DE93266C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01K—MEASURING TEMPERATURE; MEASURING QUANTITY OF HEAT; THERMALLY-SENSITIVE ELEMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G01K9/00—Measuring temperature based on movements caused by redistribution of weight, e.g. tilting thermometer
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- General Physics & Mathematics (AREA)
- Devices For Dispensing Beverages (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Oktober 1896 ab.
Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mittelst der man controliren kann, ob eine
erwärmte Flüssigkeit eine bestimmte Temperatur erreicht hat oder nicht, und mittelst der gleichzeitig
eine Trennung des Theiles der Flüssigkeit bewirkt wird, welcher die bestimmte Temperatur
nicht erreicht hat, und des Theiles, welcher die richtige Temperatur oder eine Temperatur, die höher als jene ist, erreicht hat.
Die Vorrichtung besteht in ihren Hauptbestandtheilen
aus einer Kippschale, die in passender, unmittelbarer oder mittelbarer Weise, mit einem mechanischen Element verbunden
ist, welches in solcher Weise von den Temperaturveränderungen der erwärmten Flüssigkeit
beeinflufst wird, dafs bei einer bestimmten Temperatur der Schwerpunkt der ganzen Vorrichtung
verschoben wird, was zur Folge hat, dafs die Kippschale aus ihrer Gleichgewichtslage
gebracht wird.
Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Kippschale
A von der Seite gesehen. Diese Kippschale kann sich um Zapfen 0 drehen," die
entweder in einem Rahmen oder in einem passenden Gestell ruhen. Die Kippschale und
der Rahmen oder das Gestell sind ferner mit passenden Anordnungen versehen, damit die
Gröfse des Ausschlags nach der einen oder anderen Seite nach Wunsch geregelt werden
kann.
In Fig. 2 ist eine solche Kippschale in Verbindung mit einer Glasröhre B gezeigt, deren
eines zugeschlossenes und ballonartig erweitertes Ende in der Schale liegt, während der andere
und offene Theil der Röhre über die Schale und
hinausragt
sich längs der Aufsenseite der Schale nach oben biegt, wie auf der Zeichnung
gezeigt. Die Röhre B ist ungefähr zur Hälfte entweder mit einer gleichartigen Flüssigkeit, die
bei einer verhältnifsmäfsig niedrigen Temperatur zu kochen und zu verdampfen beginnt, z. B.
Weingeist, oder auch mit zwei verschiedenartigen Flüssigkeiten gefüllt, von denen die
eine, welche leicht verdampf bar ist, im geschlossenen Ende der Röhre untergebracht ist,
während der übrige Theil der Röhre mit der schwereren Flüssigkeit gefüllt ist, die einen
gröfseren oder kleineren Druck auf die Flüssigkeit im geschlossenen Rohrzweig ausüben kann,
je nachdem, wie die Schale eine gröfsere oder kleinere Neigung einnimmt. Dadurch wird man
im Stande sein, den Wärmegrad zu regeln, bei welchem man wünscht, dafs die Flüssigkeit
im geschlossenen Rohrzweig kochen bezw. in Dampf übergehen soll.
Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Man regelt erst die Flüssigkeitssäule und die
Lage der Schale in solcher Weise, dafs die Flüssigkeit im geschlossenen Zweig bei dem
Wärmegrad zu kochen anfangen wird, welchen die erwärmte Flüssigkeit erreichen soll.
Die Schale wird hierzu mittelst eines oder mehrerer kleiner Gewichte, welche seitwärts
zur Schale und entgegengesetzt zur Röhre B angebracht sind, ausbalancirt. Lä'fst man nun
die erwärmte Flüssigkeit, z. B. .Milch, aus einem Pasteurisirungsapparat über den geschlossenen
Zweig der Röhre B in die Schale hinunterströmen, so wird diese Flüssigkeit nach der
einen Seite aus der Schale laufen und damit fortfahren, so lange die Schale nicht kippt,
d. h. so lange, wie der Schwerpunkt der Vor-
richtung nicht so sehr verschoben wird, dafs das Gleichgewicht gestört wird.
Hierbei wird vorausgesetzt, dafs die erwärmte Flüssigkeit bei ihrem Einlauf in die
Schale die bestimmte Temperatur nicht hat. Sobald die einströmende Flüssigkeit dagegen
die erwünschte Temperatur erreicht hat, fängt die Flüssigkeit im geschlossenen Rohrzweig
an, zu kochen oder in Dampf überzugehen, wodurch die ganze Flüssigkeitssäule im offenen
Rohrzweig und damit der Schwerpunkt der ganzen Vorrichtung verschoben ist. Die Kippschale
wird dann überkippen und die Flüssigkeit, so lange wie dieselbe die bestimmte (oder
eine höhere) Temperatur hat, in entgegengesetzter Richtung aus der Schale fliefsen.
Dadurch, dafs man bei dieser Vorrichtung die Temperatur der Flüssigkeit controliren und
den Theil der Flüssigkeit, der die richtige Temperatur hat, von dem kälteren Theil trennen
kann, erreicht man einen Vortheil, den man bei den anderen Apparaten gleichen Zweckes
nicht erreicht, nämlich, dafs die Trennung plötzlich geschieht, und dafs kein Theil der
kalten Flüssigkeit mit dem Theil der Flüssigkeit, welcher die richtige Temperatur hat, zusammen
ausläuft.
In Fig. 3 ist die Kippschale ebenfalls in Verbindung mit einer Glasrohre C gezeigt, die
hier in der Schale untergebracht und in passender Weise daran befestigt ist. Die Röhre ist,
wie in der vorhin beschriebenen Ausführungsform, mit einer oder mit zwei verschiedenen
Flüssigkeiten gefüllt, und der Apparat functionirt ganz in derselben Weise wie früher,
d. h. der Schwerpunkt der Vorrichtung wird unmittelbar unter Beeinflussung der Temperaturveränderung
der erwärmten Flüssigkeit verschoben.
In Fig. 4 ist eine Anordnung gezeigt, bei welcher das Verschieben des Schwerpunktes
der Vorrichtung mittelbar durch die Temperaturveränderung der erwärmten Flüssigkeit geschieht.
Hier ist nämlich die Glasrohre D nicht in fester Verbindung mit der Schale, sondern in
einer passenden Lage aufserhalb derselben am Rahmen oder Gestell angebracht. Die Röhre D
ist in gleicher Weise, wie oben erwähnt, mit einer oder mit zwei verschiedenen Flüssigkeiten
gefüllt, und deren offener Zweig E ist mit einem Schwimmer s versehen, der einen Stift r
trägt, dessen Spitze in der ursprünglichen Ruhestellung der Vorrichtung die Unterkante der
Schale berührt.
Wenn die erwärmte Flüssigkeit die erwünschte Temperatur hat und die Flüssigkeit
in Dampf übergeht, hebt sich der Schwimmer s und der Stift r schiebt die Schale aus ihrer
ursprünglichen Gleichgewichtsstellung und bringt dieselbe zum Kippen.
Die Verbindung dieser Röhre mit der Kippschale kann selbstverständlich in verschiedener
Weise geschehen , z. B. kann die Röhre durch rohrförmige Ausbauchungen bezw. Einstülpungen
der Schalenwand u. s. w. ersetzt werden.
Die Kippschale kann auch mit einem Rouxsehen
Regulator verbunden werden, wobei der Angriffspunkt für den freien Regulatorzweig
gerade unterhalb des Aufhängepunktes angebracht wird.
Claims (2)
1. Eine Vorrichtung zum Controliren von Temperaturen erwärmter Flüssigkeiten, gekennzeichnet
durch die Verbindung einer Kippschale (A) mit einer Röhre, welche
eine Flüssigkeit von grofsem specifischen Gewicht enthält und zu der Schale derart
angeordnet ist, dafs eine in die Schale einströmende Flüssigkeit das eine Ende der
Flüssigkeit trifft, durch Temperatarbeeinflussung ein Verschieben der Flüssigkeit in
der Röhre und dadurch ein Verschieben vom Schwerpunkt des Systems bewirkt, was ein Kippen der Schale zur Folge hat.
2. Bei einer Vorrichtung nach Anspruch ι die Anordnung, dafs die mit der Kippschale
verbundene Röhre aufser der einen Flüssigkeit eine zweite leicht verdampfbare enthält, die im einen Ende der Röhre angebracht
ist und durch ihre unter Beeinflussung der Wärme stattfindende Verdampfung ein Verschieben der schweren
Flüssigkeit in der Röhre bewirkt.
.3. Bei einer Vorrichtung nach Anspruch 1 die Anordnung der die Flüssigkeit enthaltenden
Röhre zur Kippschale in der Weise, dafs ihr geschlossenes Ende in oder unmittelbar
über der Schale liegt, während ihr offenes Ende mit einem Schwimmer versehen ist, welcher die Kippschale unterstützt
und entsprechend dem Druck der in der Röhre enthaltenen Flüssigkeit durch sein Steigen und Sinken ein Kippen der
Schale nach der einen oder anderen Seite bewirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE93266C true DE93266C (de) |
Family
ID=364709
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT93266D Active DE93266C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE93266C (de) |
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