DE102004020911A1 - Armlehne, insbesondere für einen Fahrzeugsitz - Google Patents

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Abstract

Eine Armlehne, insbesondere für einen Fahrzeugsitz (4), weist einen Lehnenkörper (1), einen zur Ausbildung einer Drehachse in einer Halterung (2) geführten Gelenkbolzen (5) und eine in der Halterung oder dem Lehnenkörper angeordnete, den Gelenkbolzen (5) bogenförmig umgebende Kulisse (8) auf, in welcher ein mit Lehnenkörper oder Halterung verbundenes Führungselement (7) beim Verstellen des Lehnenkörpers von der Verstaustellung in die Gebrauchsstellung führbar und zumindest in Gebrauchsstellung in Anlage bringbar ist. Erfindungsgemäß ist die Kulisse (8) mittels einer elastisch aufweitbaren Verengung (9) in ein erstes und ein zweites Bogensegment (11, 12) gegliedert, wobei das Führungselement (7) zwischen Gebrauchs- und Verstaustellung des Lehnenkörpers im ersten Bogensegment (11) geführt ist und in Gebrauchsstellung an der Verengung (9) anliegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Armlehne, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, mit einem Lehnenkörper, einem zur Ausbildung einer Drehachse in einer Halterung geführten Gelenkbolzen und einer in der Halterung oder dem Lehnenkörper angeordneten, den Gelenkbolzen bogenförmig umgebenden Kulisse, in welcher ein mit dem Lehnenkörper oder der Halterung verbundenes Führungselement beim Verstellen des Lehnenkörpers von der Verstaustellung in die Gebrauchsstellung führbar und zumindest in Gebrauchsstellung in Anlage bringbar ist.
  • Eine gattungsgemäße Armlehne ist aus der Offenlegungsschrift DE 198 11 523 A1 bekannt. Die dort beschrieben Armlehne besteht aus einem Lehnenkörper, der schwenkbar in einer Haltevorrichtung gelagert ist. Der Lehnenkörper weist zwei parallele, zueinander beabstandete Bolzen auf, von denen der dem freien Ende des Lehnenkörpers zugewandte Bolzen zur Ausbildung einer Drehachse in der Haltevorrichtung lagerbar ist. Der andere Bolzen ist ein einer Kulisse geführt, welche die Drehachse kreisbogenförmig umgibt. In Gebrauchsstellung der Armlehne liegt der zweite Bolzen nach dem Überwinden eines Endlagerrastelements am oberen Ende der Kulisse an und verhindert ein weiteres Schwenken des Lehnenkörpers.
  • Derartige Armlehnen weisen den Nachteil auf, dass in Gebrauchsstellung mißbräuchlich oder unfallbedingt aufgebrachte Überlasten über die Kulisse und die Haltevorrichtung abgeleitet werden. Die betreffenden Bauteile müssen daher außerordentlich massiv ausgeführt werden.
  • Aus dem Stand der Technik sind grundsätzlich Armlehnen mit Schutzeinrichtungen bekannt, welche bei einer Überlast ein vorübergehendes Absenken der Armlehne bewirken. So wird beispielsweise in der Druckschrift DE 102 36 315 A1 eine Armlehne beschrieben, deren Lehnenkörper ein weiteres, nur im Überlastfall unter elastischer Verformung eines Federelements aktiviertbares Gelenk aufweist. Die Armlehne kann hierdurch ohne Beschädigung der Halteeinrichtung oder des Lehnenkörpers nach unten verklappt werden, bis sie auf dem Sitzteil des Fahrzeugsitzes aufliegt. Die auf die Armlehne wirkenden Überlasten werden so unmittelbar in den Polsterkörper des Sitzteils abgeleitet.
  • Diese Ausbildung ist zwar grundsätzlich funktionsfähig, allerdings konstruktiv relativ aufwändig.
  • Aus der Offenlegungsschrift DE 102 14 469 A1 ist ferner eine Überlastsicherung bekannt, die bereits im einzigen Drehgelenk der Armlehne in der Art einer Rutschkupplung wirkt und bei einem Überlast-Drehmoment ein Überwinden vorgegebener Klemm- und/oder Reibkräfte bewirkt.
  • Auch diese Ausführung ist mit erheblichem konstruktivem Aufwand verbunden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen und sicheren Überlastschutz für eine gattungsgemäße Armlehne bereitzustellen.
  • Lösung
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kulisse mittels einer elastisch aufweitbaren Verengung in ein erstes und ein zweites Bogensegment gegliedert ist, wobei das Führungselement zwischen Gebrauchs- und Verstaustellung des Lehnenkörpers im ersten Bogensegment geführt ist und in Gebrauchsstellung an der Verengung anliegt.
  • Bei einer normalen Beanspruchung der Armlehne wird also nur ein Teilbereich der Kulisse zur Führung genutzt. Das in der Kulisse bewegliche Führungsstück nutzt die elastisch aufweitbare Verengung als Anschlag, der ein weiteres Verschwenken des Lehnenkörpers zum Sitzteil des Fahrzeugsitzes hin unter Normallast verhindert. Unter Überlast wird die Verengung hingegen überwunden, so dass das Führungselement in das zweite Bogensegment überführbar ist, wodurch die Armlehne in eine gegenüber der Gebrauchsstellung abgesenkte Sicherheitsstellung bringbar ist. Dadurch ist die Armlehne in ihrer Sicherheitsstellung an einem außerhalb der Kulisse befindlichen Endanschlag, insbesondere am Sitzteil des Fahrzeugsitzes, abstützbar.
  • Um die notwendige Elastizität der Verengung mit einfachen Mitteln zu bewirken, sind vorzugsweise in Halterung oder Armlehne außerhalb der Kulisse im Bereich der Verengung deren Elastizität erhöhende Ausnehmungen angeordnet. Beim Überwinden der Verengung werden die Ausnehmung und Kulisse trennenden Stege unter Verkleinerung der Fläche der Ausnehmungen elastisch verformt, ohne dass hierzu zusätzliche Bauteile erforderlich sind. Besonders wirksam sind die Ausnehmungen dann, wenn sie länglich geformt und im Wesentlichen äquidistant entlang der Kulisse ausgerichtet sind.
  • Figuren
  • Die Figuren stellen beispielhaft und schematisch eine Ausführung der Erfindung dar.
  • Es zeigen:
  • 1 eine seitliche Ansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Armlehne in Gebrauchs- und Verstaustellung,
  • 2 eine vergrößerte Darstellung der Halterung aus 1 in Gebrauchsstellung der Armlehne,
  • 3 die gleiche Halterung in Sicherheitsstellung.
  • Die in 1 gezeigte Armlehne besteht aus einem Lehnenkörper 1, der über eine in Aufsicht U-förmige Halterung 2 schwenkbar mit der Rückenlehne 3 eines Fahrzeugsitzes 4 verbunden ist. Die Drehachse wird durch einen beidseitig aus dem Lehnenkörper 1 herausragenden Gelenkbolzen 5 definiert, der in entsprechende Bohrungen 6 der Halterung 2 eingreift. Aus dem Lehnenkörper 1 kragen ferner beidseitig bolzenförmige Führungselemente 7 heraus, die parallel zum Gelenkbolzen 5 ausgerichtet und gegenüber diesem in Richtung der Rückenlehne 3 beabstandet sind. Die Führungselemente 7 greifen in Kulissen 8 ein, welche die Bohrungen 6 bzw. den Gelenkbolzen 5 kreisbogenförmig umgeben.
  • Das Führungselement 7 liegt in Gebrauchsstellung des Lehnenkörpers 1 an einer Verengung 9 der Kulisse 8 an und wandert beim Hochschwenken des Lehnenkörpers (Bezugszeichen 1') in vorbekannter Weise in der Kulisse nach unten (Bezugszeichen 7'). Bei einer auf den Lehnenkörper 1 in Gebrauchsstellung von oben wirkenden Überlast F kann der Lehnenkörper (Bezugszeichen 1'') jedoch um die durch den Gelenkbolzen 5 festgelegte Drehachse nach unten in eine Sicherheitsstellung schwenken, in welcher er auf dem Sitzteil 10 aufliegt.
  • Wie aus 2 ersichtlich, wird die Kulisse 8 durch die Verengung 9 in ein unteres Bogensegment 11 und ein oberes Bogensegment 12 gegliedert. Das Führungselement 7 liegt, wie zuvor beschrieben, in Gebrauchsstellung des Lehnenkörpers 1 an der Verengung 9 an und wird beim Hochschwenken des Lehnenkörpers 1 im unteren Bogensegment 11 nach unten bewegt. Die Verengung 9 wird durch zwei einander gegenüberliegende, in die Kulisse 8 ragende Vorsprünge 13, 13' ausgebildet, deren kleinster Abstand geringer ist als die zugeordnete Ausdehnung des Führungselements 7. In geringem Abstand zu den Vorsprüngen 13, 13' sind in der Halterung 2 längliche, im Wesentlichen äquidistant zur Kontur der Kulisse 8 verlaufende Ausnehmungen 14, 14' angeordnet, welche die Flexibilität der Kulisse 8 im Bereich der Verengung 9 erhöhen und deren elastische Aufweitung ermöglichen. Beschädigungen der Kulisse 8 werden so auch bei häufig auftretender Überlast vermieden.
  • Bei der Überführung des Lehnenkörpers 1'' in die Sicherheitsstellung (3) werden die Vorsprünge 13, 13' vorübergehend unter Kompression der Ausnehmungen 14, 14' (gestrichelte Linien) nach außen gepreßt, bis das Führungselement 7'' in das obere Bogensegment 12 der Kulisse 8 eingetreten ist. Dort kommt es nicht zur einen Endanschlag ausbildenden Anlage, da sich der Lehnenkörper 1'' bereits zuvor auf dem Sitzteil 10 abstützt.
  • Das Zurückschwenken des Lehnenkörpers 1'' in seine Gebrauchsstellung erfolgt naturgemäß im umgekehrter Reihenfolge.
  • 1
    Lehnenkörper
    2
    Halterung
    3
    Rückenlehne
    4
    Fahrzeugsitz
    5
    Gelenkbolzen
    6
    Bohrung
    7
    Führungselement
    8
    Kulisse
    9
    Verengung
    10
    Sitzteil
    11, 12
    Bogensegment (der Kulisse)
    13
    Vorsprung
    14
    Ausnehmung

Claims (5)

  1. Armlehne, insbesondere für einen Fahrzeugsitz (4), mit einem Lehnenkörper (1), einem zur Ausbildung einer Drehachse in einer Halterung (2) geführten Gelenkbolzen (5) und einer in Halterung oder Lehnenkörper angeordneten, den Gelenkbolzen (5) bogenförmig umgebenden Kulisse (8), in welcher ein mit Lehnenkörper oder Halterung verbundenes Führungselement (7) beim Verstellen des Lehnenkörpers von der Verstaustellung in die Gebrauchsstellung führbar und zumindest in Gebrauchsstellung in Anlage bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse (8) mittels einer elastisch aufweitbaren Verengung (9) in ein erstes und ein zweites Bogensegment (11, 12) gegliedert ist, wobei das Führungselement (7) zwischen Gebrauchs- und Verstaustellung des Lehnenkörpers im ersten Bogensegment (11) geführt ist und in Gebrauchsstellung an der Verengung (9) anliegt.
  2. Armlehne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (7) bei einer auf den Lehnenkörper wirkenden Überlast unter elastischer Aufweitung der Verengung (9) in das zweite Bogensegment (12) überführbar ist, wodurch der Lehnenkörper in eine gegenüber der Gebrauchsstellung abgesenkte Sicherheitsstellung bringbar ist.
  3. Armlehne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lehnenkörper (1) in seiner Sicherheitsstellung an einem außerhalb der Kulisse (8) befindlichen Endanschlag, insbesondere am Sitzteil (10) des Fahrzeugsitzes (4), abstützbar ist.
  4. Armlehne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Halterung (2) oder Lehnenkörper (1) außerhalb der Kulisse (8) im Bereich der Verengung (9) deren Elastizität erhöhende Ausnehmungen (14, 14') angeordnet sind.
  5. Armlehne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (14, 14') länglich geformt und im Wesentlichen äquidistant entlang der Kulisse (8) ausgerichtet sind.
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