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Vorrichtung zur automatischen Handhabung von Stückgut, insbesondere
von Gepäckstücken Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur automatischen
Handhabung von Stückgut, insbesondere Gepäckstucken, die von einer bestimmten Anzahl
von Registrierstellen aus von demselben Hauptförderband gesammelt und verschiedenen
Bestimmungsorten zugeordnet werden, wobei insbesondere an die Abfertigung von Gepäck
in einem Bahnhof oder Flughafen gedacht ist.
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Bekannt sind bereits Vorrichtungen zum Transport oder zum Sortieren,
bei denen Laufbänder verwendet werden, mit denen man Gegenstände von einem Ort zum
anderen transport tiert, und es ist auch bekannt, daß diese Transportmittel soweit
wie möglich automatisiert werden messen, um die Transportzeiten zu verkürzen und
dia Unterhaltungskosten
zu werringvrn. Dies gilt besonders für die
Handhabung und die Verteilug von Gepäck in Bahnhöfen und Flughäfen, deren Einrichtungen
mehr und mehr den genauen Forderungen entsprechen -müssen, die mit den Fahr- und
Flugplanproblemen verbunden sind.
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Im Fall von Sammel- und Verteilvorgängen von Gepäck, die durch Transportbänder
ermöglicht werden, sind die zum Erzielen eines erhöhten Wirkungsgrades bestehenden
Probleme bekannt und direkt mit den höchstmöglichen Geschwindigkeiten der bekannten
Bänder verknüpft, die in der Größenordnung von 1,20 w - 1,50 m pro Sekunde liegen.
Statt der Suche nach Möglichkeiten zur Erhöhung der Banddurchlaufgeschwindigkeit,
die die Einrichtungen aufwendig und ihre Verläßlichkeit fragwürdig machen dürfte,
scheint es vernüftiger, ausgehend von einem bekannten Transportban, dessen Durchlaufgeschwindigkeit
sich in dem oben genannten Bereich bewegt, eine Wirkungsgraderhöhung der Ausnutzung
anzustreben. Der erste sich anbietende Gedanke zielt darauf ab, die einzelnen Gepäckstüake
möglichst weit einander anzunähern. Es sind Verwirklichungen dieses Gedankens unternommen
worden, wobei sich die zu handhabenden Stücke in gegenseitiger Berührung auf dem
Transportband befinden, und es wurde noch vorgesehen, daß sich die Vorgänge der
Verteilung von einem Hauptband zu einem Sekundärband oder der Vereinigung der Stücke
von einem Sekundärband mit denen auf einer Hauptband in der Weise abspielen, daß
die Längsgeschwindigkeitskomponente -wärend dieser Vorgänge gleich der Geschwindigkeit
des Bandes bleibt.
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Ungünstigerweise führt di. obige Anordnung zu verhältnismäßig konplizierten
Verteileinrichtungen, die eine gewisse
Genauigkeit in-ihrer abbildung
verlangen; sie erfordern in allen Fällen unerläßlich, daß die zu handhabenden Stücke
alle identisch sind (Behälter oder Paletten), und können nur schwierig mit Massengut
verschiedener Abmessungen verwendet werden.
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Für Gegenstände dieses letzten Typs, wie z. B. Gepäckstücke oder
Koffer, wie man sie vielfach auf Flughäfen antrifft, besteht die Lösung gewöhnlich
darin, zwischen den einzelnen Gepäckstücken einen ausreichenden Abstand vorzusehen,
damit die Verteilorgane Zeit haben, ihre vollständige Funktion zu erfüllen, -d.
h. eine vollständige VorrUck-und Rückzugsbewegung durchzuführen. Um dies zu erreichen,
wird gewöhnlich ein Abstand in der Größenordnung von 1,20 m zwischen zwei Gepäckstücken-
vorgesehea, was, wenn man eine mittlere Länge des Gepächstücks von 80 cm annimmt,
bewirkt, daß der maximale Durchsatz eines Transportbandes bei einer Geschwindigkeit
von 1,20 m/sec ungefähr 2150 Gepäckstücke je Stunde beträgt.
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Diese letztere Zahl stellt, muß man feststellen, eine Optimalfrequenz
dar, die dem Augenblick der Einführung des Gepäckstücks auf das Band nicht Rechnung
trägt. In jedem Fall begrenzt dieses System den Maximaldurchsatz eines Transportbandes
derart, daß er für die geplanten Einrichtungen, -insbesondere für die Handhabung-von.
Gepäckstücken in einem Flughafen nicht mehr ausreicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe sugFunde, die eingangs genannte Vorrichtung
so auszubilden, daß die Zahl der in einer Stunde handzuhabenden Gepäckstücke wesentlich
gesteigert wird, ohne die Transportbandgeschwindigkeit zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Abgabe
von Gepäckstücken fragendeines Bestimmungsortes in schneller Folge von jeder Registrierstelle
an das Hauptförderband mit begrenzter Laufgeschwindigkeit auf -dem- Hauptförderband
Gruppen von direkt nebeneinander angeordneten, mit demselben -estimmungsort gekennzeichneten
Gepäckstücken bildbar und aus kleineren, gleich zugeordneten und vorübergehen auf
einem Transport-Warteband gespeicherten Gruppen bei. Passieren Jeder Registrierstelle
als Funktion des auf dem Hauptförderband auftretenden freien Platzes zusammenstellbar
sind, wobei ein Gerät zur Überwachung des Hauptförderband-Durchsatzes der automatischen
Erfassung des freien Platins dient.
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Dadurch, daß die oben zum Stand der Technik genannten Abstände zwischen
den einzelnen Gepäckstücken durch dieses Gruppenbildungssystem entfallen, lassen
sich bei gleicher Transportbandgeschwindigkeit weitaus mehr Gepäckstücke je Stunde
handhaben.
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In der Praxis, insbesondere wenn es sich um die Verteilung von Gepäckstücken
in einem Flughafen handelt, gibt es eine gewisse Regelmäßigkeit in der Annahme von
Gepackstücken aufgrund der Tatsache, daß man die Abflüge mehr und mehr gleichmäßig
zu verteilen sucht, um Verstopfungen zu vermeiden, die sonst nicht nur hinsichtlich
der Fracht( sondern auch hinsichtlich der Passagiere in den verschiedenen Stufen,
die dem Abflug vorausgehen, auftreten würden, Um die Zusammensetzung dieser Gepäckstückgruppen
zu vereinfachen, ist dann entsprechend einem besonderen Merkal der Erfindung vorgesehen,
auf dem Hauptfbrderband bestifte
Längen einzuteilen, wovon jede
eine bestimmten Ziel zugeordnet ist, wobei diese Längen für dauernd, nicht als Funktion
einer Ablesung mittels der Zählersysteme, sondern aufgrund einer Verkehrsschätzung
eingeteilt sind, die sich erfahrungsgemäß weist täglich wiederholt.
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Die Finrichtungen zur Abgabe von Gepäckstücken von einem Warteförderband
auf das Hauptförderband ergeben sich aufgrund eines anderen Wartebandes, das längs
des Hauptförderbandes angeordnet ist, wobei die Verbindung zwischen dem einen und
dem anderen mittels einer Drehscheibe, eines Abgabetisches oder irgendeines anderen
Mechanismus vor liegt. Dank dieses Systems kann man dann die Gruppe von Gepäckstücken,
die auf dem Hauptförderband zirkuliert, entweder vor oder hinter dieser vervollständigen
und die vorhandenen Plätze zwischen zwei Gruppen möglichst gut ausfüllen, die auf
dem Hauptförderband aufeinander folgen.
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Die Erfindung wird anhand zweier in der Zeichnung veranschaulichter
Ausführungsbeispiele näher erläutert, die sich auf die Gepäckstückverteilung in
einem Flughafen vor dem Abflug beziehen; darin zeigen: Fig. 1 eine Perspektivdarstellung
der Gepäckannahme für ein mehrere Registrierstellen bedienendes Förderband; Fig.
2 eine Perspektivdarstellung einer anderen Ausführungsart einer solchen Gepäckannahme;
und Fig. 3 eine Darstellung entsprechend Fig. 2 zur Veranschaulichung der Gepäckstücke
einige Sekunden später.
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In Fig. 1 sieht man eine Einrichtung, deren Hauptförderband 1 zum
Sammeln und Verteilen mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,20 m/sec umläuft und
von acht Registrierstellen A, B, C, ... H bedient wird; jede Registrierstelle kann
auf dieses Förderband im Mittel alle 30 Sekunden einen Koffer oder eine Gruppe von
zwei oder drei Koffern mit gleiche. Bestimmungsort liefern.
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Die Registriervorgänge nehmen mindestens 20 Sekunden in Anspruch,
und man kann daher sagen, daß jede Registrierstelle die Möglichkeit haben wird,
auf das Förderband 1 120 Gruppen von 1 bis 3 Koffern Je Stunde zu liefern. Man kann
also zunächst die Zahl von Registrierstellen A, B.
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usw. bestimmen, um den Maximaldurchsatz des Förderbandes zu berücksichtigen.
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In der Figur sieht man, daß im Bereich jeder Registierstelle folgende
Bänder vorgesehen sind: Kofferabstellband 2: Dieses Band 2 mit einer Länge von etwa
50 ci ist der art ausgelegt, daß die Koffer nur in Querrichtung darsufgestellt werden
können. Sobald ein Koffer durch den Passagier hingestellt ist, rückt er um eine
seiner Tief gleiche Strecke derart vor, daß die eventuelle Aufgabe eines zwei ten,
ggf. eines dritten Koffer im Anschluß an den ersten möglich ist.
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Unmittelbar auf das Abstellband 2 folgend ein Wiegeband 3 mit einer
Länge von 60 cm.
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Unmittelbar auf dieses Wiegeband 3 folgend ein erstes Warte- oder
Handhabungsband 4 mit einer Länge von 1 m.
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Zwischen diesem ersten Warte- oder Handhabungsband 4 und dem Hauptförderband
1 ein zweites Warteband 5 mit einer Länge von ebenfalls 1 m.
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Es sei bemerkt, daß diese beiden Bänder auch aus nur einem bestehen
können, das in seiner Mitte sowie an seinem Ende versenkbare Anschläge 6 aufweist,
die das Weiterrücken der Gepäcätucke verhindern.
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Wenn man annimmt, daß die mittlere Dicke der Gepäckstücke 20 cm ist,
kann man also zwei Koffer auf das erste Band 2, drei Koffer auf das Wiegeband 3
und vier bis sechs Koffer auf jedes der folgenden Bänder stellen.
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Damit ein Koffer oder eine Gruppe von Koffern von dem zweiten Warteband
5 auf daa Hauptförderband 1 abgegeben werden kann, müssen folgende Bedingungen erfüllt
sein: (1) Existenz einer Gruppe vonfür denselben Bestimmungsort gekennzeichneten
Koffern auf dem Hauptförderband 1 auf Hohe der Registrierstelle.
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(2) Ende des Durchgangs dieser Gruppe auf Höhe dieser Registrierstelle.
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(3) Abwesenheit von Koffern im betrachteten Augenblick in dem wenigstens
bis 1,20 m stromauf der Registrierstelle gelegenen Bereich.
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Unter diesen Bedingungen werden der oder die Koffer in Wartestellung
an der Registrierstelle auf das Hauptförderband gedrückt und an das Ende der Gepäckstückgruppe
gleichen Bestimmungsortes bewegt, ohne daß es erforderlich ist, zwischen den verschiedenen
Gepäckstücken irgendeinen Abstand vorzusehen.
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Der Betrieb des Ganzen kann dann folgendermaßen sein: Man nimmt zur
Vereinfachung des Verständnisses an, daß das ganze System der oben beschriebenen
Bänder im Augenblick der Ankunft eines ersten Passagiers für Rom (R) leer ist.
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Man stellt sich vor, daß dieser seinen oder seine Kopffer (R) auf
das Abstellband 2 der Registrierstelle F stellt Automatisch werden diese Koffer
auf das Wiegeband 3 transportiert, wo sie durch die Abfertigungsperson überpriift
und durch Betätigung des Druckknopfes (bei 7) gekennzeichnet werden.
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Dann werden die Koffer (ist) auf das erste Warteband 4 und, sobald
möglich, auf das zweite Wartband 5 bis atif Höhe des Hauptförderbandes 1 transportiert
(s. Fig. 1) Während dieser Zeit haben sich andere Passegiere an den vorausgehenden
Registrierstellen A, B, C, D oder E eingestellt, und einige Koffer oder einige Gruppen
von Koffern haben sich auf dem Hauptförderband 1 stromauf der Registrierstelle F
gebildet. Falls in irgendeinem Augenblick danach das Ende einer Gruppe gleichen
Restimmungsorte, (R) wie die Koffer auf dem Warteband auf Höhe der Registrierstelle
F
erfaßt wird, werden die genannten Koffer vom Warteband unverzüglich auf das Hauptförderband
1 transferiert.
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Unabhängig von diesem letzten Vorgang und sobald die Koffer (R) des
ersten Passagiers auf das Wiegeband 3 gelangt sind, kann der folgende Passagier
seine Koffer auf das Abstellband 2 der gleichen Registrierstelle F stellen, und
nach dem Wiegen und Kennzeichnen durch die Abfertigungsperson werden sie gegen die
Koffer (R) des vorherigen Passagiers geschoben, falls sie dem gleichen Bestimmungsort,
d. h. Rom (R) zugeordnet sind.
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Im Gegensatz dazu würden, wenn der folgende Passagier, der sich ebenfalls
an der Registrierstelle F zeigt, sein Gepäck für einen anderen Bestimmungsort, z.
B. Madrid (M) abfertigen läßt, seine Koffer (M) nach dem Wiegen nur auf das erste
Behandlungs- und Warteband 4 bis zu dessen Ende gefördert, das durch den Anschlag
6 begrenzt ist, der ein Weiterrücken zum Anfang des zweiten Wartebandes 5 verhindert,
das die Gepäckstücke für Rom (R) aufgenommen hat.
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Wenn es von diesem Augenblick an in den zehn folgenden Sekunden auf
dem Hauptförderband 1 kein Ende einer Gruppe mit dem Bestimmungsort (R), d. h. dem
gleichen Bestimmungsort wie die Koffer des ersten Reisenden gäbe, würden letztere
bei Feststellung einer genügenden freien Länge auf das Hauptförderband übergeführt.
Die Koffer (M) des zweiten Reisenden, die sich auf dem ersten Handhabungs- und Warteband
4 befinden, würden dann sofort auf das zweite Warteband 5 transportiert. Falls eine
Anzahl von Koffern nicht nur das erste Warteband 4, sondern auch das zweite Warteband
5 besetzten und etwa zwei Koffer (V) von einem weiteren Reisenden auf das Abstellband
2 gestellt würden,
der sich nach Wien begeben will, so würden diese
solange auf dem Wiegeband 3 bleiben, bis die vorangehende Gruppe von Koffern auf
das Hauptförderband abgegeben wäre, oder wenigstens solange, bis das erste Warteband
4 frei wäre, was unter Berücksichtigung des vorstehend Ausgeführten nicht später
als nach 20 Sekunden der Fall sein würde.
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In bestimmten Fällen schließlich, wo ein Koffer in isolierter Weise
befördert würde, d. h. wenn keine Gruppe von Koffern gleichen Bestimmungsortes auf
dem Hauptförderband steht, kann dieser Koffer seinerseits den Beginn ei ner neuen
Gruppe bilden, wobei die folgenden Registrier stellen seine Existenz ausnutzen würden,
um direkt hinter ihm weitere Gepäckstücke oder Koffer gleichen Bestimmungs ortes
anzufügen.
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In dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel für die Registrierstelle
F sieht man, daß die auf dem zweiten Warteband 5 stehenden Koffer (R). auf das Hauptförderband
1 am Ende der Gruppe von Gepäckstücken (R) übergehen, die auf der Höhe der Registrierstelle
F vorbeiläuft. Die Koffer (M) nehmen dann den Platz der Koffer (R) auf dem zweiten
Warteband 5 ein, und die Koffer (V) nehmen den Platz der Koffer (M) auf dem ersten
Warteband 4 ein. Die schon auf dem Hauptförderband gebildete Gruppe von Gepäckstücken
(V) läuft an der Registrierstelle (F) vorbei, kann jedoch offenbar die beiden Koffer
(V) nicht aufnehmen, da diese noch hinter den Koffern (M) angeordnet sind. Im Gegenteil
gehen, sobald das hintere Ende der dann folgenden, aus Gepäckstücken (M) bestehenden
Gruppe die Registrierstelle F passiert, die Gepäckstücke (M) zusammen auf das Hauptförderband
1 über. Die beiden Koffer (V) kommen dann auf
das zweite Warteband
5. Wenn es keine andere Gruppe von Koffern (V) nach der Gruppe (M) gibt, gehen die
beiden Koffer (V), sobald sich eine freie Länge auf dem Hauptförderband zeigt, auf
das Hauptförderband über, um, wie schon erwähnt wurde, eine neue Gruppe von Koffern
(V) zu bilden, an die ggf. Koffer (V) von den folgenden Registrierstellen G oder
H angefügt werden.
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Die wirkliche Ausnutzung oder die Funktionssimulierung einer oben
beschriebenen Vorrichtung zeigt, daß sich unter diesen Umständen auf dem Hauptförderband
Gruppen von dicht aneinanderstehenden Gepäckstücken bilden, die jeweils den gleichen
Bestimmungsort aufweisen und untereinander durch Zwischenräume von wenigstens 1,20
m getrennt sind.
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Wenn man z. B. annimmt, daß die Gruppen gleich sind und jeweils etwa
10 Gepäckstücke umfassen, kann das liaupt.
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förderband den Transport von 4600 Gepäckstücken je Stunde ermöglichen,
d. h. praktisch ein Gepäckstück alle 7/10 Sekunden bewältigen, ohne daß die Verteileinrichtungen
in ihrer normalen Funktion irgendwie behindert sind.
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Man bemerkt andererseits, daß die Verteileinrichtungen im Durchschnitt
nur einmal je 10 Gapäckstücke zli funktionieren haben, was zu ihrer längeren Lebensdauer
bei trägt.
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Tatsächlich sind, im Gegensatz zur vorstehenden Annahme , die Gruppen
praktisch kaum einmal voll gleicher Längre, jedoch von einer möglichst großen Länge,
so daß im betrachteten Augenblick die Zahl von Gepackstücken für eine bestimmte
Richtung stets erhablich sein wird.
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Dies entspricht sehr genau dem Fall der Registrierung von Gepäckstncken
in einem Flughafen, wo sich die Verteilung der Aufgabe dieser Gepäckstücke für einen
bestimmten Flug durch eine Kurve in Gaußverteilungsform darstellen läßt, deren Kulminationspunkt
etwa 25 Minuten vor dem Aufruf der Passagiere liegt.
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Das Problem der Wahl einer Automatisierungstechnik, womit einer Vsrkehrsvoraussage
für eine bessere Ausnutzung der Einsatzmöglichkeiten einer Verteileinrichtung Rechnung
getragen werden kann, zeigt sich hier sehr wesentlich.
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Man weiß, daß die Steuerung der eigentlichen Einführung der Gepäckstücke
auf ein Hauptförderband kein besonderes Problem bringt und hat völlig bekannte Lösungen:
Fotozellensysteme stellen einfach in dem Fall, wo es-sich um eine neue Gruppe handelt,
fest, daß die freie Länge ausreichend ist, um noch die Gruppenzwischenråume von
1,20 m zu respektieren, oder im Gegenteil, daß die einzuführenden Koffer unmittelbar
nach den schon auf dem Hauptförderband befindlichen Koffern eingeführt werden können,
falls es sich um Koffer gleichen Bestimmungsortes handelt.
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Dagegen liegt die Schwierigkeit in der Kennzeichnungsart, mit anderen
Worten in der Art der Beschriftung der Bestimmungsorte der vom Hauptförderband beförderten
Gepäck stücke. Eine erste bekannte Lösung besteht in der Möglich keit einer (physikalischen
oder magnetischen) Einschreibung auf dem Band selbst in einem Code, der den Bestimmungsort
der Koffer darstellt, die es trägt. Dieser Code wird an der Stelle Jeder konvergierenden
Weichenstellung (Auslösung oder Verneinung des Einführens von Gepäckstücken auf
das
Band) und am Ort jeder divergierenden Weichenstellung (Auslösung derselben) gelesen.
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Diese Technik setzt indessen die Anordnung von zerbrechlichen und
teuren Vorrichtungen voraus, die der Mehrzahl von Transporteinrichtungen schlecht
angepaßt sind.
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Eine andere Lösung besteht darin, eine Einrichtung nach Art eines
Digitalrechners zu verwenden, die ständig in einem Speicher die Gepäckladungen des
Hauptbandes und ihre Bestimmung überwacht.
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Diese wegen der zusätzlichen Automatisierungsmöglichkeiten vielversprechende
Lösung ist jedoch aufwendig und scheint wenig kompatibel mit der übrigen Vorrichtung.
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Bekannt ist auch eine weithin in den Verteiler- oder Sortiereinrichtungen
verwendete Technik, die von einem sogenannten Kugelspeicher Gebrauch macht, der
aus einer sich synchron mit dem Band drehenden Trommel besteht, an deren Oberseite
eine bestimmte Zahl von Kugeln längs einer Mantellinie eingeworfen werden kann,
die den Bestimmungsortcode oder ggf. den Herkunftsortcode des oder der betrachteten
Gepäckstücke darstellt.
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Diese Lösung, deren Robustheit und Verläßlichkeit bekannt sind, ist
besonders einfach in allen Fällen, wo die Kennzeichnungen ausgehend von einem einzigen
Ursprung erfolgen, oder auch in allen Fällen anzuwenden, wo die Ursprünge verschieden
sind, die Ablesung der Kennzeichnungen jedoch an einem einzigen Punkt stattfindet.
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Jedoch führen alle vorstehend beschriebenen ;8zungen zu einer äußerst
komplizierten Verwendung von Kugelspeichern, die eine Anlage vom Kleinrechnertyp
mit allen dabei auftretenden Problemen mit spezieller "Hardware" und Softwaren erfordern.
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Es ist ein weiterbildendes Merkmal der Erfindung, eine Präzisionstechnik
vorzuschlagen, die trotz allem die Anwendung der bekannten auf Kugelspeichern basierenden
Technik ermöglicht. Es ist tatsächlich im vorliegenden Fall unter Berücksichtigung
der großen Zahl von durch sämtliche Registrierstellen gekennzeichneten Gepäckstücken
sicher, daß der Umfang des Verkehrs, d. h. die Zahl der für jeden Bestimmungsort
gekennzeichneten Gepäckstücke ein wenig variables Element in Zeitabschnitten der
Größenordnung von 50 - 60 Sekunden ist.
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Unter diesen Umständen kann man zulassen, daß der Verkehr in der
jeweils betrachteten Minute dem Verkehr in der vorangehenden Minute sehr ähnlich
ist, woraus sich das folgende System gemäß der Erfindung ergibt: Für Jeden B*stimmungsort
(R, M usw.) ist ein Zweirichtungs-Zähler vorgesehen, dessen Eingang so viel Impulse
empfängt, wieviel Gepäckstücke an den Registrierstellenbändern für jeden Bestimmungsort
vorliegen.
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Folglich markieren in einem bestimmten Augenblick die Zähler die
Zahl der Koffer, die für jeden Bestimmungsort seit der letzten Prüfung, wie unten
beschrieben, tatsächlich gekennzeichnet sind.
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Ein Wählen oder eine Ansteuereinrichtung erfaßt jeden der Zähler
nacheinander, wirft in den Kugel speicher die Kugel oder die Kugeln entsprechend
dem Bestimmungsort, der diesem Zähler zukommt, und bewirkt das Rückwärtszählen dieses
Zählers im Maße, wie das Band vorbeiläuft, mit etwa 70 cm Je Impuls.
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Wenn dieser Zähler auf Null ist, läßt man 1,20 m Band vorbeilaufen
und geht zum nächsten Zähler weiter, um diesen Vorgang zu wiederholen, und das für
jeden der Zähler nacheinander.
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Damit lassen sich auf dem Hauptförderband die jedem Bestimmungsort
zugeordneten Zonen begrenzen, und ihre Länge ist proportional der Zahl der tatsächlich
(sonst wahrscheinlich schon expedierten) für jeden Bestimmungsort die einigen Halbminuten
oder Minuten vorher registrierten Gepäckstücke.
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Man versteht unter diesen Bedingungen leicht den automatischen Betrieb
am Ort der Registrierstellen: Wenn der Kugel speicher den Beginn des Durchganges
einer demselben Bestimmungsort wie die Koffer in Wartestellung zugehörigen Zone
anzeigt, ruft die Verteileinrichtung unverzüglich die Übergabe der Koffer hervor,
wenn es noch keine Koffer in der betrachteten Zone gibt, oder nach dem Durchgang
derselben, die sich schon hier befinden können (Fotozelle).
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Man bemerkt, daß dieser Anwendungsfall des Kugelspeichers ein bekannter
Fall ist, da nur ein einziger Kennzeichnungspunkt existiert, der eich am Anfang
des Bandes befindet, und es eine ganze Gruppe von Punkten zur Ablegung
gibt,
die am Ort der Registrierstellen (Steuerbefehle zum Einführen der Koffer) und an
der Stelle der Verteileinrichtungen (Ausgang der Gepäckstückgruppen) erfolgt.
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Die oben beschriebene Funktion kann vervollkommnet werden, indem
man zwischen jeder Gruppe einen Abstand von etwa 3 m vorsieht, der das Einrühren
einer einzelnen Gruppe von Koffern ermöglicht, deren Kennzeichnung nur im Augenbliek
abgelesen wird, wo diese Gruppe von Koffern an einem zwischen der Gruppe von konvergierenden
Verteileinrichtungen und der Gruppe von divergierenden Verteileinrichtungen ankommt
(zweiter der einfachen oben erläuterten Anwendungsfälle des Kugelspeichers) und
zur Wiedereinführung der Information in einen anderen Sektor des Kugelspeichers
(erster Anwendungsfall) zwecks Sicherung des Steuerns der divergierenden Verteileinrichtungen
dient.
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Diese Vorsichtsmaßnahme ermöglicht, in Priorität und nahezu unverzüglich
die einigen Gepäckstücke mit seltenem Bestimmungsort zu entfernen, die die Störung
der Aufnahme der Registrierstellen verursachen können.
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Man kann auch eine Hilfseinrichtung vorsehen, die zur Speicherung
von verzögerten GepäckstÜcken oder genauer von Gepäckstücken ausgenutzt wird, die
mehr als 1 Stunde vor Abflug aufgeliefert werden. Selbstverständlich erhalten alle
zu dieser Richtung bestimmten Gepäckstücke die gleiche Zuordnung. Sie werden auf
ein Drehgestell gegeben, dessen abgewickelte Länge in der Größenordnung von 100
m liegt und es einzelnen Abfertigungspersonen ermöglicht, sich möglichst wenig von
ihrem Platz zu entfernen, um verschiedene Koffer aufzunehmen und sie in die Fächer
einzuordnen,
die vom statischen Typ oder vom durch Schwerkraft
dynamischen Typ sein können.
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Die verschiedenen in dieser Art gdepeicherten Koffer werden dann
im Augenblick der Zuordnung der Registrierstellen für diesen oder Jenen Abflug zu
den normalen Gruppen.
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bildungsstellungen gebracht.
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Man sieht, daß unter diesen Umständen am Ausgang dieser Speichereinrichtung
die Koffer in normaler Weise Gruppen bilden und ebenso wie die direkt von den Registrier
stellen kommenden auf das Hauptförderband gebracht werden.
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Es sei ein Beispiel zur Dimensionierung einer solchen Vorrichtung
gegeben: - a - Für einen Gesamtdurchsatz von 3000 Koffern in der Stunde ist es erforderlich,
etwa mit 15 bis 20 % Xoffern an der Registrierstelle mehr als 1 Stunde vor Abflug,
d. h. mit 600 Koffern stündlich zu rechnen.
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- b - Wenn man annimmt, daß diese im voraus abgegeben nen Gepäckstücke
15 verschiedenen Bestimmungsorten entsprechen, kann sich der dazu Beschäftigte,
die Koffer auf das Hauptförderband zu bringen, beim Bedienen der Speicher.
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kästen mit diesen verschiedenen Bestimmungsorten nur nacheinander
beschäftigen.
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- c - Also benötigt er, wenn das Drehgestellband mit 100 m Abwicklungslänge
mit einer Geschwindigkeit von 1,20 m/sec vorrückt, für jeden Bestimmungsort etwa
1 Minute. Er braucht folglich 15 Minuten, um die Gepäckstücke entsprechend den 15
angenommenen Bestimmungsrichtungen herauszuholen.
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- d - Nun ist in einer Viertelstunde die Zahl von Koffern, die auf
dem Drehgestellspeicherband im voraus abgestellt sind, 190, was mit der Länge dieses
Bandes vereinbau ist.
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Die vorstehend angegebenen Zahlen zeigen, daß diese Sortierarbeit
leicht von einen einzelnen Beschäftigten durchgeführt werden kann, der unter diesen
Umständen in Mittel alle 6 Sekunden einen Koffer zu handhaben hat, ohne sich praktisch
vom Platz bewegen zu müssen.
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Es wird nun das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Figuren 2 und 3 erläutert.
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In Fig. 2 sind nur zwei Registrierstellen dargestellt, die jeweils
das Abstellband 2 für die Koffer, das Wiege band 3 und das erste Handhabungs- und
Warteband 4 aufweisen.
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Dieses Band 4 grenzt an einen Rollentisch 8, der den Transfer der
Koffer auf das Warteband 5 ermöglicht. Erfindungsgemäß ist dieses Warteband 5 längs
des Hauptförderbandes 1 angeordnet. Es besteht hier aus zwei TeilbSndern 5a und
5b, zwischen denen sich ein versenkbarer Anschlag 17 befindet; ein Kolben 9 ermöglicht
den Transfer der Koffer vom Warteband 5 auf das Hauptförderband 1; ein Schieber
12 kann auch die Koffer vom Tisch 8 zum Warteband 5 verschieben. Der Zweck dieses
Wartebandes 5 ist außer einer Funktion der Vorzusammenstellung von Gruppeneleienten
durch Aufreihen von für einen gleichen Bestimmungsort bestimmten Gepäckstücken auch
der, ggf. die wartenden Koffer auf eine Geschwindigkeit gleich der des
Hauptförderbandes
zu bringen, bevor sie auf das letztere abgegeben werden.
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Der Betrieb ist bei diesem Ausführungsbeispiel folgendermaßen t Auf
dem Hauptförderband 1 befinden sich Gruppen von Gepäckstücken mit verschiedenen
Bestimmungsorten (R), dann (M) und schließlich (v).
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In Fig. 2, die der Situation einer Registrierstelle F in einem beste
tun Augenblick entspricht, bemerkt man, daß sich die Koffer (R) auf dem Band 5b,
die Koffer (M) auf dem Band 5a (blockiert durch den Anschlag 17) und die Koffer
(V) auf dem Handhabungsband 4 befinden.
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Im Augenblick, wo das Ende der Gruppe von Koffern (R) auf der Höhe
des Endes des Bandes 5a ankommt, versinkt der Anschlag 17, und die Koffer (R), die
die Bewegung des Bandes 5a auf das Band 5b gelangen läßt, verlagern sich nun auf
das Band 5b, um die in Fig. 2 gezeigte Stellung zu erreichen. In diesem Augenblick
bewirkt der Kolben 9 die Verschiebung der Koffer vom Band 5 auf das Hauptförderband
1, wobei es möglich ist, das Vorderende der auf dem Band 5 gebildeten Gruppe von
Koffern dem hinteren Ende der schon auf dem Band 1 gebildeten Gruppe (R) sehr stark
anzunähern.
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Eine andere Ausführungsart besteht im VervollstAndigen der schon
auf dem Band 1 gebildeten Gruppen nicht von hinten, sondern von vorne. In Fig. 3,
die diese Besonderheit zeigt, sieht man, daß sich die Gruppe von Koffern (R),
die,
wie oben beschrieben, vorher gebildet wurde, von der Registrierstelle F entfernt
hat. Dagegen hat die Gruppe von Koffern (M) auf dem Hauptförderband 1 die Höhe des
Bandes 5a erreicht. Der Anschlag 17 wurde zurückgezogen, und die Koffer (M) haben
das Ende des Bandes 5b erreicht; wo der Kolben 9 sie direkt vor die Gruppe der Koffer
(M) bringt, die sich auf dem Hauptförderband 1 befindet. Nach diesem System nutzt
man die unbesetzten Längen des Hauptförderbandes bestmöglich aus, indem man die
Koffer vor oder hinter schon existierenden Gruppen anfügt.
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Die Erfindung wurde anhand von besonderen Ausführungsbei spielen
beschrieben, jedoch versteht es sich, daß man noch Varianten und Modifikationen
in der Art der verschiedenen Transportelemente vornehmen kann, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen. So kann der Rollentisch 8 durch ein anderes System ersetzt
werden, das den Transfer der Koffer von vorne nach hinten ermöglicht und einem Schieber
12 zugeordnet ist. Andererseits kann das Band 5 auch eine geneigte oder nicht geneigte
Gleitplatte sein, auf der sich die Gepäckstücke durch ihr Gewicht oder mit Hilfe
irgendeines Schiebers (z. B. 12) verlagern.
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Bei vereinfachten Vorrichtungen, die die vorstehend beschriebenen
Einzelheiten aufweisen, kann man auf dem Band 5 Gruppen von GepSckstUcken vorher
zusammenstellen und gleichzeitig Längen von konstanter und ggf. identischer Größe
auf dem Hauptförderband 1 vorab festlegen, um ein einfaches System mit dennoch ausgezeichnetem
Wirkungsgrad zu verwirklichen.
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Nach einer Variante kann man die Zirkulationsrichtung
des
Hauptförderbandes 1 umkehren, ohne jedoch die Einrichtung der Registrierstellen
zu ändern Es ist dann vorzugsweise ein Gleittisch an der Stelle des Bandes 5 in
der Art zu verwenden, daß die Koffer am Eingang dieses Tisches 5 gruppiert bleiben.
Der Kolben 9 wird folglich entsprechend versetzt, doch das Gruppieren von Koffern
und ihr Transfer auf das Hauptförderband bleiben analog.