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Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln, bei denen
Gemische aus Zinkcarbonaten oder Zink enthaltenden Carbonaten sowie auch Gemische
aus Magnesiumcarbonaten oder Magnesium enthaltenden Carbonaten und aliphatischen
Hydroxylverbindungen zur Aktivierung von pflanzenphysiologisch wirksamen natürlichen
oder synthetischen kolloidalen Stoffen hergestellt und verwendet werden. .Als solche
werden z. B. genannt: Humusstoffe, Tone oder Tonmergel sowie künstliche Zeolithe
und Basenaustauscher.
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Bei der gleichzeitigen Verwendung des z. B. Zinkcarbonate enthaltenden
Aktivierungsmittels und eines der aufgezählten Kolloidkomplexe wird durch beide
Mittel zusammen die Verträglichkeit der Pflanze für höhere Mengen an Zinkcarbonat
beträchtlich erhöht, z. B. kann bei inniger Anlagerung an Humusstoffe in einer der
anfangs beschriebenen Mischungen mehr Zinkcarbonat als bei Reinanwendung gegeben
werden. In ähnlicher Weise läßt sich eine höhere Konzentration von Zinkcarbonat
zur Anwendung bringen, wenn mittels eines Gemisches aus derartigen Carbonaten -
wie eingangs beschrieben - und künstlichen Zeolithen ein vielseitig zusammengesetztes
Ionengemenge an ein- und zweiwertigen Metallionen in Form von Carbonaten und Silikaten
vorliegt. Von der Mischung der erfindungsgemäßen Mittel mit anderen, kolloidalen
Stoffen wie Humusstoffen, Tonen oder Zeolithen ist also eine gegenseitige Ergänzung
und Förderung der Einzelfaktoren durch das Zusammenwirken gegeben.
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Hierbei wird eine Aktivierung der Humusstoffe, Tone und Zeolithe in
ihrer pflanzenphysiologischen Wirksamkeit darin erblickt, daß mit dem erfindungsgemäßen
Mittel differierende Redoxpotentiale in das
Gemisch hineingebracht
werden und bei gemeinsamer Anwendung im Bereich der Pflanzenwurzel die verschiedenartigsten
Potentialgefälle entstehen.
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Ferner betrifft die Erfindung Verfahren, die gegenüber dem oben beschriebenen
dadurch ergänzt sind, daß den Gemischen aus Carbonaten und aliphatischen Hydroxylverbindungen
organische Säuren oder deren Salze zugesetzt werden. Hierbei ergeben sich ebenfalls
erweiterte Anwendungsmöglichkeiten für geeignete Zinkverbindungen. Durch den Hinzutritt
der organischen Verbindungen werden noch höhere Zinkdosierungen ermöglicht, damit
wird zugleich die Wirksamkeit der oben beschriebenen Faktoren ergänzt.
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Ein Gemisch aus Magnesium enthaltenden Carbonaten mit aliphatischen
Hydroxylverbindungen ist ebenfalls als aktivierend für die obengenannten kolloidalen
Stoffe anzusehen. Hierbei treffen ähnliche, das Potentialmilieu belebende Momente
zu, wie sie von Zink vermöge seiner Stellung als Übergangselement zu erwarten sind.
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Eine Stabilisierung der bisher erläuterten Mischungen läßt sich durch
Zusatz von organischen Säuren oder deren Salzen erreichen. Zum Beispiel können sowohl
konzentrierte Mischungen von Zinkcarbonat und Methanol wie auch mit Mergeln gestreckte
derartige Mischungen durch Zusatz von Ameisensäure in Teilester übergeführt werden,
wobei die Zuführung von Energie (z. B. Wärme) durch Rühren bei außerordentlich hoher
Dispergierung auf vergrößerte Oberflächen ersetzt wird.
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Teilveresterungen lassen sich mit demselben Verfahren unter Verwendung
von Suspensionen organischer Salze durchführen. Schließlich lassen sich der Carbonat-Aufschwemmung
vor oder nach dem Zusatz z. B. von einem Alkohol viskose Lösungen von Polymerisaten
zusetzen, z. B. Polyakrylate oder Derivate der Uronsäuren od. dgl.
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Die erfindungsgemäßen Mischungen werden im allgemeinen im Verhältnis
1: 4 bis 1: 5 an Humusstoffe, Ton- oder Lößböden, Dolomitmergel oder Zeolithe angemischt
und dienen in dieser Endmischung einer Verbesserung der Potentialverhältnisse von
Kulturböden, wobei durchschnittlich Gaben von 2ö dz/ha angewendet werden. Diese
Gemische eignen sich z. B. zur Aktivierung von sauren Humusstoffen.
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Sie lassen sich ferner durch Zusatz geeigneter aliphatischer Säuren
ganz oder zum Teil verestern, mit Polymerisaten versetzen oder selbst zu Teilpolymerisaten
verarbeiten.
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5. Ein Gemisch, wie im Beispiel 1 hergestellt, wird mit Methansäure
zu einem Teilester verarbeitet.
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6. Ein Gemisch, wie im Beispiel 3 beschrieben, wird mit einer wäßrigen
Zinkacetatlösung zu einem Teilester verarbeitet.
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7. Ein Gemisch, wie im Beispiel 2 beschrieben, wird durch Zusatz von
Zinkacetatlösung und anschließenden Zusatz von Calciumformiatlösung zu einem Teilester
verarbeitet.
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8. Ein Gemisch, wie im Beispiel 3 beschrieben, wird mit Essigsäure
verestert.
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Die genannten Beispiele können erfindungsgemäß vielfach abgewandelt
werden, ohne daß dadurch der Charakter der Erfindung geändert wird.
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Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte eignen sich als Zusatzstoffe
zur Verbesserung aller physiologisch verwendbaren Adsorptionskomplexe, ferner zur
Vermischung mit mineralischen Düngemitteln oder Kompostarten. Versuchsbeispiele
1. Steckrübenversuch: heller Sandboden, Potential 479 mV Reihe I gedüngt mit 4 g
Volldünger 12/12/i8, Reihe II gedüngt mit 4 g Volldünger 12/12/18 und zusätzlich
2,8g Gemisch 992 b; Reihe I durchschnittlich 21,3 g Ertrag, Reihe II durchschnittlich
24,7 g Ertrag (etwa 15 % gesicherter Mehrertrag).
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492b = ioo Teile feingemahlenerDolomitmergel, versetzt mit 22 Teilen
Gemisch, hergestellt nach Beispiel 4. z. Blumenkohlversuch: (Boden wie oben) Düngung
wie oben, Zusatz in Reihe II, jedoch 2,8 g von Gemisch ggz c statt wie oben 992
b. Reihe I durchschnittlich 75 g Ertrag, Reihe II durchschnittlich 1o7,1 g Ertrag
(etwa 43°/o gesicherter Mehrertrag).
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992 c = Zoo Teile feingemahlener Dolomitmergel plus ioo Teile junger
Löß (der mit 1o°/0- HCOOH besprüht wurde), 36 Teile Gemisch, hergestellt nach Beispiel
4. Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens i. Zoo Teile Zinkcarbonat
werden mit ioo Teilen Methanol innig vermischt. Dem Gemisch wird durch Zusatz geringer
weiterer Mengen von Zinkcarbonat eine krümelige Beschaffenheit gegeben.
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2. 15o Teile Magnesiumcarbonat werden in derselben Weise mit ioo Teilen
Methanol verarbeitet.
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3. 2ooTeile Zinkcarbonat werden mit einer Mischung aus 4o Teilen Äthandiol
und 5o Teilen Wasser vermischt, und die Masse wird, wie im Beispiel i, zu Krümeln
verarbeitet.
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4. 12o Teile Zinkcarbonat und 8o Teile Magnesiumcarbonat werden mit
ioo Teilen Methanol innig vermischt, und die Masse wird, wie im Beispiel i, zu Krümeln
verarbeitet.