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Fahrbares Becherwerk
Gegenstand der Erfindung ist ein fahrbares Becherwerk
zum Abtragen und gleichzeitigen Aufladen von Haufenware.
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Bei den bisher bekannten fahrbaren Becherwerken wurde den erheblichen
Stoß- und Schaufelwiderständen, die beim Aufnehmen von insbesondere grobstückigem
Hubgut entstehen, dadurch Rechnung getragen, daß einerseits die treibend Kraft des.
Antriebsmotors entsprechend erhöht wurde und dal3 andrerseits alle unmiftelbar beanspruchten.
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Teile, wie Schöpfbecher, Becherkette, Triebwerksteile, mit ihren Lagerungen
und letzten Endes die tragende Eisenkonstruktion in. dem erforderlichen Maße verstärkt
wurden.
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Diese bisher unerläßlichen Maßnahmen führten zu schweren und entsprechend
teueren Konstruktionen, deren Handlichkeit nnr durch einen zusätzlichen Aufwand
an maschinellen Vorrichtungen und Kraft sichergestellt werden konnte; außerdem war
der Transport dieser schweren Apparate mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.
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Bei dem fahrbaren Becherwerk gemäß der Erfindung sind nun folgende
Neuerungen getroffen worden, zum Zwecke, die erwähnten Mängel der bekannten fahrbaren
Becherwerke zu beseitigen.
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Zunächst ist der untere Teil des Becherwerks, bestehend aus der unteren
Umführungstrommel und den Zubringerschnecken, derart elastisch gelagert, daß derselbe
infolge der periodisch auftretenden Stöße beim Schanfelvorgang in horizontale Schwingungen
versetzt wird. Sodann ist auch die Verbindung zwischen dem Becherwerk und dem Fahrgestell
elastisch hergestellt, wodurch die Sahwingbewegungen des. unteren Teils des Becherwerks
noch vorteilhaft unterstützt werden. Und schließlich sind sowohl das Becherwerk
als auch das
Fahrgestell, ein jedes. für sich, als vollkommen selbständige
Konstruktion durchgebildet, so daß ein jeder dieser beiden Teile viel besser als
bisher seiner eigentlichen Zweckbestimmung nachkommen kann.
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Infolge dieser Maßnahmen wird erreicht, daß der untere Teil des Becherwerks
beim Arbeiten die zum Abdämpfen der Schaufelstöße erforderlichen Schwingungen ausführen
kann und daß diese Stöße sich alsol nicht mehr schädlich auf Becherkette, Getriebeteile,
Motor und Rahmen auswirken können. Die weitere Folge davon ist eine wesentliche
Leistungserhöhung des. Becherwerks blei gleichzeitiger Senkung seines Gesamtgewichtes.
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Die erfindungsgemäße Durchbildung des fahrbarren Becherwerks führt
zu. einer Entlastung der beanspruchten Teile, welche ihrerseits wiederum eine entsprechende
Senkung des Kraftaufwandes und der Herstellungskosten in sich einschließt. Das dadurch
ei ngesp arte Materialgewicht erhöht gleichzeitig die Handlichkeit des Apparates.
und schaltet Transportschwierigkeiten weitgehendst aus.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines erfindungsgemäß
gebauten fahrbarren Becherwerks schematisch dargestellt, und zwar in.
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Fig. I in einer Seitenansicht, Fig. 2 in einer Vorderansicht, Fig.
3 in einem Längsschmtt durch die untere Umführungstrommel mit den seitlichen Zubringerschnecken
und Fig. 4 in einem. Längsschnitt in etwas größerem Maßstab durch eine Trommel nahe.
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Das eigentliche Becherwerk besteht wie- üblich aus einem Tragrahmen
I, den beiden in diesem gelagerten Trommeln 2 und. 3, dem über diese gelegten Becherband
4, dem im Rahmen eingebauten An triebsmotor 5 sowie den beiden. Untersetzungsgetrieben
6 und 7.
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Der Tragrahmen setzt sich aus zwei identischen., vorzugsweise aus
Stahlrohr hergestellten Seitenrahmen zusammen, die durch Traversen miteinander zu
einem festen Ganzen vereinigt sind. Dieser Rahmen I ist durch Tragstreben 8 unter
Zwischenschaltung elastischer Polster 9 aus Gummi, Spiralfedern od. dgl. schwenkbar
und elastisch auf der Hinterachse des Fahrgestells befestigt. Außerdem ist an diesem
Rahmen ein.e teleskopartige Stütze in angelenkt, deren anderes Ende, ebenfalls unter
Zwischenschaltung eines elastischen Polsters 1 1, in der Nähe der lenkbaren Vorderachse
des Fahrgestells schwenkbar befestigt ist. Diese teleskopartige Stütze dient dazu,
dem Rahmen I die jeweils erforderliche Schrägstellung zu geben und denselben darin
festzuhalten.
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Durch die elastischen Verbindungselemente 9 und 11 zwischen Bescherwerksrahmen
und Fahrgestell werden sowohl die periodisch -wechselnden Stöße beim Schaufelvorgang
als auch die periodisch wechselnden Achsdrücke beim Fahren stark abgeschwächt.
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Im Tragrahmen I selbst ist der Antriebsmotor 5 eingebaut, der über
die Untersetzungsgetriebe 6 und 7 die obere Trommel 3 des Becherwerks und ein endloses
Förderband 12 antreibt.
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Das Becherband4 besteht vorzugsweise aus einem Elevatorgurt, so daß
auch die Verbindung zwischen dem Band und den beiden Trommeln 2 und 3 eine nachgiebige
ist.
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Die Welle 2' der Trommel 2 ist in Kugellagern 13, 13' gelagert, während
die Befestigung der Trommel auf der Welle elastisch hergestellt ist, bleispielsweise
dadurch, daß in die entsprechend große Bohrung jeder Trommelnabe eine Gummihülse
14 bzw. 14' eingeschoben ist, die durch Zusammenpressen mittels einer Mutter 15
die Trommel derart mit der Welle verbindet, daß sie der Drehbewegung dieser letzteren
folgen muß, während sie gleichzeitig sowohl in radialer Richtung als auch in der
Drehrichtung und in der Richtung der Achse elastisch nachgiebig is.t.
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Auf dieselbe Art sind auch die beiden Zubringerschnecken 16, 16'
auf den beiderseits aus dem Becherwerksrahmen herausragenden Enden der Welle 2'
befestigt, d. h. mittels Gummihülsen 17 bzw. 17'.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß der ganze untere Teil des Becherwerks.
während des- Aufnehmen von Hubgut Schwingungen unterworfen ist, die bewirken, daß
die Becher viel besser, als es sonst der Fall ist, in das Hubgut eindringen und
sich mit demselben auffüllen. Diese Wirkung wird durch die zwischen Becherwerk und
Fahrgestell bestehende elastische Verbindung noch vorteilhaft unterstützt. Eine
weitere Folge dieser Anordnung ist eine Schonung der arbeitenden Teile des Becherwerks
in. Verbindung mit den einleitend schon erwähnten Vorteilen.
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Das von den Bechern aufgenommene Gut wird über eine Schurre 18 auf
das Transporthand 12 und von diesem weitergeleitet, beispielsweise in den Ladekasten
eines Kraftfahrzeuges.
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Ein so gebautes Becherwerk bildet eine vollständige Konstruktion,
die gegebenenfalls auch ohne Fahrgestell, z. B. als Waggonentlader, benutzt werden
kann.
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Bei dem erfindungsgemäßen fahrbaren Becherwerk besteht das Fahrgestell
aus dem angetriebenen Räderpaar I9) dem gefederten Lenkräderpaar 20 sowie dem Rohrrahmen
21, 22, 23, der als Sattelstütze 24 ausgebildet ist, auf welcher das Becherwerk
in Transportstellung aufruht (s. Fig. I, gestrichelte Stellung). -Dieses Fahrgestell
ist mit einem Vorschub ausgerüstet, der beispielsweise aus einem auskuppelbaren
Zahnradgetriebe besteht. welches durch einen Kettenantrieb 25 mittels Handkurbel
26 angetrieben wird, wodurch das ganze Becherwerk vor- oder rückwärts bewegt werden
kann, entsprechend den beim Arbeiten auftretenden Bedürfnissen. Außerdem ist es
zweckmäßig, das Fahrgestell nech mit einer Puffereinrichtung (nicht gezeichnet)
auszustatten, um dasselble gegen Stöße rangierende Lastwagen zu schützen. Die frei
gehaltene Konstruktion des Fahrgestells erlaubt es, den Schwerpunkt des Becherwerks
in der Transportstellung möglichst tief zu legen, so daß
ein sicheres
und rasches Abschleppen des Becherwerks auch auf schlechtem Gelände gesichert ist.
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Die dargestellte und beschriebene Ausführungsform ist nur ein Beispiel;
Form, Größe und Einzelheiten können den Bedürfnissen entsprechend geändert werden,
ohne daß das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip geändert wird. Insbesondere
soll die Möglichkeit vorbehalten bleiben, auch beide Trommeln elastisch zu lagern,
sowie auch die weitere Möglichkeit die dem unteren Teil des Becherwerks durch die
periodischen Stöße beim Schaufelvorgang aufgezwungenen Schwingbewegungen in. geeigneter
Weise noch zu unterstützen, wie z. B. durch eine in den. Antrieb eingeschaltete
Schwungmasse, durch den, Ungleichförmigkeitsgrad des Antriebsmotors od. dgl.
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Bei den bisher bekannten fahrbaren Becherwerken mit normaler Ausschütthöhe
(ausreichend zur Beladung von LKW) wurde der Antriebsmotor und d.as Getriebe auf
das Fahrwerk auf gebaut, wodurch einerseits lange und daher schwere Transmissionen
zum An trieb der B eche rkette notwendig waren und andererseits dadurch das Umlegen.
der Becherleiter in die Transportstellung behindert war.
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Die konstruktive Ausbildung des vorliegenden Becherwerks ist hingegen
durch ein frei gehaltenes Fahrwerk gekennzeichnet und gestattet daher ein relativ
tiefes Absenken der Becherleiter in der Transportstellung. Der hierdurch erzielte
Vorteil liegt in der Einsparung von Triebwerksteilen und ermöglicht erhöhte Transportgeschwindigkeiten
auch auf schwierigem Gelände du.rch den niedrig verlagerten Schwerpunkt.