Um elektrische Geräte gegen elektrostatische und elektromagnetische Störfelder zu schirmen, ist es
gebräuchlich, dieselben mit gut leitenden Metallhüllen, der sogenannten Schirmung, zu umgeben.
Die Ausführung einer statischen Schirmung bietet prinzipiell keinerlei Schwierigkeiten. Schwieriger
ist es, eine Schirmung zu bauen, welche auch gegen elektromagnetische Störfelder und über die Schirmung
fließende Störströme von hohen Frequenzen wirksam ist, ohne dabei unwirtschaftlich hohen
Materialaufwand zu verlangen. Durch mehrfache Schirmung kann man zwar beliebig gute Schirmwirkungen
erzielen. Für die Praxis ist es jedoch wünschenswert, mit einer einfachen Schirmung auszukommen.
Die Schirmwirkung eines metallischen Gehäuses mit gutem elektrischen Leitwert ist auch bei hohen
Frequenzen für viele technische Anforderungen ausreichend, wenn die zu schützenden Teile vollkommen
geschlossen von Metall umschlossen sind. In fast allen Fällen der Praxis muß jedoch das
Innere des Gehäuses zugänglich sein, um jederzeit an die geschützten Teile heranzukommen. Daher ist
es nicht zu umgehen, die Schirmung aus mindestens zwei trennbaren Teilen herzustellen, d. h. also, ein
Gehäuse und einen dazu gehörigen Deckel zu benutzen. Dadurch entsteht die Aufgabe, längs der
Berührungsstelle zwischen Gehäuse und Deckel möglichst geringe Übergangswiderstände zu
schaffen. Es genügt dabei nicht, insbesondere bei
Anwendung hoher Frequenzen, nur an einer oder einzelnen Stellen einen guten Kontakt zwischen den
Gehäuse- und den Deckelteilen zu erzielen, vielmehr soll längst der gesamten Berührungslinie der.trennbaren
Teile eine gute Verbindung bestehen. Dies ist auch bei koaxialen Systemen wichtig, bei denen der
Außenleiter zugleich die Schirmung bildet. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung
zu schaffen, welche bei möglichst einfachem ίο mechanischem Aufbau einen hochwertigen Kontakt
längs beliebig langer Trennlinien zwischen trennbaren leitenden Gebilden gewährleistet.
Die Erfindung löst die Aufgabe, elektrisch und mechanisch günstige Kontakte zwischen den trennbaren
Teilen schirmender Metallgebilde zu erzielen, dadurch, daß mindestens einer der trennbaren Teile
längs der dem anderen Teil zugekehrten Seite mit einem elastisch verformbaren Kontaktstück von
solcher Ausbildung versehen ist, daß längs der gesamten Berührungsfläche ein- oder mehrfach Kontakt
mit dem anderen Teil entsteht. Um längs großer Längen mechanisch und elektrisch guten
Kontakt zu erzielen, kommt es darauf an, daß der Kontaktdruck nicht dauernd von einer oder einzelnen
Stellen auf eine große Fläche verteilt wird, vielmehr wird bei der Anordnung nach der Erfindung
der Kontaktdruck entlang der gesamten Berührungsstelle sozusagen differentiell gebildet.
Weitere Merkmale der Erfindung sollen an Hand der Zeichnung erläutert werden, in der Ausführungsbeispiele
für die Erfindung dargestellt sind. Fig. ι zeigt den schematischen Aufbau eines Metallgehäuses,
bei dem eine doppelte Kontaktgabe zwischen Gehäuse und Deckel erfolgt. Der eigentliehe
Gehäuseteil ist mit 1, der Deckel mit 2 bezeichnet. An dem Deckel 2 sind elastisch verformbare
Stücke 3 und 4 vorgesehen. Diese Stücke können in einfacher Weise durch Blechstreifen gebildet
werden. Der Kontaktdruck wird durch elastische Verformung der Bleche 3 und 4 erreicht.
Die praktische Ausführung der Kontaktstelle kann je nach dem Verwendungszweck verschieden sein.
Dementsprechend läßt sich auch die elastische Verformung auf verschiedene Weise erreichen, z. B.
durch entsprechende Formgabe der Auflagestellen. Jedem dieser Bleche stehen zwei an dem Gehäuseteil
befindliche Auflagestellen 5, 6 sowie 7, 8 gegenüber. Die elastische Verformung erfolgt durch Andrücken
irgendwelcher Glieder, die durch die Pfeile 9 und 10 angedeutet sind. Durch die doppelte
Auflage 5, 6 bzw. 7, 8 ergeben sich bereits je zwei Kontaktstellen zwischen Gehäuseteil und Kontaktstück
3 bzw. 4. Die durch die Pfeile 9 und 10 bezeichneten Anpreßglieder können zusätzlich gleichfalls
zur Kontaktgabe herangezogen werden, wenn diese mit dem Gehäuse verbunden sind. Auf diese
Weise entstehen je drei Kontaktstellen.
Fig. 2 zeigt eine Kontaktstelle im Schnitt, welche bei relativ einfachem mechanischen Aufbau einen
guten dreifach wirkenden Kontakt längs einer praktisch beliebig langen Berührungslinie zwischen den
trennbaren Teilen 11 und 12 gewährleistet. Das
z. B. aus Bronze bestehende Blech 12 läßt sich in die keilförmige Öffnung des Schlitzes 13 einführen,
wobei eine elastische Verformung derart erfolgt, daß das Blech im endgültigen Zustand an den
Punkten 14, 15 und 16 aufliegt. Beim Einschieben
reibt sich das Blech an den Aufliegepunkten bzw. Aufliegelinien, so daß eine Vorreinigung des Kontaktes
und damit besonders günstige Kontaktbedingungen entstehen. Zur Erhöhung der Elastizität
kann das Blech in angemessenen Abständen mit \^ertikalschlitzen versehen werden. Damit der beim
Einschieben eines Deckels mit solcher Kontaktgabe aufzuwendende Druck allmählich ansteigt, kann es
zweckmäßig sein, die Kontaktbleche abzuschrägen, so daß zuerst nur ein kleiner Teil des Bleches verformt
wird. Ist der Deckel so weit eingeschoben, daß das Blech längs des gesamten Umfanges des
Bleches verformt werden muß, so kann eine einfache Hebelanordnung das Schließen und Wiederöffnen
erleichtern.
Die elastische Verformung der Kontaktstücke kann auch auf andere Weise erzielt werden. Hierfür
ist in Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es kommt in diesem Fall neben einer sehr guten
Schirmung auch noch auf eine besondere mechanische Festigkeit an. Das Blech 17, das mit einem
Deckelteil 18 in Verbindung stehen möge, soll mit dem anderen Gehäuseteil, der mit 19 bezeichnet ist,
in Verbindung gebracht werden. Nach dem Einsetzen des Bleches 17 erfolgt der Verschluß durch
einen Hebelmechanismus, welcher eine elastische Verformung vornimmt. Der Hebelmechanismus ist
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Schraube gebildet, deren Bolzen 20 mit dem
Andrückglied 21 in Verbindung steht, wobei der Anpreßdruck durch die Mutter 22 eingestellt werden
kann. Entsprechend der Festigkeit des Andrückgliedes 21 kann eine oder auch eine Vielzahl von
Schrauben zur Anwendung kommen. Infolge der größeren Verformungskräfte kann hierbei stärkeres
Blech verwendet werden. Durch das Anpressen des Bleches 17 an den Teil 19 ergeben sich an den Kanten
23 und 24 zwei Kontaktstellen. Die Kanten 23 und 24 können abgerundet oder auch scharf sein.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß das elastisch verformbare Kontaktstück kein zusätzliches
Glied, sondern Teil des Gehäuses selbst sein kann. So läßt sich z. B. der Deckel eines Gehäuses
durch entsprechende Ausbildung seines Randes unmittelbar zur Kontaktgabe verwenden, wobei dieser
Rand elastisch verformbar gestaltet ist. Weiterhin kann auch der Gegenkontakt unmittelbar Teil der
Gehäusewandung sein, ohne daß zusätzliche Auflageglieder angewendet werden. Hierfür ist in der
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Der Deckelteil 25 ist mit einem elastisch verformbaren
Kontaktstück 26 versehen. Dieses Stück kann durch ein mittels Niet- oder Schweißverbindung befestigtes
Blech gebildet sein. Es ist aber auch möglich, den Deckelrand 27 aus elastischem Material
entsprechend dünn auszubilden, so daß dieser als elastisch verformbares Kontaktstück dient. Der
Gegenkontakt wird unmittelbar durch die Gehäusewandung 28 gebildet. Durch entsprechende wellige
Ausbildung des Randes entstehen zwei Auflagekanten 29 und 30. Mit der Gehäusewandung 28 ist
durch Schraub-, Niet- oder Schweißverbindung ein Streifen 31 befestigt, der so gebogen ist, daß
zwischen den Kanten 29 und 30 eine Andruckkante 32 liegt. Beim Einbringen des Bleches 26 in den
durch die Teile 28 und 31 gebildeten Schlitz tritt eine elastische Verformung des Kontaktstückes ein.
Beim Einschieben des Bleches werden die den Kontakt bildenden Flächen unter Druck aufeinander gerieben,
so daß Schmutz- oder Oxydschichten von den Kontaktflächen abgekratzt werden. Der Teil 31
kann im übrigen auch federnd ausgebildet sein, um seine Elastizität gleichfalls zur Erzielung des Kontaktdruckes
ausnutzen zu können. Schließlich ist es auch möglich, an Stelle einer in der Zeichnung dargestellten
Niete 33 eine oder mehrere Klemmschrauben vorzusehen, die den Anpreßdruck zu verändern
gestatten. Da besonders bei größeren Flächen unter Umständen erhebliche Reibungskräfte
auftreten können, kann man durch eine geeignete Übersetzung etwa in Form eines doppelseitig
wirkenden Hebels oder einer Schraube das Einschieben bzw. das Herausziehen des Bleches aus
der Kontaktanordnung erleichtern.