-
Elektrisches Klavier Die Erfindung bezieht sich auf Musikinstrumente
mit an einem Rahmen befestigten schwingenden Saiten, wie beispielsweise Klaviere,
und zwar auf solche Instrumente, bei denen die Schwingungen dieser Saiten elektromagnetisch
abgetastet und elektroakustisch wiedergegeben werden.
-
Bei den bekannten Musikinstrumenten dieser Art ist jeder Saite ein
eigener Elektromagnet zugeordnet. Das Instrument gemäß der Erfindung geht demgegenüber
von der Aufgabe aus, die bei den bekannten Instrumenten benötigte große Anzahl von
Elektromagneten weitestgehend zu verringern, und es ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Saiten an dem der Abtastung dienenden Ende zusammenlaufend angeordnet sind.
-Vorzugsweise sind die Saiten in zwei oder mehr je für sich zusammenlaufende Gruppen
unterteilt. Zur Veranschaulichung des Erfindungsgedankens sind in der Zeichnung
einige Ausführungsbeispiele dargestellt.
-
Fig. r gibt eine Ansicht einer Gesamtanordnung mit mehreren Gruppen
je für sich zusammenlaufender Saiten; Fig. 2 zeigt eine Führungsplatte für die zusammenlaufenden
Saitenenden; Fig. 3 zeigt eine Saitengruppe, bei der -die abzutastenden Saitenenden
so zusammenlaufen, daß .ihre Führungspunkte eine Kreislinie bilden; Fig. q. und
5 stellen zwei verschiedene elektromagnetische Abtastvorrichtungen dar und Fig.
6 eine dritte Abtastvorrichtung, die für eine Saitenanordnung nach Fig. 3 bestimmt
ist.
-
In Fig. r ist ein starrer Rahmen 21 eines Musikinstrumentes dargestellt,
dessen Saiten in drei
Gruppen 22, 23 und a4 unterteilt sind. Die
Saitenenden liegen an der Stirnseite des Rahmens praktisch in einer Ebene. An der
Stelle, an der sie mittels der Klaviatur angeschlagen werden, haben sie voneinander
etwa den gleichen Abstand. An dieser Stirnseite des Rahmens 2z sind die Saiten in
bekannter Weise über einen Steg oder durch Öffnungen geführt und an demRahmen 2r
befestigt. Auch an der gegenüberliegenden Seite des Rahmens, an der die Saitenenden
gruppenweise einander näher gerückt sind, verlaufen diese Saitenenden über Stege
oder durch Öffnungen von Platten 25, und sind dahinter am Rahmen 2z mittels Spannbolzen
26 befestigt.
-
Für die Ausführung der Stege oder Platten 25 gibt es verschiedene
Möglichkeiten, und zwar können sie so ausgeführt werden, daß die Saiten dort in
einer, zwei oder noch mehr Ebenen liegen.
-
Die Entfernungen der Saitenenden voneinander sollen allerdings in
praktisch angemessenen Grenzen bleiben, so daß die Zuführung zu den Spannbolzen
z6 nicht zu schwierig ist. Diese Spannbolzen 26 können entweder verschieden lang
oder in verschiedener Höhe am Rahmen 21 angeordnet sein.
-
Bei der Anordnung der Saiten gemäß dieser Fig. r sind die Saiten für
die tiefen Töne unter einem kleineren Winkel zur Stirnkante des Rahmens gespannt
als die Saiten für die hohen Töne, so daß die Länge der ersteren dementsprechend
größer ist.
-
Fig. 2 zeigt die Ansicht einer am Rahmen 21 befestigten Führungsplatte
25, bei .der die Durchgangsöffnungen für die Saiten in zwei geraden Reihen angeordnet
sind. Durch eine solche Lochplatte wird eine sichere Saitenführung auch in verhältnismäßig
beschränktem Raum möglich.
-
Fig. 3 stellt schematisch eine Anordnung von Saiten 27 dar, bei der
die Saitenenden, an denen der Anschlag erfolgt, praktisch wieder in einer Ebene
liegen, die anderen Enden hingegen in einer Kreislinie zusammenlaufen, . was mittels
einer Führungsplatte erreicht werden kann, in der längs dieser Kreislinie Führungslöcher
25 angebracht sind. Dabei liegt die dem höchsten Ton entsprechende Saite dieser
Gruppe an der am meisten rechts gelegenen Stelle des Kreises, während die Saiten
für die anschließenden tieferen Töne mit zunehmender Tontiefe abwechselnd auf dem
oberen Bogen des Kreises folgen. Zur Verdeutlichung sind die obenliegenden Saiten
mit voll durchgezogenen Linien, die untenliegenden Saiten hingegen mit gestrichelten
Linien gezeichnet. Ist eine große Anzahl von zusamnienlaufendenSaiten zu einer Gruppe
zusammengefaßt, so können die Saitenenden auch abwechselnd auf zwei oder mehr konzentrischen
Kreisen angeordnet werden. Es ergibt sich dann ein Bild ähnlich demjenigen der Fig.
2, `nenn man letzteres nicht gerade - d. h. mit geradlinig ver-' laufenden Lochreihen
- zeichnet, sondern zu einem Kreis biegt. Die Saitenenden führen dann also zu Punkten,
die den Umriß eines Sternes darstellen. Erwähnt sei jedoch, daß an Stelle von Kreisen
auch Ellipsen oder andere geschlossene Kurven Verwendung finden können. Aus den
vorstehend behandelten Ausführungsbeispielen ist als Vorteil der konvergierenden
Saitenanordnung nach der Erfindung zu erkennen, daß bei der elektromagnetischen
Saitenabtastung mittels eines einzigen magnetischen Systems für eine ganze Saitengruppe
die Systembreite wesentlich verkürzt wird. So zeigt Fig.4 ein Ausführungsbeispiel
eines elektromagnetischen Abtastsystems, das ein Bündel einer größeren Anzahl von
Saiten 27 umfaßt. Es sind bei diesem System zwei parallele Permanentmagnete 41 und
42 so angeordnet und durch aus Eisen bestehende Verbindungsglieder 43 und 44 so
verbunden, daß jedes Verbindungsglied an gleichnamigen Polen anliegt. An die Verbindungsglieder
43 und 44 sind Polschuhe 43' bzw. 4q.' angesetzt, die in das durch die beiden
Magnete und ihre beiden Verbindungsglieder gebildete Fenster hineinragen und mit
Spulen 45 bzw. 46 versehen sind. Es schließt sich der magnetische Fluß somit über
den zwischen den beiden Polschuhen liegenden Luftspalt, durch den das Saitenbündel
27 hindurchläuft. Bei diesem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Enden der Saiten 27 in zwei parallelen Ebenen angeordnet. Die durch die Saitenschwingungen
verursachten Änderungen des magnetischen Flusses erzeugen in den Spulen 45 und 46
elektrische Spannungen und Ströme, die einem Verstärker zugeführt und alsdann in
bekannter Weise elektromagnetisch wiedergegeben werden.
-
Fig. 5 zeigt eine andere Anordnung, in der der magnetische Kern 47
nebst Spule 48 in den Raum zwischen den beiden Ebenen der Saiten 27 eingelegt ist.
Bei dieser Anordnung schließt sich der magnetische Fluß außen herum über die Luft
und die Saiten 27.
-
Fig.6 veranschaulicht an einem weiteren Ausführungsbeispiel die elektromagnetische
Schwingungsabtastung für den Fall, daß die Saiten 27 entsprechend Fig.3 an dem Anschlagende
etwa in einer Ebene liegen, an dem anderen, der elektromagnetischen Abtastüng dienenden
Ende jedoch in einer Kreislinie 25 zusammenlaufen. Es ist hierbei in den dem Ende
25 benachbarten Raum ein mit einer Spule 49 versehener Permanentmagnet 2o eingelegt.
Die Spulenachse liegt hierbei etwa in der Mittelachse des Saitenbündels 27. Die
Kraftlinien des magnetischen Kreises schließen sich hierbei wieder über die Luft
und die schwingenden Saiten.
-
Es ist selbstverständlich möglich, die magnetischen Kreise so zu ergänzen,
daß der magnetische Fluß dadurch geführt und der Luftspalt verkleinert wird.