DE937059C - Verfahren zur Herstellung von Aminoderivaten von Polynitroalkoholen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aminoderivaten von Polynitroalkoholen

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DE937059C
DE937059C DEN5770A DEN0005770A DE937059C DE 937059 C DE937059 C DE 937059C DE N5770 A DEN5770 A DE N5770A DE N0005770 A DEN0005770 A DE N0005770A DE 937059 C DE937059 C DE 937059C
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DE
Germany
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ammonia
polynitro
alcohols
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carbon atom
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Expired
Application number
DEN5770A
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English (en)
Inventor
Friedrich Rudolph Schenck
Gustav Allan Dr Phi Wetterholm
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Nitroglycerin AB
Original Assignee
Nitroglycerin AB
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D205/00Heterocyclic compounds containing four-membered rings with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
    • C07D205/02Heterocyclic compounds containing four-membered rings with one nitrogen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings
    • C07D205/04Heterocyclic compounds containing four-membered rings with one nitrogen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aminoderivaten von Polynitroalkoholen Ein Weg zur Herstellung von Aminen besteht darin, Ammoniak in gasförmigem Zustand oder in alkoholischer Lösung mittels eines Alkylhalogenids oder Alkylsulfats zu alkylieren, wobei man aber in der Regel ein Gemisch von primären, sekundären und tertiären Aminen und vielleicht auch von quaternären Ammoniumsalzen erhält. Es ist auch bekannt, organische Amine durch Umsetzung einer Verbindung, die eine alkoholische Hydroxylgruppe enthält, mit Ammoniak oder Ammoniumsalzen in wäßriger Lösung herzustellen, wobei aber Temperaturen von Zoo bis 25o° erforderlich sind. Selbstverständlich müssen hierbei hohe Drucke verwendet werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich Polynitroalkohole in Gegenwart von Lösungsmitteln besonders leicht mit Ammoniak oder Derivaten von Ammoniak, die substituierfähigen, stickstoffgebundenen Wasserstoff enthalten, umsetzen, wenn in diesen Polynitroalkoholen die Nitrogruppen an dasselbe Kohlenstoffatom gebunden sind und die Hydroxylgruppe bzw. Hydroxylgrupperi an ein Kohlenstoffatom gebunden sind, das dem die Nitrogruppen tragenden Kohlen- Stoffatom benachbart ist. Im allgemeinen können solche Umsetzungen ohne Anwendung von Überdruck durchgeführt werden. Die folgenden Reaktionsgleichungen mögen als Beispiele für die Art der stattfindenden Reaktionen dienen:
    R1 - C(N02)2 - CH20H + NH3 = Rl - C(N02)2 - CH,NH2 -f- H20
    R1' C(N02)2 - CH20H -E- R1 - C(N02)2. CH,NH2 = IR, - C(N02)2 - CH2]2NH -I- H20
    In diesen Formeln kann R1 beispielsweise H, N021 Halogen oder Kalium sein. Die Umwandlung scheint aufzuhören, sobald ein sekundäres Amin entstanden ist. Andere Umsetzungsbeispiele sind: Mit Ammoniak 3, 3-Dinitrotrimethylenimin. Bis-(ß, ß-dinitro-y-oxy-propyl)-amin. Mit Harnstoff: 2(02N)3C - CH20H + H2N - CO - NH2 = [(02N)3C - CH, # NH]2C0 + 2 H20 N, N'-Bis(ß, ß, ß-trinitroäthyl)-hamstoff.
  • Mit Hydrazin 2R1-C(N02)2-CH20H+H2N-NH2=[R1'C(N02)2-CH2-NH]2+2H20 Mit Melamin : .
    N
    N
    H,N - C C # NHz + 3 (02N)3C ' CH20H //
    I _ 1I =(02N)3C'CH2'HN=C C-NH-CH2@C(N02)3+3H20
    N N I 1I
    \\ / N - N
    C NH2 \C/
    sym. Tris-(ß, ß, ß-trinitroäthyl)-melaxnin. NH - CH2 - C (N02)3
    Mit Glykokollester:
    NI-I, - CH2 ' COOR + (02N)3C - CH20H = NH - CH@COOR -f- H20
    I
    CH,
    I
    N-(ß, ß, ß-Trinitroäthyl)-aminoessigsäureester. C (N O2)3
    Die erhaltenen Produkte sind als Ausgangsstoffe für die synthetische Herstellung anderer Produkte verwendbar. Viele eignen sich als Sprengstoffe. Beispiel i 2 Mol ß, ß, ß-Trinitroäthanol oder die entsprechenden äquivalenten Mengen Nitroform und Formaldehyd werden mit i Mol Ammoniak bei. 2o0 in wäßriger Lösung unter Rühren umgesetzt. Nach vier Stunden ist die Ausbeute des gebildeten sekundären Amins auf 7o0/0 und nach 8 Stunden auf 810/a gestiegen. Die. letztere Ausbeute wird mit 2o0/0 Ammoniaküberschuß schon nach q. Stunden erhalten. Wird die Umwandlung in einer vorher benutzten Mutterlauge ausgeführt, steigt die Ausbeute an sekundärem Amin beträchtlich, woraus hervorgeht, daß die Mutterlauge primäres Amin enthält.
  • Der -Schmelzpunkt des erhaltenen Bis-(ß, ß, ß-trinitroäthyl)-amins ist 17o° und sein Gehalt an Stickstoff 28,30/0 (theoretischer Wert 28,580/0). Der Wasserstoff in der NH-Gruppe kann z. B. durch N02 oder andere Gruppen ersetzt werden.
  • Beispiel 2 2 Mol ß, ß, ß-Trinitroäthanol werden in der gleichen Menge Methanol gelöst. In die Lösung wird die berechnete Menge Ammoniak bei Zimmertemperatur eingeleitet; ein Überschuß ist zu vermeiden. Beim Einleiten des Ammoniaks wird ein wenig erwärmt. Sobald die halbe Menge Ammoniak zugeführt worden ist, beginnen sich Kristallnadeln auszuscheiden. Bei der Abkühlung nach beendetem Einleiten des Ammoniaks verdichtet sich die Masse zu einem dicken Kristallbrei. Das Produkt besteht aus Bis-(ß, ß, ßtrinitro-äthyl)-amin. Die Ausbeute ist go°/° des theoretischen Wertes. Beispiel 3 2 Mol ß, ß, ß-Trinitroäthanol werden mit i Mol Harnstoff unter Rühren bei 8o0 umgesetzt während 2 Stunden, wobei N - N'-Bis-(ß, ß, ß-trinitroäthyl)-harnstoff und Nebenprodukte gebildet werden. Die Gesamtmenge des erhaltenen Reaktionsproduktes ist 8o bis 82°/0, wobei N - N'-Bis-(ß, ß, ß-trinitroäthyl)-harnstoff einen wesentlichen Bestandteil bildet. Schmelzpunkt 1g1°. Der Gehalt an Stickstoff im Rohprodukt ist 29 bis 30°/0 (theoretischer Wert 29%). Beispiel q. i Mol Äthylendiamin läßt man in wäßriger Lösung bei Zimmertemperatur mit 2 Mol ß, ß, ß-Trinitroäthanol reagieren. Man erhält einen gelben Niederschlag in einer Ausbeute von etwa 75 bis 8o0/0. Die Verbindung besteht aus N - N'-Bis-(ß, ß, ß-trinitroäthyl)-äthylendiamin, Schmelzpunkt 97°. Der Stickstoffgehalt war 280/0 (theoretischer Wert 2g0/0). Auch in diesem Falle kann der am Stickstoff befindliche Wasserstoff ersetzt werden, z. B. durch N 02. Beispiel 5 2 Mol ß, ß, ß-Trinitroäthanol werden mit i Mol Hydrazinhydrat in wäßriger Lösung zur Reaktion gebracht. Man erhält bei Zimmertemperatur eine gelbe feste Substanz. Sie wird nach dem Erkalten abfiltriert und getrocknet. Das gebildete Produkt ist N - N'-(Bis-ß, ß, ß-trinitroäthyl)-hydrazin. Der Stickstoffgebalt der Substanz ist 32,q.0/0 (theoretischer Wert 31,30/0).
  • Beispiel 6 178 g (,.,, i Mol) Kalium-ß, ß-Dinitroäthanol wurden in 1500 ccm Wasser gelöst, und zu der so erhaltenen Lösung wurde bei Zimmertemperatur i Mol konzentrierte wäßrige Ammoniaklösung zugefügt. Die Mischung wurde 96 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen, worauf das Wasser im Vakuum bei niedriger Temperatur entfernt wurde (unterhalb 25°). Hierbei erhielt man einen festen Rückstand von Tris-(ß-kalium-ß, ß-dinitroäthyl)-amin, [(02N)2C(K) - CHJ3N, mit einem Stickstoffgehalt von 2o,2 °/°. Die Ausbeute war quantitativ.
  • Beispiel ? Zu 178 g Kalium-ß, ß-dinitroäthanol (.r i Mol), gelöst in 6oo ccm Wasser, wurden 3 Mol konzentriertes Ammoniak in wäßriger Lösung zugefügt. Die Mischung wurde i Stunde im Wasserbad erhitzt und dann abgekühlt, worauf das Wasser im Vakuum in der gleichen Weise entfernt wurde, wie im vorigen Beispiel. Der erhaltene Rückstand war ein gelbes Pulver mit 23,804 Stickstoff, der theoretische Stickstoffgehalt von Kalium-ß, ß-dinitroäthylamin L(02N)2C(K) - CH2 - NH21 ist 24,10/,. Auch in diesem Falle war die Ausbeute quantitativ. Beispiel 8 166 g ('.# i Mol) 2, 2-Dinitropropandiol-(i, 3) wurden in etwa ißoo ccm Wasser gelöst, worauf i Mol konzentriertes Ammoniak in wäßriger Lösung zugefügt wurde. Die Lösung wurde über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen. Beim Zufügen des Ammoniaks wurde zuerst ein dickflüssiges Öl erhalten, das sich über Nacht in ein hellgelbes Pulver umwandelte. Das Produkt hat einen Stickstoffgehalt von 29,6 °/° im Vergleich zu dem theoretischen Wert von 28,7°/° für 3, 3-Dinitrotrimethylenimin der Formel

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Aminoderivaten von Polynitroalkoholen, deren Nitrogruppen an dasselbe Kohlenstoffatom gebunden sind und in denen die Hydroxylgruppe bzw. die Hydroxylgruppen an ein Kohlenstoffatom gebunden sind, das dem die Nritrogruppen tragenden Kohlenstoffatom benachbart ist, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polynitroalkohole mit Ammoniak oder Ammoniakderivaten, die substituierfähigen, stickstoffgebundenen Wasserstoff enthalten, in Gegenwart eines Lösungsmittels umsetzt.
  2. 2. Verfähren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man ß, ß, ß-Trinitroäthanol, ß, ß-Dinitroäthanol oder a, 2-Dinitropropandiol-(1, 3) als Ausgangsmaterial verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ammoniakderivat ein Amin oder ein Amid, vorzugsweise Harnstoff, verwendet.
DEN5770A 1951-07-10 1952-07-09 Verfahren zur Herstellung von Aminoderivaten von Polynitroalkoholen Expired DE937059C (de)

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