DE4002807C2 - Hochenergetische, nicht sensitive cyclische nitramine - Google Patents
Hochenergetische, nicht sensitive cyclische nitramineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft energetische Verbindungen für
Munition und insbesondere cyclische Nitramine.
Die Treibmittelindustrie strebt ständig Verbindungen an,
die sowohl sicher sind als auch angemessene Leistungskennwerte
haben für die Verwendung in Munitionen, die beides
einschließen, Sprengstoffe und Treibmittel. Einige geläufige
hoch volumige Bestandteile, wie z. B. Cyclotrimethylentrinitramin
(RDX), sind sehr wirksam für den Antrieb von
Projektilen. Diese Verbindung und andere ihr ähnliche sind
empfindlich gegen Stoß und elektrischen Funken. Andere
weniger gefährliche Verbindungen, wie z. B. Nitroguanidin
(NQ), können z. B. RDX ersetzen. Trotz der ausgezeichneten
Unempfindlichkeit gegen elektrischen Funken und Stoß ist
Nitroguanidin verglichen mit RDX in der Leistung leider
unzureichend. Bis jetzt ist keine kostengünstige Verbindung
bekannt, die sowohl sicher zu handhaben ist als auch
Leistungskennwerte besitzt, die ausreichen, um die hochvolumigen
energetischen Verbindungen zu ersetzen.
Es ist nun eine neue Klasse von cyclischen Nitraminen,
einschließlich der Säuresalze eines Glieds der Klasse,
entwickelt worden. Diese Verbindungen sind durch beides
Unempfindlichkeit und hohe Leistung gekennzeichnet. Bestimmte
Glieder dieser Klasse sind Zwischenprodukte für
die Herstellung anderer Glieder der Klasse. Neue Verfahren
zur Herstellung dieser Verbindungen sind ebenfalls entwickelt
worden.
Die Verbindungen selbst bieten Vorteile gegenüber bekannten
energetischen Verbindungen bei einer Vielfalt von
Verwendungen. In durch Luft verstärkten Systemen schaffen
diese Verbindungen einen höheren Impuls infolge eines
inhärenten höheren Brennstoffverhältnisses und ebenso
einen höheren Sicherheitsgrad. Sie können auch mit Vorteil
in Treibmitteln für Feuerwaffen verwendet werden, um eine
niedrigere Temperatur des Laufes für einen gegebenen Impuls
zu schaffen. Ihr hoher Impuls und ihre erhöhte Sicherheit
sind ebenfalls bei Raketentreibstoffen und Sprengstoffen
von Vorteil.
Die cyclischen Nitramine der vorliegenden Erfindung haben
die Formel:
in der R¹, R² und R³ unabhängig voneinander aus der Gruppe H,
NO und NO₂ ausgewählt sind. Der Begriff "unabhängig voneinander
. . . ausgewählt" soll bedeuten, daß jeweils zwei oder alle
drei der Substituenten identisch sein können. Während alle
diese Verbindungen Aktivität als energetische Verbindungen
haben, sind diejenigen, in denen R³ H oder NO ist, auch als
Zwischenprodukte zur Herstellung der Verbindungen verwendbar,
in denen R³ NO₂ ist. Die Umwandlung dieser Zwischenprodukte
in die Nitroso- und Nitroanalogen wird unten beschrieben.
Säuresalze der Verbindung, in der R¹, R² und R³ alle H sind,
d. h. 2-Nitroiminohexahydro-1,3,5-triazin, sind von der vorliegenden
Erfindung ebenfalls umfaßt. Beispiele für vom
Schutzumfang der Erfindung umfaßte Säuresalze sind Salze,
die mit Halogenwasserstoffsäuren, Schwefelsäure, Phosphorsäure,
Essigsäure und Salpetersäure gebildet werden. Die
bevorzugte Halogenwasserstoffsäure ist Salzsäure. Die Säuresalze
werden im allgemeinen ein Äquivalent Säure pro Mol
2-Nitroimino-hexahydro-1,3,5-triazin enthalten.
Beispiele von bestimmten Verbindungen innerhalb der Formel
sind solche, in denen R¹, R² und R³ die folgenden Bedeutungen
(Tabelle I) haben:
Innerhalb des Schutzbereichs der oben gegebenen allgemeinen
Formel sind bestimmte Ausführungen bevorzugt. Diese schließen
Verbindungen ein, in denen R³ NO₂ ist, und Verbindungen, in
denen R¹ und R² H sind, und Verbindungen, in denen R¹ NO₂
und R² H sind.
Diese Verbindungen können unter Verwendung einer Art Mannich-Reaktion,
gefolgt von einer Nitrierung hergestellt werden, um
das gewünschte Endprodukt zu erhalten.
Das neue erfindungsgemäße Verfahren, schließt jedoch die
Umsetzung von Hexamethylentetramin mit Nitroguanidin unter
Bildung von 2-Nitroimino-hexahydro-1,3,5-triazin ein. Das
überraschende Moment dieses neuen Verfahrens kommt von der
Entdeckung, daß 2-Nitroimino-hexahydro-1,3-5-triazin nicht
direkt durch die Umsetzung von Nitroguanidin mit Ammoniak
und Formaldehyd gebildet werden kann. Das 2-Nitroimino-
hexahydro-1,3,5-triazin wird jedoch durch Umsetzung von
Nitroguanidin mit Hexamethylentetramin gebildet. Die Reaktion
wird in einem sauren Reaktionsmedium durchgeführt.
Beispiele für saure Reaktionsmedien, die für die Umsetzung
geeignet sind, sind wäßrige Salzsäure, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Salpetersäure und Essigsäure. Das bevorzugte
Medium ist konzentrierte wäßrige Salzsäure. Die Umsetzung
kann unter Umgebungsbedingungen bezüglich Temperatur und
Druck durchgeführt werden. Das Produkt fällt aus und wird
aus der Reaktionsmischung durch übliche Techniken gewonnen.
Um die Nitroanalogen dieser Verbindung herzustellen, wird
dann die Nitrierung mit üblichen Nitrierungsmitteln nach
üblichen Nitrierungsverfahren durchgeführt mit höherem
Nitrierungsgrad, wobei die verschiedenen in obiger Tabelle I
aufgeführten Verbindungen entstehen. Geeignete Nitrierungsmittel
schließen Salpetersäure und Mischungen von Salpetersäure
und Schwefelsäure ein.
Die Verbindung, in der R³ NO und R¹ und R² H sind, wird
durch Umsetzung von 2-Nitroimino-hexahydro-1,3,5-triazin-Säuresalz
mit einem Nitrosierungsmittel, wie z. B. Natriumnitrit,
in Gegenwart von HCl durchgeführt. Diese Verbindung
kann als ein Zwischenprodukt dienen bei der Herstellung der
Verbindung, in der R³ NO₂ ist, die durch Nitrolyse der
ersteren mit Salpetersäure gebildet wird. Ein alternativer
und kostengünstigerer Weg zu dem Nitroanalogen besteht
darin, das salzsaure Salz von 2-Nitroimino-hexahydro-1,3,5-triazin
mit einer Mischung von konzentrierter Salpetersäure
und Schwefelsäure zu behandeln, um das Nitroanaloge direkt
zu bilden unter Vermeidung der Herstellung des Zwischenproduktes,
wodurch ein Verfahrensschritt weggelassen wird.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung von 2-Nitroimino-
hexahydro-1,3,5-triazin-Hydrochlorid, Verbindung I der
obigen Tabelle in der Hydrochloridform, wobei das neue
erfindungsgemäße Verfahren angewandt wird.
Ein 1000 ml Dreihalskolben, der mit einem Kondensator, einem
magnetischen Rührer, einem Thermometer und einer positiven
Stickstoffatmosphäre versehen war, wurde mit 750 ml wäßriger
HCl (37,0-38,0 Gew.-%) befüllt. Nitroguanidin (41,25 g;
0,396 mol) wurde dann auf einmal zugegeben und brauchte
annähernd dreißig Minuten, um sich zu lösen. Hexamethylentetramin
(100 g; 0,713 mol) wurde dann in mehreren Teilen
während zwanzig Minuten zugegeben, wobei während dieser
Zeit eine exotherme Reaktion stattfand, die die Reaktionstemperatur
von 21 auf 38°C erhöhte. Bei Beendigung der
Hexamethylentetraminzugabe wurde die Reaktionsmischung
klar und farblos, und sie wurde bei Umgebungstemperatur
über Nacht gerührt. Das Produkt fiel als ein weißes Pulver
aus und wurde filtriert, mit 100 ml Methanol gewaschen und
im Vakuum getrocknet (60-65°C, 0,5 mm Hg). Das resultierende
Produkt wog 51,62 g (71,7% Ausbeute) mit einem
Fp. von 189°C (unter Zersetzung); ein Äquivalentgewicht von
180,8 (durch AgNO₃ Titration) verglichen mit einem theoretischen
Wert von 181,58, und ein Wert von 186,3 durch NaOH
Titration; Chloridgehalt 19,62 Gew.-% verglichen mit einem
theoretischen Wert von 19,52 Gew.-%. Die Struktur wurde
als die von Verbindung I durch Protonen NMR und FTIR, wie
folgt, bestätigt:
Protonen NMR (d⁶-DMSO): δ 8,9 (s, -NHC=NH-), δ 4,2
(s, -NHCH₂NHCH₂NH-)
FTIR (KBr): 3250 cm-1 3212 cm-1 (NH Streckschw.),
3000-2600 cm-1 (Salz des sekundären Amins),
1582 cm-1 (NO₂ asymmetrisch, C-N Streckschw.)
DSC (Differential Scanning Calorimetry) zeigte ein exothermes
Einsetzen bei 182°C und einen exothermen Peak bei 195°C. Die
Elementaranlayse war, wie folgt: berechnet für C₃H₈Cl₁N₅O₂:
C 19,84; H 4,44; N 38,57; Cl 19,52; gefunden C 19,58; H 4,47;
N 38,54; Cl 19,73.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung von 2-Nitroimino-5-
nitrosohexahydro-1,3-5-triazin, obige Verbindung II.
Ein 250 ml Dreihalskolben, der mit einem mechanischen Rührer,
einem Thermometer, einem Kondensator, einem Zugabetrichter
und einer positiven Stickstoffatmosphäre versehen war, wurde
mit Natriumnitrit (4,29 g, 62,17 mmol) und 165 ml deionisiertem
Wasser befüllt. Die Lösung wurde auf 5°C in einem Eisbad
gekühlt. Ein 3,0 g (16,52 mmol) Teil des Produktes von Beispiel 1
wurde auf einmal zugegeben. Verdünnte Salzsäurelösung
(63 ml) wurde während fünfzehn Minuten bei 3,2-4,5°C tropfenweise
zugegeben. Die resultierende weiße aufgeschlämmte Mischung wurde
bei 1,2-3,2°C 2,63 Stunden gerührt; das Rühren wurde dann über Nacht bei
Umgebungstemperatur fortgesetzt. Ein
nicht ganz weißes Produkt wurde gebildet und abfiltriert,
mit deionisiertem Wasser (75 ml) gewaschen und im Vakuum
getrocknet (60-65°C, 0,5 mm Hg). Das Endprodukt wog 2,73 g
(94,9% Ausbeute) mit einem Fp. von 193°C (unter Zersetzung);
und ein Äquivalentgewicht von 167,1 (Theorie 174,12). Die
Struktur wurde als die von Verbindung II durch Protonen NMR
und FTIR, wie folgt, bestätigt:
Protonen NMR (d⁶-DMSO): δ 9,2, 8,7 (s, -NHC=NH-),
δ 5,4, 4,7 (s, -NHCH₂NHCH₂NH-)
FTIR (KBr): 3275 cm-1, 3149 cm-1 (NH-Strecksch.),
1620 cm-1 (NO₂ asymmetrisch, C-N Streckschw.)
DSC zeigte ein exothermes Einsetzen bei 190°C und einen
exothermen Peak bei 206°C.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung von 2-Nitroimino-5-
nitro-hexahydro-1,3,5-triazin, obige Verbindung III.
Ein 50 ml Dreihalskolben, der mit einem magnetischen Rührer,
einem Thermometer, einem Kondensator und einer positiven
Stickstoffatmosphäre versehen war, wurde mit 10 ml 99%iger
Salpetersäure befüllt. Die Lösung wurde auf -26,5°C in
einem Ethylendichlorid/Trockeneis-Bad gekühlt. Ein 0,76 g
(4,36 mmol) Teil des Produktes von Beispiel 2 wurde in
mehreren Teilen während elf Minuten zugegeben. Nach der
Zugabe wurde die Reaktionsmischung bei -22°C bis -28°C
dreißig Minuten lang gehalten, dann bei 2-3°C eine Stunde
lang und dann mit 102 g Eis abgeschreckt. Nach dem Abschrecken
entstand eine blau gefärbte Mischung, die sich nach Rühren
bei Luft während weniger Minuten in eine weiße aufgeschlämmte
Mischung umwandelte. Ein nicht ganz weißes Produkt wurde
filtriert, mit deionisiertem Wasser gewaschen und im Vakuum
getrocknet (60-65°C, 0,5 mm Hg). Das Produkt wog 0,76 g
(91,6% Ausbeute) mit einem Fp. von 207°C (unter Zersetzung)
und ein Äquivalentgewicht von 191,8 (Theorie 190,12). Die
Struktur wurde als die der Verbindung III durch Protonen
NMR und FTIR, wie folgt, bestätigt:
Protonen NMR (d⁶-DMSO): δ 8,9 (s, -NHC=NH-),
δ 5,0, (s, -NHCH₂NHCH₂NH-)
FTIR (KBr): 3330 cm-1, 3216 cm-1 (NH-Streckschw.),
3123 cm-1, 3047 cm-1, 2972 cm-1
(CH Streckschw.), 1607 cm-1 (NO₂ asymmetrisch,
C-N Streckschw.), 1572 cm-1
(NO₂ asymmetrisch)
DSC zeigte ein exothermes Einsetzen bei 213°C und einen
exothermen Peak bei 222°C. FAB/MS: (M + H) bei m/e 191
für Molgewicht 190.
Die Elementaranalyse war, wie folgt: berechnet für C₃H₆N₆O₄:
C 18,95; H 3,18; N 44,20; gefunden: C 19,69; H 3,22; N 43,80.
Dieses Beispiel zeigt das zweistufige Verfahren zur Herstellung
von 2-Nitroimino-5-nitro-hexahydro-1,3,5-triazin
(Verbindung III) aus 2-Nitroimino-hexahydro-1,3,5-triazin-
Hydrochlorid (Verbindung I).
Ein 50 ml Dreihalskolben, der mit einem magnetischen Rührer,
einem Thermometer, einem Kondensator und einer positiven
Stickstoffatmosphäre versehen war, wurde mit 320 ml konzentrierter
Salpetersäure (90 Gewichtsprozent, 6,86 mol) befüllt.
Der Kolben wurde auf -11°C in einem Ethylendichlorid/
Trockeneis-Bad gekühlt. Konzentrierte Schwefelsäure (96,9
Gewichtsprozent, 320 ml) wurden dann tropfenweise während
dreizehn Minuten bei -2°C bis -11°C zugegeben, und die entstandene
Mischung wurde auf -15°C gekühlt. Ein 95,5 g Teil
des Produktes von Beispiel 1 (0,526 mol) wurde dann in
mehreren Teilen während annähernd zwanzig Minuten bei
-13,5°C bis -16,5°C zugegeben. Die entstandene Mischung war
eine leicht gelbe Aufschlämmung, die bei -17°C bis -22°C
eine Stunde lang gerührt wurde, dann auf 0°C bis 5°C durch
Wechseln in ein Eisbad erwärmt. Die aufgeschlämmte Mischung
wurde klar bei einer Topftemperatur von annähernd -7°C. Die
Reaktionsmischung wurde eine Stunde lang bei 0-3,6°C gehalten,
dann mit 3000 g Eis und 2000 ml deionisiertem Wasser
abgeschreckt. Nach dem Abschrecken fielen weiße Kristalle
von 2-Nitroimino-5-nitro-hexahydro-1,3,5-triazin aus, und
diese wurden filtriert und mit 500 ml deionisiertem Wasser
gewaschen, im Vakuum über Nacht getrocknet (65°C, 0,5 mm Hg).
Das Endprodukt wog 94,5 g und war eine Ausbeute von 94,5%.
In Tabelle II sind die berechneten und beobachteten thermochemischen
Eigenschaften für zwei erfindungsgemäße Verbindungen
(Verbindungen III und IV von Tabelle I) ebenso wie für zwei
bekannte und weit verwendete energetische Verbindungen,
Nitroguanidin (NQ) und Cyclonite (Cyclo-1,3,5-trimethylen-
2,4,6-trinitramin, RDX) zu Vergleichszwecken angegeben.
Die Werte für die Detonationsgeschwindigkeit und den Detonationsdruck
wurden unter Verwendung der Methode von Rothstein
und Peterson und der kurzen Methode von Kamlet berechnet.
Die Produkte der Beispiele 3 und 4 wurden einer Reihe von
Standardtests unter Verwendung von von der Industrie anerkannten
Testverfahren unterworfen, um die Gefahreigenschaften
zu bestimmen. Die Tests schlossen die Differential Scanning
Calorimetry (DSC), die Differentialthermoanalyse (DTA), die
Bureau of Mines Impact-Empfindlichkeit (2 kg Gewicht), die
Rotationsreibungsempfindlichkeit und die Empfindlichkeit
gegen elektrischen Funken ein. Die Testergebnisse sind in Tabelle
III aufgeführt.
Die erfindungsgemäßen cyclischen Nitramine können als Komponenten
von energetischen Gemengen, anstelle oder in Kombination
mit anderen für die Verwendung in solchen Gemengen bekannten
Komponenten verwendet werden. Der Begriff "energetische
Gemenge" soll explosive Gemenge, Raketentreibmittelgemenge
und Feuerwaffentreibmittelgemenge umfassen.
Aus Tabelle II ist zu ersehen, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen eine vorteilhafte hohe positive Bildungswärme
mit einer hohen Explosionswärme vereinigen. Diese Kennwerte
machen die Verbindungen zu ausgezeichneten Kandidaten zur
Erniedrigung der Flammentemperatur in Feuerwaffentreibmittelgemengen,
während ihr Antrieb vergrößert wird. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen können auch als Ersatzstoffe
für Nitroguanidin in Raketentreibmitteln und explosiven
Gemengen verwendet werden, um die Reichweite
des Geschosses zu vergrößern oder die Explosionsleistung
zu verbessern, während die Sicherheitskennwerte des
Gemenges verbessert werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch als Ersatzstoffe
für RDS und HMX in explosiven Gemengen verwendet
werden, um nicht sensitive Sprengstoffe, d. h. Sprengstoffe
mit niedrigen Verwundbarkeit-Munition-Eigenschaften (low
vulnerability ammunition) (LOVA) zu bilden. Die Testergebnisse der
Gefahreigenschaften, die oben in Beispiel 6 angegeben sind,
zeigen, daß die getestete Verbindung weniger empfindlich
gegen Stoß ist verglichen mit RDX, während sie thermisch
mit RDX vergleichbar ist.
Für den Fachmann sind viele Modifikationen und Veränderungen
der vorliegenden Erfindung auf Grund der gegebenen Lehre
möglich. Es ist daher verständlich, daß die vorliegende
Erfindung anders ausgeführt werden kann als speziell oben
beschrieben wurde und dennoch im Rahmen und Schutzbereich
der Ansprüche liegt.
Claims (10)
1. Verbindungen mit der allgemeinen Formel
in der R¹, R² und R³ unabhängig voneinander aus der
Gruppe H, NO, NO₂ ausgewählt sind, und die Säuresalze
der Verbindung, in der R¹, R² und R³ jeweils
H bedeuten.
2. Verbindung nach Anspruch 1, in der R³ NO₂ und R² H ist.
3. Verbindung nach Anspruch 1, in der R¹, R² und R³
jeweils H sind, und wobei diese Verbindung ein
Sulfatsalz, Phosphatsalz, Nitratsalz oder Halogenidsalz
ist.
4. Verbindung nach Anspruch 1, in der R¹, R² und R³
jeweils H sind, und wobei diese Verbindung das
Chloridsalz ist.
5. Verbindung nach Anspruch 1, in der R¹ und R² jeweils
H bedeuten und R³ NO ist.
6. Verbindung nach Anspruch 1, in der R¹ und R² jeweils H
bedeuten und R³ NO₂ ist.
7. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel
bei dem
- (a) Hexamethylentetramin mit Nitroguanidin in einem sauren Reaktionsmedium umgesetzt wird,
- (b) das Produkt von Stufe (a) mit einem Nitrosierungsmittel unter Bildung einer die Verbindung enthaltenden Reaktionsmischung umgesetzt wird und
- (c) die Verbindung aus der Reaktionsmischung gewonnen wird.
8. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel
bei dem
- (a) Hexamethylentetramin mit Nitroguanidin in einem sauren Reaktionsmedium umgesetzt wird,
- (b) das Produkt von Stufe (a) mit einem Nitrosierungsmittel unter Bildung eines Zwischenproduktes mit der Formel umgesetzt wird,
- (c) dieses Zwischenprodukt mit einem Mittel zur Nitrolyse unter Bildung einer die Verbindung enthaltenden Reaktionsmischung umgesetzt wird und
- (d) die Verbindung aus der Reaktionsmischung gewonnen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem das Nitrosierungsmittel
Natriumnitrit und das Mittel zur Nitrolyse Salpetersäure
ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel
bei dem
- (a) Hexamethylentetramin mit Nitroguanidin in einem sauren Reaktionsmedium umgesetzt wird,
- (b) das Produkt von Stufe (a) mit konzentrierter Salpetersäure und Schwefelsäure unter Bildung einer die Verbindung enthaltenden Reaktionsmischung umgesetzt wird und
- (c) die Verbindung aus dem Reaktionsgemisch gewonnen wird.
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