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"Vorrichtung zum Überführen eines unten im Einstiegsbereich
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zu den Rücksitzen eines zweitürigen Kraftwagens angeordneten Gurtabschnittes
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen eines unten im Einstiegsbereich
zu den Rücksitzen eines zweitürigen Kraftwagens angeordneten, mit einem schwenkbar
gelagerten Arm verbundenen Gurtabschnittes in eine einen freien Durchstieg zu den
Rücksitzen gestattende Lage, wobei die Schwenkbewegung des Armes durch Vorschwenken
der Rückenlehne eines zugeordneten Vordersitzes unter Zwischenschaltung eines Bowdenzuges
herbeigeführt wird.
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Eine derartige Vorrichtung ist durch die DE-OS 27 10 754 bekannt.
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Dabei nimmt der mit einem unteren Abschnitt eines Sicherheitsgurtes
verbundene Schwenkarm eine vorgespannte Spiralfeder auf und ist mit einem Bowdenzug
verbunden, der beim Vorschwenken der Vordersitz-Rückenlehne gezogen wird, wodurch
der Arm entgegen der Schwenkbewegung der Rückenlehne nach hinten gegen
den
Fahrzeugboden verschwenkt wird, so daß ein freier Durchgang zu den Rücksitzen ermöglicht
wird. Die Spiralfeder hat dabei die Aufgabe, den Arm in die Ausgangsposition zurück
zu führen, ohne daß der Bowdenzug in Mitleidenschaft gezogen wird. Diese bekannte
Kraftübertragung hat jedoch den Nachteil, daß beim Auftreten eines die Schwenkfähigkeit
des Armes behindernden Widerstandes, z.B. durch ein im Schwenkbereich vorhandenes
Hindernis, wegen der Hebelverhältnisse an der Rückenlehne die durch die Seele des
Bowdenzuges übertragene Zugkraft stark ansteigt. Dadurch kann es zu einer Zerstörung
des Bowdenzuges kommen, der eine Deformation des Armes vorausgehen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Gurtüberführungsvorrichtung
so auszubilden, daß auch beim Überschreiten einer vorbestimmten, auf die Seele des
Bowdenzuges einwirkenden Zugkraft ein Beschädigen der diese Kraft übertragenden
Bauteile vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Bowdenzug
ein Kraftbegrenzer zugeordnet ist, der beim Übersteigen einer vorbestimmten Zugkraft
während des Vorschwenkens der Rückenlehne ein weiteres Verschwenken des Armes verhindert.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist der Kraftbegrenzer
dabei als im Kraftübertragungsweg der Vorrichtung angeordnete, gegebenenfalls vorgespannte
Zug-, Druck- oder Spiralfeder ausgebildet.
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Durch den als Zug- bzw. Druckfeder ausgebildeten Kraftbegrenzer werden
bei Überschreiten einer vorbestimmten Zugkraft diese Federn auseinandergezogen,
wodurch die Seele ihre wirksame Länge verändern kann und der Schwenkarm nicht überlastet
wird.
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Bei Ausbildung des Kraftbegrenzers als Spiralfeder kann diese mit
ihrem einen Ende am Schwenkarm und mit ihrem anderen Ende an einer ebenfalls schwenkbar
gelagerten mit der Seele des Bowdenzuges verbundenen Scheibe befestigt sein, so
daß beim Überschreiten einer vorbestimmten Zugkraft lediglich ein Verschwenken dieser
Scheibe erfolgt, während der Schwenkarm seine Lage beibehält.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, den Kraftbegrenzer
als Stoßdämpfer auszubilden.
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Durch die erfindungsgemäß indirekt wirkende Kraftübertragung kann
bei der vorgeschlagenen Vorrichtung die die vorbestimmte Zugkraft überschreitende
Kraft beliebig groß sein, ohne daß dabei eine schädliche Kraftübertragung auf nachgeschaltete
Kraftübertragungselemente erfolgt, so daß dadurch keine Beeinträchtigung dieser
Bauteile eintreten kann.
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Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden anhand verschiedener
in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer im Kraftübertragungsweg
angeordneten Zugfeder, Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem am Ende
der Seele des Bowdenzuges im Bereich eines Rückenlehnenbeschlagteiles angeordneten
Stoßdämpfer als Kraftbegrenzer, Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel mit einer
am Schwenkarm angeordneten Spiralfeder als Kraft begrenzer in seiner Normallage
und Fig. 4 das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 in einer bei Überschreiten einer
vorbestimmten Zugkraft das Verschwenken des Armes verhindernden Lage, Fig. 5 ein
viertes Ausfiihrungsbeispiel mit einer im Kraftübertragungsweg angeordneten Feder.
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In Figur 1 ist ein vorderer Sitz, bestehend aus einem Sitzkissen 1
und einer Rückenlehne 2, mit einem zwei zueinander schwenkbare Teile aufweisenden
Rückenlehnenbeschlag 3 versehen. Ein Rückenlehnenbeschlagteil 3a ist dabei über
seinen Drehpunkt 4 nach unten hinaus verlängert und nimmt am Ende seiner Verlängerung
5 die Seele 6a eines Zug- und Druckkräfte übertragenden Bowdenzuges 6 auf. Dadurch
wird ein Anlenkpunkt 7 am Rückenlehnenbeschlagteil 3a geschaffen, von dem aus der
von einer Führungshülse 8 umgebene Bowdenzug 6 zu einem weiteren, unten im Einstiegsbereich
eines nicht dargestellten Kraft wagens liegenden Anlenkpunkt 9 eines zwischen der
Rückenlehne 2 und einem Rücksitz 10 vorgesehenen Beschlagteiles II geführt, an dem
ein einem unteren Gurtabschnitt 12 eines Sicherheitsgurtes
13 aufnehmender
Arm 14 schwenkbar befestigt ist.
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Desweiteren ist die Seele 6a des Bowdenzuges 6 in zwei Abschnitte
unterteilt, die über eine in der Führungshülse 8 angeordnete vorgespannte, als Kraftbegrenzer
15 dienende Zugfeder 15a miteinander verbunden sind, wobei jeweils ein Abschnitt
einerseits mit dem Anlenkpunkt 7 bzw. 9 und andererseits mit dem zugeordneten Ende
der Zugfeder 15a verbunden ist, dii zum besseren Verständnis als nicht vorgespannt
dargestellt ist.
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Wird die Rückenlehne 2 zum bequemeren Durchstieg eines Fahrgastes
zum Rücksitz 10 in die vordere Kippstellung in die strichpunktiert gezeichnete Lage
überführt, so wird das Rückenlehnenbeschlagteil 3a durch die Seele 6a des Bowdenzuges
6 in seine ebenfalls strichpunktiert gezeichnete Lage um den Drehpunkt 4 verschwenkt.
Die Seele 6a wird dabei gezogen und der schwenkbare Arm 14 mit dem Gurtabschnitt
12 in eine strichpunktiert angedeutete Lage nach hinten überführt, so daß ein freier
Durchstieg zu dem Rücksitz 10 erfolgen kann.
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Wirkt nun während des Vorklappens der Rückenlehne 2 auf den Arm 14
eine Kraft ein, die stärker als die auf das Beschlagteil 11 bzw. den Arm 14 übertragene
Zugkrafc und dieser entgegengerichtet ist, z B. hervorgerufen durch ein im Schwenkbereich
des Armes 14 vorhandenes Hindernis, so wird die Zugfeder 15a um einen entsprechenden
Betrag auseinandergezogen, während der Arm 14 in seiner jeweiligen Lage verbleibt.
Durch diese Kraftbegrenzung ist eine Überlastung von einzelnen Bauteilen der Vorrichtung
ausgeschlossen.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 2 ist anstatt der Zugfeder 15a
(Fig. 1) ein Stoßdämpfer 16 als Kraftbegrenzer 15 vorgesehen.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist dabei gleich wie beim
Ausführungsbeispiel
nach Figur 1. Beim Überschreiten der vorbestimmten Zugkraft wird die Kolbenstange
17 herausbewegt, so daß der Arm 14 in seiner jeweiligen Position verbleibt.
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Anstelle des Stoßdämpfers 16 kann in nicht dargestellter Weise auch
eine Druckfeder angeordnet sein, die dann dem Rückenlehnenbeschlagteil 3a nachgeschaltet
wäre. Dabei würde der Anlenkpunkt 7 der Seele 6a (Fig. 1 und 2) an das Federende
verlegt werden.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 3 und 4 ist der Bowdenzug 6 über.
eine am Beschlagteil 11 angeordnete vorgespannte, einen Kraftbegrenzer 15 bildende
Spiralfeder 19 mit dem schwenkbaren Arm 14 verbunden, indem die Seele 6a des Bowdenzugs
6 über einen Nippel 20 am Unfang einer auf einer Welle 21 drehbar gelagerten,über
die Spiralfeder 19 mit dem Arm 14 kraftschlüssig verbundenen Scheibe22 befestigt
ist. Dazu ist die Scheibe 22 mit einer ebenfalls an ihrem Umfang angeordneten Aufnahme
23 versehen, über die das äußere Ende 24 der Spiralfeder 19 mit der Scheibe 22 verbunden
ist, während das innere Ende 25 der Spiralfeder 19 - wie angedeutet - über eine
am schwenkbaren Arm 14 vorgesehene Aufnahme 26 mit diesem verbunden ist.
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Beim Wirksamwerden einer ein vorbestimmtes Maß nicht überschreitenden
Zugkraft, hervorgerufen durch Verschwenken des nicht dargestellten Vordersitzes,
werden sowohl die Scheibe 22 als auch der mit dem unteren Gurtabschnitt 12 verbundene
Arm 14 gleichzeitig im Uhrzeigersinn verschwenkt. Wird eine vorbestimmte Zugkraft
jedoch überschritten, so daß die auf den Arm 14 wirkende Widerstandskraft größer
als die gewählte Vorspannung
der Spiralfeder 19 ist, so wird nur
die Scheibe 22 in eine Position gemäß Figur 4 verschwenkt, während der Arm 14 in
seiner ursprünglichen Lage verbleibt, wodurch ein Beschädigen der Vorrichtung vermieden
wird.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 5 ist die Führungshülse 8 des
Bowdenzuges 6 in zwei mit Abstand voneinander angeordnete Abschnitte 8a und 8b unterteilt,
die an ihren einander zugewandten Enden 27 und 28 über ein topfförmig ausgebildetes,
die Seele 6a des Bowdenzuges 6 umgebendes Gehäuse 29 eines Kraftbegrenzers 15 miteinander
verbunden sind. Das eine Ende 27 des Hülsenabschnittes 8a ist von einem Boden 30
des Gehäuses 29 aufgenommen, -während das andere Ende 28 des Hülsenabschnittes 8b
an einem im Gehäuseinneren 31 verschiebbar gelagerten Kolben 32 abgestützt ist und
in einem das Gehäuse 29 abdeckenden Anschlagstück 33 geführt. ist. Zwischen dem
Gehäuseboden 30 und dem Kolben 32 ist am die Seele 6a des Bowdenzuges herum eine
vorgespannte Feder 34 vorgesehen, die den Kolben 32 - wie dargestellt - gegen das
Anschlagstück 33 drückt. Wird eine vorbestimmte Zugkraft überschritten, so daß die
auf den schwenkbaren Arm 14 (Fig. 1) wirkende Widerstandskraft größer als die gewählte
Vorspannung der Feder 34 ist, so wird der olben 32 über das Ende 28 des Hülsenabschnittes
8b gemäß Fig.5 nach links bewegt, so daß.
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der Arm 14 in seiner jeweiligen Position verbleibt und eine Überlastung
einzelner Bauteile der Vorrichtung vermieden wird. Dieser Kraftbegrenzer 15 kann
an jeder beliebigen Stelle des Kraftübertragungsweges im Bereich zwischen den Anlenkpunkten
7 und 9 (Fig. i) angeordnet sein.
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Ferner kann die Verbindung zwischen dem Ende 27 des Hülsenabschnittes
8a und dem Gehäuseboden 30 verstellbar ausgebildet sein, um Längenunterschiede auszugleichen.