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Förderanlage zur Aufbewahrung von Gegenständen, z. B. Garderobenanlage
Es
sind Anlagen bekannt, um Gegenstände von einer Aufgabestelle automatisch zu Aufbewahrungsstellen
zu befördern und nach beliebiger Aufbewahrungszeit von dort zu einer Abholstelle
oder zur Aufgabestelle zurückzuleiten. Bei diesen Anlagen erfolgt die Beförderung
der Gegenstände auf dem gesamten Förderwege motorisch.
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Bei der Anlage gemäß der Erfindung gelangen dagegen die aufzubewahrenden
Gegenstände auf geneigter Förderbahn unter dem Einfluß der Erdschwere zu den Aufbewahrungsstellen,
werden dort von einem Sperrglied angehalten und nach ferngesteuerter Entriegelung
des Sperrgliedes nach beliebiger Aufbewahrungszeit unter dem Einfluß der Erdschwere
auf weiterhin geneigter Förderbahn zur Abholstelle bzw. zu einem mit der Abholstelle
verbundenen motorisch angetriebenen Senkrechtförderer weitergeleitet.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung hat den Vorteil, daß die Förderanlage
innerhalb des Speicherraumes sich wesentlich einfacher gestaltet.
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Nachfolgend wird ein Ausfäli.rungsbeispiel. der Erfindung an Hand
der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt Abb. 1 a ein Schema eines einzelnen Satzes der erfindungsgemäßen
Anlage, bei der der Speicherraum ein Stockwerk höher als die Bedienungsstelle liegt,
Abb. 1 b die Anlage nach Abb. I-a in Einzelausführung, Abb. 2 die tbergangsstelle
von einem an der Aufgabestelle angeordneten Senkrechtförderer auf eine geneigte
Rollschiene, Abb. 3 eine Abzweigung von der als gemeinsamer Zulauf dienenden Rollschiene
zu einer als Einzelaufbewahrungsstelle dienenden Zweigschiene,
Abb.
4 eine Entriegelungsvorrichtung für die Einzelaufbewahrungsstelle, Abb. 5 einen
senkrechten Abwärtsförderer an der Abholstelle, Abb. 6 a einen Schnitt durch einen
Automaten zur Bedienung der Anlage, Abb. 6b die Kontakteinrichtung für die Bedienung
und eine Bedienungsmarke, Abb. 7 eine fahrbare Anlage nach der Erfindung.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel treibt ein Motor a über ein
nicht gezeichnetes Getriebe das Förderband b an, das mit Anhängevorrichtungen c
versehen ist. An der oberen Rolle wird der Traghaken cl mechanisch ausgelöst. Die
Auslösung erfolgt hier z. B. durch Eindrücken des Bolzens c2, läßt sich aber auch
je nach den örtlichen Verhältnissen auf andere Weise vornehmen. Der abgelöste Mantelhaken
oder Gepäckhalter gleitet mit seiner oberen Kröpfung c3, - die mit Kugellagern versehen
ist, auf die Rollschiene d und rollt an ihr herunter zu den Abzweigstellen e. Dabei
erfolgt gleichzeitig eine Drehung des Kleiderbügels um die senkrechte Achse durch
den Aufhängepunkt, was zwangläufig durch die Art der Aufhängung erreicht wird. Das
Kleidungsstück erhält dabei die Lage mit der Schmalseite in Rollschienenrichtung,
so daß der Luftwiderstand minimal wird und keine Gefahr für ein Hängenbleiben an
irgendeiner ungewünschten Stelle besteht.
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Es sind zur Vereinfachung der Darstellung nur drei Abzweigungen gezeichnet,
die jedoch beliebig vermehrt und den örtlichen Erfordernissen und räumlichen Verhältnissen
angepaßt werden können.
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Der Hebel e, läuft mit der schrägen Stirnfläche auf den zugehörigen
Hebel e2 auf (die Hebel erhalten an den anderen Abzweigungen veränderte Form, so
daß sie dort nicht aufeinander ansprechen) und bewirkt eine Drehung der Weiche e5
in die gestrichelt gezeichnete Lage, und der Mantelhaken rollt zur Ruhestelle f
herab.
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Wird der Gegenstand zurückverlangt, so wirft man eine Garderobenmarkeg3
in den Schlitz des Bedienungskastens g (Beschreibung folgt), von dem aus die Sperrklinke
J1 über einen Elektromagneten t2 automatisch ausgelöst wird. Der Mantelhaken gelangt
über Rollschienen i zum Förderband h, das keinen besonderen Antriebsmotor benötigt.
Das Band bewegt sich aber infolge der Sperrwirkung der Nocken nur dann weiter, wenn
der untere Traghaken unbelastet ist und der obere belastet. Die gesamte Bandlänge
muß gleich sein einem ganzzahligen Vielfachen der Entfernung zwischen dem unteren
und dem oberen Traghaken, betrachtet in üblicher Ruhestellung. Die Weichere, sowie
die Sperrklinke f, werden sogleich nach Aufhören der auslenkenden Kräfte wieder
in die ursprüngliche Lage zurückgedreht.
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In den Bedienungskasten wird lediglich die Garderobenmarke g5 eingeworfen
und der seitliche Hebel g1 niedergedrückt. Am unteren Ende des Kastens sammeln sich
die Marken und können durch Öffnen des verschließbaren Deckels wieder entnommen
werden.
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Durch Niederdrücken des Hebels, wird die Kontaktfläche g2 auf die
Garderobenmarke g8 aufgedrückt. Die Marke besteht aus einem für elektrischen Strom
der gegebenen Spannung undufchlässigen Preßstoff, der an einer die jeweilige Nummer
kennzeichnenden Stelle ein Metallstück trägt, das den-Strom zum Kontaktstück g leitet.
Es entsteht folgender Stromkreislauf: Transformator g5, Kontaktfläche g2, Garderobenmarke
g3, Kontaktstück g4, Leitung zum Elektromagneten 2' Transformator g5.
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Soll der Bedienungskasten g gleichzeitig zur Bezahlung der Aufbewahrungskosten
verwendet werden, so kann zusätzlich ein Einwurfschlitz für die Münzen angeordnet
und der Stromkreislauf ebenfalls über die Münzen geleitet werden. Beim Loslassen
des Hebels g1 wird die Klappe g6 von einer gezahnten Feder für die Zeitdauer des
Hebelrückganges aus der Stellung gedreht, wodurch das Hcrabfallen der Marke bewirkt
wird. Zur Anzeige des Stromflusses und damit der Auslösung kann am Kasten noch eine
kleine Glühbirne angebracht werden.
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Die Leistung des Transformators ist abhängig von der Größe der Anlage
und von den verwendeten Elektromagneten. Die Spannung, die gewöhnlich 40 Volt beträgt,
bedingt keine besonderen Kontaktmetalle. Am Bedienungskasten ist ferner noch ein
Hauptschalter angebracht, der sowohl den Fördermotor als auch den Transformator
anzuschalten gestattet.
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Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage unterscheidet
sich von der oben beschriebenen dadurch, daß der Lagerraum im gleichen Stockwerk
wie die Bedienungsstelle liegt.
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Es sind dann konstruktive Maßnahmen (Abschlüsse zwischen Bedienungsstelle
und Lagerraum) erforderlich, die den Ansprüchen auf Sicherheit genügen.
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Stehen in einem Gebäude tiefer liegende Räume (ausbaufähige Kellerräume
oder ähnliche Räume) als geeignete Lagerräume zur Verfügung, so ist die Anlage ebenfalls
zu verwenden, wenn das Förderband h zur Abwärtsförderung und das Band b zur Rückführung
des Gutes verwendet werden. Der Bedienungskasten g ist, wie bei allen Anlagen, an
der Bedienungsstelle angebracht.
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Es kann eine Anlage auch aus mehreren Sätzen bestehen. In manchen
Fällen, z. B. im Theater, reicht nämlich ein Satz zur Bedienung nicht aus, da gleichzeitig
viele. Besucher ihr Eigentum zurückzuerlangen wünschen. Dann ist es zweckmäßig,
eine Reihe von Bedienungsstellen in gewünschten Abständen nebeneinander anzuordnen,
wobei ein Motor über eine längere Welle mehrere Förderbänder gleichzeitig antreibt.
Die Anzahl der Abzweigstellen an der Rollschiene je Satz beträgt praktischerweise
20 bis 25, d. h. 20 bis 25 Personen haben sich an-einem Wandkasten zu bedienen.
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Es würde zu weit führen, einzelne Sonderbauformen - zu beschreiben,
die sich aus Sonderansprüchen ergeben, z. B. bei Anlagen für die Badekabinen einer
Badeanstalt, mit deren Hilfe die Kleider während des Bades in einen erwärmten
Raum
gebracht werden, also nach dem Bad angenehm warm zurückgenommen werden können.
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Das Prinzip der Arbeitsweise bleibt bei den Sonderbauformen erhalten;
es können hier aber im Verlaufe einer Weiterentwicklung noch wesentliche Bauelemente
entwickelt oder verbessert werden.
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Bei den bisher beschriebenen Anlagen ist es auch möglich, diese konstruktiv
so zu gestalten, daß eine Haftpflicht für die in Aufbewahrung gegebenen Güter übernommen
werden kann.
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Die Erfindung beschränkt sich keineswegs auf Garderobenanlagen. Sie
ist auch auf andere Verw endungszwecke auszudehnen, so z. a) Für die Fahrradbewachung
in Großstädten ist es wünschenswert, wenn ein Wächter von einer Stelle aus Annahme
und Abgabe. der Fahrräder durchführen und dem Kunden zeitraubendes Suchen ersparen
kann. b) In den Geschäftshäusern und Kaufläden, wo man die eigentlichen Verkaufsräume
von großen Lagerbeständen freihalten möchte, diese aber schnell und mühelos zur
Hand zu haben wünscht, sind Anlagen nach der Erfindung mit Erfolg anzuwenden, wenn
eine Abänderung der Anlageelemente auf die nötigen Formen und Stärken durchgeführt
wird. c) Für die Gepäckaufbewahrung in den Bahnhöfen.
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Die erfindungsgemäße Anlage kann auch instationär ausgebildet werden.
Darunter ist folgendes zu verstehen: Die beiden Förderbänder, der Antriebsmotor
sowie der Bedienungskasten g sind (Abb. 7) in einem fahrbaren Gesbell angeordnet.
Dadurch wird erreicht, daß sich in einem großen Lager beispielsweise eine mehrfache
Anordnung dieser Anlageelemente erübrigt, was Platz- und Kostenersparnis mit sich
bringt. Das fahrbare, also überall hin bewegbare Gestell kann dann schnell an einer
gewünschten Stelle durch Herstellen des elektrischen Kontaktes mittels Lamellenstöpsels
und Einhaken der Förderbänder an entsprechenden Vorrichtungen der stationären Rollschienen
angeschlossen werden.
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Schließlich ist auch die gesamte Anlage fahrbar zu gestalten und
dürfte sich besonders für kleinere Gegenstände oft mit Erfolg anwenden lassen.
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Auch der Bedienungskasten g ist in seiner Arbeitsweise den jeweiligen
Anlagen anzupassen. Das ist im einfachsten Falle möglich durch Veränderung der einzuwerfenden
Marke; es kann eine Vielzahl von Löchern (bis etwa I00) reihenweise angeordnet werden
und in diesem Falle das kontaktgebende AIetallstück in das dem gewünschten Gegenstand
entsprechende Loch eingeführt werden. Bei großen Anlagen, besonders in Lagerräumen,
wo es nicht mehr auf Selbstbedienung durch eine fremde Person ankommt, kann die
Auslösung auch auf andere Weise erfolgen, beispielsweise durch Wahl einer bestimmten
Nummer mit Hilfe einer Wählerscheibe.
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I'ATENTANSPRÜCHE: I. Anlage zur automatischen Beförderung von Gegenständen
aller Art durch Einzelträger von einer Aufgabestelle zu einem Speicherraum mit Einzelaufbewahrungsstellen,
von wo die Gegenstände nach beliebiger Aufbewahrungszeit automatisch zu einer Abholstelle,
die mit der Aufgabestelle zusammenliegen kann, zurückbefördert werden können, z.
B. Garderobenanlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger der Gegenstände auf
geneigter Förderbahn unter dem Einfluß der Erdschwere nach den Einzelaufbewahrungsstellen,
die aus einzelnen die gemeinsame Zu- undAblaufförderbahn verbindenden Bahnstücken
(e) bestehen, sich bewegen, dort von einem Sperrglied angehalten und nach ferngesteuerter
Entriegelung dieses Sperrgliedes unter dem Einfluß der Erdschwere auf geneigter
Förderbahn zur Abholstelle bzw. zu einem mit der Abholstelle verbundenen Senkrechtförderer
gelangen.