DE9312349U1 - Fahrzeugsitz - Google Patents
FahrzeugsitzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem Drehgestell,
an dessen Oberteil eine Sitzfläche und eine Sitzlehne vorgesehen sind und dessen Unterteil an seitlichen Schiebeführungen in
Fahrzeuglängsrichtung geführt ist, wobei das Ober- und Unterteil mit einer zentralen Drehlagerung verbunden sind und die
Schiebeführungen an einer mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen Konsole befestigt sind.
Derartige Fahrzeugsitze werden insbesondere in Wohnmobilen verwendet, wobei die Schiebeführungen in üblicher Weise zur
Einstellung der Sitzposition verwendet werden, während die Drehlagerung zur Benutzung des Fahrzeugsitzes einmal in
Fahrtrichtung und einmal entgegen der Fahrtrichtung, zu den Rücksitzen hingewandt, vorgesehen ist. Aufgrund dieser
Umstellmöglichkeit ist der üblicherweise vorgesehene Dreipunktsicherheitsgurt direkt am Drehgestell an dessen Oberteil
befestigt, so daß keine langen Gurtpeitschen benötigt werden.
Bei Unfällen oder abrupten Verzögerungen werden die auftretenden Kräfte über die relativ stabil in Form eines Drehzapfens
ausgeführte Drehlagerung in die Schiebeführungen eingeleitet. Aufgrund dieser Kraftumlenkung von der mittigen Drehlagerung zu
den seitlichen Schiebeführungen kann sich das plattenförmige Unterteil des Drehgestelles aufwölben, so daß bei den üblichen
Abmessungen die Gefahr besteht, daß die seitlichen Schiebeführungen ausreißen, was zu einer erheblichen
Verletzungsgefahr und ggfs. Todesfolge bei einem Unfall führen kann.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz zu schaffen, der eine höhere Unfallsicherheit
bietet.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Fahrzeugsitz gemäß den Merkmalen des Anspruches 1.
AG 23046 DE PA Kahler, Käck & Fiener 18. August 1993
Durch dieses vorgeschlagene Umgriffselement, das eine in
Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete, an der Konsole befestigte Führungsschiene umfaßt, wird die über die Drehlagerung
übertragene Kraft unmittelbar in die Führungsschiene eingeleitet, so daß ein Aufwölben und Aufbiegen des
Drehgestelles nicht zu befürchten ist. Insbesondere werden die seitlichen Schiebeführungen von Extrembelastungen, wie sie bei
Unfällen auftreten können entlastet, so daß für die Schiebeführungen zur Sitzverstellung relativ einfache
Gleitführungen verwendet werden können.
In bevorzugter Ausführung ist das Umgriffselement als Hülse
ausgeführt, die die rohrförmige Führungsschiene über eine
gewisse Teillänge umfaßt, wodurch eine besonders direkte Krafteinleitung in die Führungsschiene, die Konsole und den
Fahrzeugrahmen bzw. Fahrzeugboden erreicht wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
eine Vorderansicht auf einen Fahrzeugsitz; eine Seitenansicht auf einen Fahrzeugsitz gemäß
Fig. 1, wobei der untere Bereich in der Mittelebene des Fahrzeugsitzes geschnitten dargestellt ist;
eine abgewandelte Ausführungsform eines bei dem Fahrzeugsitz verwendeten Umgriffselementes;
eine weitere Ausführungsform des mit dem Fahrzeugsitz
verwendeten Umgriffselementes in Art eines Gleitsteines; und
Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform einer mit dem
Fahrzeugsitz verwendeten Führungsschiene.
In Fig. 1 ist ein Fahrzeugsitz 1 mit einem Drehgestell 2 dargestellt, das aus einem Oberteil 3 und einem Unterteil 4
besteht, die über eine Drehlagerung 5 in Form eines Drehzapfens
AG 23046 DE PA Kahler, Käck & Fiener 18. August 1993
Fig. | 1 |
Fig. | 2 |
Fig. | 3 |
Fig. | 4 |
miteinander verbunden sind. Auf dem Oberteil 3 des Drehgestells 2 sind in üblicher Weise eine Sitzfläche 6 und eine
Sitzlehne 7 angeordnet. Unterhalb des Unterteils 4 des Drehgestells 2 sind an den beiden in Fahrzeuglängsrichtung
ausgerichteten Seitenkanten seitliche Schiebeführungen 8 vorgesehen. Der untere Teil der Schiebeführungen 8 ist dabei an
einer Konsole 9 befestigt, die mit einem Fahrzeugrahmen 10 bzw. dem Fahrzeugboden über nicht näher dargestellte
Schraubverbindungen befestigt ist.
Wie aus dem Teilschnitt in der Mitte der Konsole 9 ersichtlich ist, ist an dem unteren Ende der Drehlagerung 5 unterhalb des
Unterteils 4 ein hülsenförmiges Umgriffselement 11 vorgesehen,
das eine in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtete, stangenfönaige Führungsschiene 12 umgreift. Dieser Umgriff ist in Art einer
Spielpassung ausgeführt, so daß das Umgriffselement 11 entlang
der Führungsschiene 12 verschiebbar ist. Hierbei ist wesentlich, daß die Führungsschiene 12 in unmittelbarer Nähe unterhalb der
Drehlagerung 5 angeordnet ist, so daß an der Drehlagerung 5 auftretende Kräfte unmittelbar in die Führungsschiene 12
eingeleitet werden. Solche Extrembelastungen treten beispielsweise bei Unfällen auf, wenn Anlenkpunkte oder die
Gurtrolle eines Dreipunktgurtes an dem Oberteil 3 des Drehgestells 2 befestigt sind, wie dies mit dem Bezugszeichen
angedeutet ist. Die auftretenden Kräfte werden dann über den Drehzapfen der Drehlagerung 5 vom Oberteil 3 über die
Drehlagerung 5 und über das damit verbundene, insbesondere angeschweißte Umgriffselement 11 in die Führungsschiene 12
eingeleitet, ohne daß die seitlichen Schiebeführungen 8 oder das Unterteil 4 des Drehgestells 2 übermäßig belastet werden. Von
der Führungsschiene 12 werden dann die Kräfte über die Konsole und die Befestigung an dem Fahrzeugboden in den
Fahrzeugrahmen 10 eingeleitet.
In Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes 1 dargestellt, wobei die Konsole 9 in der Mittellängsebene des
Fahrzeugsitzes 1 geschnitten dargestellt ist. Wie ersichtlich,
AG 23046 DE PA Kahler, Käck & Fiener 18. August 1993
umgreift das Umgriffselement 11 die Führungsschiene 12 auf etwa
ein Sechstel ihrer Länge, so daß eine direkte Krafteinleitung über die Drehlagerung 5 gegeben ist. Die beiden Enden der
Führungsschiene 12 sind an der Vorder- und Rückseite der Konsole 9 festgeschweißt. Für eine Nachrüstung mit der
Führungsschiene 12 und dem Umgriffselement 11 kann die Führungsschiene 12 auch an der Konsole 9 festgeschraubt oder
durch Bohrungen an der Vorder- und Rückseite der Konsole eingesteckt und gesichert werden.
In Fig. 3 ist eine abgewandelte Ausführung des Umgriffselementes 11 dargestellt, wobei dieses die hier mit
einem rechteckigen Querschnitt ausgebildete Führungsschiene 12 nicht vollständig umgreift, sondern im unteren Bereich einen
Spalt freiläßt. Zur Erhöhung der Biegefestigkeit der Führungsschiene 12 kann diese in Art eines T-Trägers ausgeführt
sein, wie dies in Strich-Punkt-Linien dargestellt ist. Obwohl hier die Verbindung zwischen dem Drehzapfen der Drehlagerung
und dem Umgriffselement 11 als Schweißverbindung dargestellt ist, können auch andere, dem Fachmann geläufige Ausbildungen
dieser Verbindungsstelle gewählt werden, beispielsweise eine schraub- oder eine formschlüssige Steckverbindung, so daß
gewährleistet ist, daß in Vertikalrichtung ein sicherer Halt des Fahrzeugsitzes 1 bezüglich der Konsole 9 gewährleistet ist.
In Fig. 4 ist eine weitere abgewandelte Ausführungsform der
Umgriffselement-Führungsschiene-Kombination gezeigt. Hierbei ist die Führungsschiene 12 mit einer nach oben zur Drehlagerung 5
hin offenen Nut 13 ausgebildet, so daß der Drehzapfen mit dem daran in Art eines Gleitsteines ausgeführten Umgriffselement
bei einer Kraftanwendung nach oben hin sicher gehalten ist, jedoch innerhalb der Führungsschiene 12 verschiebbar ist. Der
Begriff Umgriffselement wird hierbei so verstanden, daß die seitlichen Erweiterungen die oberen Schenkel der
Führungsschiene 12 von innen her umgreifen.
In Fig. 5 ist eine weitere abgewandelte Ausführungsform
dargestellt, wobei wiederum das Umgriffselement 11 am unteren
AG 23046 DE PA Kahler, Käck & Fiener 18. August 1993
Ende des Drehzapfens 5 in Art eines Gleitsteines 17 ausgebildet ist, der die oberen Schenkel zweier Winkelschienen 15 und 16
umgreift. Diese beiden Winkelschienen 15 und 16 sind symmetrisch zur Drehlagerung 5 in Fahrzeuglängsrichtung angeordnet und
bilden somit ebenfalls die Führungsschiene 12.
Es sei darauf hingewiesen, daß neben den dargestellten Querschnittsformen der Führungsschiene 12 auch weitere Formen,
beispielsweise ein Ovalrohr mit einer entsprechend geformten Umgriffshülse, vorgesehen sein können. Wesentlich ist hierbei,
daß durch die Umgriffselement-Führungsschiene-Kombination erreicht wird, daß in jeder Fahrzeugsitzstellung ein Kippen oder
Auseinanderklaffen des Drehgestells 2 bezüglich der Konsole 9 durch den Umgriff an der Führungsschiene 12 verhindert wird.
Obwohl das Umgriffselement 11 bevorzugt direkt mit dem
Drehzapfen der Drehlagerung 5 verbunden ist, kann das Umgriffselement 11 auch zusätzlich oder alternativ mit
Verstrebungen 18 am Außenrand der Drehlagerung 5 mit der Unterseite des Unterteils 4 verbunden sein, wie dies in Fig. 1
dargestellt ist.
AG 23046 DE PA Kahler, Käck & Fiener 18. August 1993
Claims (9)
1. Fahrzeugsitz mit einem Drehgestell, an dessen Oberteil eine
Sitzfläche und eine Sitzlehne vorgesehen sind und dessen Unterteil an seitlichen Schiebeführungen in
Fahrzeuglängsrichtung geführt ist, wobei das Ober- und Unterteil mit einer zentralen Drehlagerung verbunden sind
und die Schiebeführungen an einer mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen Konsole befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
unterhalb des Unterteils (4) ein Umgriffselement (11)
vorgesehen ist, das mit wenigstens einer in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichteten, unterhalb der
Drehlagerung (5) an der Konsole (9) befestigten Führungsschiene (12) verschiebbar verbunden ist.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (12) einen runden Querschnitt aufweist
und das Umgrif fselement (11) als Hülse mit rohrförmigen!
Querschnitt ausgebildet ist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umgriffselement (11) am unteren
Ende eines Drehzapfens der Drehlagerung (5) angeschweißt ist.
4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Umgriffselement (11) die
Führungsschiene (12) vollständig umgreift.
5. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Umgriffselement (11) in eine Nut
(13) in der Führungsschiene (12) eingreift und diese von innen her umgreift.
6. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (12) an der Vorder-
und Rückseite der Konsole (9) angeschweißt ist.
AG 23046 DE PA Kahler, Käck & Fiener 18. August 1993
-2-
7. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (12) an der Vorder-
und Rückseite der Konsole (9) angeschraubt ist.
8. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (12) aus zwei symmetrisch zur Drehlagerung (5) angeordneten
Winkelschienen (15, 16) besteht, deren obere Schenkel jeweils von einem Umgriffselement in Form eines
Gleitsteines (17) umgriffen sind.
9. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Oberteil (3) des Drehgestelles
(2) ein Dreipunktgurt (14) befestigt ist.
AG 23046 DE PA Kahler, Käck & Fiener 18. August 1993
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- 1993-08-18 DE DE9312349U patent/DE9312349U1/de not_active Expired - Lifetime
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1994
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