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Verfahren und Vorrichtung zum Mauern Die Erfindung :betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Mauern mit in der Hauptsache parallel epi.pedischen Steinen
und Mörtel.
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Das Mauern wurde bisher vorwiegend von Hand durchgeführt, was eine
langsame und teuere Prozedur ist. Beim Mauern in .dieser Weise werden außerdem :die
Mörtelfugen dick, was bedeutende Nachteile mit sich bringt. Es sind zwar auch Mauermaschinen
bekannt, jedoch sind diese für eine praktische Verwendung zu kompliziert.
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Die Erfindung hat zum Ziel, diese Nachteile zu beseitigen und das
Mauern sdhneller und besser auszuführen., als es bisher möglich war.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung zum Mauern mit parallel ep:ipedi.s,chen
Steinen (z. B. Ziegeln, Blöcken aus Natur- oder Kunststein) und Mörtel kennzeichnet
sich in der Hauptsache dadurch, daß die Steine, .nachdem sie auf die Mauer gelegt
worden sind, durch Druck auf ihre Ober-und bzw. oder Seitenflädhen und unter Vibration
mittels eines maschinell angetriebenen Vib-rators in Richtung gegen die in die Mauer
schon eingemauerten Steine oder .gegen die Mauerunterlage, z. B. Fundament, gepreßt
werden.
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Hierdurch wird erreicht, daß das Mauerwerk schnell mit dünneren Mörtelfugen
als bisher herbestellt werden kann, und dünnere Mörtelfugen bedeuten erhebliche
Vorteile. Sie bewirken eine gute Haftung zwischen den Steinen und dem Mörtel, ein
gchnelles Austrocknen und ein vermindertes Schwinden des Mauerwerkes und vermindern
die Gefahr eines Wasserdurchschlages. Das Mauerwerk erhält außerdem eine höhere
Festigkeit.
In der Zeichnung sind eins-ge Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Querschnitt durch eine Mauer älterer,
bisher üblich-er Ausführung, Fsg. 2 eine Seitenansicht der Mauer nach Fig. i,-Fig.
3 einen Querschnitt durch eine gemäß der Erfindung ausgeführte Mauer, Fig. q. eine
Seitenansicht der Mauer nach Fig. 3, Fig.5 einen Querschnitt :durch eine Mauer gemäß
der Erfindung während ihrer Erstellung unter unter Verwendung 6 einen Querschnitt
von Seitenblechen, durch eine Mauer nach der Erfindung ohne Verwendung von Seitenblechen,
Fig.7 und 8 Längsschnitte durch Mauern reit verschiedenen Vorrichtungen gemäß der
Erfindung, Fig. 9 und io Querschnitte. .durch Mauern gemäß der Erfindung während
.ihrer Erstellung, Fig. i i einen waagerechten Schnitt durch eine geputzte Mauer
nach der Erfindung, Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie XII-XII in Fig. i i, Fig.
13 einen lotrechten Schnitt .durch eine Mauer nach der Erfindung mit eingelegten
Bügeln, Fig. 1q. einen Schnitt nach .der Linie XIV-XIV in Fig. 13,
Fig. 15
einen. Querschnitt .durch einen Mauerstein, der für Mauern gemäß der Erfindung
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eignet ist, Eig. 16 bis i9 verschiedene A.usführungsforanen einer Vibratorvoxrichtung
gemäß der Erfindung, Fig. 2o eine abgeänderte Ausführungsform einer Vorrichtung
gemäß ,der Erfindung.
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Fig. i zeigt, wie bereits oben erwähnt, einen Querschnitt und Fing.
2 eine Seitenansicht einer Mauer oder Wand älterer, bds@her üblicher Ausführung
mit dicken Fugen.
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Fig. 3 und 4 zeigen einen Querschnitt bzw. eine Seitenansicht einer
Mauer, die gemäß der Erfindung in der unten näher beschriebenen Weise ausgeführt
ist.
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Fig. 5 zeigt, wie .eine Mauer gemäß der Erfindung aufgeführt wird.
Hiernach -Wird die Mauer innerhalb von Seitenblechen i erstellt, indem Steine 2
in Mörtel 3 unter der Einwirkung einer vibrierenden Preßplatte oder eines maschinell
angetriebenen Vibrators q. gepreßt werden. Es ist notwendig, daß das Pressen und
das Vibrieren so kräftig ausgeführt werden, daß der Mörtel des im voraus ausgelegten
Fugenb-an:des 3 an den Seiten des Steines 2 hochsteigt und eine Putzfläche 5 zu
beiden Seiten der Mauer bildet. Die Seitenbleche i können entfernt werden, nachdem
die Vibration beendet worden ist; sie werden dann waagerecht oder lotrecht in eine
neue Arbeitslage gebracht.
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Die Seitenbleche, die auch als Stützen oder Führrungen für das Mauerwerk
während der Aufführung dienen, können an der Innenseite mit waagerechten, schrägen
oder lotrechten Leisten versehen sein, deren Höhe senkrecht zur Fläche der Seitenbleche
der Dicke -der anzubringenden Putzschicht gleich oder annähernd gleich ist, wobei
sieh die Leisten während der Arbeit gegen die Steine abstützen. Hierdurch erhält
die Putzschicht 5 eine gleichmäßiige Dicke.
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Fig. 6 zeigt im Prinzip, wie die fertigen Lagerfugen 3 aussehen würden,
wenn man sie, nachdem die Steine wie bei. gewöhnlichen Mauern und mit dicken Fugen
verlegt worden sind, einer Vibration ohne Verwendung von Seitenblechen i aussetzen
würde. Wie ersichtlich, würde die Fuge unmittelbar an den Seiten. der Wand reicht.
ganz gefüllt werden. Erst durch die Einwirkung der Seitenbleche kann .der überschüssige
Mörtel festgehalten werden und eine ganz gefüllte Lagerfuge und gegebenenfalls auch
eine Putzschicht an der einen oder an beiden Seiten der Wand Milden.
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Fig. 7 zeigt einen Längsschnitt durch eine Mauer oder Wand gemäß der
Erfindung mit einem Vibr.ator.. Dieser besteht aus einer Ereßplatte q., in welcher
ein Exzenter 6 um die Welle 7 gelagert ist. Die Preßplatte ,ist mit deinem Griff
8 versehen und wird unter Vibration gegen den -auf den Mörtelstrang 3 gelegten Mauerstein
2 gedrückt. Der Mauerstein ist wedigstens in .der Hauptsache parallel epi,pedisich
und kann: z. B. ein Ziegelstein, ein Block aus Natur- oder Kunststei.h sehn. Er
kann, wie Fig. 15 zeigt, mit untiefen Aussparungen in .den Lagerflächen versehen
sein, was eine erhöhte Festigkeit des Mauerwerkes heribeiführt. Das Verfahren gemäß
der Erfindung kann sowohl bei geraden als auch bei gekrümmten Mauern ausgeführt
werden.
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Bei der in Fig. 8 gezeigten Abänderung ist der Griff 8 mittels eines
schräg gestellten Armes 9 Mit der Preßplatte q. verbunden, die hier eine winkelige
Form (L-Form) hat und von einem Arbeiter schräg abwärts gepreßt wird. Durch ein
Gelenk ioa kann diese vibrierende Preßplatte mit einem schweren Schfitten io derart
verbunden sein, @daß Vib.rationen auf diesen nicht übertragen werden können. Der
Schlitten verhindert, daß vorher gelegte und vibrierte Steine ihre Lage ändern.
Er kann auch als ein endloses Band ausgeführt sein, das sich ohne Gleiten auf den
verlegten Steinen abrollt.
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Aus Fig. 9 ist ersichtlich, wie eine Mauer mit einseitiger Form i
aufgeführt wlird, wobei die Steine unter Vätbration und mit Kraft in den von den
Pfeilen gezeigten Richtungen angepreßt werden. Hierbei erhält man eine Mauer praktisch
ohne Putzschirht 5 (vgl.. .demgegenüber Fig. 5), aber mit einer auf der einen Seite
gut ausgefüllten Fugenfläche.
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Fig. io zeigt einen Querschnitt durch eine Mager, die z. B. mit äußeren
Isolierplatten i@ob Verkleidet ist. Die Isolierplatten werden - an eine äußere .
Form (Seitenblech) ia .angebracht, und zwischen die Isokerplatten und eine .innere
Form (Seitenblech) ib wird das Mauerwerk in der bereits beschriebenen Weise aufgeführt.
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Fig. ii und 12 zeigen einen waagerechten bzw. lotrechten Schnitt durch
eine auf beiden Seiten gemäß Fig. 5 verputzte Mauer,. bei der die Steine derart
verlegt worden sind, daß -sowohl eine waagerechte als auch lotrechte Bewehrung eingelegt
werden kann, die in eine genügend dicke Putzschicht
eingebettet
wird. Dies würde nicht möglich sein, wenn nicht der Putz unter Vibration gerade
der Preßplatte und ;unter Verwendung eines zi-emlich steifen Mörtels angebracht
wäre. Die Sei.tenb'leche sollen nicht vibriert werden, da der Putz sonst zerstört
wird.
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Fig. 13 und 14 zeigen lotrechte Schnitte durch eine Mauer mit in die
lotrechten Fugen eingelegten Bügeln i i zur besseren Haftung des Putzes. Durch allmählich
ausgeführte Vibration mit der Preßplatte (,mit verhältnismäßig örtlicher Vibrierwirkung)
können auch ziemlich große Zwischenräume zwischen den Steinen imit Mörtel gefüllt
werden, und trotzdem wird .dieser unmittelbar an den Steinen haften ohne später
abzufallen, da die Bügel den Mörtel festhalten.
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Fig. 15 ist ein Querschnitt durch einen Stein, der für ein Mauerwerk,
das unter Vibration gemäß der Erfindung hergestellt wird, besonders geeignet ist.
Der Stein :ist mit untiefen Aussparungen in den Lagerflächen und bzw. oder den Stoßflächen
versehen. Diese Aussparungen, die von beliebiger Form sein können, erhöhen in hohem
Grade die Möglichkeit, in den Fugen Schubkräfte zu übertragen.
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Fig. 16 und 17 zeigen in Seitenansicht eine Vibrationsvorrichtung,
die als schweres Raid 12 ausgeführt ist, das z. B. mit einem zentral eingebauten
Vibrator 6 fest verbunden ist. Der Vibrator 6 .besteht aus Vibratorgehäüse 13 mit
Motor, der eine schnell umlaufende angelenkte Vibratorstange 14 oder einen Exzenter
treibt, .der im Gehäuse rollt unid dadurch teils eine Vibration des Gehäuses, teils
eine Umdrehung desselben in der Drehrichtung -des in Fig. 16 ,gezeigten Pfeiles
bewirkt. Die Vibratorvorrichtung (belastet dann den Stein mit der Kraft V in der
lotrechten Richtung und mit der Kraft H in der waagerechten Richtung .bzw. mit der
Resultierenden R. Außerdem wird erreicht, daß die Vorrichtung sich selbsttätig versetzt,
wenn der Arbeiter beim Pressen etwas n.achläßt.
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Wie im Grun.driß in Fig. 18 gezeigt wird, kann die Vibratorvorrichtung
nach Art .der Fig. 16, 17 aus mehreren untereinander versetzten Rädern 12 auf V,ibratoren
6 zusammengesetzt sein.
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Fig. 19 zeigt eine schwere Preßplatte 4, die von den Vibratoren 6
betätigt wird und dabei von selbst dem Mauerwerk entlang wandert. Diese Wirkung
wird durch die Umdrehung der Vibratore.n erreicht, auch wenn die Preßplatte nicht
- wie die Figur es zeigt - an der unteren Seite gezahnt ist.
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Fi:g. 2o zeigt eine Vibrationspreßplatte 4, .die seitlich mit einer
Kontaktplatte 15 versehen ist, welche, wenn der Stein 2 niedengepreßt worden ist,
von der oberen Kante des Seitenbleches i (oder eines anderen, im Verhältnis zum
ausgeführten Mauerwerk in der Höhenrichtung stillliegenden Teiles) eingedrückt wird
und damit (mechanisch oder auf andere Weise) anzeigt, daß der Stein die erwiinschte
Höhenlage eingenommen hat. Gegebenenfalls unterbricht die Kontaktplatte 4 zugleich
die Vibration, z. I3. durch Abschalten des Stromes nach dem Vibrator.
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Beim Mauern mit Zementmörtel i;s-t bisher »die Steife« dieses Mörtels
(im Vergleich mit dem geschmeidigeren Kalkmörtel) von Nachteil gewesen. Gemäß der
Erfindung kann man dagegen leicht auch mit reinem Zementmörtel mauern, was in vielen
Fällen erwünscht ist.
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Ein Vorteil des Verfahrensgemäß der Erfindung ist ferner, daß es insbesondere
beim Mauern mit Steinen von hohem Elastizitätsmodul und u.nabhäng.ig vom Bindemi.ttelgehalt,
z. B. Zementgehalt des Mörtels, gut verwendet werden kann. Be iim Mauern mit Betonsteinen
und dünnem Zementmörtel z. B. erhält man gemäß der Erfindung eine Betonwand, die
bewehrt sein kann und in welcher die Steine in Zementmörtel voll eingebettet sind.
Man erhält dadurch eine Wand, diie unmittelbar nach ihrer Erstellung eine hohe Festigkeit
aufweist, im Gegensatz zu gegossenen Betonwänden gewöhnlicher Art. Gegenüber den
letzteren besitzen Wände nach der Erfindung den großen Vorteil, daß sie ein sehr
nied-r.iges Schw.irndmaß haben.
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Wenn das Verfahren ,gemäß der Erfindung z. B. bei gebrannten Ziegeln
und Kalkmörtel angewendet wird, kann die Vibration auch mit einem leichten Vibrator
ausgeführt werden, der in der bereits beschriebenen Weise vom Maurer bedient wird.
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Wenn in diesem Falle Mörtelstränge bisher normaler Dicke verwendet
werden, erzielt man den großen Vorteil, daß .der Mörtel fast augenblickkch zusammengepreßt
und @d.aß der Verband :ausgezeichnet wird, während gleichzeitig die Arbeit leichter
ist und schneller .ausgeführt werden kann.