DE935157C - Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen

Info

Publication number
DE935157C
DE935157C DED10766D DED0010766D DE935157C DE 935157 C DE935157 C DE 935157C DE D10766 D DED10766 D DE D10766D DE D0010766 D DED0010766 D DE D0010766D DE 935157 C DE935157 C DE 935157C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
rubber
substances
mixtures
sulfuric acid
additives
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED10766D
Other languages
English (en)
Inventor
Carl Dr Zerbe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEA Group AG
Deutsche Shell GmbH
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
Deutsche Shell GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Metallgesellschaft AG, Deutsche Shell GmbH filed Critical Metallgesellschaft AG
Priority to DED10766D priority Critical patent/DE935157C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE935157C publication Critical patent/DE935157C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L21/00Compositions of unspecified rubbers
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen Es ist bekannt. zur Herstellung von für die Erzeugung von Kautschukwaren geeigneten Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen Zusatzstoffe zu verwenden, die aus Säureteeren der Mineralölindustrie gewonnen werden, indem man die nach der Abtrennung von Schwefelsäure aus obengenannten Abfallsäuren zurückbleibenden organischen Anteile einer Destillation unterwirft und die dabei anfallenden Destillate dann zumischt Jn der Regel bestehen die bei der Raffination von Mineralölen anfallenden Abfallsäuren - je nach der Arbeitsweise vährend der Raffination, der Einwirkungszeit und dem Konzentrationsgrad der Schwefelsäure - aus einem Gemisch von sulfurierten, oxydierten sowie polymerisierten Kohlenwasserstoffen. Durch die in früheren Verfahren vorgeschlagene Destillation verbleiben die Sulfurierungsprodukte teilweise in dem Destillationsrückstand, teilweise svird auch im NTerlauf der Destillation die Sulfogruppe abgespalten, so daß das Destillat aus nicht sulfurierten Kohlenwasserstoffgemischen besteht. Das Fehlen ron Sulfogruppen in dem für Kautschuk zur Verwendung kommenden Zusatzstoff ist wesentlich, weil sonst die Möglichkeit besteht. daß im Verlauf der Einarbeitung in den Kautschuk durch die dabei augewendeten Temperaturen (z. ß. bei der Vulkanisation) eine Abspaltung der Sulfogruppe stattfindet unter Reduktion derselben zu 5 2 oder Schwefel.
  • Diese abgespaltenen Produkte würden dann z. B. die Vullianisation außerordentlich stören.
  • Es ist bekannt, daß man aus den organischen Produkten der Abfallsäure, wie sie aus den Säureteeren der ASineralölindustrie gewonnen werden können, Heizöle herstellen kann, indem man diese organischen Produkte nach Abtrennung von der wäßrigen Säureschicht einer Temperatur von 260 bis 3IoO aussetzt. Durch diese Erhitzung werden die sauerstoff- und schwefelhaltigen Bestandteile zersetzt.
  • Es wurde nun gefunden, daß solche sauerstoff-und schwefelfreient Produkte, die auf Temperaturen zwischen 200 und 3500 erhitzt wurden, als Zusatzstoffe für Kautschuk und kautschukartige Stoffe außerordentlich geeignet sind, da sie ausgezeichnete plastifizierende und weichmachende Eigenschaften besitzen.
  • Diese bitumenartigen Produkte sind chemisch charakterisierbar als höhermolekulare, schwach ungesättigte Kohlenwasserstoffgemische, die sich von den gewöhnlichen Erdölkohlenwasserstoffen durch ihre Löslichkeit in Aceton und vor allem in konzentrierter Schwefelsäure unterscheiden. Sie geben bei der Behandlung mit konzentrierter Salpetersäure Xitroprodukte und bei der Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure eine Art Säureteer.
  • Durch Erhitzen mit Schwefel bilden sie Polymerisationsprodukte, wobei die Schwefelaufnahmefähigkeit dieser Kohlervasserstoffe höher ist als diejenige des Iiautschul;s, so daß man den Mischungen mit Kautschuk verhältnismäßig große Mengen an Schwefel einverleiben kann, ohne daß es zu einer Übervulkanisation oder zu einem Ausblühen von Schwefel aus den Vulkanisaten kommt, was bekanntlich bei Hartkautschukwaren u. a. die elektrischen Eigenschaften ungünstig beeinflußt.
  • Der zusätzliche Schwefel wird von den zu verwendenden Kohlenwasserstoffen schon bei geringer Erwärmung aufgenommen. Nach der Vulkanisation liegt der Schwefel dann in gebundener Form vor.
  • Wird zur Gewinnung des Zusatzstoffes eine Abfallsäure verwendet, die keine bei der Vulkanisationstemperatur sich abspaltende Sulfogruppe enthält, so kann man selbstverständlich die so gewonnenen organischen Anteile, nachdem man sie durch gründliches Waschen oder andere Maßnahmen von freier Schwefelsäure restlos befreit hat, sofort verwenden.
  • Erfindungsgemäß können auch solche Abfallsäuren als Zusatzstoff für Kautschuk verwendet werden, die nur wenig freie Schwefelsäure enthalten und welche zu deren Entfernung bei Temperaturen zwischen 200 und 3500 mit Stoffen behandelt wurden, die einen hohen Gehalt an Aromaten bzw. an mit Schwefelsäure zur Harzbildung neigenden ungesättigten Kohlenwasserstoffen enthalten, wie sie z. B. durch Ausziehen von Erdölen oder deren Fraktionen mit flüssiger, schwefliger Säure oder ähnlich wirkenden Zusatzstoffen erhalten werden. Die zugesetzten aromatenhaftigen Stoffe setzen sich dabei mit der noch vorhandenen freien Schwefelsäure um, und es verbleibt ein vollkommen neutrales, b,i!tum,enartiges Reaktionsprodukt.
  • Die beschriebenen Zusatzstoffe stellen zähkonsistente bis springharte, bitumenartige Produkte dar, deren Einarbeitung in den Kautschuk bisweilen Schwierigkeiten macht. Unter Umständen empfiehlt es sich, die Zusatzstoffe durch Beimischung von Mineralölen oder anderen üblichen ÄVeichmachern auf eine für die Einarbeitung erwünschte Zähflüssigkeit einzustellen. Als Lösungsmittel eignen sich insbesondere die bei der Behandlung von Mineralölen mit selektiven Lösungsmitteln, wie z. B. Sogs, Furfurol, Phenol u. a. m. anfallenden Extrakte, die man vorher durch Destillation auf die gewünschte Zähflüssigkeit einstellen kann. Geeignet sind natürlich auch die Destillationsprodukte, die man bei der Destillation der organischen Anteile von Abfallsäuren erhält. Die erfindungsgemäßen Kohlenwasserstoffgemische sind also ähnlich wie Kautschuk vulkanisierbar und können infolgedessen verschiedenartigsten Kautschukmischungen, ohne deren Eigenschaften, insbesondere die mechanischen, wesentlich zu verändern und ohne daß die aus solchen Mischungen hergestellten Erzeugnisse in ihrer Oualität verschlechtert würden, zugesetzt werden. Sie stellen infolgedessen nicht nur einen Weichmacher und Plastifikator dar, sondern auch ein Kautschukstreckmittel, das aber darüber hinaus in den Kautschukmischungen eine ganze Reihe wertvoller Wirkungen erzielen läßt.
  • Es lassen sich in manchen Fällen Mischungen mit den erwähnten Kohlenwasserstoffen von 8o 0/0 und gegebenenfalls sogar melhr bezogen auf Kautschnk - verwenden. Infolge ihrer ausgezeichneten dispergierenden Wirkung erzielt man wesentliche oualitätsverbesserungen auch bei rußhaltigen Mischungen.
  • Gute Erfahrungen wurden auch gemacht bei den sogenannten lederharten Vulkanisaten, z. B. bei Sohlenplatten, Dichtungsringen und technischem Material für Schuhsohlen. Auch bezüglich der Alterung von Kautschukmischungen erwies sich ein Zusatz als vorteilhaft.
  • Die Produkte können in vulkanisiertem und unvulkanisiertem Zustande verarbeitet werden. Im unvulkanisierten Zustande verwendet, erhöhen sie die Klebkraft der Kautschukmischungen und wirken dem Eintrocknen entgegen, so daß sie sich vorzüglich zur Herstellung von Verschluß- und Isolierband eignen. Im vulkanisierten Zustand können sie zur Erzeugung von Preßbelägen und gehärteten Asbestgeweben u. dgl. dienen. Durch Zugabe von Aufhellungsstoffen, z. B. weißen Pigmentfarhen, wie z. B. Titanweiß, kann der Farbton der ursp rüngti chen Mischung weitgehend aufgehellt werden. Die Beschaffenheit der aus den Mischungen gemäß der Erfindung erzielten Erzeugnisse kann man selbstverständlich durch Auswahl der Kohlenwasserstoffe entsprechend ihrer Viskosität, durch entsprechende Wahl der sonstigen Zusatzstoffe, wie z.B. Hartkautschukstaub, Ruß, Kaolin, Schwerspat, Kieselsäure, »Weißruß« usw., ferner durch Veränderung der Kautschukmenge sowie der Vulkanisationsbedingungen weitgehend variieren.
  • Statt mit Naturkautschuk können die genannten Kohlenwasserstoffe auch mit auf synthetischem Wege hergestellten Kautschukarten, z. B. den Polymerisaten und Mischpolymerisaten des Butadiens. z. 1,. mit Styrol und Acrylnitril. den Polymerisaten des Chlorbutadiens und anderen kautschukähnlichen Stoffen, z. z. 1,. dem Polyisobutylen. verarbeitet werden, in denen sie ähnliche Wirkungen hervorbingen wie in Naturkautschukmischungen. Bei der Verarbeitung von synthetischen Produkten kommt die Weichmacherwirkung der erfindungsgemäß zu verarbeitenden Kohlenwasserstoffe besonders zur Geltung, da durch diese besonders die Verarbeitung schwer mastizierbarer Kautschuksorten, so z. 1;. der auf kalter Walze mastizierbaren Kunstkautschuke. wesentlich erleichtert wird. Bei der Verarbeitung von Kunstkautschuksorten, die den heutigen hohen Anforderungen nicht mehr völlig entsprechen. können durch die erfindungsgemäßen Zusätze beanstandete Mängel, wie z. B. vorschnelles Altern und Sprödwerden, hintangehalten werden.
  • Günstige Ergebnisse bezüglich Weichmachung, Plastifikation und Qualitätsverbesserung erhält man bei der Verarbeitung von Regeneraten oder deren Mischungen mit Natur- und Kunstkautschuk.
  • Andere Anwendungsgebiete, in denen die erfindungsgemäßen Mischungen Verwendung finden können, sind z. B. die Herstellung von Kunstmassen. wie Linoleum. Öltuch und die Kunstlederindustrie. überhaupt alle Gebiete. in denen die Herstellung von elastischen. isolierenden und imprägnierenden Erzeugnissen eine Rolle spielt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen. gekennzeichnet durch die Verwendung von Zusatzstoffen. die aus den bei der Raffination von Mineralölen mit Schwefelsäure anfallenden Abfallsäuren abgeschiedenen organischen Anteilen bestehen, die von freier Schwefelsäure befreit wurden und die keine bei der Vulkanisationsteniperatur sich abspaltende Sulfogruppen enthalten bzw. aus denen man durch Erhitzen auf Temperaturen zwischen 200 bis 350£ die Sulfogruppen abgespalten hat.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß Zusatzstoffe aus solchen Abfallsäuren verwendet werden, die bei Temperaturen zwischen 200 und 350° mit Stoffen behandelt wurden, die einen hohen Gehalt an Aromaten oder an mit Schwefelsäure zur Harzl)ildung neigenden ungesättigten Rohlenwasserstoffen aufweisen.
    Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 706 2II; USA.-Patentschrift Nr. 1 823 594.
DED10766D 1942-04-12 1942-04-12 Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen Expired DE935157C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED10766D DE935157C (de) 1942-04-12 1942-04-12 Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED10766D DE935157C (de) 1942-04-12 1942-04-12 Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE935157C true DE935157C (de) 1955-11-10

Family

ID=7033460

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED10766D Expired DE935157C (de) 1942-04-12 1942-04-12 Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE935157C (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1823504A (en) * 1930-02-13 1931-09-15 George E Olson Brake beam fulcrum
DE706211C (de) * 1934-06-12 1941-05-21 Erich Asser Dr Verfahren zum Aufarbeiten von Saeureteer

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1823504A (en) * 1930-02-13 1931-09-15 George E Olson Brake beam fulcrum
DE706211C (de) * 1934-06-12 1941-05-21 Erich Asser Dr Verfahren zum Aufarbeiten von Saeureteer

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1594796B2 (de) Dachbelagmasse auf der Grundlage von Polymere enthaltenen Bitumen
DE1594421C3 (de) Isolieröl auf Mineralölbasis und Verfahren zur Herstellung eines Isolieröle auf Mineralölbasis
DE1040793B (de) Verfahren zur Herstellung einer Kunstharzmasse aus einem monovinylaromatischen Kohlenwasserstoff und einem natuerlichen oder synthetischen Kautschuk
DE935157C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk bzw. kautschukartigen Stoffen
US2153141A (en) Rubber compounding
DE909041C (de) Verfahren zur Herstellung von Regeneraten aus vulkanisiertem Altkautschuk
DE869694C (de) Verfahren zur Herstellung von plastischen Massen aus Vinylchlorid-Polymerisaten oder-Mischpolymerisaten
DE963986C (de) Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Isolieroeles
AT158486B (de) Verfahren zur Herstellung von für die Erzeugung von Kautschukwaren geeigneten Mischungen.
DE927233C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus OElen und Polymerisationsprodukten
DE967600C (de) Verfahren zur thermischen Behandlung von Polymerisaten und Mischpolymerisaten des Butadiens
DE2155530A1 (de)
DE898672C (de) Verfahren zur Nachbehandlung von Emulsionspolymerisaten
DE862671C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus Olefin-Polysulfid-Polymerisaten
DE1470912A1 (de) Verfahren zur Behandlung von cis-Polybutadien zur Verbesserung der Mischbarkeit sowie nach diesem Verfahren hergestelltes Produkt
DE843752C (de) Verfahren zur Herstellung von Weichmachern
DE932985C (de) Zusatzmittel fuer Kautschukaustauschstoffe
DE399628C (de) Verfahren zur Reinigung von OElen u. dgl.
DE382504C (de) Schwarzdruckfarben
AT159540B (de) Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk oder kautschukartigen Stoffen.
AT150310B (de) Verfahren zur Raffination von Motortreibstoffen.
DE877828C (de) Verfahren zur Herstellung von Natur- und Kunstkautschukmassen
DE517166C (de) Verfahren zur Herstellung eines duktilen Bitumens
DE579033C (de) Verfahren zur Herstellung einer Aufloesung von Kohle in Mineraloelen oder Teeren
DE1520752A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines steinkohlenteerpechaehnlichen thermoplastischen Stoffes