
Angriffspunkt.
Die Verbindung des schwenkbaren Bauteils mit Fühlerrohr
und Werk wird vorteilhaft dadurch bewerkstelligt, daß das obere Ende des Fühlerrohrs
zur Rohrniete ausgebildet wird, mit deren Hilfe Werksgehäuse, Rohr und schwenkbares
Bauteil (letzteres mit einem besonderen Fuß) zusammengenietet werden.
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Es empfiehlt sich, an Stelle einer festen Lagerschneide zwei mit Abstand
voneinander angeordnete Lagerteile, aus Billigkeitsgründen zwei Spitzen, vorzusehen.
Das sie tragende Bauelement kann dazwischen durchbrochen sein, um bei der Montage
dem Prägestempel für die Rohrniete Durchtritt zu gewähren. Die Nadeln bzw. Spitzen
können in zwei hochkant gestellte Blechfalten eingepreßt werden, womit gleichzeitig
eine Versteifung des hebelartigen Teils des schwenkbaren Bauteils erreicht wird.
Das bewegliche Lager am anderen Ende des kurzen Hebelarms kann (unter Inkaufnahme
einer geringen Veränderung der Länge des kurzen Hebelarms bei Temperaturveränderung)
aus dem ebenen oberen Ende der Stabverlängerung und einer am Ende des kurzen Hebelarms
eingeprägten Delle bestehen.
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Das die Überwachungsmaßnahme bewirkende Organ am Ende des langen Hebelarms
kann eine Auslöseklinke sein, die direkt oder über einen weiteren, die auszulösenden
Kräfte herabsetzenden Hebel ein unter Federkraft stehendes Werksteil, beispielsweise
einen Glocken-Klöppel oder einen Schalterhebel freigibt.
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Bei der Ausführung mit Glockenschlagwerk benutzt man die Glockenschale
vorteilhaft als Gehäuseabschluß, unter dem das gesamte Werk mit Ausnahme des Temperaturfühlers
angeordnet ist. Die als Platine dienende Rückwand ist mit hochgezogenem Rand versehen,
der an einer Stelle, der Einnietstelle des FühlerTöhrs, abgeflacht sein-kann. Die
Stellschraube kann ebenfalls durch diesen abgeflachten Randteil austreten, der zur
Kontrolle der Verstellung eine eingeprägte Skala aufweist. Der übersetzungshebel
ist für den Durchtritt .der Stellschraube durchbrochen.
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Das Fühlerrohr - wird zweckmäßig an seinem unteren Ende mit einem
eingepreßten Stopfen aus Metall verschlossen; durch mehr oder weniger tiefes Einpressen
erfolgt die Grobeinstellung des Hebel- und Klinkenwerks bei der Montage. Der Stopfen
kann auch aus einer angepreßten Verdickung des Meßstabes bestehen, oder mit dem
Meßstab verschweißt sein. DieEndflächen der Stäbe können ballig sein. Anden Stoß
stellen können Stahlkugeln eingeschaltet werden. Die Stoßstellen können durch Spitze-Körner-Stoß
unverschiebbar oder durch unrunden Spitze-Körnerstoß außerdem unverdrehbar gemacht
werden. Die Überwachung von Kochgefäßen insbesondere auch in der Haushaltküche vereinfacht
sich, wenn man den Fühler im Gegensatz zu den bekannten Vorschlägen bei ausreichender
Länge schräg, z. B. durch .die Schnauze in den Topf gestellt, anwendet. Das Spannen
des Werkshebels (Klöppelhebels, Schalterhebels) erfolgt durch einen außerhalb des
Gehäuses auf derselben Achse sitzenden Fingerhebel, durch einen Druckknopf oder
dadurch, daß eine bewegliche Aufhängeöse mit Hilfe des Aufhängehakens oder -nagels
herausgezogen wird. Es ist auch Überwachung von Abkühlvorgängen möglich. Man vertauscht
bei Rohr und Meßstab die Materialien, wählt also für das Rohr ein solches kleinerer
Ausdehnung, oder man nimmt sinngemäße Abwandlungen an den Hebeln und Klinken vor.
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In den Fig. i und 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
einfach angeschlagener Glockenschale dargestellt. Darin bildet das Aluminiumrohr
i mit dem Stab :2 aus Nickelstahl den eigentlichen Temperaturfühler. Eine Stabverlängerung
3 aus demselben Material wie das Rohr überträgt die Relativbewegung des oberen Endes
des Nickelstahlstabes auf den diese Relativbewegung übersetzenden Hebel 4 mit der
aus rostfreiem Stahldraht gefertigten Klinke 5, die bei Temperaturanstieg nach rechts
wandert. Die Platine 6 trägt die Drehachsen für den Klöppel 7 und den die Kraft
des Klöppels herabsetzenden Hebel 8 aus Messing. Nachdem die Klinke 5 den langen
Arm des unter der Wirkung der Feder 13 und indirekt unter der Wirkung der Klöppelfeder
io stehenden Hebels 8 freigegeben hat, gibt dessen kurzer Arm 9 die Klinke 12 des
Klöppels 7 frei. In den höchsten aber eben abgeflachten Teil des hochgezogenen Randes
14 der Platine 6 ist das Rohr i eingenietet. Mit der I3ohlniete 27 wird zugleich
das an der Stelle 24" verbiegbare Bauteil befestigt, das das feste Spitzenpaar 15
trägt. Dieses Bauteil ist zwischen den beiden Spitzen mit einem Durchbruch 22 für
- die Montage versehen und kann mittels der an der Stelle (dem Muttergewinde 24b
angreifenden Stellschraube 16 von außen verbogen bzw. verstellt werden. Um eine
zwanglose und doch verschiebungssichere Lagerung des Hebels 4 auf dem Spitzenpaar
15 zu gewähr-'leisten; ist in den Hebel 4 für die eine Spitze eine kegelige und
für die ändere eine prismatische Pfanne 4b eingeprägt. Eine ebenfalls eingeprägte
Delle 4a bildet mit dem ebenen Ende 17 der Stabverlängerung 3 das zweite Lager für
den kurzen Hebelarm des Hebels 4. Mit der zugleich den Kern für die Feder io bildenden
Niete 25 sind der im Gehäuse sitzende Klöppel? und der außen sitzende Fingergriff
ii verbunden, wobei Planverzahnungen derart aus beiden Teilen herausgestanzt sind,
daß sie mit ihren Außenflächen einen kurzen, die Platine durchdringenden Wellenstummel
bilden. Die Feder 21 drückt einerseits die Klinke 5 nach rechts, andererseits unterstützt
sie die elastische Vorspannung des Bauteils 24 bei Lockerung der Stellschraube 16.
Sie hält ferner die Stäbe unter Druckspannung. Mittels des gebogenen oder in ein
schräg geprägtes Platinenteil genieteten geraden Pfeilers 18 ist die Glockenschale
2o befestigt, während die Öse i9 zum griffbereiten Weghängen des Gerätes dient.