DE932345C - Verfahren zum farbigen Entwickeln photographischer, aus Metall bestehender Bilder - Google Patents

Verfahren zum farbigen Entwickeln photographischer, aus Metall bestehender Bilder

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DE932345C
DE932345C DEC8061A DEC0008061A DE932345C DE 932345 C DE932345 C DE 932345C DE C8061 A DEC8061 A DE C8061A DE C0008061 A DEC0008061 A DE C0008061A DE 932345 C DE932345 C DE 932345C
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/30Colour processes using colour-coupling substances; Materials therefor; Preparing or processing such materials

Description

Es ist schon lange bekannt, daß belichtete photographische Halogensilberschichten in der Weise entwickelt werden können, daß sich neben dem bei der Entwicklung entstehenden Silberbild auch eine farbige Registrierung bildet. Normalerweise führt man die Entwicklung der Halogensilberschichten in Gegenwart von sogenannten kupplungsfähigen Substanzen durch, zu denen fast alle in der Azochemie als kupplungsfähig betrachteten Substanzen gehören. Als Entwickler verwendet man meistens gewisse ausgesuchte aromatische Amine, die sich für diese farbige Entwicklung besonders gut eignen. Der Mechanismus dieser Entwicklung wird meistens so gedeutet, daß durch die Reduktion des in der Schicht enthaltenen Halogensilbers zu Silber an den betreffenden Stellen das die Entwicklung bewirkende Amin oxydiert wird, worauf es in verschiedener Weise mit den kupplungsfähigen Substanzen reagieren kann.
Für viele Zwecke ist es angezeigt, die entsprechenden kupplungsfähigen Substanzen in möglichst nicht diffundierender Form in die Schicht einzubringen, so insbesondere bei der Herstellung von Mehrschichtfilmen. In anderen Fällen kann es möglich oder sogar zweckmäßig sein, diffundierende kupplungsfähige Substanzen dem Entwickler einzuverleiben und somit besagte Substanzen und entwickelnde Amine gleichzeitig auf die Schicht ein-
wirken zu lassen. Da die Auswahl an gut wirksamen, gleichzeitig entwicklungskräftigen und farbbildenden Aminen verhältnismäßig beschränkt ist, werden zur Erzielung bestimmter Farbtöne normalerweise die kupplungsfähigen Substanzen so ausgewählt, daß durch Kombination mit einem gegebenen Arnim der gewählte Farbton entsteht.
Während die Technik bezüglich der Verwendung ίο verschiedener kupplungsfähiger Substanzen sowie auch der Herstellung der farberzeugenden Entwickler weit fortgeschritten ist, beruhen jedoch die bisherigen Vorschläge stets darauf, daß während der Entwicklung das in der Schicht vorhandene Halogensilber reduziert wird und dabei die Farbkupplung mit dem oxydierten Amin veranlaßt. Dies gilt sowohl für die bekannten Vorschläge, in einer Schicht von Silberhalogenid die durch die Belichtung erzeugten latenten Bilder zu entwickeln, wie auch für die ebenfalls bekannten Vorschläge, ein bereits schwarzweiß entwickeltes und fixiertes Silberbild wieder in ein Silberhalogenidbild zurückzuverwandeln und dann farbig zu entwickeln.
Im Gegensatz zu diesen bekannten Vorschlägen wurde nun gefunden, daß ein Farbstoffbild an der Stelle eines metallischen Bildes in einer photographischen Schicht auch erzeugt werden kann, wenn diese photographische Schicht frei von unlöslichen Silbersalzen ist und wenn man diese photographische Schicht in Gegenwart einer kupplungsfähigen Substanz und eines löslichen reduzierbaren Salzes mit einem zur Farbbildung geeigneten aromatischen Amin entwickelt.
Die dem Verfahren als Ausgangsstoffe dienenden ■ photographischen Schichten mit einem metallischen Bild, die im übrigen frei von unlöslichen Silberhalogeniden sein müssen, können z.B. erhalten werden durch die bei der normalen Schwär ζ weiß photographie angewendeten Verfahren, d. h. durch bildmäßige Belichtung einer Emulsion mit nachfolgender Entwicklung, wobei nach der Entwicklung das noch vorhandene Silberhalogenid durch Fixieren entfernt wird. Für das vorliegende Verfahren können jedoch auch solche metallischen Bilder verwendet werden, die durch bildmäßige Belichtung einer Silberhalogenidschicht und nachfolgendes Fixieren ohne vorhergehende Entwicklung erhalten werden. In diesem Falle bleiben die bei der Belichtung entstandenen Silberkeime in der Schicht zurück und können nach dem vorliegenden Verfahren farbig entwickelt werden, obwohl in der ausfixierten Schicht ein Silberbild nicht sichtbar ist. Für das vorliegende Verfahren geeignete sichtbare oder latente Bilder können auch in anderer Weise erzeugt sein, z. B. nach dem sogenannten »Metall-Diazo-Verfahren«.
Aus den obigen Angaben geht hervor, daß als ' geeignete Zentren für die farbige Entwicklung sowohl makroskopische metallische Silberkörner dienen können, wie sie bei der normalen Schwarzweißphotographie entstehen. Ferner auch mikroskopische metallische Silberkörner oder schließlich sogar unsichtbare metallische Silberkörner, wie sie in den latenten Bildern vorliegen. Schließlich ist zu erwähnen, daß auch andere Metalle sowie gegebenenfalls auch Störstellen irgendwelcher Art, wie sie durch Kratzer und dergleichen entstehen können, möglicherweise als Keime wirksam werden können.
Als lösliche reduzierbare Salze können gemäß vorliegendem Verfahren besonders Quecksilberund Silbersalze, z. B. Silbernitrat und Mercurinchlorid, verwendet werden. Normale anorganische Silbersalze sind besonders dann angezeigt, wenn der Entwickler sauer gehalten wird und beispielsweise organische Säuren, z. B. Zitronensäure, enthält. Die farbige Entwicklung mit Hilfe saurer Entwickler führt nicht in allen Fällen zu günstigen Ergebnissen, weil gewisse, bei der Entwicklung gebildete Farbstoffe vom Azomethin- oder Indophenoltyp in sauren Reagenzien nicht mehr beständig sind und sich teilweise wieder zersetzen. Die saure Entwicklung bedarf solcher Entwickler oder kupplungsfähiger Substanzen, welche auch in saurem Medium beständige Farbstoffe ergeben. Man verwendet z. B. übliche Farbentwickler in Kombination mit solchen kupplungsfähigen Substanzen, welche einen zur Kupplungsposition benachbarten Aminosubstituenten tragen, oder man verwendet eine übliche kupplungsfähige Substanz in Kombination mit einem aromatischen 1,2,4-Triamin-Entwickler (s. z. B. Ind. and Eng. Chemistry, 45, S. 1726 bis 1729 [1953]). Der Zersetzung der Farbstoffe kann zum Teil vorgebeugt werden, indem man die saure Lösung puffert, z. B. mit Alkalicitrat oder Tartrat.
Die Entwicklung kann dagegen auch alkalisch durchgeführt werden, wenn man silberkomplexbildende Mittel dem Entwickler zugibt. Als solche können z. B. wasserlösliche Substanzen, wie Alkalisulfite, Thiosulfate und insbesondere Alkalithiosulfate, sowie Ammoniak, Thioharnstoff, Kaliumrhodanid usw. verwendet werden. MitHilfe solcher Mittel, die ein Arbeiten mit Hilfe von wasserlöslichen Silbersalzen in alkalischem Medium ermögliehen, können im Regelfall sehr gute Resultate erzielt werden. Auch Mercurisalze werden zweckmäßigerweise in alkalischem Medium verwendet.
Als kupplungsfähige Substanzen können mit Vorteil die bisher schon verwendeten Verbindungen eingesetzt werden, die z. B. phenolischen Charakter haben oder aktive Methylengruppen aufweisen, wie sie in den Acetessigderivaten, Pyrazolonen usw. vorliegen. Als aromatische Amine werden vorzugsweise p-Oxyanilin und p-Phenylendiamin und deren Substitutionsprodukte verwendet. Besonders geeignet sind die N, N-Dialkylphenylendiamine und deren Substitutionsprodukte.
Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß das vorliegende Verfahren eine wesentliche Bereicherung der photographischen Technik bewirkt, indem man bei der farbigen Entwicklung nicht mehr auf das Vorliegen von Silberhalogeniden in den zu entwickelnden Bildern angewiesen ist. Es ist eine wesentliche Arbeitsvereinfachung, daß bei der Um-Wandlung eines Silberbildes in ein Farbstoffbild
sich nach dem vorliegenden Verfahren die Rehalogenisierung des Silberbildes erübrigt. Ferner ist es auf Grund des vorliegenden Verfahrens auch möglich, ein nach den bisherigen Verfahren farbig entwickeltes Bild nach dem vorliegenden Verfahren nochmals farbig zu entwickeln, wobei je nach Wunsch die zweite farbige Entwicklung denselben Farbton oder einen anderen Farbton aufweisen kann. Weiterhin ist zu bemerken, daß bei
ίο gewissen Kopierverfahren Silberbilder in einer von Halogensilber freien Schicht erzeugt werden, die gemäß vorliegendem Verfahren in farbige Bilder übergeführt werden können. Selbstverständlich ist das vorliegende Verfahren geeignet, normale
x5 Schwarzweißbilder zu tönen, und schließlich kann durch das vorliegende Verfahren eine Art Superverstärkung hervorgebracht werden, indem ein bereits vorliegendes, von Halogensilber freies Bild durch das vorliegende Verfahren schon als Silberbild verstärkt werden kann und außerdem gleichzeitig noch eine Tonung erfährt. Je nach dem zu verfolgenden Zweck kann nach erfolgter farbiger Entwicklung das metallische Bild in der Schicht belassen werden, oder es kann in bekannter Weise herausgelöst werden, z. B. durch Behandlung mit Ferricyanid und Alkalibromid und anschließende Fixierung.
Bei Verwendung des vorliegenden Verfahrens in Mehrschichtfilmen können die verschiedensten Arbeitsweisen angewendet werden. So kann beispielsweise in einem farbigen Dreischichtfilm aus der obersten Schicht das Halogensilber nach der Exposition herausgelöst werden, dann können die beiden untersten Schichten in bekannter Weise farbig entwickelt werden, und schließlich kann die oberste Schicht gemäß vorliegendem Verfahren farbig entwickelt werden. Ferner kann auch folgende Kombination eine günstige Wirkung ergeben. Wenn in einer obersten Schicht, durch Farbzerstörung veranlaßt, ein negatives Purpurbild erzeugt worden ist, kann das darin gleichzeitig erzeugte positive Silberbild zur Erzeugung einer gelben Maske verwendet werden.
Wenn bei Mehrschichtenfilmen das vorliegende Verfahren dazu verwendet werden soll, in allen Schichten gleichzeitig eine farbige Entwicklung hervorzurufen, so kann es wünschbar sein, bei der Imprägnierung mit dem Entwickler dessen Entwicklungsenergie herabzusetzen, damit alle Schichten eine gleichmäßige Entwicklung erfahren. Dies kann in einfacher Weise durch Herabsetzung des pH-Wertes und/oder durch Stabilisierung des Silberkomplexes, z. B. durch Erhöhung der Natriumthiosulf atmenge, geschehen. Bringt man hierauf eine so vorbehandelte Mehrschichtaufnahme in Berührung mit einem alkalischen Mittel, wie Ammoniak, oder erhöht die Temperatur, so setzt die Entwicklung in allen Schichten gleichmäßig ein. Entwicklungsenergie, Eindringtiefe, Gradation des Farbstoffbildes und Gradation des verstärkenden metallischen Bildes können durch Variation der Badzusammensetzung in weitestem Maß verändert werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung.
Beispiel 1
Es wird ein lichtempfindliches Material hergestellt, indem man auf eine Celluloseacetatfolie eine Schicht gießt, welche aus einer Silberbromidemulsion in Gelatine besteht. Diese Schicht enthält ferner einen Rotsensibilisator und eine solche Menge eines nicht diffundierenden i-Oxy-2-naphthoesäureamids, daß nach völliger Entwicklung zu einem blaugrünen Farbstoff eine maximale Farbdichte von 2,5 erzeugt wird. Dieses Material wird im Kontakt mit einem Stufenkeil mit rotem Licht exponiert. Das Bild wird in einem Metol-Hydrochinon-Entwickler entwickelt, und das überschüssige Silberbromid wird in einem Thiosulfatbad entfernt. Dann wird der gut gewaschene Film während 12 Minuten bei i8° in einem Bad behandelt, das wie folgt bereitet ist:
a) Natriumsulfit, 3%ig 20 ecm
b) Silbernitrat, io'/oig 6 ecm
c) Natriumthiosulfat, 200Mg 5 ecm
d) 2-Amino-5-diäthylaminotoluolchlorhydrat, o,8%ig 15 ecm
e) Natriumsulfit, 0,50Mg 15 ecm
Durch Mischung der Lösungen a) und b) entsteht ein weißer Niederschlag, der durch Zugabe von Lösung c) wieder in Lösung geht. Dann wird das Gemisch der Lösungen d) und e) zum Gemisch der Lösungen a), b) und c) gegeben.
Während der Behandlung des Films in dieser Lösung bildet sich ein verstärktes Silberbild und ein gleichläufiges blaugrünes Farbbild. Durch Bleichung des Silberbildes in einem Kaliumferricyanidbad und nach anschließender Eliminierung der Silbersalze in einem neutralen Fixierbad wird ein reines Farbbild erhalten.
Zum Vergleich dieses Farbbildes mit einem in bekannter Weise erzeugten Farbbild wird ein wie oben erzeugtes ausfixiertes Silberbild in ein Silberbromidbild umgewandelt und in einer alkalischen Lösung des Diäthylaminotoluidins entwickelt. Schließlich wird auch hier das Silberbild entfernt.
Der Vergleich zeigt, daß das nach dem neuen Verfahren behandelte Material ein flacheres Farbbild liefert und etwa dreimal empfindlicher erscheint als das in bekannter Weise behandelte Material.
Beispiel 2 "5
Eine Silberbromidemulsion, die ein diffusionsfestes Pyrazolonderivat enthält, wird auf eine Platte gegossen, exponiert, in einem Metol-Hydrochinon-Entwickler entwickelt und ausfixiert. Dann wird das Material in einer Lösung gebadet, die wie folgt bereitet wird:
a) Natriumsulfit sicc, 45 g in 250 ecm Wasser
b) Silbernitrat, 1,9 g in 250 ecm Wasser
c) p-Phenylendiaminbase, 1 g in 50 ecm Wasser
Unmittelbar vor dem Gebrauch fügt man 20 ecm der Lösung a) zu 20 ecm der Lösung b) und· fügt dann 4 ecm der Lösung c) hinzu. Ein verstärktes, von einem roten Farbstoffbild überlagertes Silberbild wird erhalten. Das nach Entfernung des Silberbildes bleibende Farbstoffbild zeigt in der Region geringer Exposition feine Details, die weder im unverstärkten Silberbild noch in einem in konventioneller ,Weise hergestellten Farbstoffbild sichtbar sind.
Beispiel 3
In einem Schwarzweißnegativmaterial des Handels wird ein metallisches Silberbild erzeugt. Nach Ausfixierung und gründlicher Wässerung wird der Film in einem Bad behandelt, welches 9 Teile des in Beispiel 1 beschriebenen Gemisches und 1 Teil einer 5°/oigen alkoholischen Lösung von i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon enthält.
Das erhaltene Bild ist getont und verstärkt. Es wird als Vorlage zu einer Kopie auf panchromatisches Material benutzt, wobei der Kontrast durch das Kopierlicht variiert werden kann: In blauem und rotem- Licht verhält sich die Kopiervorlage wie ein in einem gewöhnlichen Silberverstärker verstärktes Silberbild. Im grünen Licht nimmt der Kontrast noch zu.·
Beispiel 4
In ein Material, welches einen diffusionsfesten Blaugrünkuppler in einer rotempfindlichen Silberbromidschicht und darüber einen diffusionsfesten Purpurkuppler in einer grünempfindlichen Silberbromidschicht enthält, werden zwei Bilder einkopiert: ein Bild durch ein Grünfilter und ein anderes Bild durch ein rotes Filter. Das Bild wird darauf in einem ioVoigen Natriumthiosulfatbad erschöpfend ausfixiert und gewaschen. Der nun völlig transparente Film, in welchem keine Spur eines Bildes erkennbar ist, wird in der im Beispiel 1 beschriebenen Lösung gebadet. An den Stellen, wo das Material von rotem Licht getroffen war, bildet sich Silber und ein blaugrüner Farbstoff; an den-Stellen, wo das Material von grünem Licht getroffen war, bildet sich Silber und ein purpurner Farbstoff, Es ist besonders auffallend, daß das Bild in der Schwelle einen starken Durchhang zeigt. Das Silber kann entfernt werden, wodurch ein blaugrünes und ein purpurnes Farbstoffbild gebildet werden.-
Beispiel 5
Das im Beispiel 1 beschriebene, entwickelte und ausfixierte metallische ■ Silberbild wird in einem Bad der folgenden Zusammensetzung behandelt:
Zitronensäure,' io%ig 10 ecm
Silbernitrat, i°/oig 2 ecm
Seigriettesalz, 2O°/oig 3 ecm
p-Phenylendiaminbase, o,8°/oig .. 2 ecm
Nach 10 Minuten wird gewaschen und dann das Silber in üblicher Weise entfernt. Ein blaues Farbbild wird erhalten.
Beispiel 6
.-■■■-
Das im Beispiel 1 beschriebene Material wird im Kontakt mit einem Stufenkeil (Dichtezuwachs pro Stufe 0,15) exponiert und chromogen in folgendem Entwickler entwickelt:
2-Amino-5-diäthylaminotoluol-
chlorhydrat 3,0 g
Kaliumcarbonat (anhydr.) 78,0 g
Natriumsulfit (anhydr.) 0,5 g
Kaliumbromid 0,5 g
Wasser 1,0 1
Nach der Entwicklung wird ausfixiert. Der erhaltene Stufenkeil, wird in zwei Teile zerschnitten. Nur ein Teilb) wird 5 Minuten in dem Bad des Beispiels 1 behandelt, und dann werden beide Teile vom Silber befreit.
Die Vermessung der Dichte von 10 Stufen bei 630 μμ zeigt, daß der nachbehandelte Keil b) gegenüber dem nicht nachbehandelten Keil a) bedeutende Unterschiede zeigt:
Stufe Nr. Keil a) Keilb)
ι 2,46 2,46
2 2,41 2,46
3 2,32 2,44 go
4 2,10 2,25
5 i>75 i,9°
6 0,96 1,36
7 0.35 0,86
8 . 0,06 0,57 g5 - 9 0,05 0,41
10 0,05 0,38
Zwar tritt durch die verstärkende Nachbehandlung ein vorher vorhandener, aber wenig störender Schleier stärker in Erscheinung, aber gleichzeitig verliert das Bild an Kontrast und zeigt mehr Details in der Region geringer Exposition.
Beispiel 7
Ein Cellulosetriacetatfilm wird oberflächlich durch Behandlung mit alkoholischer Natronlauge etwa 4 μ tief verseift und durch Behandlung in einem von dem Kallitypieverfahren her bekannten Bad, welches 5 g Silbernitrat, 4,6 g Zitronensäure no und 13 g Ferriammoniumzitrat in 100 ecm Wasser enthält, sensibilisiert. Der Film wird mit aktinischem Licht exponiert, gründlich gewaschen und mit Hilfe einer der in den Beispielen 1, 2 oder 5 beschriebenen Lösungen unter Zusatz einer geeigneten Kupplersubstanz entwickelt.
Es entsteht ein getontes Silberbild oder nach Entfernung des Silbers ein reines Farbstoffbild.
Ähnliche Resultate werden erhalten, wenn man schon vor der farbigen Entwicklung die Kupplersubstanz der Schicht einverleibt.
Beispiel 8
Auf einem Schwarzweißfilm des Handels wird ein Stufenkeil kopiert, und diese Kopie wird in
einem Metol-Hydrochinon-Entwickler entwickelt und fixiert. Dann werden die folgenden Stammlösungen bereitet:
a) Mercurichlorid 1,0 g
Natriumsulfit, krist 2,0 g
Wasser ioo ecm
b) Diäthyl-p-phenylendiaminsulfat.. 2,0 g
Natriumsulfit, krist 2,0 g
Natriumcarbonat, wasserfrei .... 5,0 g
Wasser 150,0 ecm
c) i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon 2,5 g
Alkohol 50,0 ecm
2-normale Natronlauge 50,0 ecm
Die Lösungen werden im Volumenverhältnis a) : b) : c) = 4 : ι : ι gemischt, und die Kopie wird bei 2i° 10 Minuten lang in diesem Gemisch gebadet. Hierbei wird das Silberbild durch metallisches Quecksilber verstärkt, und gleichzeitig wird, proportional dem Silber, ein purpurnes Farbstoffbild gebildet. Nach Oxydation der Metalle in einem Bad, welches 6% Kaliumferricyanid und 3% Kaliumbromid enthält, und nach Lösung der Oxydationsprodukte in einem neutralen Natriumthiosulfatbad wird ein purpurnes Farbstoffbild erhalten.
Beispiel 9
Es wird aus zwei für verschiedene Spektralgebiete sensibilisierten Silberbromidemulsionen ein zweischichtiges Material hergestellt, dessen untere Schicht einen diffusionsfesten gelben Azofarbstoff und dessen obere Schicht einen diffusionsfesten purpurnen Azofarbstoff enthält. In dieses Material werden Bilder einkopiert, entwickelt und fixiert. Dann werden die Farbstoffe an den Silberstellen in bekannter Weise zerstört, z. B. in einem Bad, welches Thioharnstoff und Bromwasserstoffsäure enthält. Schließlich wird für nur sehr kurze Zeit in dem Bad des Beispiels 1 unter Zusatz von Acetessigsäureanilid gebadet und das Silber in üblicher Weise entfernt.
Es wird ein gelbes und ein purpurnes Bild sowie ein schwaches, dem purpurnen Bild gegenläufiges gelbes Bild erhalten. Infolge des schwachen gegenläufigen Bildes können von dieser Bildkomposition Kopien erhalten werden, deren Blauauszug trotz der Blauabsorption des Purpurfarbstoffes korrekt ist.
Beispiel 10
Ein besonders kontrastreiches Farbstoffbild wird durch Behandlung eines Silberbildes wie im Beispiel ι in einem Bad erhalten, das durch Mischung der folgenden Lösungen bereitet wird:
a) Diäthyl-p-phenylendiamin-
chlorhydrat 2 g
Natriumsulfit anhydr 2 g
Natriumcarbonat anhydr 30 g
Wasser 11
b) Silbernitrat, io°/oig 50 ecm
Natriumthiosulfat, 20°/oig 67 ecm
Wasser 883 ecm
Falls die Schicht keinen Kuppler enthält .(wie in Beispiel 3), so fügt man noch einen Kuppler zu diesem Gemisch; für ein Blaubild fügt man die Lösung c) hinzu.
c) a-Naphthol '. 2 g
Aceton 20 ecm
Schon eine Behandlung von 3 Minuten genügt zur Erzeugung eines kräftigen Bildes. Wenn man jedoch die oben angegebene Menge Thiosulfat verdoppelt, so muß man 20 Minuten baden, um ein Farbbild gleicher Intensität zu erzeugen.
Wenn man ein mehrschichtiges Material in einem Bad behandelt, welches arm an Thiosulfat ist, so bekommt man vorzugsweise ein Farbbild in der obersten Schicht. Dagegen in einem Bad, welches reich an Thiosulfat ist, kann man alle Schichten gleichmäßig chromogen entwickeln. Dabei ist es nicht nötig, das Material während der ganzen Entwicklungszeit im obigen Bad zu halten; es ist vielmehr zweckmäßig, das Material nur kurz zu baden und dann an feuchter Luft, möglichst bei erhöhter Temperatur, hängen zu lassen.
Es sei noch bemerkt, daß nur solche mehrschichtige Materialien für diesen Versuch geeignet sind, welche keine Filterschieht aus Kolloidsilber enthalten.
Beispiel 11
Ein dreischichtiges Material mit Silberbildern und Kupplern in allen Schichten wird in einem Bad gebadet, welches durch Mischung der folgenden Lösungen bereitet ist:
a) Diäthyl-p-phenylendiamin-chlorhydrat 1 g
Wasser 40 ecm
b) Silbernitrat, ioVoig 3 ecm
Natriumthiosulfat, 2O%ig 6 ecm
Weder in diesem Bad noch bei nachherigem Verhängen an der Luft entstehen Farbstoffbilder. Wenn jedoch das im Bad getränkte Material für nur kurze Zeit in eine Ammoniakatmosphäre gebracht wird, so werden Farbbilder gleichmäßig in allen Schichten entwickelt.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum farbigen Entwickeln photographischer, aus Metall bestehender Bilder, dadurch gekennzeichnet, daß eine photographische Schicht, die frei von unlöslichen Silbersalzen ist und die ein aus Metall bestehendes Bild enthält, in Gegenwart einer kupplungsfähigen Substanz und eines löslichen reduzierbaren Salzes mit einem zur Farbbildung geeigneten aromatischen Amin entwickelt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung saurer Entwickler zusammen mit kupplungsfähigen Substanzen, welche in saurem Medium beständige Farbstoffe ergeben.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung alkalischer bis neutraler Entwickler, weiche Silber- oder Quecksilbersalze und Komplexbildner enthalten.
1 509 540 8.
DEC8061A 1952-08-20 1953-08-18 Verfahren zum farbigen Entwickeln photographischer, aus Metall bestehender Bilder Expired DE932345C (de)

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