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Feuerung mit Brennstoff-Grundschicht-Aufgabe auf einen Rost und mit
Blasbeschickung eines Zusatzbrennstoffes Die Erfindung betrifft eine Feuerung, bei
der die Brennstoff-Grundschicht auf einen Rost und der Zusatzbrennstoff in annähernd
waagerechter Richtung über dem Rostbett eingeblasen wird. Sie besteht darin, daß
die den Blasdüsen gegenüberliegende Feuerraumwand muldenartig mit waagerechter Achse
ausgebildet ist und zum ankommenden Blasstrahl so liegt, daß das eingeblasene Gut
um etwa i8o° umgelenkt und in den Feuerraum zurückgelenkt wird.
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Es ist bekannt, in den Feuerraum einer Rostfeuerung einen vom Rostbrennstoff
artverschiedenen Brennstoff mittels Luft in etwa waagerechter Richtung zu blasen,
beispielsweise Sägemehl, Holzspäne, Lohe, Textilabfälle, Bagasse, Kernschalen von
Sonnenblumen, Baumwolle und Kakao. Diese Zusatzbrennstoffe haben eine Wichte, die
etwa der des Holzes gleichkommt; sie sind fast immer wasserhaltig. Der Anfall dieser
Stoffe vermag nicht immer den gesamtenWärmebedarf zu decken. Auch ist in manchen
Fällen der Anfall zeitlich nicht gleich stark.
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Der Zusatzbrennstoff wird mittels Luft etwa waagerecht in den Feuerraum
der Rostfeuerung eingeblasen. Dadurch bleibt der Zusatzbrennstoff im Feuerraum längere
Zeit in Schwebe, wird dabei getrocknet und entgast und verbrennt bei kleiner Korngröße
völlig in der Schwebe. Größere Teilchen fallen auf den Rost und brennen dort aus.
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Diese bekannte Art der Verfeuerung gestattet keine Änderung, ob der
Zusatzbrennstoff grob-oder feinkörnig, trocken oder feucht ist. Daher
werden
besonders die stark wasserhaltigen Zusatzbrennstoffe mangelhaft aufbereitet, lagern
sich in zu dichter Schicht auf dem Rost ab und behindern dort den Luftdurchtritt.
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Diese Mängel sollen durch den Gegenstand der Erfindung behoben werden.
Gemäß der Erfindung wird der Zusatzbrennstoff zwar auch in etwa waagerechter Richtung
in den Feuerraum eingeblasen, doch kann die Einblaseenergie größer sein als bei
den bekannten Feuerungen, weil die den Blasdüsen gegenüberliegende Feuerraumwand
muldenartig mit waagerechter Achse ausgebildet ist und so zum Blasstrahl liegt,
daß er darin eine Umlenkung um etwa rSo° erfährt. Durch diese Maßnahme wird dem
eingeblasenen Zusatzbrennstoff ein Weg gesichert, der im Mittel dreimal so lang
ist wie bei der bekannten Feuerung. Der Zusatzbrennstoff ist dabei der Strahlung
und Berührung der Feuergase ausgesetzt, so -daß er nicht nur getrocknet, sondern
auch gezündet und zum Teil verbrannt wird. Wenn er zum zweitenmal in den Strom der
vom Rost aufsteigenden Feuergase gelangt und von ihnen mitgenommen wird, muß er
sich nochmals durch den ankommenden Querstrom hindurchbewegen, wobei zumindest ein
großer Teil des schwebenden Brennstoffes noch einmal in die Mulde geblasen wird.
Durch die Verbrennung dieses Brennstoffes wird die Muldenwand aufgeheizt.
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Selbst wenn kein -Zusatzbrennstoff vorhanden ist, hat die Mulde noch
einen großen Vorteil, weil ein Teil des von dem Rost hochgetragenen Flugkokses den
Umlauf durch die Mulde machen muß und dabei verbrennt.
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Die Zeichnung zeigt eine gemäß der Erfindung ausgebildete Rostfeuerung.
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Die Feuerung besteht aus einem mechanisch geschürten Treppenrost r,
welchem die Kohle aus der Schurre :2 durch den Trichter 3 zufließt. Ein Verdränger
4, der von dem Rostgetriebe 5 mittels Übertragung 6 mit veränderbarem Hub vor- und
zurückbewegt wird, schickt die durch das verstellbare Wehr 7 bestimmte Kohlenmenge
über die Platte 8 vor, so daß sie an deren Ende auf den Rost r abstürzt. Der Rost
r ist in bekannter Weise mit einem Rahmen 9, welcher feststeht, und einem vor- und
zurückschiebbaren Rahmen ao ausgerüstet. Jeder dieser Rahmen trägt abwechselnd eine
Reihe Rostplatten zr bzw. r2, welche sich stufenförmig aufeinander abstützen. Durch
das von dem Getriebe 5 angetriebene Exzenter 13
wird mittels Zugstange 14
der Rahmen ro mit den Rostplatten 12 vor- und zurückgezogen und schickt dadurch
die Kohle über- den Rost nach unten. Ein mittels Gestänge 15 ausziehbarer Planröst
16 gestattet, den Rost r zu entschlacken. Vori dein Exzenter 13 wird auch' der mittels
Schraube 17
veränderliche Hub des Verdrängers 4 abgeleitet.
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. In dem* abgeschlossenen Rauni 18 unter dem Rost r wird mittels eines
Gebläses Verbrennungsluft eingeführt. Diese dringt durch die auf dem Rost z liegendeKohlenschicht
r9. Die heißen Feuergase, steigen in dem -Feuerraum 2o auf: -In einigemAbstand von
derBrennstoffaufgabe2, 3, 4 7, 8 ist eine Zuführung für den Zusatzbrennstoff angeordnet.
Sie besteht aus einem Trichter 2i, in welchen der Zusatzbrennstoff, etwa Lohe, mittels
einer nicht dargestellten Fördervorrichtung gebracht wird. Dieser Zusatzbrennstoff
wird mit Hilfe eines Verdrängers 22, dessen Antrieb 23 in ähnlicher Weise wie der
Antrieb 6, 17 ausgebildet ist, in regelbarer Menge über die Platte 24 vorgeschoben,
von wo er über die Schräge 25 auf den Blastisch 26 abrieselt.
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Über dem Blastisch 26 wird aus einem Windkasten 27 durch Düsen 28
in regelbarer Menge Luft mit hoher Geschwindigkeit in etwa waagerechter Richtung
in den Feuerraum 2o eingeblasen. Sie nimmt den auf den Blastisch 26 fallenden Brennstoff
mit und .schleudert ihn gegen die Rückwand des Feuerraumes 2o. Diese Rückwand ist
an der Auftreffstelle zu einer nach dem Feuerraum offenen zylindrischen Mulde 29
ausgebildet, an deren oberem Ende der Blasstrahl tangential entritt. Er wird an
der Wand der Mulde um etwa z8o° (nach unten oder oben) umgelenkt und tritt an der
unteren oder oberen Kante der Mulde in etwa waagerechter Richtung in den Feuerraum
2o zurück. Da der Strahl auf diesem langen Wege an Energie verliert, kann ihm aus
den Düsen 30, 3 z, welche aus dem Windkanal 32 gespeist werden, in regelbarer Menge
Luft zugeführt werden. Die Düsen münden in der Wand der Mulde 29 tangential in der
Strömungsrichtung des Zusatzbrennstoff-Stromes aus.
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Da durch die von dem Roste r aufsteigenden Feuergase der aus den Düsen
28 austretende Luftstrom je nach der Rostbelastung verschieden stark nach oben gelenkt
wird, ist in der Vorderwand des Feuerraumes 2o noch ein Windkasten 33 angeordnet,
aus welchem durch Düsen 34 Luft höherer Pressung in regelbarer Menge schräg nach
unten geblasen wird. Dieser Luftstrom dient dazu, den aus den, Düsen, 26 austretenden
Luftstrom mit dem Zusatzbrennstoff so zu lenken, daß er tangential in die Mulde
29 eintritt.
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Für den Fall, daß kein Zusatzbrennstoff verfeuert- wird, kann durch
Herablassen des feuerfesten Wehres 35, das mit einem wassergekühlten Balken 36 versehen
ist, die Zusatzbrennstoffaufgabe einschließlich der Düsen 28 gegen den Feuerraum
2o abgeschlossen werden.
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Auf dem Rost r wird der Hauptbrennstoff, etwa Nußkohle, in bekannter
Weise verbrannt. Es würde für die beabsichtigte Wirkungsweise keinen wesentlichen
Unterschied bedeuten, wenn der mechanische Treppenrost T durch einen Wanderrost
oder eine andere geeignete Feuerung ersetzt würde.
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Der Zusatzbrennstoff wird von dem Blastisch 26 von dem aus den Düsen
28 austretenden Luftstrom quer durch den Feuerraum 2o getragen. Er wird dabei durch
Einstrahlung aus dem von dem Roste z ansteigenden Feuergasstrom getrocknet. Infolge
der teilweise eintretenden Gasmischung werden Teilchen des Zusatzbrennstoffes, insbesondere
die kleineren und bereits trockenen, von- dem Feuergasstrome
mit
nach oben getragen. Der aus den Düsen 34 austretende Luftstrom wird einen Teil von
ihnen wieder mitreißen. Ein anderer Teil des Zusatzbrennstoffes wird aus dem waagerechten
Strome nach unten ausfallen und auf den Rost gelangen. Der größte Teil wird jedoch
mit dem aus den Düsen 28 kommenden Luftstrom in die Mulde 29 eintreten, wobei er
mit Hilfe des aus den Düsen 34 kommenden Luftstromes so gelenkt wird, daß er tangential
am oberen Ende der Mulde in sie eintritt. Infolgedessen wird er an der Wand der
Mulde verlaufen und sie an ihrem unteren Ende in entgegengesetzter etwa waagerechter
Richtung wieder verlassen.
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Auf diesem Wege durch die Mulde ist der Zusatzbrennstoff weiter getrocknet,
gezündet und zum Teil auch verbrannt worden. Die aus den Düsen 30, 31 austretenden
Luftströme beschleunigen die Bewegung des Hilfsbrennstoffes noch einmal, so daß
er bis in die Zündzone in der Nähe des Zündgewölbes 37 geschleudert wird. Da in
diesem Gebiet nur eine schwache Feuergasströmung vom Rost nach oben geht, wird der
größte Teil des Zusatzbrennstoffes hier auf die Kohleschicht des Rostes fallen und
auf ihr ausbrennen. Teilchen, welche von den Feuergasen nach oben getragen werden,
gelangen nochmals in den Luftstrom der Düsen 28 und machen den Kreislauf noch einmal
oder mehrere Male mit.
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Wenn der Zusatzbrennstoff überwiegend in Schwebe verbrennen soll,
ist es besser, den Luftstrom der Düsen 28 so einzurichten, daß er am unteren Ende
der Mulde tangential in sie eintritt und sie an ihrem oberen Ende tangential verläßt.