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Regenerativ-Koksofen mit senkrechten Heizzügen Die Erfindung betrifft
einen Regenerativ-Koksofen mit senkrechten, als Doppelwand angeordneten Heizzügen,,
die also zwei durch eine Längsan.ittelwand getrennte Heizzugreihen bilden und bei
denen für die Zufuhr von Verbrennungsstoffen und Abfuhr von Abgasen senkrechte,
in dieser Längsmittelwand liegende und mit einer Mehrzahl von Auslässen in verschiedenen
Höhenlagen versehene senkrechte Kanäle angeordnet sind. Kanäle dieser zwei Arten
mit verschiedener Bestimmung können wegen des Regenerativbetriebs immer nur in gegenseitigem
Zugwechsel betrieben werden, weswegen auch solche Paare von Kanalsystemen untereinander
kongruent sein müssen. Im Zusammenhang mit dieser Anordnung können auch die von
diesen Kanälen versorgten bzw. ihnen zugeordneten Heizzüge nur im Wechsel betrieben
werden, derart also, daß von einem Paar solcher Heizzüge immer der eine ein frisch
beflammter und der andere ein von Abgasen durchzogener Zug ist. Dies führt aber
auf eine unvollkommene Beheizung der Heizwand im ganzen und dadurch auf eine unbefriedigende
Ausnutzung des ganzen Heizwandsvstems für die Wärmeübertragung an das Verkokungsgut,
dadurch natürlich auch zu einem beschränkt bleibenden Durchsatz. Die hiermit geschilderten
Verhältnisse treffen auch für einen bekannten Koksofen -zu, welcher unter die eingangs
definierte Gattung fällt.
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Das Ziel der Erfindung ist demgegenüber die Schaffung eines Regenerativ-Koksofens
mit Zugwechsel üblicher Art, bei welchem jedoch die ganze Heizwand ständig und einheitlich
beflammt ist, d. h. wobei alle Heizzüge im Gegensatz zu bekannten Ausführungen gleichzeitig
beflammt sind und sich
untereinander in gleichartigem Beheizungszustand
befinden. Zur Erreichung dieses Ziels macht die eingangs vorausgesetzte Zufuhr von
Verbrennungsstoffen bzw. Abfuhr von Abgasen nach und von den Heizzügen in verschiedenen
Höhenlagen, d. h. über die ganze Heizzuglänge verteilt, Schwierigkeiten. Man kann
nämlich wohl irgendeinen zu betrachtenden Heizzug -für ständige Beflammung beispielsweise
mit irgendwelchen Zufuhren und Abfuhrenan beiden Enden versehen, um auf diese Weise
seine Beflammung durch die ganze Heizwandlänge in jeder beliebigen Zugwechselphase
zu sichern, jedoch gelingt etwas Derartiges nicht qhne weiteres, wenn Zufuhren bzw.
Abfuhren gestuft in verschiedenen Höhenlagen vor sich gehen sollen. -Nach der Erfindung
wird zur Lösung der geschilderten Aufgabe jeder einzelne der sämtlichen (in zwei
Reihen paarig-symmetrisch geschalteten) Heizzüge, wenn man irgendeine bestimmte
Wechselphase betrachtet, mit gleichzeitig zu betreibenden Zufuhren von Verbrennungsstoffen
(Luft, Heizgas) und Abfuhren von Abgasen mittels in den Heizzugwandungen liegender
Auslässe versehen, wobei, was hier ein wesentliches Erfindungsmerkmal ist, diese
Auslässe für die beiden verschiedenartigen Stoffströme im Heizzug abwechselnd höhengestuft,
also nicht etwa einander gegenüberliegen. Die für diese beiden verschiedenartigen
Stoffströme dienenden, gemäß der gattungsmäßig gemachten Voraussetzung in der Längsmitte-lwanid,
liegenden Kanäle werden in gegenseitigem Zugwechsel betrieben. Hierzu werden nach
einer Ausführungsform der Erfindung für jeden Heizzug zwei Paare von senkrechten,
höhengestufte Auslässe besitzenden, je nach der Zugwechselphase für Zufuhr bzw.
Abfuhr dienende Kanäle vorgesehen, welche alle vier je an zugeordnete Regeneratorkammern
angeschlossen sind und zusammen mit den Regeneratoren im Zugwechsel zusammenarbeiten.
Nach einer abgeänderten Ausführungsform wird jeweils eines der zwei vorstehend gekennzeichneten
Paare von senkrechten Kanälen .als ein einheitlicher Kunial. ausgebiIdjeb bz.w.
zusammengezogen, der sozusagen mit seinen beiden (gedachten) Hälften wiederum ,ein,
Paar von gleichartiger Funktion ersetzt, und dieser einheitliche Kanal wird immer
in der Mitte der ganzen Bindertrennwand, welche sich zwischen zwei benachbarten
Paaren von Heizzügen befindet, angeordnet. Die Schaltung eines jeden solchen einheitlichen
Binderkanals wird dabei so vorgesehen, daß er in der einen Wechselphase Heizgas,
in der anderen Abgase führt.
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Bei dem vorgeschilderten erfindungsgemäßen Regenerativ-Koksofen muß,
weil in irgendeinem bestimmten Heizzug die mehrfachen Zufuhren von Verbrennungsstoffen
und die ebenfalls mehrfachen Abfuhren von Abgasen untereinander sich in abwechselnd
verschiedenen Höhenlagen befinden, jede an einer Zufuhrstelle gebildete Heizflamme
ein Stück weit durch die Heizzuglänge nach einer in anderer Höhenlage liegenden
Abfuhrstelle wandern, und damit wird bewirkt, daß der ganze Längenraum des Heizzuges
von Flammen durchsetzt wird. Dabei ist es gleichgültig, ob eine Einzelflamme im
Heizzug aufwärts oder abwärts oder mit Teilen gleichzeitig über diese beiden Wege
läuft. Wenn dann der Zugwechsel vorgenommen worden ist, treten innerhalb des Heizzuges
gleichartige Flammenwege, nur in umgekehrten Richtungen, auf. Jedenfalls ist dadurch
ständig der ganze Heizzug von Flammen angefüllt, welche eben zufolge ihrer Unterteilung
in Einzelflammen eine höhengestufte und dadurch vergleichmäßigte Beheizung sichern.
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Ein Regenerativ-Koksofen gemäß der Erfindung mit den vorgeschilderten,
die Heizkanalsysteme betreffenden Merkmalen kann in Verbindung mit verschiedenartig
angeordneten und ausgebildeten Regeneratoren ausgeführt werden. Man kann, z. B.,
da über die ganze Heizwandlänge gleiche und gleichartig betriebene Heizzüge vorhanden
sind, in erster Linie sogenannte Querregeneratoren verwenden, welche als mehrere
parallele Einzelkammern zur Vorwärmung von Luft bzw. Heizgas und zur Aufnahme von
Abgasen eingerichtet und entsprechend mit den Paaren von Längswandkanälen zur Zufuhr
bzw. Abfuhr zusammengeschaltet sind.
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Eine andere Ausführungsform der Regeneratoranordnung, welche in dem
unten zu beschreibenden Zeichnungsbeispiel vorgesehen ist, geht von einer solchen
gattungsmäßig bekannten Anordnung aus, wobei die Regeneratoren, als parallel unter
den Ofenkammern liegende Querregeneratoren, durch eine über die Batterielänge reichende
mittlere Querwand in die beiden im Zugwechsel zu schaltenden Gruppen unterteilt
sind, und hat zum Kennzeichen, daß die Einzelregeneratoren jeder dieser beiden Gruppen
je mit einem waagerechten, über die ganze Ofenlänge durchlaufenden Verteilungskanal
in Verbindung stehen, an deren jeden die Gesamtzahl der einen Gruppe der zwei verschiedenartigen,
im Zugwechsel zusammenarbeitenden Paare von senkrechten Zufuhr- bzw. Abfuhrkanälen
unten angeschlossen ist. Diese Anordnung vereinfacht wesentlich die Unterbringung
der sämtlichen im Zugwechsel zusammenarbeitenden Regeneratoren und nutzt zugleich
die günstige Möglichkeit aus, welche in dem Zusammenschalten der besagten senkrechten
Wandkanäle mit den zwei durchlaufenden Verteilkanälen liegt. Im einzelnen werden
diese Vorteile aus der später folgenden Beschreibung des Zeichnungsbeispiels hervorgehen.
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Der erfindungsgemäße Regenerativ-Koksofen, der nach der bisherigen
Beschreibung für die Beheizung mitvorzuwärmendemHeizgas (gewöhnlich Schwachgas)
und mit vorzuwärmender Verbrennungsluft gedacht ist, ermöglicht ohne Schwierigkeiten
eine Ausgestaltung für die Beheizung mit nicht vorzuwärmendem Starkgas dadurch,
daß jeder senkrechte Heizzug am Kopf mit einer Starkgaszufuhr versehen wird, wobei
in diesem Falle die sonst in jeder Zugwechselphase für die Zufuhr von vorzuwärmendem
Heizgas vorgesehenen Wandkanäle und zugeordneten Regeneratoren - das ist die Hälfte
aller Vorwärmregeneratoren - an eine Zufuhr von Verbrennungsluft angeschlossen sind,
wie das für die andere Hälfte ohnehin der Fall ist. Es bestehen
dann
also, wie man es sonst von Verbundkoksöfen gewohnt ist, in den Heizwänden bzw. für
jeden Heizzug höhengestufte Zufuhren von vorgewärmter Verbrennungsluft und höhengestufte
Abfuhren von Verbrennungsabgasen. Es. wird weiter uniten bei der Beschreibung des
Zeichnungsbeispiels gezeigt werden, daß gerade die gedachten Ausbildungen der Binderkanalsysteme
ein sehr geeignetes Mittel sind, um trotz der ständigen Beflammung der ganzen Heizwand,
d. h. ausnahmslos jedes einzelnen Heizzuges, eine Verbrennung des von oben her zugeführten
Starkgases über die ganze Heizzughöhe in höhengestufter Art zu sichern, d. h. auch
bei der Starkgasbeheizung eine Stufenverbrennung zu erzielen.
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In den Zeichnungen ist mit den Abb. i bis 4 ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Regenerativ-Koksofens, und zwar eines liegenden Verbundofens,
vollständig und mit Abb. 5 als Teilstück eine Abänderung dieses Beispiels dargestellt,
welche nur einen Ausschnitt von Einzelgestaltungen widergibt. Die Abb. i ist ein
senkrechter Längsschnitt durch den ganzen Ofen, umfassend den Heizwandoberbau und
den Regeneratorunterbau, und zwar in der linken Hälfte nach der Schnittlinie a-a
der Ouerschnittsabb. 2, in der rechten Hälfte nach der Sch.ni.ttl-inie a, -a, der
gleich,artilgen Abb. 3. Für den Grundriß ist diese Schnittebene a-a, ai ai in Abb.
4 angegeben. Diese Schnittdarstellung der Abb. i umfaßt im oberen linken Teil die
Reihe der bis zur Ofenmitte reichenden Heizzüge, im oberen rechten Teil die Reihe
der senkrechten Wandkanäle für die Zufuhr und Abfuhr von Verbrennungsstoffen und
Abgasen. Die Abb. 2 und 3 sind zwei senkrechte Ouerschnitte nach den Schnittlinien
b-b bzw. bi bi der Abb. i. Die Abb. 4 ist als ein Grundriß aus zwei waagerechten
Schnitten zusammengesetzt und umfaßt nur wenig mehr als die linke Ofenhälfte, in
etwas vergrößertem Maßstabe. Der untere Teil der Abb. 4 ist ein waagerechter Schnitt
nach der Schnittlinie c-cl-c der Abb. i. Der obere Teil ist ein waagerechter Schnitt
nach der gestuft gebrochenen Schnittlinie d-dl-d.- d3-d4 d5 ds d der Abb.
i. Die Abb. 5 für das abgeänderte Ausführungsbeispiel ist eine waagerechte Schnittdarstellung,
die in gleichen Höhenlagen wie das darübergezeichnete Teilstück der Abb. 4 anzunehmen
ist; beide betrachtete Schnittstücke von Abb. 4 und 5 umfassen den Schnittlinienbereich
d4 d5 der Abb. i.
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Es wird zunächst das die Abb. i bis 4 umfassende Ausführungsbeispiel,
und zwar für den Fall der Beheizung mit vorzuwärmendem Schwachgas, beschrieben.
In einzelnen Partien der Zeichnung sind dabei zur Schaffung einer erleichterten
und schnelleren Übersicht die Kanäle und Regeneratoren für vorzuwärmenide Luft mit
L, für vorzuwärmendes Heizgas mit G und für Abgase mit A bezeichnet. Diese und sonstige
Bezeichnungen gelten natürlich nur für die eine hier durchweg betrachtete Zugwechselphase.
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Der Oberbau des Ofens besteht, wie besonders deutlich die Querschnifitsabb.
2 und 3 zeigen, in üb-licher Weise aus waagerechten Ofenkammern i und dazwischen
angeordneten Heizwänden 2. Im Unterbau befinden sich (vgl. Abb. 1,:2 und 3) Regeneratorkammern
3 für vorzuwärmende Verbrennungsluft, ¢ für vorzuwärmendes Heizgas und 5 für wärmeabgebende
Abgase. Unter diesen Regeneratoren befinden sich die zur Verteilung über die ganze
Heizwandlänge dienenden Sohlkanäle 6 und 7 in der einen Ofenhälfte bzw. 8 und g
in der anderen Ofenhälfte. Oberhalb der Regeneratoren befinden sich über die ganze
Ofenlänge durchlaufende waagerechte Verteilkanäle io, die nur einfach, und ii, welche
doppelt unter je einer Ofenkammer vorhanden sind. Zwei im Grundriß nebeneinanderliegende
Verteilkanäle io sind durch senkrechte Durchbrechungen 12 abwechselnd mit den Köpfen
der benachbarten Regeneratorkammern 3 und 4, und die Verteilkanäle i i siind" jeder
einzeln, durch Duschbrechungen 13 mit den Köpfen der Regeneratoren 5 verbunden (vgl.
Abb. 2 und 3). Die Anordnung und Schaltung der Heizzüge und der ihnen zugeordneten
Kanalsysteme zur Zufuhr und Abfuhr von Verbrennungsstoffen bzw. Abgasen ergibt sich
am übersichtlichsten aus der Grundrißabb. 4 in Verbindung mit der Abb. i. Zur Ausgangsgrundlage
gehören die in Abb. 4, namentlich in ihrem unteren Teil auffällig erkennbaren senkrechten
Kanäle von Kreisquerschnitt (der aber nicht wesentlich ist), welche als eine die
ganze Heizwandlänge einnehmende Reihe in der Längsmittelwand untergebracht sind.
Es seien nun in Abb. 4 die drei Heizzugpaare 15; 16, 17 betrachtet, welche in dem
Horizontalschnittbereich d4 d5 liegen, und zwar alle Paare, d. h. sowohl die im
oberen Schnitt von Abb. 4 als auch die im unteren Schnitt dargestellten. Dem Heizzugpaar
15 sind zugeordnet die zwei Paare von senkrechten Kanälen 18, i g und 2o, 21; dem
Heizzugpaar 16 sind zugeordnet die zwei Paare von Kanälen 2o, 21 und 22,
23; dem Heizzugpaar 17 sind zugeordnet die zwei Paare von senkrechten Kanälen
22, 23 und 24, 25. Die jeweils zwei Kanäle 18, ig und 22, 23 führen Heizgas bzw.
Verbrennungsluft. Die Kanäle 2o, 21 und 24, 25 führen Abgase. Alle Kanäle 18 bis
25 sowie vorhergehende und folgende liegen in der senkrechten Längsmittelwand. Jeder
dieser Kanäle 18 bis 25 besitzt, und zwar sowohl für den unteren Schnitteil der
Abb. 4 (Schnitt c-cl der Abb. i) als auch für den oberen Schnitteil der Abb. 4 (Schnitt
d4 d. der Abb. i), zu seiner Verbindung mit den Heizzügen kurze Auslässe26, welche
in die Heizzugecken ausmünden, und längere Auslässe 27, welche in die Heizzugflanken
münden. Diese kurzen und langen Auslässe 26, 27 wechseln für ein und denselben Kanal
von einer Höhenstufe zur nächsthöheren oder niederen miteinander ab (vgl. Abb. i).
Dieser Sachverhalt ergibt sich außerdem unmittelbar aus der Abb.4 durch Vergleichen
ihrer beiden Schnitteile. Wenn man jetzt beispielsweise in Abb. 4 nur das Heizzugpaar
16 unter Hinzunahme der Abb. i betrachtet, so erhält jeder dieser beiden Heizzüge
Heizgas aus dem gasführenden Kanal 22 über die kurzen Auslässe 26, Luft aus dem
luftführenden Kanal 23 durch die langen Auslässe 27; Abgase werden aus dem
Heizzug
16 abgeführt durch die Kanäle 2o mittels ihrer langen Auslässe 27 und durch die
Kanäle 21 mittels ihrer kurzen Auslässe 26. Die Auslässe der Wandkanäle für eintretendes
Heizgas und für eintretende Luft liegen also auf der linken und die Auslässe der
anderen Kanäle für austretende Abgase auf der rechten Seite des Heizzuges 16. Beachtet
man jetzt den Heizzug 16 in Abb. i, so erkennt man, daß die Auslässe für eintretende
Verbrennungsstoffe (links) - und die Auslässe für austretende Abgase (rechts) innerhalb
der Heizzughöhe gestuft liegen. Es muß daher immer die aus den linksseitigen Auslässen
hervortretende Heizflamme nach den in anderer Höhenstufe liegenden Auslässen für
Abgase herüberwandern, und damit wird die ganze Heizzughöhe mit verschiedenen Heizzugflammen
ausgefüllt, die aber allesamt wesentlich in der Heizzuglänge verlaufen. Da dies
aber für jeden Heizzug in gleicher Art zutrifft, so ist damit eine gleichzeitige
und vollständige Beheizung sämtlicher Heizzüge der ganzen Heizwand herbeigeführt.
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Aus den Abb. 2 und 3 kann nun auch die Verbindung der betrachteten
Wandkanäle 18 bis 25 mit den Regeneratoren übersehen werden. Die in Abb. 2 bei der
rechten Heizwand gezeichneten Wandkanäle 19, 23 haben Verbindung mit dem einen Verteilkanal
io und dem durch die Durchbrechungen 12 angeschlossenen Luftregenerator 3 durch
die Kanalstücke 28. Die zu der benachbarten Heizwand der Abb. 2 gehörenden Wandkanäle
18 und 22 haben mit dem Nachbarkanal io und damit mit dem durch düe Dwrchbrechungen
12 angeschlossenen Gasregenerator 4 Verbindung durch die Durahbrechungen 29. Die
Wandkanäle 2o, 21 und 24, 25 (s. Abb. 3) haben Verbindung mit den waagerechten Verteilkanälen
i i durch die Kanalstücke 30 und weiter von i i aus durch die Durchbrechungen
13 Verbindung mit den Abgasregeneratoren 5. Im ganzen ist aus dieser Schilderung
zu erkennen, daß jeder Heizzug durch die Anordnung von zwei Wandkanalpaaren bzw.
vier Wandkanälen Verbindung sowohl mit den Gas-und Luftregeneratoren als auch mit
den Abgasregeneratoren besitzt. Dabei bedient jeder einzelne senkrechte Kanal mit
seinem zugehörigen Auslässen sowohl zwei gegenüberliegende Heizzüge als auch zwei
diesen letzteren benachbarte Heizzüge.
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Die vorgeschilderte Zusammenschaltung der sämtlichen senkrechten Wandkanäle
mit den über die ganze Ofenlänge durchlaufenden waagerechten Verteilkanälen io bzw.
ii schafft als ersten und hauptsächlichsten Vorteil eine ganz gleichmäßige Beaufschlagung
der einzelnen, parallel liegenden senkrechten Kanäle untereinander, weil damit ein
in allen Grundrißteilen symmetrisches Verteilungssystem gegeben ist. Zugleich damit
wird aber der weitere Vorteil erreicht, daß die im Zugwechsel befindlichen Gas-
und Luftregeneratoren 4, 3 einerseits und Abgasregeneratoren 5, 5 andererseits über
die durch die ganze Batterielänge reichende senkrechte Mittelwand 31 getrennt sind,
womit sowohl die Anordnung der einzelnen Regeneratorkammern (s. Abb. 2 und 3) erleichtert
als auch, zufolge der Mittelwand, das gegenseitige Dichthalten der Vorwärmeregeneratoren
im Verhältnis zu den Abgasregeneratoren gewährleistet ist.
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Zum Anschluß der verschiedenen Regeneratorkammern 3, 4. und 5 an die
Einlässe für Heizgas und Luft bzw. die Auslässe für Abgase dienen (vgl. Abb. i)
die knierohrförmigerrUm.s:telavorrichtungen 32, welche an die stirnseitigen Enden
der Regeneratorsohlkanäle 6, 7 und 8 angebaut und mit dem nach unten ragenden Rohrstück
an den zum Schornstein führenden Abgaskanal 34 angeschlossen sind. Jede dieser Vorrichtungen
32 besitzt am Kopf eine umstellbare Luftklappe 33 und im Innern über ihrem zum Schornstein
führenden Abzweigrohr eine ebenfalls umschaltbare Abgasklappe 35. In die Regeneratorsohlkanäle
7 und einen der beiden Sohlkanäle 8 münden außerdem die von den Schwachgashauptleitungen,
36 abzweigenden, einen Umschalthahn besitzenden Gasabzweigleitungen 37 hinein. Die
gezeichneten Luftklappen 33 an den Umstellvorrichtungen 32 auf der linken Seite
von Abb. i stehen für den Einzug von Luft offen; bei den benachbarten (nicht gezeichneten)
Umstellvorrichtungen, welche an die Sohlkanäle 7 angeschlossen sind, stehen die
entsprechenden Luftklappen für den hier in Betracht gezogenen Schwachgasbetrieb
geschlossen. Bei den auf der rechten Seite der Abb. i gezeichneten Umstellvorrichtungen
32, welche in dieser Wechselphase Abgase aus den Regeneratorsohlkanälen 8 in die
Schornsteinabgaskanäle 34 abzuführen haben, sind die sämtlichen Luftklappen 33 geschlossen
und die Umstellklappen 35 für Abgase geöffnet. Für die andere Zugwechselphase gelten
natürlich die umgekehrten Stellungen und Schaltungen der Umstellvorrichtungen 32
bzw. ihrer Klappen.
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Das durch Abb. 5 der Zeichnung dargestellte abgeänderte Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem bisher im einzelnen beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel
der Abb. i bis 4 durch eine abgeänderte Anordnung und Gruppierung der zur Zufuhr
und Abfuhr der beiden Stoffströme nach und von den Heizzügen dienenden, in der Heizwand
zwischen den Heizzügen untergebrachten senkrechten Kanäle. Diese Abb. 5 ist ein
der Abb.4 entsprechender waagerechter Schnitt und umfaßt, wie auch zeichnerisch
erkennbar, denselben Teilausschnitt wie das Schnittstück d4 d" der Barüberstehenden
Abb. 4. Dabei ist diese Darstellung der Abb. 5 als die übereinanderlagerung zweier
waagerechter Schnitte zu verstehen, von denen der obenliegende alle ausgezogenen
und nicht die punktierten Linien umfaßt. Bei dem Barunterliegenden Schnitt fehlen
an den verschiedenen, in der Heizwand liegenden senkrechten Kanälen alle ausgezogen
gezeichneten Auslässe, und es treten an deren Stelle die daneben punktiert gezeichneten
Auslässe.
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Die drei Heizzugpaare 15', 16', 17' in Abb. 5 entsprechen wieder den
drei Heizzugpaaren 15, 16, 17 in Abb. 4. Es sind nun aber in der Heizwand nach Abb.
5 zwei verschiedene Arten und Formen von senkrechten Zufuhr- bzw. Abfuhrkanälen
angeordnet. Die jeweils unmittelbar zwischen und
henachbart einem
Heizzugpaar liegenden Kanäle 41 und 42, 44 und 45, 47 und 48 unterscheiden sich
baulich nicht wesentlich von den entsprechend liegenden senkrechten Kanälen der
Abb.4, haben lediglich eine kurzrechteckige statt wie dort kreisrunde Ouerschnittsform.
Sie liegen also ausschließlich in der senkrechten Längsmittelwand. Die Kanäle 40,
43, 46, 49 dagegen von langgestrecktem Rechteckquerschnitt liegen jeweils immer
in der :Mittelebene jeder gemeinsamen Bindertrennwand, z. B. 54 eines Heizzugpaares,
die also den Abstand zwischen den zwei äußeren Läuferwänden ausfüllt. Die erstgenannten,
in der Längsmittelwand liegenden kleineren Kanäle besitzen Auslässe 50 in
der oberen, der Zeichnungsebene angehörenden Schnittebene und punktiert gezeichnete
Auslässe 5 i in der tieferen Schnittebene. Die zweitgenannten, in den Bindertrennwänden
54 liegenden größeren Kanäle besitzen Auslässe 52 in der oberen Schnittebene und
punktiert gezeichnete Auslässe 53 in der tieferen Schnittebene. Nach der Abb. 5
sind dem Heizzugpaar i5' zugeordnet die zwei Paare von senkrechten Kanälen 40, 41
und 42, 43; dem Heizzugpaar 16' sind zugeordnet die zwei senkrechten Kanalpaare
43, 44 und 45, 46; dem Heizzugpaar 17' sind zugeordnet die zwei Paare von senkrechten
Kanälen 46, 47 und 48, 49. Die genannten jeweils zwei Kanäle 40, 41 (für 15') und
46, 45 (für 16') und 46, 47 (für 17') führen Heizgas bzw. Verbrennungsluft. Die
Kanäle 42, 43 (für 15') und 43, 44 (für 16@ und 48, 4.9 (für 17') führen Abgase.
Nach dieser Erläuterung sind also wiederum, wie bei Abb. 4, für jeden Heizzug 15',
16' oder 17' zwei Kanalpaare bzw. vier Kanäle verfügbar, wovon immer in der betrachteten
Zugwechselphase zwei Heizgas und Luft und die zwei anderen Abgase führen. Diese
Funktionen der verschiedenen Kanäle sind bei Abb. 5 an der obenstehenden Ziffernreihe
4o bis 49 durch die eingangs erklärten Buchstaben G, L, A gekennzeichnet.
In der anderen Zugwechselphase vertauschen diese genannten zwei Paare ihre jeweiligen
Funktionen. Man erkennt aber jetzt, daß die großen Kanäle 40, 43, 46, 49 immer zwei
in der Heizwandlänge nebeneinanderliegende Heizzüge bedienen, während die übrigen
kleineren Kanäle nur einfache Bedienungsfunktionen haben. Dieses System kommt auf
das für Abb. 5 neue Abänderungsmerkmal hinaus, daß jeweils eines der zwei für Abb.4
kennzeichnenden Paare von senkrechten Kanälen als ein einheitlicher Kanal (40, 43,
46, 49) ausgebildet ist, d. h. sozusagen aus zwei zusammengezogenen Hälften besteht,
wobei für Schwachgasbeheizung zwei in der Reihe aufeinanderfolgende große Kanäle
immer abwechselnd in der einen Wechselphase Heizgas und Abgase führen, in der anderen
diese Aufgaben vertauschen. Dieses abgeänderte System nach Abb. 5 istbeso.rnders
für breitere Heizwändegeeignet, welche bei Koksöfen von übernormaler Kammerhöhe
auftreten, z.. B. bei Kammerhöhen von 5 bis 6 m und mehr. Es zeigt ja auch die Abb.
5, verglichen mit der Abb. 4., zwar Heizzüge und ihnen angrenzende Läuferwände von
beidemal gleichen Querschnittsabmessungen, aber eine größere Breite sowohl im ganzen
als auch insbesondere in der Längsmittelwand.
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In der ganzen bisherigen Beschreibung war für den Betrieb eine bestimmte
Zugwechselphase zugrunde gelegt, in der die eine Hälfte der durch gestufte Auslässe
an die einzelnen Heizzüge angeschlossenen Wandkanäle für die Zufuhr der Verbrennungsstoffe
Luft und Gas und die andere Hälfte der verfügbaren Wandkanäle mit ihren zugehörigen
Auslässen für die Abfuhr der Abgase diente. Nach Vornahme des Zugwechsels werden
in der neuen Wechselphase einfach die beiden besagten Gruppen von Kanälen zusammen
mit den an sie angeschlossenen Regeneratoren in ihren Funktionen vertauscht. Dies
gilt gleichermaßen für beide Ausführungen der Abb. i bis 4 und der Abb. 5.
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Die Ausgestaltung des vorbeschriebenen Regenerativ-Koksofens für die
Beheizung mit Starkgas besteht in der Anordnung (vgl. Abb. i linke Hälfte nebst
Abb. 2 und 3) einer Starkgaszufuhr 56 am Kopf jedes Heizzuges der Heizwand. Diese
Zufuhrdüsen 56 werden von der in der Ofendecke liegenden waagerechten, über die
ganze Heizwandlänge reichenden Verteilungsleitung 57 gespeist, welche durch die
an beiden Ofenköpfen liegenden senkrechten Zufuhrleitungen 58 an die beiderseitigen
oberhalb der Schwachgashauptleitungen 36 liegenden Starkgashauptleitungen 6o angeschlossen
sind. Es werden dann weiter für den Betrieb die sonst in der bisher betrachteten
Zugwechselphase für die Zufuhr von vorzuw ärmendem Heizgas vorgesehenen, den Regeneratoren
4 zugeordneten Wandkanäle zusammen mit diesen Regeneratoren an eine Zufuhr für Verbrennungsluft
angeschlossen, ebenso wie dies dann ohnehin schon für die den Regeneratoren 3 zugeordneten
Nachbarkanäle gilt. Demnach bestehen dann in jedem Heizzug nur höhengestufte Auslässe
an der einen Heizzugflanke für die Zufuhren von vorgewärmter Verbrennungsluft und
an der anderen Heizzugflanke höhengestufte Auslässe für die Abfuhr von Abgasen.
Dabei stellen sich infolge der Zufuhr des Starkgases, etwa Eigenkoksofengas des
Ofens, besondere Verhältnisse hinsichtlich der über die Heizwandhöhe bestehenden
Druckzustände einerseits in den Heizzügen selbst und andererseits in den senkrechten
Abgaszügen mit ihren höhengestuften Auslässen ein, da solches Starkgas spezifisch
bedeutend leichter nicht nur im Vergleich zu der eingeführten Verbrennungsluft,
sondern auch in noch stärkerem Maße im Vergleich zu dem gebildeten Abgas ist, daher
im Heizzug immer nach oben hin strebt. Schon diese Druckunterschiede hemmen die
Möglichkeit und Neigung dafür, daß etwa das oben zugeführte Starkgas durch den oder
die'nächstbenachbarten, d. h. obersten Abgasauslässe teilweise abströmt und ungenutzt
dem Schornstein zugeführt wird. Man kann überdies dieses unerwünschte Abströmen
durch passende Bemessung der verschieden hoch liegenden Auslässe der Binderkanäle
noch wirksamer hintanhalten. Vor allem aber ist zu beachten, daß am untersten, dem
Schornsteinanschluß und dessen Zugangriff zunächst gelegenen Auslaß jedes Abgasbinderkanals
die Verbrennungsgase
des Heizzuges am stärksten abgesaugt und daher
hier vorwiegend aus dem Heizzug abgezogen werden. Zufolge dieser eigenartigen Druck-
und Strömungsverhältnisse kann; man daher darauf rechnen, daß auch das oben zugeführte
Starkgas zusammen mit der im Heizzug entstehenden Verbrennungsgassäule in der Hauptsache
nach den unteren Auslässen der Abgaskanäle hin transportiert wird, d. h. daß auch
solches am oberen Heizzugende zugeführtes Starkgas durch die höhengestuften Zufuhren
von Verbrennungsluft im Heizzug stufenweise verbrannt wird.
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Deswegen ist der Ofen durch die Anordnung der Starkgaszufuhren am
Kopf jedes Heizzuges auch für Starkgasbeheizung geeignet. Durch diese erfindungsgemäße
Starkgaszufuhr und -verteilung im oberen Deckenraum des Koksofens wird zugleich
vermieden, daß eine sonst in Betracht zu ziehende Starkgaszufuhr durch Verteilkanäle
unterhalb der Ofensohle die hier erfindungsgemäß vorgesehene Unterbringung der an
die Regenerator en angeschlossenen Verteilkanäle ro und rr (vgl. Abb. z und 3) stört.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung des beschriebenen Regenerativ-Koksofens
kann, außer bei den im Zeichnungsbeispiel vorausgesetzten Öfen mit liegenden Kammern,
auch bei Öfen mit stehenden Kammern Anwendung finden.