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Schleuderputzapparat Die Erfindung bezieht sich auf einen Schleuderputzapparat
mit elastischen Abschleuderstäbchen, die zeitweilig von Aufhaltern zurückgehalten
werden und beim Vorschnellen den angehobenen Mörtel (oder die Farbe od. dgl.) auf
die zu putzende Fläche schleudern.
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Erfahrungsgemäß brechen die elastischen Abschleuderstäbchen, z. B.
Stahlblechfedern, am häufigsten an ihrer Einspannstelle ab, an der sie der größten
Beanspruchung auf Biegung ausgesetzt sind.
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Um zu erreichen, daß die Biegungsbeanspruchung sich über die ganze
Stäbchenlänge verteilt, ist erfindungsgemäß jedem Schleuderstäbchen ein zwischen
seiner Befestigungsstelle und seinem freien Ende liegendes, an der Schleuderwalze
befestigtes Anschlagglied zugeordnet, um das sich das Schleuderstäbchen beim Spannen
durch den Rufhalter krümmt. Dadurch ist erreicht, daß, wenn das freie Ende des Stäbchens
durch die Aufhalteleiste zurückgehalten wird, sich das Schleuderstäbchen auf seiner
ganzen Länge gleichmäßig krümmt. Sobald das freie Stäbchenende dann von dem Aufhalter
vorschnellt, federt das Schleuderstäbchen erst um seine Krümmungsstelle am Anschlagglied
und dann in seiner ganzen Länge um seine Einspannstelle an der Walze nach vorn.
Infolgedessen wird -die Einspannstelle des Schleuderstäbehens entlastet und damit
die Lebensdauer des Schleuderstäbchens erheblich verlängert. Zweckmäßig weisen die
Anschlagglieder einen dem ersten Anschlag in der Drehrichtung gegenüberliegenden
zweitenAnschlag auf, an den sich das vom Aufhalter abschnellende Schleuderstäbchen
anlegt. Die Maßnahmen der Erfindung ermöglichen es, die Schleuderstäbchen gegenüber
den bisher verwendeten Schleuderstäbchen wesentlich (bis zu 5o °/o) zu verkürzen,
wodurch
sie mit erheblich stärkerer Spannkraft vorschnellen und dementsprechend auch den
Mörtel od. dgl. mit wesentlich größerer Energie gegen die Wandfläche schleudern.
Das ist z. B. für gewisse Mörtelarten von Bedeutung.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind nachstehend an Hand der Zeichnung
beschrieben, die in den Fig. i und 2 in Seitenansicht, teilweise geschnitten, und
in Vorderansicht, ebenfalls teilweise geschnitten, eine lediglich als Beispiel anzusehende
Ausführung der Erfindung schematisch zeigt. Die Fig. 3 und 4 zeigen im vergrößerten
Maßstab im senkrechten Teilschnitt und im Teilgründriß Einzelheiten zu den Fig.
i und 2. Fig. 5 zeigt in einem Teilgrundriß eine zweckmäßige Verteilung der Abschleuderstäbchen
auf dem Walzenmantel.
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In einem ungefähr kasten- oder trommelförmigen, mit Spritzgutaustrittsöffnung
i versehenen Gehäuse 2 ist auf einer mit Handkurbel 3 versehenen Welle 4 die Schleuderwalze
5 befestigt, die beispielsweise aus Holz besteht. Die elastischen Abschleuderstäbchen
6, z. B. Federstahlstäbe; sind auf dem Walzenumfang reihenweise befestigt. Sie können
einzeln oder, wie das z. B. die Fig. 3 und ,4 andeuten, paarweise in Bohrungen 1q.
oder in Längsnuten des Walzenkörpers -5 eingesetzt sein. Beim Drehen der Kurbel
3 in Richtung des Pfeiles x treffen die freien Stäbchenenden gegen einen Rufhalter
7, von dem sie vorübergehend zurückgehalten werden. Nach dem Abgleiten von diesem
Rufhalter 7 schnellen die Stäbchen vor und schleudern den von ihnen angehobenen
Mörtel od. dgl. durch die Gehäuseöffnung i auf die Putzfläche, wie das allgemein
bekannt ist.
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Erfindungsgemäß ist jedem der elastischen Abschleuderstäbchen 6, die
verhältnismäßig kurz ausgebildet sein können, ein zwischen seiner Befestigungsstelle
14 und seinem freien Ende liegendes, an der Schleuderwalze 5 befestigtes Anschlagglied
8 zugeordnet, um das sich das Schleuderstäbchen 6 beim Spannen durch den Rufhalter
7 entgegen seiner Bewegungsrichtung krümmt (Fig. i).
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Die Schleuderstäbchen 6 biegen sich infolgedessen nicht ausschließlich
um ihre Befestigungsstelle an der Walze 5, sondern krümmen sich, wie Fig. i andeutet,
auf ihrer ganzen Länge.
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Gemäß- dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 bestehen die
Anschlagglieder aus mit Schlitzen io versehenen Formstäben 8, die auf der Walze
5 durch Schrauben 9 oder ähnliche Mittel bebefestigt sind und durch deren Schlitze
io die Schleuderstäbchen einer Reihe einzeln oder gruppenweise hindurchragen, wobei
die Schlitzränder zwei einander gegenüberliegende Anschläge bilden, -von denen der
in Drehrichtung vornliegende Anschlag i i dem vom Rufhalter 7 abschnellenden Schleuderstäbchen
6 als Anschlag dient, an dem es einen kurzen, für das Abschleudern des Schleudergutes
günstigen Rückstoß erfährt.
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Auf der Walze 5 können die Stäbchen 6 auch gruppenweise versetzt angeordnet
sein. Auchkönnen Anschlagglieder 8 nur für jede zweite Stäbchenreihe vorgesehen
sein. Dadurch wird erreicht, daß das von den Abschleuderstäbchen mit großer Schleuderkraft
aufgetragene Schleudergut durch von Stäbchen mit geringerer Schleuderkraft aufgetragenes
Gut ausgeglichen wird: Schließlich kann man den Aufhalter 7 oder die Stäbchenreihen
statt parallel zur Walzenachse 4 (s. Fig. 4) auch winklig zu ihr anordnen, wie das
z. B. Fig. 5 für die Schleuderstäbchen andeutet. Diese Anordnung bietet den Vorteil,
daß die Schleuderstäbchen 6 einer Reihe nicht alle gleichzeitig auf den Rufhalter
7 treffen und dadurch einen unerwünschten Rückstoß an der Kurbe13 erzeugen, sondern
daß die Schleuderstäbchen einer Reihe nacheinander auf den Rufhalter 7 treffen,
wodurch starke Rückstöße auf die Handkurbel vermieden oder doch gemildert werden.
Die Anordnung empfiehlt sich besonders für Spritzwalzen mit verhältnismäßig kurzen
Schleuderstäbchen, die ihrem Abbiegen erheblich größeren Widerstand entgegensetzen
als lange Schleuderstäbchen.
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Infolge der erfindungsgemäßen Anordnung eines Anschlaggliedes 8 zwischen
der Befestigungsstelle 14 der Abschleuderstäbchen 6 und ihrem freien Ende gewinnt
die Einstellung des Rufhalters 7 eine erhebliche Bedeutung. Die geringste Veränderung
der Arbeitslage dieses Rufhalters kann unter Umständen eine erhebliche Veränderung
der Abschleuderwirkung zur Folge haben. Ein Rufhalter, der diesem Umstand Rechnung
trägt, ist in der Zeichnung angedeutet. Er ist erfindungsgemäß als Mehrkantwelle
ausgebildet, die um zwei Zapfen 15 drehbar und in jeder gewünschten Lage feststellbar
ist, beispielsweise durch die Ausbildung der Zapfen 15 als Klemmschraube 18, die
mittels eines Schraubenziehers angezogen werden kann.
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Ein anderes Mittel ist in den Fig. i und 2 angedeutet. Danach dient
zum Ein- und Feststellen der Welle 7 ein Schwenkarm 16, der in einem um die Drehachse
des Rufhalters 7 gekrümmten Rasterbogen 17 des Trommelgehäuses 2 eingreift. Je nach
der Stellung dieses - Schwenkarmes 16 ändert sich der Abstand der entsprechenden
Kante des Rufhalters 7 von der Walzenachse 4, d. h. der Grad der Abbiegung der Schleuderstäbchen
6. Dabei können die Kanten der Mehrkantwelle 7 verschieden stark gebrochen oder
deren Seitenflächen verschieden gestaltet (z. B. verschieden gewölbt) sein, so daß,
je nach Stellung oder Form, diese Kanten oder Seitenflächen mehr oder weniger Einfluß
auf das Abbiegen der Schleuderstäbchen 6 haben.
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Man kann die erfindungsgemäße Abbiegung (Krümmung) der Abschleuderstäbchen
unter Umständen auch dadurch erzielen, daß z. B. die Stäbchen aus mehreren Lagen
bestehen und einige Lagen kürzer ausgebildet sind als die anderen Lagen.