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Vorrichtung zum Steuern von Röntgengeräten Es ist bekannt, durch die
R-Zacke des Elektrokardiogramms mehrere in bestimmten Zeitabständen aufeinanderfolgende
Röntgenaufnahmen auszulösen.
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Es wird dabei von dem Gedanken ausgegangen, eine Zahl von Aufnahmen
zu machen, um aus diesen dann die jeweils für die Diagnose am günstigsten gelegenen
auszuwählen. Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Vorrichtung zum Steuern
der Röntgenaufnahmen zu schaffen, mit der es möglich ist, in Abhängigkeit von der
R-Zacke des Elektrokardiogramms die Röntgenaufnahmen so zu steuern, daß sie in die
jeweils interessierende Herzaktionsphase möglichst genau hineintreffen. Die hierzu
erforderliche Verzögerungszeit ist aber stark von der jeweiligen Pulsfrequenz abhängig,
die daher bei der Einstellung der Verzögerungszeit bekanntermaßen berücksichtigt
werden muß.
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Da nun, zumal bei den in Frage kommenden Untersuchungen, die Pulsfrequenz
starken Schwankungen unterworfen ist, muß, um die interessierende
Herzphase
mit der gewünschten Genauigkeit zu erfassen, die Verzögerungszeit für die Aufnahme
möglichst schnell der jeweiligen Pulsfrequenz angepaßt werden. Um die schnelle Einstellung
zu erleichtern, wird gemäß der Erfindung die Zeitverzögerung als Funktion der Pulsfrequenz
für verschiedene Herzaktionsphasen als Parameter an einer Zweikoordinatenskala oder
Diagrammscheibe in einer Kurvenschar abgebildet, an der mit Hilfe eines auf die
jeweilige Pulsfrequenz einstellbaren Zeigers die der gewünschten Herzphasenaufnahme
entsprechende Zeitverzögerung angezeigt wird.
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Die Erfindung sei an mehreren Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Die Abbildungen zeigen Vorrichtungen zum Steuern der Röntgenaufnahmen in drei verschiedenen
Ausführungsformen.
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Die Vorrichtung nach Abb. 1 ist geeignet, eine einzige Röntgenaufnahme
mit bestimmter Zeitverzögerung zwischen der R-Zacke des Elektrokardiogramms und
dem Augenblick der Röntgenaufnahme zu machen. Diese Zeitverzögerung wird durch ein
Potentiometer 1 bestimmt, das durch einen Drehknopf 2 einstellbar ist. Im Stromkreis
des Potentiometers I liegt das durch die R-Zacke des Elektrokardiogramms zu betätigende
Relais, das in der Abbildung nicht mit dargestellt ist.
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Die Einstellung des Potentiometers geschieht mit Hilfe einer Meßvorrichtung,
durch die die erforderliche Zeitverzögerung zwischen der R-Zacke und der Röntgenaufnahme
als Funktion der Pulsfrequenz für verschiedene Herzaktionsphasen als Parameter an
einer Zweikoordinatenskala oder Diagrammscheibe 3 in einer Kurvenschar 4a bis 4d
abgebildet ist. An dieser Diagrammscheibe wird mit Hilfe eines auf die jeweilige
Pulsfrequenz einstellbaren Lichtzeigers 5 die der gewünschten Herzphasenaufnahme
entsprechende Zeitverzögerung angezeigt. Der Zeiger 5 wird durch ein Pulsfrequenzmeßgerät
mit einem Spiegelgalvanometer 6 selbsttätig in Richtung der Pulsfrequenzachse 7
eingestellt. Zu einer bestimmten Frequenz kann dann an der Diagrammscheibe die zugehörige
Zeitverzögerung für jede der vier verschiedenen im Diagramm dargestellten Herzphasen
abgelesen werden. Um nun auch die Einstellung des Potentiometers I entsprechend
dieser Zeitverzögerung zu erleichtern, ist der Lichtzeiger 5 auch noch in Richtung
der Zeitachse 71 verschiebbar. Zu diesem Zweck ist das Galvanometer parallel zur
Zeitachse beweglich angeordnet und durch Rollen 8, 9 an Stangen wo geführt. Die
Bewegung entlang den Führungsstangen 10 erfolgt mit Hilfe eines Seilzuges II, der
vom Potentiometer 2 über eine Seilscheibe 12 angetrieben wird.
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Nach Einstellung des Galvanometers auf die jeweilige Pulsfrequenz
kann somit die Zeitverzögerung leicht und schnell dadurch eingestellt werden, daß
das Galvanometer durch Drehen am Potentiometerknopf 2 verschoben wird, bis der Lichtzeiger
mit der gewünschten Herzphasenkurve zusammentrifft. Sobald dies geschehen ist, kann
die Aufnahme ausgelöst werden.
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Zur Berücksichtigung der Zeitkonstanten des jeweils ligen Röntgengerätes
und der Vorrichtung zum Steuern des Röntgengerätes sind Mittel zur Nullpunktsverschiebnng
in Richtung der Zeitachse vorgesehen. Hierzu ist im dargestellten Beispiel der Drehknopf
2 mit seiner Achse I3 leicht lösbar verbunden. Nach Lösen einer Schraube 14 kann
er zusammen mit der Seilscheibe 12 und dem Spiegelgalvanometer so weit relativ zur
Potentiometereinstellung verschoben werden, daß die Apparatekonstante berücksichtigt
ist und die auf der Diagrammscheibe vorgegebenen Zeitverzögerungen die richtigen
Werte ergeben.
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Die Ausführungsform nach Abb. 2 unterscheidet sich von der nach Abb.
I lediglich dadurch, daß die Verschiebung des Lichtzeigers 5 in Richtung der Zeitachse
nicht durch Verschiebung des ganzen Spiegelgalvanometers, sondern lediglich durch
Verdrehung eines besonderen Refiexionsspiegels 15 erzielt wird, der an Stelle der
Seilscheibe I2 mit dem Drehknopf 2 des Potentiometers 1 verbunden ist. Der Lichtzeiger
5 zeigt dann in entsprechender Weise auf einer zweifach gewölbten Diagrammscheibe
I6 die Pulsfrequenz bzw. die Zeitverzögerung für die Röntgenaufnahmen an.
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Während bei der Vorrichtung nach Abb. I und 2 jeweils nur eine einzige
Zeitverzögerung und damit eine einzige Röntgenaufnahme gesteuert werden kann, zeigt
Abb. 3 eine Ausführungsform der Steuervorrichtung, mit der es möglich ist, unmittelbar
nacheinander mehrere Aufnahmen für bestimmte vorgegebene Herzphasen auszulösen.
Die Vorrichtung verwendet ebenfalls eine Diagranunscheibe 17 mit den beiden Koordinaten
Pulsfrequenz und Zeitverzögerung und einem beweglichen Zeiger I8. Während in Abb.
I und 2 die Pulsfrequenz als Funktion der Zeitverzögerung in rechtwinkligen Koordinaten
abgebildet ist, arbeitet die Vorrichtung nach Abb. 3 mit Polarkoordinaten. Die Radialablenkung
des Zeigers entspricht der Pulsfrequenz, die Kreisablenkung der Zeitverzögerung.
Wie in Abb. I und 2 sind wiederum für vier verschiedene Herzphasen Kurven 19a bis
I9ã vorgesehen. Diese Kurven sowohl als auch der Zeiger I8 sind als Kontakte ausgebildet.
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Die wichtigste Abweichung gegenüber den Ausführungen nach Abb. I und
2 besteht darin, daß die Zeitverzögerung durch den Zeiger I8 nicht nur an der Diagrammscheibe
17 angezeigt, sondern auch selbst gesteuert wird. Zu diesem Zweck wird der Zeiger
I8 in Richtung der Zeitachse nicht von Hand verstellt, sondern eine selbsttätige
Auswertung der Einstellung mit Hilfe eines Synchronmotors 20 vorgenommen, der nach
dem Drücken einer Starttaste durch die R-Zacke 21 des Elektrokardiogramms vermittels
einer Elektromagnetkupplung 22 mit der drehbar gelagerten Diagrammscheibe 17 verbunden
wird und diese in Pfeilrichtung mitnimmt. Bei dieser Drehbewegung läuft der Zeigerkontakt
auf einem Kreise vom Durchmesser der jeweiligen Pulsfrequenz über die Kontaktkurven
I9a bis 19a hinweg und löst bei jeweiliger Berührung mit einer dieser Kontaktkurven
eine Röntgenaufnahme aus. Dadurch werden in einem Zeitmaß, das durch die Geschwindigkeit
des Synchronmotors 20 vorgegeben ist, in ganz bestimmten Zeitabständen von der R-Zacke
des Dia-
gramms nacheinander vier Röntgen aufnahmen ausgelöst.
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Die Pulsfrequenzverschiebung des Zeigers I8 kann, wie in der Abbildung
dargestellt, ebenfalls selbsttätig durch einen Pulsfrequenzmesser 23 geschehen.
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Die Auslöseimpulse werden von den Kontakten I8, 19 über eine Doppelleitung
24 auf das Röntgengerät gegeben. Die Vorrichtung ist so ausgebildet, daß die erste
Aufnahme nicht mit Zeitverzögerung durch die Kontaktscheibe, sondern im wesentlichen
ohne Zeitverzögerung durch die R-Zacke selbst über eine Leitung 25 ausgelöst wird.
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Nach Auslösung der vier Aufnahmen wird die Diagrammscheibe I7 durch
eine Feder 26 wieder in ihre Nullstellung zurückgeführt, die durch Anschläge 27,
28 bestimmt ist. Auch bei dieser Ausführungsform der Steuervorrichtung kann eine
Nullpunktverschiebung vorgesehen sein, die durch entsprechende Verstellung des ruhenden
Anschlages 28 herbeigeführt werden kann.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt,
vielmehr sind noch mancherlei Abänderungen und auch andere Ausführungen möglich.
Insbesondere könnten auch bei der selbsttätigen Auslösung mehrerer aufeinanderfolgender
Aufnahmen Meßvorrichtungen mit rechtwinkligen Koordinaten, ähnlich wie in Abb. I
und 2, verwendet werden.
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Bei den Vorrichtungen nach Abb. I und 2 ließen sich durch den Lichtzeiger
5 mit Hilfe einer lichtempfindlichen Relaisanordnung an der Diagrammscheibe nacheinander
mehrere Röntgenaufnahmen bewirken, wenn man die Verschiebung des Galvanometers 6
bzw. die Drehung des Spiegels 15 in vorgegebener Zeitabhängigkeit durch einen Synchronmotor
oder in ähnlicher Weise durchführt.
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Sodann wäre es möglich, nicht den Pulsfrequenzzeiger selbst zur Steuerung
der Aufnahmen zu benutzen, sondern einen von Hand nachführbaren Hilfszeiger, der
mit dem Pulsfrequenzzeiger jeweils zur Deckung zu bringen ist.
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Bei selbsttätiger Einstellung der Zeitverzögerungen können die Herzaktionskurven
auch getrennt einschaltbar sein, so daß man beliebige Aufnahmen auswählen kann.
Auch ließe sich durch Verstellbarkeit der Kurven oder Auswechselbarkeit der Kontaktscheibe
eine Anpassung an besondere Verhältnisse erzielen, um z. B. die physiologisch-pathologische
Schwankungsbreite der Herzphase zu berücksichtigen.
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Bei Anordnung eines durch den Potentiometerknopf zu verstellenden
Drehspiegels kann auch das ganze Spiegelgalvanometer mit dem Knopf drehbar verbunden
sein. Der Lichtstrahl kann auch vom Systemspiegel des Galvanometers unmittelbar
auf die Diagrammscheibe geworfen werden. Zweckmäßig wird das Gerät so ausgebildet,
daß die Diagrammscheibe im Sichtfenster eines pultförmigen Gehäuses liegt.
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PATENTANSPOC: 1. Vorrichtung zum Steuern von Röntgengeräten, vorzugsweise
für Herz aufnahmen, durch die R-Zacke des Kardiogramms mit zur Berücksichtigung
der Pulsfrequenz einstellbarer Zeitverzögerung zwischen der R-Zacke und den einzelnen
Aufnahmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitverzögerung zwischen der R-Zacke
und den einzelnen Aufnahmen als Funktion der Pulsfrequenz für verschiedene Herzaktionsphasen
als Parameter an einer Zweikoordinatenskala oder Diagrammscheibe (3, I6, I7) in
einer Kurvenschar (4a bis 4a; I9a bis I9s) abgebildet ist, an der mit Hilfe eines
auf die jeweilige Pulsfrequenz einstellbaren Zeigers (5, I8) die der gewünschten
Herzphasenaufnahme entsprechende Zeitverzögerung angezeigt wird.