DE937140C

DE937140C - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Schriftzeichenbildern fuer photographische Zeilensetzmaschinen

Info

Publication number: DE937140C
Application number: DEM23792A
Authority: DE
Inventors: Gino F Squassoni
Original assignee: Mergenthaler Linotype GmbH
Current assignee: Mergenthaler Linotype GmbH
Priority date: 1953-07-23
Filing date: 1954-07-16
Publication date: 1955-12-29
Also published as: CH325123A; GB751063A; NL189159B; US2808768A; FR1103998A

Description

Die Erfindung betrifft photographische Zeilensetzmaschinen, bei welchen ausgewählte Schriftzeichen auf einem lichtempfindlichen Film in der Reihenfolge aufgetragen werden, in welcher sie beim Druck der Zeilen erscheinen müssen.

Bei vielen derartigen Maschinen sind Schriftzeichen in einer einen vollständigen Schriftzeichensatz ausmachenden oder manchmal auch unter- oder überschreitenden Anzahl in der Form einer nach Reihen gegliederten Gruppe angeordnet, und die aus dieser jeweils für die photographische Wiedergabe ausgewählten Schriftzeichen werden immer einzeln in eine bestimmte im voraus festgelegte Aufnahmestellung projiziert, so daß sie auf dem Film in genauer Entfernung und Ausrichtung in bezug auf die anderen nachfolgenden Schriftzeichen abgebildet werden, während der Film nach jeder photographischen Aufnahme eines Schriftzeichens in die für die Wiedergabe des nächsten Schriftzeichens erforderliche Lage weitergeschaltet wird.

Im allgemeinen wird, wenn Bilder der ausgewählten Schriftzeichen optisch auf den lichtempfindlichen Film projiziert werden, nur das Schriftzeichen, das in der Gruppe auf der optischen Achse des Bildwerfers liegt, richtig in die vorbestimmte

Aufnahmestellung projiziert werden und das Bild eines jeden anderen Schriftzeichens gegenüber dieser Achse um eine Strecke verschoben sein, welche von der Entfernung des Schriftzeichens in der Gruppe von der optischen Achse abhängt. Es kann aber, solange nicht alle Schriftzeichen der ganzen Gruppe in die gleiche vorbestimmte Aufnahmestellung unabhängig von ihrer in der Gruppe eingenommenen Lage projiziert werden, die einwandfreie Ausrichtung und Abstandseinhaltung der ■ auf den Film aufeinanderfolgenden Schriftzeichen' bilder, wie sie für eine Zeilenzusammensetzung bester Ausführung erforderlich ist, nicht erreicht werden.

Für die Lösung dieses Problems der Erzeugung von Schriftzeichenbildern für photographische Zeilensetzmaschinen hat man schon verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, die im Prinzip darin bestehen, daß man entweder die ganze Schriftzeichengruppe gegenüber der optischen Achse des Projektors in eine in diese jeweils das gewünschte Schriftzeichen überführende Lage verschiebt oder eine feststehende Schriftzeichengruppe und ein für die Fokussierung jedes Schriftzeichens der Gruppe in der gleichen Lage und Ln der gleichen Ebene einstellbares optisches System verwendet. Nach der Erfindung werden die Schriftzeichenbilder bei photographischen Zeilensetzmaschinen dadurch auf wesentlich einfachere Weise mit der erforderlichen genauen gegenseitigen· Ausrichtung und Lagenbeziehung erzielt, daß hierfür eine Elektronenröhre oder ein Bildumformer von der in der Regel bei Infrarot-Teleskopen vorgesehenen Art in besonderer Ausbildung verwendet wird, die. einen bei Auftreffen von Lichtstrahlen-Elektronen aussendenden Eingangsschiorm und einen Ausgangsschirm mit Fluoreszenzwirkung aufweist und auf Grund ihrer Eigenschaften die Umformung der auf dem Eingangsschirm· durch Lichtstrahlen hervorgerufenen Bilder in »Elektronenbilder« auf dem Ausgangsschirm und deren Rückverwandlung auf diesem in gewöhnliche Lichtbilder ermöglicht.

Eine in dieser Weise wirkende Elektronenröhre wird erfindungsgemäß zur Erzeugung von Schriftzeichenbildern für photographische Zeilensetzmaschinen dadurch nutzbar gemacht, 'daß' die ganze in Reihen geordnete Schriftzeichengruppe durch Lichtstrahlen auf den Eingangsschirm der Röhre projiziert und dann durch Ablenkung des Elektronenbildes der Schriftzeichengruppe das aus 'dieser auszuwählende Schriftzeichen auf dem Ausgangsschirm der Röhre in einer für alle Schriftzeichen gleichen Aufnahmelage für die auf dem lichtempfindlichen Film zu bewirkende photographische Darstellung wiedergegeben wird. Durch geeignete Lenkung des Elektronenbildes der Schriftzeichengruppe kann so von jedem beliebigen Schriftzeichen an genau der nämlichen Stelle auf dem Ausgangsschirm der Röhre ein Bild zum Entstehen gebracht werden, welches auf den wie üblich schrittweise fortgeschalteten Film geworfen werden kann und auf diesem in der gewünschten genauen Ausrichtung und Lagenbeziehung zu den übrigen photographierten Schriftzeichen der zu setzenden Zeile erscheint.

Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise in einer Ausführungsform eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, die sich, wie drei Strecken am oberen Ende der Zeichnung rein schematisch andeuten, aus zwei mit Lichtstrahlen arbeitenden Bestandteilen L und L' und einem zwischen diesen vorgesehenen, mit Elektronen wirkenden Mittelteil E zusammensetzt.

Gemäß der Zeichnung wird eine einen Schriftzeichensatz enthaltende rechteckige Platte 1, auf der die Schriftzeichen in waagerechten Reihen und senkrechten Kolonnen angeordnet sind, auf den aus Glas bestehenden Eingangsschirm 2_a einer zylindrischen Bildwandlerröhre 2 der beschriebenen Art projiziert. Die Schriftzeichen können auf der Platte ι undurchsichtig mit durchsichtigem Hintergrund oder, wie in der Zeichnung angenommen, vorzugsweise durchsichtig mit undurchsichtigem Hintergrund dargestellt sein. Eine Lichtquelle 3 wirft ihre Strahlen nach der Schriftzeichenplatte 1 über ein Kondensorlinsensystem 4, das die verstärkte und gleichmäßige Verteilung des Lichtes über die ganze Fläche der Platte 1 bewirkt. Von 9P dieser aus werden die Lichtstrahlen auf den Schirm 2_a gerichtet, um auf ihm ein Bild des ganzen Schriftzeichensatzes der Platte 1 zu formen, das optisch durch eine Linse 5 oder auch ohne diese durch Anordnung der Platte 1 in Berührung mit der Außenseite des Schirmes 2_a erhalten werden kann.

Die Innenfläche des Eingangsschirmes 2_a der Elektronenröhre 2 weist einen unter der Lichteinwirkung Elektronen aussendenden Überzug auf, so daß die von den Lichtstrahlen getroffenen Flächenteile des Schirmes 2_a Elektronen abgeben, wodurch von dem ganzen Schriftzeichensatz der Platte ι ein »Elektronenbild« erzeugt wird. Dieses Elektronenbild wird unter Umkehrung und Fokussierung nach 'dem Ausgangsschirm 2_Ö an dem anderen Ende der Röhre 2 durch ein Elektrodensystem 6 übertragen, das aus geeigneten Elektroden und passenden öffnungen nach den baulichen Prinzipien des bekannten, mit bilderzeugender Röhre versehenen Elektronenmikroskops besteht.

Der Ausgangsschirm 2₆ ist bis auf einen kleinen, mit einem fluoreszierenden Stoff überzogenen Flächenteil oder Querschnitt undurchsichtig, der vorzugsweise in der Schirnimitte und in der Hauptachse P der Projektionsbahn liegt, so daß, wenn das mittlere Schriftzeichen der Platte 1 sich auf der Achse P befindet, für gewöhnlich dieses als Bild auf dem fluoreszierenden Flächenteil 2<_c erscheint, welcher als Öffnung auf dem sonst lichtundurchlässigen Schirm 2_& wirkt. Statt des mittleren Schriftzeichens kann· auch jedes beliebige andere, jeweils ausgewählte Schriftzeichen der Platte ι dadurch, daß das Elektronenbild der ganzen auf der Platte 1 dargestellten Schrifteichengruppe um entsprechende Strecken in

waagerechter und in senkrechter Richtung abgelenkt wird, auf dem Schirmausschnitt 2^ wiedergegeben werden, der dabei für alle Schriftzeichen als gemeinsame Abbildungsstelle dient.
S Das auf diese Weise auf den Flächenteil 2_C des Schirmes 2₆ erzeugte Bild des ausgewählten Schriftzeichens wird mit Hilfe einer Fokussierungslinse 8 auf einem schwach lichtempfindlichen Film 7 photographisch aufgenommen. Es können so die

ίο einzelnen zur Zeile zusammenzusetzenden Schriftzeichen in der Reihenfolge, in der sie entsprechend dem Wortlaut der Zeile auf dem fluoreszierenden Schirmausschnitt 2_C optisch zum Erscheinen gebracht werden, von dieser unveränderlich in der

• 5 optischen Hauptsache P liegenden Stelle aus auf dem Film 7 unter genauer gegenseitiger Ausrichtung und Lagensicherung ihre photographischen Bilder wiedergegeben werden. Der Film 7 wird dabei nach jeder Aufnahme eines Schriftzeichens absatzweise um eine durch die festgelegte Schriftzeichenbreite bestimmte Strecke weitergeschaltet und kann nach Beendigung der Aufnahmen in bekannter Weise zur Herstellung einer Druckplatte für den Abdruck der gesetzten Zeilen benutzt werden.

Die für das jeweilige Auswählen des zu photographierenden Schriftzeichens aus der ganzen Schriftzeichengruppe der Platte 1 erforderliche Verschiebung des Elektronenbildes der Gruppe um die entsprechenden waagerechten und senkrechten Strecken kann durch je zwei in waagerechter bzw. in senkrechter Richtung wirkende elektrostatische Ablenkungsplatten H bzw. V erreicht werden, statt deren auch nahe der Röhre 2 angeordnete magnetische Spulen vorgesehen sein können. Da die Elektronenbahnen von ihrer sonst eingehaltenen Richtung um Winkel abgelenkt werden, welche dem auf die Elektronen wirkenden elektrostatischen Potential proportional sind, kann durch Anlegen geeigneter Spannungen an die Ablenkungsplatten ίί und V jedes ausgewählte Schriftzeichen des Schriftzeichensatzes der Platte 1 auf dem fluoreszierenden .Schirmabschnitt 2_C zur Erscheinung gebracht werden. Die den waagerechten und. den senkrechten Ablenkungsplatten zuzuführenden Spannungen können dabei in üblicher Weise von einem Tastenwerk K aus gesteuert werden, das mit Wählern S¹ und S² in Verbindung steht, welche die Spannungsquelle H DF für die Lieferung der waagerechten bzw. die Spannungsquelle VDF für die Abgabe der senkrechten Ablenkungspotentiale beherrschen.

Die Elektroden des Fokussierungssystems 6 sind für gewöhnlich durch in die gestrichelt angedeutete Lage eingestellte Kontaktarme 10 mit der geerdeten Seite G einer z. B. durch eine Batterie gegebenen Spannungsquelle B verbunden, an welcher auch der Eingangsschirm 2_a liegt, so daß für gewöhnlich die Elektronenröhre 2 nicht leitfähig ist.

Wenn jedoch das Tastenwerk K benutzt wird, werden die Kontaktarme 10 durch ein geeignetes Stellwerk 11 in Berührung mit der positiven Klemme der Batterie B gebracht, wodurch die Elektronenröhre 2 für eine bestimmte Zeitdauer leitend wird, welche der Belichtungszeit des ausgewählten Schriftzeiehenis entspricht. Wenn die photographische Aufnahme dieses Schriftzeichens auf dem Film 7 beendet ist, werden die Kontaktarme 10 wieder nach der geerdeten Klemme der Batterie B durch das Stellwerk 11 umgeschaltet, um den Elektronenstrom nach dem Ausgangsschirm 2_b der Röhre 2 zu unterbrechen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zur Erzeugung von Schriftzeichenbildern für photographische Zeilensetzmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Hilfe einer Lichtquelle (3) ein Bild einer ganzen Gruppe von Schriftzeichen (1) erzeugt und dieses optische Bild durch eine Elektronenröhre (2) mit einem unter Lichteinwirkung Elektronen aussendenden Eingangsschirm (2J und mit einem fluoreszierenden Ausgangsschirm (2j, 2_C) leitet sowie das dabei entstehende Elektronenbild verschiebt und dadurch das jeweils für die Zeilensetzung ausgewählte Schriftzeichen in einem fluoreszierenden Flächenteil (2_C) des Ausgangsischirmes (2₆) der Röhre (2) als einer allen Schriftzeichen gemeinsamen Aufnahmestelle zur Erscheinung bringt und _go dann das erhaltene Fluoreszenzbild des Schriftzeichens auf einem Film (7) photograpiert.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das vom Eingangsschirm (2_a) der Röhre (2) erzeugte Elektronenbild der Schriftzeichengruppe mit Hilfe von an elektrostatischen Platten oder magnetische Spulen (H und V) angelegten Spannungen derart waagerecht und senkrecht verschiebt, daß das ausgewählte Schriftzeichen auf dem fluoreszierenden Flächenteil (2_C) des Ausgangsschirmeis (2₆) der Röhre (2) für die photographische Aufnahme wiedergegeben wird.

3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Elektronenröhre (2) mit einem beim Auftreffen von Lichtstrahlen (3) Elektronen abgebenden Eingangsschirm (2_a) und mit einem einen fluoreszierenden Ausschnitt (2_C) aufweisenden Ausgangsschirm (2&) an ihrer Eingangsseite (2_a) einer von einer Lichtquelle

(3) durchleuchteten, eine Schriftzeichengruppe in waagerechten Zeilen und senkrechten Kolonnen enthaltenden Platte (1) nachgeschaltet und an ihrer Ausgangsseite (2^) einem photographischen Aufnahmesystem (8, 7) vorgeschaltet und mit in waagerechter und mit in senkrechter Richtung die Elektronenbahn ablenkenden elektrostatischen Platten oder magnetischen Spulen (fi und V) ausgestattet ist, während ein zur Auswahl der Schriftzeichen aus der Gruppe dienendes Tastenwerk (K) bei jedem ausgewählten Schriftzeichen an die Platten bzw. Spulen (H und V) die erforderlichen Ablenkungsspannungen (HDF und VDF) legt.

4· Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Tastenwerk (K) bei seiner Benutzung zwei Wähler (S¹ und ,S"²) zur Wirkung bringt, welche die jeweils erforderlichen waagerechten und senkrechten Verschiebungsspannungen (HDF und VDF) den ablenkenden Platten oder Magnetspulen (H und V) zuführen.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schriftzeichensatz 'durchsichtig auf nicht undurchlässigem Hintergrund oder undurchsichtig auf durchsichtigem Hintergrund enthaltende Platte (1) in Berührung mit dem Eingangsschirm (2_a) der Röhre angeordnet oder davon durch eine zwischengefügte Linse (5) getrennt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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