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Hängebahnträger
Die Erfindung betrifft einen Träger für den Lasttransport
durch eine Hängebahn, z. B. eine Seilhängebahn, insbesondere für den Transport von
langen Stücken starren Materials, z. B. von Holzstämmen, die der Länge nach gebündelt
sind.
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Für den Transport von Stämmen, beispielsweise aus Schiffen am Anlegeplatz
etwa zu Papierfabriken, wo das Holz zu Holzschliff zermahlen wird, verwendet man
gewöhnlich eimerartige Gefäße, die an einem Wagen hängen, der auf einem hoch angebrachten
Tragseil läuft. Die Eimer sind mit einem Auslösemechanismus ausgestattet, der sie
an einer vorherbestimmten Stelle zum Kippen bringt, so daß sie ihren Inhalt an Stämmen
auf Vorratshaufen ausleeren. Wenn man die Eimer sorgfältig auf die Seillänge verteilt,
damit die einzelnen Kabelabschnitte nicht überlastet werden, hat sich diese Bau-
und Anwendungsart als sehr zuverlässig erwiesen. Ein Nachteil liegt aber darin,
daß das Eigengewicht der Eimer einen sehr erheblichen Anteil am Gesamtgewicht der
Last darstellt. Selbst wenn man die Ladefähigkeit der Eimer aufs höchste ausnutzt,
kann die Nutzlast der beförderten Stämme geringeres Gewicht haben als das Eigengewicht
des Eimers mit seinem Läufer, Hänger und dem sonstigen Befestigungszubehör. Normalerweise
bleibt die Beladung sogar unter dem ladbaren Höchstgewicht: dann beträgt das Gewicht
der Nutzlast beträchtlich weniger als die Hälfte der Gesamtlast aus Holzstämmen,
Eimer, Läufer, Hänger und Befestigungszubehör.
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Ziel der Erfindung ist ein Träger von viel kleinerem Gewicht, der
den Transport einer größeren Nutzlast ohne Erhöhung der Gesamtlast je Einheit des
Tragseiles oder der Tragschiene der Hängebahn ermöglicht.
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Ein erfindungsgemäßer Träger für den Transport einer Last mittels
einer Hängebahn mit Tragseil oder Schiene enthält zwei Aufhängungen, die eine unmittelbare
Verbindung der Last mit dem Hänger
des Läufers ermöglichen und von
denen die eine allein die Last nicht im Gleichgewicht halten kann und die andere
an der gewünschten Abladestelle freigegeben wird, so daß die Last aus dem Gleichgewicht
kommt und abgeworfen wird.
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Im einzelnen besteht die zweite Aufhängung aus einer Schlinge, die
das Bündel umgibt und eine freie Länge hat, die am Hänger festgemacht wird: durch
Lösen ihrer Befestigung kippt das Bündel, und die darin zusammengefaßten Materiallängen
fallen heraus.
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Die Befestigung der lösbaren Aufhängung enthält zweckmäßig einen
Auslösemechanismus mit einem Auslösehebel, der wie bei den bekannten Anordnungen
durch das Anstoßen an einen äußeren Anschlag an der gewünschten Stelle des-Tragseils
oder der Tragschiene zur Wirkung gebracht wird.
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Die Erfindung wird durch die Zeichnungen in zwei Ausführungsbeispielen
veranschaulicht.
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Fig. I ist eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Trägers und
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab eine Seitenansicht eines Teils aus Fig. 1-; Fig.
3 und 4 zeigen ein Detail aus Fig. I in Endansicht und Draufsicht; Fig. 5 und 6
zeigen, nochmals vergrößert, Vorderansicht und Draufsicht einer Einzelheit aus Fig.
I in Betriebslage; Fig. 7 bis I4 zeigen aufeinanderfolgende Betriebszustände des
Trägers; Fig. I5 und I6 zeigen in Vorderansicht eine andere Bauart des Trägers.
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In den Zeichnungen bedeutet I einen Hänger, der mit kurzen Seitenarmen
2 ausgestattet ist. Die Seitenarme sind an ihren unteren Enden durch einen Querträger
3 verbunden, der aus einem waagerechten Mittelteil 4 und zwei schrägen Endstücken
5 besteht. Der Querträger ist gegenüber dem Hänger seitlich versetzt, wie Fig. 2
erkennen läßt, und mit den Seitenarmen durch- Platten 6 verbunden. An der einen
(in Fig. I linken) Platte 6 ist bei 7 eine Aufhängung 8 festgemacht; deren freies
Ende 9 in einer Klemme 10 eingespannt ist.
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An dem Mittelteil 4 des Querträgers 3 ist eine allgemein mit II bezeichnete
Einspannvorrichtung befestigt, -die in Fig. 3 und 4 im einzelnen dargestellt ist.
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Die Einspannvorrichtung besteht aus einer festen Backe 12 und einer
beweglichen Backe 13; diese sitzt an einer Spannplatte I4, die bei 15 drehbar ist
und eine Aussparung I6 und eine ~Anlagefläche I7 aufweist.
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Ein Winkelhebel greift mit dem einen Arm I8 in die Aussparung I6
ein, während sein anderer Arm 19 nach oben ragt und an seinem Ende mit einem Auslösehebel=20
ausgestattet ist. Der Winkelhebel sitzt auf einer Welle 2I, die im Querträger 3
und in einem Gehäuse 22 gelagert ist; das Gehäuse enthält außerdem ein Lager für
den Drehzapfen 15.
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Eine ausmittige Verriegelung dient dazu, die bewegliche Backe 13
in ihrer geschlossenen Stellung zu halten. Sie besteht aus einem Hebel 23, der auf
einer im Gehäuse 22 drehbaren Achse 24 sitzt, und einem Exzenter 25, der innerhalb
des Gehäuses 22 mit der- Achse 24 verbunden ist und mit der Anlagefläche 17 zusammenwirken
kann. Zwei Anschläge 26 und 27 sind auf der Außenseite des Gehäuses 22 angeordnet,
um die Bewegung des Hebels 23 zu begrenzen. Wenn der Hebel 23 am Anschlag 26 anliegt,
so berührt der Exzenter 25 die Anlagefläche I7, liegt er aber am Anschlag 27 an,
so besteht keine Berührung zwischen dem Exzenter und der Anlagefläche, wie aus den
strichpunktierten Linien in Fig. 3 zu ersehen ist.
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Die Backen I2 und I3 sind von oben nach unten ausgebildete Blöcke
mit einander ergänzenden Aussparungen 28, 29 (Fig. 4); in der Schließstellung bilden
sie eine Bohrung mit einem versenkten Teil 30 und einem zylindrischen Teil3I (Fig.
3). Die Backen sind an ihren Enden 32 und 33 abgeschrägt oder abgerundet; in der
Schließstellung besteht also zwischen ihnen vorn ein beträchtlicher Spalt 34.
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Wie wieder Fig. I erkennen läßt, ist eine Seilschlinge 35 an ihren
Enden mit Kauschen 36, 37 versehen, während an einer bestimmten Stelle ihrer Längserstreckung
ein Knopf 38 festgemacht ist.
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Der Knopf 38 ist, wie Fig. 5 deutlicher zeigt, mit zwei kegeligen
Teilen ausgebildet, einem oberen 39 und einem unteren 40; dieser untere paßt in
das Versenk 30 in den Backen I2, I3. An der Kausche 36 ist ein Stück Kette 41 befestigt,
an dessen Ende sich eine »Krawatte« 42 befindet. An dem Querträger sitzt ein Haken
43, in den die Kausche 37 und die Kette 41 eingehängt werden können, wie Fig. I
zeigt.
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Die »Krawatte« 42 ist in Fig. 5 und 6 im einzelnen dargestellt. Sie
besteht aus einem U-förmigen Bügel 44 mit einer-Deckplatte und mit seitlichen Verlängerungen
45. Der Bügel ist mit einem Auge versehen, an dem die Kette 41 eingehängt werden
kann Im Bügel 44 sitzt eine Haarnadelfeder 47, die das Seil 35 einklemmen kann.
Der obere Rand der Bügeldeckplatte ist bei 48 abgeschrägt, so daß er den kegeligen
Teil 40 des Knopfes 38 aufnehmen kann (Fig. 5).
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In der Ausführungsform nach Fig. 15 und I6 ist die Aufhängung 8 weggelassen
und sind Kettenschlingen 49 mit den Platten 6 verbunden. Eine Schleife 50 ist mit
Augen 51 ausgestattet, die unterhalb. des Schwerpunktes des von der Schleife getragenen
Bündels angebracht sind. Die freien Enden 52 der Kettenschlingen 49 sind durch die
Augen 51 hindurchgezogen, in sich zurückgeführt und geschäkelt.
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Bei der betriebsmäßigen Verwendung des Trägers werden die Holzstämme,
die die zu befördernde Last bilden, in eine Mulde 53 geladen, wie man sie bei Schiffen
für diesen Zweck benutzt. Die Schlinge 35 wird vorher in erforderlicher Lage in
die Mulde eingelegt, das heißt so, daß sie in der Mitte an einer Seite der Mulde
nach unten, quer über die Mitte und an der anderen Seite wieder nach oben führt
und die beiden Enden seitlich frei heraushängen, wie dies in Fig. 7 gezeigt ist.
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Wenn die Mulde 53 beladen ist, wird die Kausche 37 durch die andere
Kausche 36 hindurchgezogen
und an einen Kranhaken 54 angehängt.
Ein Kran 55 hebt das Bündel an. Während des Hebens kommt der Knopf 38 durch die
Kausche 36, und die »Krawatte« 42 wird zwischen dem Knopf und der Kausche 36 auf
das Seil 35 aufgesetzt, um zu verhindern, daß der Knopf durch die Kausche hindurchgeht.
Dies ist in Fig. 8 dargestellt.
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Der Kran schwenkt danach das Bündel aus der Mulde und senkt es zum
Boden, wie Fig. g zeigt, so daß der Kranhaken aus der Kausche 37 ausgehängt werden
kann. Die »Krawatte« 42 verhindert ein Auseinanderfallen des Bündels, wie oben beschrieben
wurde. Ein fahrbarer Gabelheber 56 mit einem Hebearm 57 hebt nun das Bündel an und
hängt es in den Träger ein. Der Hebearm 57 ist durch einen Schlitz an seinem freien
Ende gegabelt: hierdurch erfaßt er den oberen kegeligen Teil 39 des Knopfes 38.
Auf diese Weise kann der Gabelheber das Bündel heben und die Seilschlinge 35 in
die Backen 12 und I3 führen, wie die Fig. I0, II und 12 zeigen. Die Backen sind
in der Schließstellung, die Schlinge 35 tritt durch den Spalt 34 ein und wird von
dem Gabelheber niedergelassen, bis der untere kegelige Teil 40 des Knopfes 38 im
Versenk 30 liegt. Danach wird der Gabelheber zurückgefahren und das Bündel vom Träger
aufgenommen.
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Nun wird die »Krawatte« 42 von der Seilschlinge entfernt, die Kausche
37 über den Haken 43 gelegt und die Kette 41 durch den Haken gezogen, um die Kausche
in ihrer Lage zu halten, wie Fig. I zeigt.
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Die Sicherheitsverriegelung befindet sich in ihrer Arbeitsstellung,
in der das Exzenter 25 an der Anlagefläche I7 liegt, wie ebenfalls aus Fig. I zu
ersehen ist.
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Die Aufhängung 8 ist durch die Klemmvorrichtung 10 SO eingestellt,
daß sie rund um das Bündel paßt, ohne etwas von seinem Gewicht aufzunehmen.
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Wie die Fig. 11 bis 14 erkennen lassen, ist der Hänger I an einem
Läufer 58 aufgehängt, der auf einem Tragseil 59 läuft.
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Wenn der Träger beladen ist, wird er zu der gewünschten Abladestelle
befördert. Auf diesem Wege, wenn keine Gefahr mehr besteht, daß durch zufälliges
Herausfallen eines Blockes Personen verletzt werden könnten, wird der Hebel 23 in
seine Stellung gegen den Anschlag 27 herumgeschwenkt, wie aus Fig. I3 und strichpunktiert
aus Fig. 3 zu ersehen ist. Diese Schwenkung wird durch einen Anschlag an einer der
Tragseilstützen herbeigeführt.
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Wenn die gewünschte Entladestelle erreicht ist, so betätigt ein Anschlag
an einer Tragseilstütze den Auslösehebel 20, so daß der Arm I8 aus der Vertiefung
I6 freikommt. Das Gewicht der Last in der Schlinge 35 zieht den Knopf 38 nach unten,
hierdurch öffnen sich die Backen I2, I3 und geben die Stämme frei. Ihr Gewicht wird
so auf die Aufhängung8 geworfen, und da diese außerhalb der Mitte liegt, so kippt
sie die Stämme und diese rutschen heraus, wie in Fig. I3 und 14 gezeigt ist.
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In der Anordnung nach Fig. 15 und I6 wird der Knopf der Schlinge
50 in ähnlicher Weise wie beschrieben in die Klemmbacken eingesetzt. Die Enden 52
der Kettenschlingen 49 werden danach durch die Augen 51 gefädelt, in sich zurückgeführt
und geschäkelt, wobei sie schlaff bleiben. Danach wird'die Last zu der gewünschten
Entladestelle befördert und der Knopf freigegeben, wie dies oben beschrieben wurde.
Das Gewicht der Ladung fällt mit einem Male auf die Ketten, aber da deren Angriffspunkte
unterhalb des Schwerpunktes der Last liegen, so kippt das Bündel und die Stämme
rutschen heraus.
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Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung eines Gabelhebers beschränkt,
um die Ladung in den Träger zu bringen, sondern es kann dazu auch ein Kran oder
irgendeine andere geeignete Vorrichtung benutzt werden.